- Martinroda (Ilm-Kreis)
-
Wappen Deutschlandkarte 50.72510.887777777778400Koordinaten: 50° 44′ N, 10° 53′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Ilm-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Geratal Höhe: 400 m ü. NN Fläche: 8,27 km² Einwohner: 865 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km² Postleitzahl: 98693 Vorwahl: 03677 Kfz-Kennzeichen: IK Gemeindeschlüssel: 16 0 70 034 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Marienstr. 2
98693 MartinrodaWebpräsenz: Bürgermeister: Günther Hedwig (FW Martinroda) Lage der Gemeinde Martinroda im Ilm-Kreis Martinroda ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Martinroda liegt zwischen dem Thüringer Wald im Süden und den Reinsbergen im Norden. Durch den Ort fließen der Reichenbach und der Titterwind, beides Nebenflüsse der Zahmen Gera. Markant in der Umgebung ist der Veronikaberg, die südlichste Spitze der Reinsberge. Er besteht aus Muschelkalk und ist von Buchen bewachsen. Nur 4 km südlich des Ortes liegt Ilmenau.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Neusiß - Ilmenau - Elgersburg - Geraberg - Angelroda
Geschichte
Die Gemeinde wurde 1219 erstmalig als Mainharderode erwähnt. Die Reformation wurde in Martinroda, genau wie im Rest der damaligen Grafschaft Henneberg, 1544 eingeführt. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Ilmenaus verknüpft. So gehörte Martinroda immer zum gleichen Staat wie Ilmenau. Die längste Zeit (von 1669 bis 1920) gehörte Martinroda zum Amt Ilmenau im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Martinroda lag im Mittelalter an der wichtigen Handelsstraße Erfurt - Nürnberg, deren Verlauf der heutigen B4 ähnelte. Diese Straße wurde von 1805 bis 1809 zwischen Plaue und Ilmenau befestigt. Sie trug den Namen Marienstraße nach der Herzogin, die ihren Bau einst finanzierte, Maria Pawlowna. Im Martinrodaer Ortsgebiet heißt die Hauptstraße noch heute Marienstraße. Die Straße nach Heyda wurde 1847 befestigt. Einen Bahnanschluss erhielt Martinroda 1879 an der Bahnstrecke Erfurt–Ilmenau. Der Bahnhof befindet sich jedoch etwas nördlich, außerhalb des Ortes. 1883 bekam Martinroda ein Schulgebäude, welches 1901 nochmals erweitert wurde. Die Martinrodaer lebten früher vom Sandabbau. Sand wurde in Gruben rund um den Ort abgebaut und auf Märkten in der Umgebung verkauft. Das brachte den Einwohnern den Namen Sandhasen ein. Es existieren auch zahlreiche volkstümliche Lieder und Gedichte über die Martinrodaer Sandhasen. In Martinroda gab es früher eine Porzellanfabrik. Sie wurde 1900 von Friedrich Eger gegründet. Der Anschluss ans Stromnetz fand in Martionroda 1911 statt. 1919 folgte die Gründung eines Postamtes. Die LPG des Ortes wurde am 22. Mai 1953 gegründet. Sie zählte zu den größeren im Kreis, wovon heute noch die Silos und weitere Betriebsanlagen am Bahnhof zeugen. Z.B. wurde 1965 eine Milchviehzucht für 1000 Rinder errichtet. Von 1920 bis 1952 gehörte der Ort zum Landkreis Arnstadt. Der Landkreis wurde 1952 geteilt und Martinroda gehörte fortan zum Kreis Ilmenau. 1994 wurden die Kreise Ilmenau und Arnstadt unter dem Namen Ilm-Kreis wieder vereint.
1804 hatte der Ort 411 Einwohner.
Politik
Martinroda gehört der Verwaltungsgemeinschaft Geratal an. Sitz der Gemeindeverwaltung ist das 2 km westlich gelegene Geraberg.
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Martinroda besteht aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren.
- CDU 2 Sitze
- FW Martinroda 5 Sitze
- FFw Ma 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Günther Hedwig wurde am 27. Juni 2004 gewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kirche des Ortes befindet sich im Osten Martinrodas. Es handelt sich hierbei um eine kleine Feldstein-Kirche mit verschiefertem Turm und Dach, was für die Region typisch ist. Wann die Kirche errichtet wurde ist unbekannt, der Bauart nach, stammt sie aber aus der romanischen Zeit. Ihr heutiges Aussehen erhielt die kleine Kirche im Jahr 1720. Seit 1991 steht die Kirche unter Denkmalschutz.
Wirtschaft und Verkehr
Martinroda ist von Landwirtschaft geprägt. Davon zeugen noch die Silos und Betriebsanlagen der ehemaligen LPG nördlich des Ortes. Hier ist heute eine Rindviehzucht untergebracht, deren Geruch weithin wahrnehmbar ist. Heute sind die meisten Einwohner Martinrodas Pendler, die nach Ilmenau zur Arbeit fahren. Die alten Industrieflächen am Bahnhof sind als Gewerbegebiet ausgewiesen.
Martinroda liegt an der ehemaligen B4, die Erfurt mit Ilmenau verband. Straßen führen außerdem nach Geraberg und Heyda. Der Ort hat auch einen Bahnanschluss an der Strecke Erfurt-Ilmenau. Der Bahnhof liegt ca. 2 km nördlich des Ortes.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
Weblinks
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