- Frankenhain
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Wappen Deutschlandkarte 50.75694444444410.788888888889480Koordinaten: 50° 45′ N, 10° 47′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Ilm-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Oberes Geratal Höhe: 480 m ü. NN Fläche: 12,27 km² Einwohner: 775 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km² Postleitzahl: 99330 Vorwahl: 036205 Kfz-Kennzeichen: IK Gemeindeschlüssel: 16 0 70 014 Adresse der
Gemeindeverwaltung:An der Glashütte 3
99330 GräfenrodaWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Georg Fischer (Pro Frankenhain/Linke) Lage der Gemeinde Frankenhain im Ilm-Kreis Frankenhain ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis (Thüringen).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Frankenhain liegt im äußersten Westen des Ilm-Kreises. Das Gemeindegebiet gehört zwei Landschaften an: der Süden und der Westen liegen im Thüringer Wald, der Norden und der Osten auf der flachen Ohrdrufer Platte. Das Dorf selbst liegt an der Nahtstelle beider Landschaften in einer Senke in etwa 480 Metern Höhe. Die Senke verschmälert sich nach Osten zum Gisselgrund, der sich bis nach Liebenstein erstreckt und von der Gissel durchflossen wird. Die nördliche Begrenzung des Dorfes ist der 519 Meter hohe Kirchberg. Auf der anderen Seite liegt das Dorf Crawinkel. Nach Süden öffnet sich ein Wiesengrund, der hinunter ins Nachbardorf Gräfenroda führt.
Der nördliche, flache Teil der Gemarkung ist nicht bewaldet und dient der Landwirtschaft, die sich in etwa 500 Metern Höhe auf die Viehzucht beschränkt. Der südliche Teil hingegen ist reich strukturiert. Westlich des Dorfes liegt der etwa 710 Meter hohe Eisenberg und im Südwesten der ebenfalls etwa 710 Meter hohe Ensebachkopf. Ein bekannter Berg ist auch der 677 Meter hohe Borzel zwischen den Tälern von Lütsche und Ensebach. Das Gebiet ist nahezu vollständig bewaldet, wobei die Fichte die dominierende Baumart ist.
Neben der Gissel nach Liebenstein ist die Lütsche ein größerer Bach im Gemeindegebiet. Sie speist die südwestlich von Frankenhain gelegene Lütschetalsperre. Sie ist auch in das System des Gerastollens eingebunden. Zwischen Lütsche und Frankenhain liegt noch das Tal des Ensebachs, der am ehemaligen Lütsche-Dorf in die Lütsche mündet. Im Lütschegebiet liegen mehrere Steinbrüche sowie viele Quellen, von denen der Borzelborn die bekannteste sein dürfte.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Crawinkel - Liebenstein - Gräfenroda - Oberhof - Luisenthal
Geschichte
Gegründet wurde der Ort vermutlich im 6. Jahrhundert von in dieser Region durchziehenden Franken. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Frankenhain im Jahr 1301. Die Bevölkerung des Ortes am Rande des Thüringer Walds lebte früher hauptsächlich von der Holzfällerei oder als Harzscharrer, Pechsieder, Zimmerleute, Mühlsteinhauer und Kienrußbrenner sowie von Umspanndiensten für die den Thüringer Wald überquerenden Kaufleute. Darüber hinaus war am Eisenberg eine Eisenerzgrube in Betrieb.
Frankenhain zählte 1454 zum landgräflichen Lehen der Herren von Burg Liebenstein. Kirchlich war der Ort Filiale von Crawinkel und erhielt 1725 eine eigene Pfarrei. Um 1760 gab es 316 Einwohner. Die Einwohnerzahl stieg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf über 700 Personen an, die außer in der 1854 gegründeten Frankenhainer Schwefelholzfabrik zumeist in Fabriken der umliegenden Orte arbeiteten.
Nach dem Bau der Bahnstrecke Gräfenroda–Ohrdruf wurde Frankenhain ab 1892 zu einem beliebten Erholungs- und Wintersportort. Eine 1907 erbaute Pech- und Wachsfabrik in der Nähe des Bahnhofs wurde 1928 zu einem Genesungsheim umgebaut. Nach 1953 wurden fünf FDGB-Erholungsheime sowie ein Campingplatz eröffnet.
Politik
Frankenhain gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oberes Geratal mit Sitz in Gräfenroda.
Wappen
Das Wappen wurde am 19. Mai 1993 genehmigt.
Blasonierung: „Geteilt von Silber und Rot; oben drei stilisierte grüne Tannen, unten ein silbernes Mühlrad über einem silbernen Geweih.“[2]
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Durch einen so genannten Flößgraben, der hauptsächlich in den Jahren 1691 bis 1702 entstand und sich auf etwa 23 km erstreckt, wurden Baumstämme zur Gera befördert. Heute findet alljährlich ein Flößgrabenlauf auf dieser Strecke statt. Als 1936/37 die Lütschetalsperre etwa 4 km südwestlich von Frankenhain errichtet wurde, ging der Flößgraben an dieser Stelle in ihr auf. Am Berührungspunkt befindet sich heute eine Campinganlage.
Gedenkstätten
- Auf dem Friedhof am Rumpelsweg erinnern ein Gemeinschaftsgrab und fünf Einzelgräber mit Gedenksteinen an acht unbekannte KZ-Häftlinge des Außenlagers SIII/Jonastal des KZ Buchenwald, die nach einem Fluchtversuch im Frühjahr 1945 von SS-Männern ermordet wurden.
- Seit 1984 gedachten die Bürger mit einer Stele an der Ohrdrufer Straße der Opfer eines Todesmarsches, der im April 1945 durch ihren Ort führte. Sie wurde nach 1990 beseitigt.
Sport
Bekannt ist Frankenhain vor allem durch das hier ansässige Biathlon-Leistungszentrum aus dem mehrere Spitzenathleten hervorgegangen sind. Dieses wird betrieben durch den Skiverein Eintracht Frankenhain e. V., der neben anderen Sportarten auch über eine Sektion Fußball verfügt. Deren Herrenmannschaft spielt in der zweiten Kreisklasse des Ilm-Kreises, die Alte-Herren-Mannschaft bildet eine Spielgemeinschaft mit dem ThSV Geschwenda.
Wirtschaft und Verkehr
Frankenhain besaß früher Holzindustrie. Heute sind noch die Steinbrüche im Lütschegrund in Betrieb. Daneben gibt es im Ort noch einen Maschinenbaubetrieb der Automobilzulieferindustrie.
Frankenhain liegt an der Bundesstraße 88 zwischen Ilmenau und Gotha. Zudem besitzt der Ort einen Bahnhof an der Ohratalbahn Gotha–Gräfenroda.
Persönlichkeiten
- Johannes Ringk, Komponist, geboren in Frankenhain
- Martin Böttger, DDR-Bürgerrechtler, geboren in Frankenhain
- Katrin Apel, Biathletin, gehört dem Frankenhainer Verein an
- Daniel Graf, Biathlet, gehört dem Frankenhainer Verein an
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 9; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X
Weblinks
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