Kalbach-Riedberg

Kalbach-Riedberg
Wappen von Kalbach-Riedberg
Wappen von Frankfurt am Main

Kalbach-Riedberg
Stadtteil von Frankfurt am Main

Karte
Koordinaten 50° 11′ 5″ N, 8° 38′ 22″ O50.184598.639377Koordinaten: 50° 11′ 5″ N, 8° 38′ 22″ O
Fläche 6,63 km²
Einwohner 6376
Bevölkerungsdichte 962 Einwohner/km²
Postleitzahl 60437, 60438, 60439
Vorwahl 069
Website Website
Gliederung
Ortsbezirk 12 – Kalbach-Riedberg
Stadtbezirke
Verkehrsanbindung
Autobahn
U-Bahn U2
Bus 24 26 28 29 251 n3 n4

Kalbach-Riedberg ist ein nördlicher Stadtteil und gleichzeitig Ortsbezirk von Frankfurt am Main mit etwa 6.400 Einwohnern. Die ehemals eigenständige Gemeinde wurde 1972 zusammen mit Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach nach Frankfurt eingemeindet. Das Gebiet des Stadtteils umfasst eine Fläche von circa 7 km². Der Name Kalbach stammt von Kalter Bach ab – Riedberg ist eine Erhebung im Süden des Stadtteils.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Überlieferung rastete 754 der Leichenzug des Heiligen Bonifatius auf seinem Weg von Mainz nach Fulda an der Stelle des heutigen Ortes Kalbach. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kalbach im Jahr 772, als ein Herr Walprath eben jenen Acker aus Caltebach an dem der Leichenzug rastete an das Kloster Fulda verschenkt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Leibeigenen und die Güter von Kalbach mehrmals verschenkt, verpfändet, zurückgekauft und vererbt. Unter anderem gehörte die Gemeinde zum Kloster Lorsch, den Herren von Königstein und Falkenstein, dem Johanniterhaus in Frankfurt. Als 1418 die Falkensteiner aussterben kommt Kalbach in den Besitz von Eppstein. 100 Jahre später 1535 kommt Kalbach erbschaftsgemäß von den Königsteinern an die Grafen von Stolberg und als diese aussterben an das Kurfürstentum Mainz.

1802 fällt Kalbach nach der Auflösung des Kurstaates Mainz an Nassau-Usingen und wird schließlich nach dem Krieg von 1866 preußisch und dem Regierungsbezirk Wiesbaden zugeteilt.

2001 wurde der Bebauungsplan der Großsiedlung Riedberg im Süden Kalbachs beschlossen. Bis zum Bauende 2017 sollen dort 15.000 Menschen leben und 3000 Arbeitsplätze entstehen. Seit 2006 bildet der ehemals eigenständige Stadtteil Kalbach gemeinsam mit dieser Siedlung einen Stadtteil mit dem neuen Namen Kalbach-Riedberg. Dabei wurde die Grenze zum Nachbarstadtteil Niederursel verlegt.

Infrastruktur

Der Stadtteil hat mehrere größere Straßen und ein seit 2002 entwickeltes 86,9 Hektar großes Gewerbegebiet Am Martinszehnten, ausgewiesen auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen im Norden Kalbachs. Hier eröffnete als erster großer Beleger bereits 2003 das von der ehemaligen Großmarkthalle im Ostend hierhin verlagerte Frischezentrum, in dem sämtliches Obst und Gemüse für Frankfurt am Main und einige Umlandgemeinden angeliefert und auf den Einzelhandel verteilt wird. Für eine gewisse Unabhängigkeit des Gewerbegebiets sorgen: Budgethotel, Tankstelle, Schnellrestaurant, Technischer Überwachungsverein, Reifenhandel und andere Dienstleister.

Das Gewerbegebiet ist vorbildlich mit baumgesäumten Straßen erschlossen, längs durch das Gelände zieht sich über 1,1 km ein 60 m breiter begrünter Streifen mit Wasserlauf, der sich Richtung A5 mit einem 3 Hektar großen Terassenpark fortsetzt. Im östlichen alten Teil befindet sich seit den 1990er Jahren das große Sport- und Freizeitzentrum mit der zu Wettkampfzwecken ausgelegten Halle mit einer 200m Laufbahn. Nördlich schließt sich ein privater 9-Loch Golfplatz mit großer Driving Range an.

Schulen

  • Grundschule Kalbach
  • Grundschule Riedberg

Sehenswürdigkeiten

der Bonifatiusbrunnen unterhalb der Kalbacher Höhe
  • Sehenswert ist die von 1733-1765, im Bauernbarockstil erbaute katholische St. Laurentiuskirche.
  • Der im Bonifatiusjahr 2004 umgestaltete Bonifatiusbrunnen ist nun Zwischenstation auf dem neu errichteten Bonifatiusweg für Pilger und Wanderer. Er wurde neu gefasst und ausgebaut. Der Legende nach soll die Quelle an jener Nacht im Jahre 754 entsprungen sein, als der Pilgerzug, der die Gebeine des späteren Heiligen von Mainz nach Fulda brachte, hier übernachtete.

Wiederentdeckt wurde der Bonifatiusbrunnen Anfang der 1970er, während in den 1990er bei Ausgrabungen im Umfeld des Brunnens Reste der "Crutzenkirche" entdeckt wurde, was darauf schließen lässt, dass dieser Ort früher weitaus größere religiöse Bedeutung hatte und erst später zunehmend in Vergessenheit geriet.

Kulturelle Aktivitäten

  • Bundesweit bekannt ist der Kalbacher Kinderverein, da er alljährlich den Literatur-Preis Kalbacher Klapperschlange ausrichtet. Die Kalbacher Klapperschlange ist ein undotierter Literaturpreis, der seit 1988 jährlich von einer Kinderjury, zusammengesetzt aus Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 13 Jahren aus dem Stadtteil Kalbach-Riedberg, vergeben wird.

Weblinks


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