- Kleopatra-Rezeption
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Die Gestalt der letzten altägyptischen Königin Kleopatra VII. erfuhr schon in der Antike eine breite Rezeption, vor allem aber in den verschiedenen Künsten seit dem Ende des Mittelalters.
Inhaltsverzeichnis
Antike
Als Herrscherin entfaltete Kleopatra mit ihren Kindern und ihrem Partner Marcus Antonius in ihrem Einflussbereich eine umfassende herrschaftliche Selbstrepräsentation.[1] Nach ihrer Niederlage spaltete sich die Erinnerung an sie in einen positiven und einen negativen Strang:[2] In der lateinischen Literatur der römischen Kaiserzeit dominiert eine negative Darstellung, die in hohem Maße durch die Propaganda des Augustus geprägt ist.[3] In Ägypten hingegen wurde Kleopatra noch lange kultisch verehrt. Zum Ärger des jüdischen Historikers Flavius Josephus feierte sie der alexandrinische Grammatiker Apion um die Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. Die ihr von Gaius Iulius Caesar in Rom gewidmete goldene Statue stand dort noch im dritten Jahrhundert und Königin Zenobia soll ihre Abstammung auf die ägyptische Königin zurückgeführt haben.[4] Auf der Insel Philae vergoldete ein Priester noch im Jahr 373 eine Statue Kleopatras. Nur sie erreichte von allen Nachfolgern Alexanders des Großen die gleiche Berühmtheit. Auch Johannes von Nikiu schrieb über Kleopatra, wobei er besonders die Bautätigkeit der Königin hervorhob.[5] Wahrscheinlich schon aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. stammt ein Bericht von einem Gespräch Kleopatras mit Philosophen, die Alchemie betreffend.[6] Es handelt sich um einen der ältesten Texte zur Alchemie überhaupt.
Rezeption in arabischen Quellen des Mittelalters
Kleopatra erscheint in zahlreichen arabischen Quellen, wobei sie als Baumeisterin, Gelehrte und Ärztin hervortritt. Um ihre Person rankten sich auch märchenhafte Liebesgeschichten.
Der erste arabische Autor, der die Herrscherin erwähnte, war Ibn 'Abd al-Hakam, der eine Geschichte der arabischen Eroberung Ägyptens zu Beginn des 9. Jahrhunderts schrieb und auch Kleopatra nennt. Ibn 'Abd al-Hakam schrieb ihr den Bau des Leuchtturmes von Alexandria und den Bau eines Kanals zu. Auch andere arabische Autoren waren von ihrer Bautätigkeit beeindruckt.[7]
Sie wurde auch als Gelehrte verehrt, die bedeutende Entdeckungen in der Alchemie, Medizin und Mathematik machte. Der erste, der dieses Bild vermittelt, war al-Mas'udi († 957). Nach ihm war sie eine Philosophin, die Bücher über Medizin, aber auch Kosmetik verfasste.[8] Bei dem Alchemisten Al-Jildaki ist auch ein Dialog von Kleopatra mit Philosophen überliefert.[9] Andere Quellen berichten, dass ein Ausländer namens Gabirus (oder Gabinius) nach Ägypten kam, um sich von einer Krankheit zu erholen. Er besuchte auch die Königin mit dem Hintergedanken, sie zu heiraten und König von Ägypten zu werden. Kleopatra sandte eine Dienerin zu ihm, die versicherte, dass Kleopatra ihn auch liebe, er aber zuerst eine Stadt am Mittelmeer bauen solle. Trotz einiger Hindernisse wurde die Stadt gebaut, doch kurz vor der geplanten Heirat wurde Kleopatra von einer Schlange gebissen und starb.[10]
Dieses positive Bild Kleopatras steht im Gegensatz zu den etwas späteren europäischen Darstellungen, die sie eher als hedonistisch und verführerisch zeichneten.[11]
Rezeption ab Ende des Mittelalters
Literatur
In Dantes Göttlicher Komödie wird Kleopatra im fünften Gesang der Hölle als Buhlerin bezeichnet, dort wo die Liebessünder für alle Ewigkeit bestraft werden. Ab dem beginnenden Mittelalter sank in Europa das Interesse an Ägypten und erwachte erst ab dem 15. Jahrhundert wieder im Zug der Wiederentdeckung der Antike. Die erneute Kleopatra-Rezeption setzte mit Giovanni Boccaccios De claris mulieribus (1356–1364) ein, einem Werk über das Leben von 104 bekannten antiken Frauen. Kleopatra werden als Eigenschaften Schönheit, aber auch Lüsternheit und Grausamkeit zugeschrieben. Die ersten dramatischen Bearbeitungen lieferten Cesare De’Cesari (Cleopatra, 1551) und Étienne Jodelle (Cléopâtre captive, 1552), die ihre Handlung erst nach dem Tod des Antonius einsetzen lassen und nur Kleopatras letzte Tage schildern. Jodelle setzt dabei eine durch ihren edlen Tod verklärte Kleopatra zu einem rohen Octavian in Kontrast. Nach überwiegend positiver Darstellung im 16. Jahrhundert nahmen Werke des 17. Jahrhunderts auch negative Züge Kleopatras auf. Aber schon Hans Sachs, der das Thema als erster deutscher Autor bearbeitete, zeichnete in seinem Moraldrama Königin Cleopatra mit Antonio dem Römer (1560) die ägyptische Königin sehr negativ als hochmütig, ausschweifend und treulos.
Die französische Übersetzung von Plutarchs Antonius durch Jacques Amyot (1559) übertrug Thomas North 1579 ins Englische. Das meisterhafte Drama Antony and Cleopatra (1606/07) von William Shakespeare beruht auf North’ Bearbeitung. Es gilt als das unübertroffene literarische Hauptwerk zu diesem Stoff, wurde in über 120 Sprachen übersetzt und prägte maßgeblich das Kleopatra-Bild außerhalb der Fachwissenschaft. Das Thema intensiver, aber im Untergang endender Liebe steht gegenüber der Politik im Vordergrund. Bei Kleopatra vereinigen sich gute wie schlechte Charakterzüge zu extremer Leidenschaftlichkeit; sie ist wankelmütig, machtgierig, aber auch eine hingebungsvolle Geliebte bis zum Tod, eine Verkörperung von Luxus, Exotik und Sinnlichkeit des Orients im Gegensatz zu den biederen Römerinnen. Die Ptolemäerin und der nach Weltherrschaft strebende Triumvir ziehen sich durch ihren Liebesrausch geradezu dämonisch an und finden erst im Sterben wirklich zueinander.
Für John Dryden (All for Love, 1678) ist Kleopatra eine opferbereite Geliebte, für den deutschen Autor Daniel Caspar von Lohenstein (Cleopatra, 1661) eine Verräterin ihres Geliebten. In La Mort de Pompée (1643) von Pierre Corneille spielen die ägyptische Königin und Caesar die Hauptrolle; die ehrgeizige Kleopatra kontrastiert dabei mit der sittsamen Cornelia, der Gattin des Pompeius. Als opferwillige Heldin wird die Ägypterin von Jean-François Marmontel (Antoine et Cléopâtre, 1750) beschrieben, dagegen als herrschsüchtige, verräterische Egoistin in dem Stück Octavia (1799) von August von Kotzebue. Seit dem Ägyptenfeldzug Napoleons (1798/99) wuchs im 19. Jahrhundert das Interesse und die Begeisterung für Ägypten. Kleopatra wurde häufig als schöne, aber für Männer Verderbnis bringende Verführerin, als Femme fatale, dargestellt. In Une nuit de Cléopâtre (1845) von Théophile Gautier kann die grausame Königin einen jungen Sklaven ins Bett locken, obwohl er weiß, dass er für diesen Liebesgenuss sterben muss. Dieses Motiv wurde in mehreren literarischen und musikalischen Werken der nächsten Jahrzehnte aufgegriffen. Zu den Romanheldinnen des deutschen Ägyptologen und Schriftstellers Georg Ebers zählte auch Kleopatra (1894).
Beim irischen Dramatiker George Bernard Shaw (Caesar and Cleopatra, 1899, verfilmt von Gabriel Pascal, 1945) wird die junge Königin – ein unreifes und launisches Mädchen – vom als alt, schwach und desillusioniert, aber väterlich und weise agierend beschriebenen Caesar erst zu einer selbstbewussten Monarchin geformt. Als geistreiche Partnerin erscheint Kleopatra in den Iden des März (1948) von Thornton Wilder: Hier ist sie eine intelligente und charmante, aber auch skrupellose Frau, von der ein alternder Caesar äußerst fasziniert ist.[12]
Kleopatra tritt auch in drei Asterix-Comics auf.
Musik
Seit dem 17. Jahrhundert wurden etwa 80 Opern über den Kleopatra-Stoff komponiert. Schon 1662 schuf C. Castrovillari ein dementsprechendes Werk. In Giulio Cesare in Egitto (1723/24) von Georg Friedrich Händel fügt sich Kleopatra einem weisen und milden Caesar. Die sich um Liebe und Macht drehende Handlung mit Happy-End, die mit „Zutaten“ wie großen Gefühlsemotionen, politischen Kabalen, erotischer Verführung und exotischem Orient gewürzt ist, machte Giulio Cesare in Egitto zur populärsten Händel-Oper. Die Königliche Schaubühne in Berlin (die heutige Berliner Oper) eröffnete 1742 mit der Oper Cleopatra e Cesare von Carl Heinrich Graun, der ein von Giovanni Gualberto Botarelli nach P. Corneilles Drama La Mort de Pompée verfasstes Libretto vertonte. 1881 verwendete Wilhelm Freudenberg in seiner Oper Kleopatra das von T. Gautier geschaffene Motiv der gnadenlosen, den von ihr verführten Sklaven zum Sterben nötigenden Königin. Das gleiche Motiv legte auch Victor Massé 1885 seinem Werk Une nuit de Cléopâtre nach einem Libretto von J. Barbier zugrunde. Im 20. Jahrhundert komponierten unter anderem Jules Massenet (Cléopâtre, 1914) und in Anlehnung an das Shakespeare-Drama Gian Francesco Malipiero (Antonio e Cleopatra, 1938) Opern, die von der Ptolemäerin handeln.
Neben Opern behandeln auch Kantaten, Operetten und Ballettstücke (etwa Jean-Pierre Aumer, Les Amours d’Antoine et de Cléopâtre, 1808) das Leben der ägyptischen Königin.[13]
Bildende Kunst
Kleopatras Leben diente seit der Renaissance als Vorlage für zahlreiche Werke der Bildenden Kunst. Über 60 Maler stellten das Gastmahl der Kleopatra dar, mehr als 150 setzten ihren Tod ins Bild. Auffällig ist dabei die zunehmende Erotisierung des Sujets, die einhergeht mit seiner Herauslösung aus ihrem antiken Ursprung.[14] Während die sterbende ägyptische Königin in einer Illustration zu Giovanni Boccaccios Schrift De casibus virorum illustrium aus dem Jahr 1410 noch vollständig bekleidet gezeigt wird mit der Schlange am Arm, wird sie etwa seit Michelangelos Zeichnung von 1533/34 mehr oder minder nackt dargestellt und lässt sich mit beinahe zärtlicher Geste von der tödlichen Schlange in den Busen beißen.
Die Historienmaler vermittelten bei ihrer Darstellung der sterbenden Kleopatra nur selten Informationen über eine bedeutende Gestalt der römischen und der ägyptischen Geschichte. Im manieristischen Gemälde des Italieners Guido Reni wird Kleopatra in europäisch-zeitgenössischer Kleidung und ohne Hinweis darauf gezeigt, dass sich das Geschehen im alten Ägypten abspielen soll. In einem zehn Jahre später entstandenen Parallelbild verwendete der Maler beinahe denselben Bildaufbau und dasselbe Motiv, mit dem einzigen Unterschied, dass die dargestellte, halbnackte Frau nicht eine Schlange, sondern einen Dolch in ihren Händen hält, denn es handelt sich um eine Darstellung des Todes der Lucretia. Kleopatra war für Reni also nur ein Exemplum für weibliche Tapferkeit und Tugendhaftigkeit unter vielen, die sich idealiter im Suizid zeige. Der Barock-Maler Guido Cagnacci (1601–1663) war von dem Sujet der sterbenden Königin so angetan, dass er es dreimal auf die Leinwand brachte.
In der akademischen Malerei des 19. Jahrhunderts tritt das erotische Moment, verbunden mit einem auffälligen Exotismus in der Darstellung des Sujets, noch weiter in den Vordergrund: Das altägyptische Dekor wird entweder theaterhaft-grell herausgestellt wie bei dem französischen Maler Alexandre Cabanel oder durch ein schwülstig-orientalisches Ambiente ersetzt wie bei seinem englischen Kollegen Reginald Arthur. Die Faszination der Verbindung von Sexualität und Tod steht in dieser Zeit bei allen Darstellungen des Todes der Kleopatra im Vordergrund, die nicht mehr als Opfer, als Sterbende, sondern als Projektionsfläche für männliche Angstlust vor einem fremden Land und einer so verführerischen wie gefährlichen Femme fatale erscheint. Diese Kleopatra-Vorstellung hatte großen Einfluss auf ihr Bild in den Hollywood-Filmen des 20. Jahrhunderts.[15]
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Der Tod der Kleopatra; Gemälde von Jean-Baptiste Regnault (1796/1799)
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Kleopátra; Gemälde von Gyula Benczúr (1911)
Verfilmungen
Wohl mehr als alle literarischen Werke prägten seit 1899 mehr als 90 Filme das Kleopatra-Bild der breiten Öffentlichkeit. Insbesondere die monumentalen Hollywood-Verfilmungen trugen zu dieser Entwicklung bei. Dabei reicht das Spektrum von sorgfältig an der historischen Kleopatra orientierten Produktionen bis zum Porno. Die frühesten Produktionen stellten Kleopatra als verführerische, Männer ins Verderben stürzende Femme fatale vor prunkvoller und lasterhafter orientalischer Kulisse dar. Die Rolle der Titelheldin übernahmen durchwegs schöne und bereits bekannte Schauspielerinnen. Den Höhepunkt an sexueller Freizügigkeit erreichte die Verfilmung von 1917 mit Theda Bara als Inkarnation der ägyptischen Königin. Als neue Werbestrategie verbreitete die Produktionsgesellschaft Fox, die in Wirklichkeit jüdische Hauptakteurin sei möglicherweise ägyptischer Herkunft, bei den Pyramiden aufgewachsen und ihr Erscheinen sei auf einer 2500 Jahre alten Inschrift vorhergesagt worden. Die für damalige Moralvorstellungen extrem erotischen Szenen wurden in den 1930er Jahren als zu tabubrechend betrachtet und der Film daher verboten.
Eine dezentere, sportliche und nicht mehr als Femme fatale auftretende Kleopatra verkörperte Claudette Colbert im ersten Tonfilm von 1934 zu diesem Thema. An der Biographie Oskar Wertheimers orientiert suchte die Produktion eine gewisse historiengetreue Darstellung. Die Ptolemäerin wird manchmal als jung und naiv, in ernsten Situationen aber auch als energisch auftretend porträtiert. Die Regierung ist für sie eher eine Belastung, sie sehnt sich mehr nach einer glücklichen Beziehung und tritt am Ende als Antonius’ aufrichtig liebende Frau auf. Wie in früheren Filmen kinderlos dargestellt, galt sie in der Folgezeit für viele Amerikanerinnen als Vorbild einer emanzipierten, sexuell und wirtschaftlich unabhängigen Frau. Die Werbewirtschaft vermarktete gleichzeitig Schönheitsmittel und Perücken, welche die ägyptische Königin angeblich verwendet hatte.
Unter großen Anlaufschwierigkeiten und finanziellem Aufwand entstand die 1963 fertiggestellte Verfilmung mit Elizabeth Taylor in der Hauptrolle. Sie gilt als die monumentalste, vielschichtigste und dank dem Regisseur Joseph L. Mankiewicz am meisten an den historischen Quellen orientierte Produktion. Kleopatra wird als starke, kluge, machtbewusste und sprachbegabte Frau darstellt, die ihre körperlichen Reize und ihr Vermögen zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele einsetzt. Auch die Existenz ihres in diesem Film dargestellten Kindes Caesarion hindert sie nicht, Politik zu machen. Insgesamt gelang der auch im Privatleben eine schillernde Persönlichkeit darstellenden Taylor – sie fing während der Dreharbeiten eine außereheliche Affäre mit dem Antonius-Darsteller Richard Burton an – die komplexeste Verkörperung der ägyptischen Königin. Diese teilweise auch wissenschaftlichen Maßstäben genügende Verfilmung trug vielleicht mehr als jede Fachbiographie zur Kenntnis über die Ptolemäerin bei einem breiten Publikum bei. Allerdings litt die Qualität unter der aus wirtschaftlichen Überlegungen erfolgten Kürzung von vier auf drei Stunden.
Von späteren Produktionen ist nur noch jene von 1999 mit Leonor Varela erwähnenswert. Jedoch reicht auch dieser Film nicht an jenen von 1963 heran. Kleopatra wird als sexuell ausschweifend, unreif, despotisch und unvernünftig dargestellt. Es klingt wieder das Klischee der orientalischen Femme fatale an. Ihrer politischen Rolle hingegen ist sie nicht gewachsen. Ihr Charakter wird also recht einfach gezeichnet, die komplexen politischen Verwicklungen ihrer Regierung dagegen kaum angerissen.[16]
Jahr Originaltitel Deutscher Titel Land Regie Titelrolle Anmerkungen 1899 Cléopâtre Frankreich Georges Méliès Jeanne d'Alcy Kurzfilm 1908 Antony and Cleopatra USA J. Stuart Blackton, Charles Kent Florence Lawrence Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra; Kurzfilm 1910 Cléopâtre Frankreich Henri Andréani, Ferdinand Zecca Madeleine Roch Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra; Kurzfilm 1912 Cleopatra USA Charles L. Gaskill Helen Gardner Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1913 Marcantonio e Cleopatra Italien Enrico Guazzoni Gianna Terribili-Gonzales 1914 Antony and Cleopatra USA Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra; Kurzfilm 1917 Cleopatra USA J. Gordon Edwards Theda Bara 1920 Cleopatra USA Bud Fisher Zeichentrickfilm; Comic-Verfilmung 1921 Cleopatra, die Herrin des Nils Cleopatra, die Herrin des Nils Deutschland Asta Nielsen 1923 Cleopatra and Her Easy Mark USA Zeichentrickfilm 1924 Anthony and Cleopatra USA Bryan Foy Ethel Teare Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1928 Cleopatra USA Roy William Neill Dorothy Revier Kurzfilm 1931 Oh! Oh! Cleopatra USA Joseph Santley Dorothy Burgess Kurzfilm, Komödie 1934 Cleopatra Cleopatra (Kleopatra)* USA Cecil B. DeMille Claudette Colbert gewann einen Oscar und erhielt vier weitere Nominierungen 1945 Caesar and Cleopatra Caesar und Cleopatra (Cäsar und Kleopatra)* Großbritannien Gabriel Pascal Vivien Leigh Oscar-Nominierung; das Drehbuch schrieb George Bernard Shaw 1947 La Vida íntima de Marco Antonio y Cleopatra Mexiko Roberto Gavaldón María Antonieta Pons 1951 Antony and Cleopatra Großbritannien Pauline Letts Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1953 Due notti con Cleopatra Zwei Nächte mit Cleopatra Italien Mario Mattoli Sophia Loren 1953 Serpent of the Nile USA William Castle Rhonda Fleming 1960 Le Legioni di Cleopatra Die Legionen des Cäsaren Italien, Frankreich, Spanien Vittorio Cottafavi Linda Cristal 1962 Una Regina per Cesare Cleopatra, die nackte Königin vom Nil Italien, Frankreich Piero Pierotti, Viktor Tourjansky Pascale Petit 1962 Cleópatra Brasilien Solange TV-Serie 1963 Cleopatra Cleopatra USA Joseph L. Mankiewicz Elizabeth Taylor gewann vier Oscars; gehört zu den teuersten Filmproduktionen aller Zeiten 1963 Totò e Cleopatra Italien Fernando Cerchio Magali Noël Komödie 1963 Antonius und Cleopatra Antonius und Cleopatra Bundesrepublik Deutschland Rainer Wolffhardt Lola Müthel TV-Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1963 The Spread of the Eagle Großbritannien Mary Morris TV-Miniserie 1964 Carry On Cleo Ist ja irre – Cäsar liebt Cleopatra Großbritannien Gerald Thomas Amanda Barrie Historienfilm-Parodie aus der Carry-on…-Filmreihe 1965 Antonio e Cleopatra Italien Vittorio Cottafavi Valeria Valeri TV-Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1965 Caesar und Cleopatra Caesar und Cleopatra Bundesrepublik Deutschland Hans-Dieter Schwarze TV-Produktion 1968 Astérix et Cléopâtre Asterix und Kleopatra Frankreich, Belgien René Goscinny, Lee Payant, Albert Uderzo Zeichentrickfilm 1970 Cleopatra USA Michel Auder Viva Experimentalfilm 1970 Kureopatora Cleo und die tollen Römer Japan Osamu Tezuka, Eiichi Yamamoto Zeichentrickfilm 1970 The Notorious Cleopatra USA Bethel Buckalew Sonora Erotikfilm 1970 Cäsar und Cleopatra Cäsar und Cleopatra Bundesrepublik Deutschland Ulrich Erfurth Violetta Ferrari TV-Produktion 1972 Antony and Cleopatra Antonius und Cleopatra Großbritannien, Spanien, Schweiz Charlton Heston Hildegarde Neil Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1974 Antony and Cleopatra Großbritannien Jon Scoffield Janet Suzman TV-Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1981 Antony and Cleopatra Großbritannien, USA Jonathan Miller Jane Lapotaire TV-Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1983 Antony and Cleopatra USA Lawrence Carra Lynn Redgrave TV-Verfilmung des Shakespeare-Dramas Antonius und Cleopatra 1985 Sogni erotici di Cleopatra Die Orgien der Cleopatra Italien, Frankreich Rino Di Silvestro Erotikfilm 1999 Cleopatra Cleopatra Deutschland, USA Franc Roddam Leonor Varela TV-Produktion 2002 Astérix & Obélix: Mission Cléopâtre Asterix & Obelix: Mission Kleopatra Frankreich, Deutschland Alain Chabat Monica Bellucci Realverfilmung basierend auf dem Zeichentrickfilm von 1968 2003 Kleopatra Tschechische Republik Filip Renc Monika Absolonová Musical 2003 Cleopatra Schweden Antonio Adamo Julia Taylor Pornofilm, Fortsetzung Cleopatra II – Legend of Eros im Jahr 2004 2006 Cleópatra Brasilien Júlio Bressane Alessandra Negrini Kleopatra als Schwarzafrikanerin
Seit 1973 hat sich in den USA ein neuer Mythos gebildet: Kleopatra wird, wie die übrigen Pharaonen auch, von afroamerikanischen Studierenden als Schwarzafrikanerin gedeutet und zu einer Kultfigur hochstilisiert. Sie wird als große historische Persönlichkeit, auch als große Frau der Weltgeschichte bezeichnet und für die schwarzafrikanische Geschichte und kulturelle Identität vereinnahmt. Verschiedene afroamerikanische Historiker, die sich in der Tradition des senegalesischen Ägyptologen und Philosophen Cheikh Anta Diop verstehen, unterstützen und verbreiten diese Theorie. Zusammen mit Hatschepsut und Nofretete sei Kleopatra die dritte Frau, die als Schwarze in die Geschichte eingegriffen habe, und somit herangezogen wird, um die Tiefe der schwarzafrikanischen Geschichte zu beweisen.[17]
Literatur
- Christoph Schäfer: Kleopatra. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-15418-5.
- Kleopatra VII. und Marcus Antonius, in: Eric M. Moormann und Wilfried Uitterhoeve: Lexikon der antiken Gestalten, Stuttgart 1995, S. 394–401.
- Diana Wenzel: Kleopatra im Film. Eine Königin Ägyptens als Sinnbild für orientalische Kultur, Remscheid 2005.
Weblinks
Commons: Kleopatra VII. – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienAnmerkungen
- ↑ Simon Benne: Marcus Antonius und Kleopatra VII. Machtaufbau, herrscherliche Repräsentation und politische Konzeption, Göttingen 2001.
- ↑ Marian Nebelin: Kleopatras antike Rezeptionsgeschichte. Spaltung - Verknappung - Vereinseitigung. In: Janina Göbel, Tanja Zech (Hrsg.): Exportschlager - Kultureller Austausch, wirtschaftliche Beziehungen und transnationale Entwicklungen in der antiken Welt. München 2010, S. 26-54.
- ↑ Ilse Becher: Das Bild der Kleopatra in der griechischen und lateinischen Literatur. Berlin 1966.
- ↑ Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 22, 3; Historia Augusta, Triginta tyranni 27, 1; 30, 2; 30, 19.
- ↑ O. El-Daly: Egyptology: The Missing Millennium. London 2005, ISBN 1-844720624, S. 132–133.
- ↑ The Cleopatra fragments.
- ↑ O. El-Daly: Egyptology: The Missing Millennium, Ancient Egypt in Mediaval Arabic Writings. London 2005, ISBN 1-844720624, S. 133.
- ↑ O. El-Daly: Egyptology: The Missing Millennium, S. 133.
- ↑ O. El-Daly: Egyptology: The Missing Millennium, S. 135.
- ↑ O. El-Daly: Egyptology: The Missing Millennium. London 2005, S. 136.
- ↑ O. El-Daly: Egyptology: The Missing Millennium. London 2005, S. 131.
- ↑ Elisabeth Frenzel: Stoffe der Weltliteratur. 9. Auflage Stuttgart 1998. S. 438-442; C. Schäfer, 2006, S. 268-272.
- ↑ Artikel Kleopatra VII. und Marcus Antonius, in: Eric M. Moormann und Wilfried Uitterhoeve: Lexikon der antiken Gestalten, Stuttgart 1995, S. 394–401, hier S. 398–399; C. Schäfer, 2006, S. 270–271.
- ↑ Auch zum Folgenden Dagmar Keultjes: Biss in den Busen. In: Die Zeit. Nr. 30, 2003 (online).
- ↑ Diana Wenzel; Thomas Glück, Ludwig Morenz (Hrsg.): Exotisch, weisheitlich und uralt. Europäische Konstruktionen Altägyptens. LIT Verlag, Berlin – Hamburg – Münster 2007, S. 251 f.
- ↑ C. Schäfer, 2006, S. 279-288.
- ↑ Sara Munson Deats, Shakespeare's Anamorphic Drama. A Survey of Antony and Cleopatra in Criticism, on Stage, and on Screen, in: dies. (Hg.), Antony and Cleopatra. New Critical Essays, Routledge 2004, S. 25 u. ö.
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