- Neuburg am Rhein
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Wappen Deutschlandkarte 48.9880555555568.2497222222222106Koordinaten: 48° 59′ N, 8° 15′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Germersheim Verbandsgemeinde: Hagenbach Höhe: 106 m ü. NN Fläche: 8,25 km² Einwohner: 2.555 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 310 Einwohner je km² Postleitzahl: 76776 Vorwahl: 07273 Kfz-Kennzeichen: GER Gemeindeschlüssel: 07 3 34 021 Adresse der Verbandsverwaltung: Ludwigstraße 20
76767 HagenbachWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Thorsten Pfirmann (SPD) Lage der Ortsgemeinde Neuburg am Rhein im Landkreis Germersheim Neuburg am Rhein ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hagenbach an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt in der südöstlichsten Ecke von Rheinland-Pfalz zwischen Rhein und Lauter. Am gegenüberliegenden Rheinufer liegen die Große Kreisstadt Rheinstetten (Neuburgweier), Au am Rhein (Landkreis Rastatt) und Karlsruhe (Daxlanden). Neuburg am Rhein gehört der Verbandsgemeinde Hagenbach an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Hagenbach hat.
Geschichte
Im zweibändigen Werk „Alsatia illustrata“ (Colmar, 1751 und 1761) berichtet der Historiker Johann Daniel Schöpflin über einen Schenkungsakt des Neuburger Gebietes an das von St. Pirminius gegründete Benediktinerkloster Hornbach, im Jahre 754. Urkundlich klar belegt ist 1086 die Schenkung der Grafschaft „Vorechheim“ im Ufgau (heute Forchheim (Rheinstetten)), durch Kaiser Heinrich IV. an das Bistum Speyer. Dazu gehörte auch das rechtsrheinische Gebiet von Neuburg. 1102 verpfändete das Bistum die Länderei an die Herren von Eberstein.[2] Diese ließen um 1250 den strategisch bedeutsamen Platz befestigen und nannten ihn „Zer Niuwenburc“. 1259 verpfändete Otto von Eberstein das von ihm verwaltete Dorf „Niwenbure“ (Neuburg) als Heiratsgut seiner Schwester Adelheid von Eberstein, an deren Mann Graf Heinrich II. von Lichtenberg. Als Lehnsherr - also Eigentümer - wurde hierbei immer noch der Bischof von Speyer genannt.[3] Kurfürst Rupprecht I. von der Pfalz (1309-1390) erwarb Stadt und Feste Neuburg im Jahre 1376 kaufweise von Graf Heinrich zu Lichtenberg [4] und bestimmte den Besitz, nebst dem Dorf Hagenbach, zum Witwengut für seine Gemahlin Beatrix von Berg (1360-1395). [5]
Um 1570 lag Neuburg, wie aus alten Landkarten ersichtlich ist, noch auf der rechten Rheinseite. Durch die Verlegung des Ortes auf die linke Stromseite gingen nicht nur große Germarkungsgebiete, sondern auch alle Stadtrechte verloren und aus der einst im Schutz einer stattlichen Wasserfeste gelegenen Stadt mit einem Blutgericht und einer bedeutenden Lotsen- und Zollstation wurde ein Schiffer- und Fischerdorf, dessen verfallene Burg schon Ende des 16. Jahrhunderts teilweise dem Wasser zum Opfer gefallen ist.[6]
Der Kampf gegen die Hochwasserfluten des Rheins war auch nach der Begradigung des Flusslaufes durch Tulla in den Jahren 1817 und 1845 noch nicht beendet. Erst nach dem Hochwasser der Neujahrsnacht 1882-83, das die gesamte Germarkung überflutete, wurden die Deichbauten verbessert. Auch heute noch erschallt bei hohen Wasserständen des Rheines immer noch der Ruf „Dammwache“, und Neuburger Bürger halten Tag und Nacht Wache am Strom.
In Neuburg wurde am 18. Juli 1639 der in französischen Diensten stehende Feldherr Bernhard von Sachsen-Weimar wahrscheinlich auf Betreiben Richelieus, der den Abfall Bernhards von der französischen Seite befürchtete, vergiftet.
Religionen
2007 waren 65,6 Prozent der Einwohner evangelisch und 20,6 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[7]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Neuburg besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[8]
SPD CDU WGN Gesamt 2009 11 4 5 20 Sitze 2004 9 6 5 20 Sitze Bürgermeister
- 1979-1984: Rudolf Gerber (Wählergruppe)
- 1984–1994: Erwin Muth (SPD)
- 1994–2004: Heinz Degitz (SPD)
- seit 2004: Thorsten Pfirmann (SPD)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Schwarz ein gesenkter silberner Anker, beidseits von einem rotbewehrten und -bezungten goldenen Löwen gehalten“.
Es wurde 1968 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1727.[9]
Gemeindepartnerschaften
Mit Hennickendorf wird eine Partnerschaft gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Neuburg am Rhein
Mundart
In Neuburg wird eine sehr eigentümliche Variante des pfälzischen Dialektes gesprochen, welche sich deutlich von den pfälzischen Nachbargemeinden und dem angrenzenden Elsass unterscheidet. Man vermutet, dass dieses Idiom auf die durch Hochwasser und Flusslaufveränderungen immer wieder neu entstandene Insellage im Rhein zurückzuführen ist.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Zwischen Neuburg und dem badischen Neuburgweier (Stadt Rheinstetten) besteht eine Autofähre. Neuburg hat einen Haltepunkt der Bienwaldbahn.
Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Neuburg besteht aus 30 Mitgliedern. Ihnen stehen drei Fahrzeuge (TSF-W, LF 8 und MZF) sowie ein Rettungsboot (RTB 2) zur Verfügung. Im Jahr rückt die Wehr zu ca. 25 bis 30 Einsätzen aus. Die Jugendfeuerwehr zählt 15 Mitglieder.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Quelle zur Zugehörigkeit von Neuburg zur Grafschaft Forchheim im Ufgau
- ↑ Zum Erwerb von Neuburg durch die Grafen von Hanau-Lichtenberg; Johann Georg Lehmann: "Urkundliche Geschichte der Grafschaft Hanau-Lichtenberg", Band 1, Seite 29
- ↑ Quelle zum Kauf Neuburgs durch die Kurpfalz, 1376
- ↑ Quelle zum Witwengut von Kurfürstin Beatrix
- ↑ Naturschutzgebiet Altrhein Neuburgweier (PDF-Datei; 1,08 MB) Zum historischen Mäanderdurchbruch des Rheins zwischen Neuburg und Weier
- ↑ KommWis, Stand: 30. November 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
Weblinks
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