Matthias Kurth

Matthias Kurth

Matthias Kurth (* 19. Februar 1952 in Heidelberg) ist seit 2001 Präsident der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (vorher Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post).

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und juristische Tätigkeit

Kurth studierte ab 1971 an der Universität Frankfurt Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre. 1976 legte er sein erstes juristisches Staatsexamen (Prädikat: Gut), 1978 sein zweites Staatsexamen (Prädikat: Gut) ab. Er war ab 1978 Richter am Landgericht Darmstadt. Von 1980 bis 1994 arbeitete er als Rechtsanwalt.

Politische Karriere

Kurth trat 1968 der SPD bei. In den 1970er Jahren übte er verschiedene Ämter in der Partei aus und wurde 1978 in den Hessischen Landtag gewählt, dem er bis 1994 als Abgeordneter angehörte. Er war Mitglied in verschiedenen Ausschüssen des Landtags, ab 1991 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion und im Präsidium des Landtags.

Von 1994 bis 1999 war er Staatssekretär im hessischen Wirtschaftsministerium. Hier kam er erstmals mit der Regulierung von (Telekommunikations-)Netzen in näheren Kontakt. So vertrat er das Land Hessen im Regulierungsrat für das Post- und Fernmeldewesen und war zeitweise Vorsitzender der Amtschefkonferenz der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern. Auch dem Ausschuss der Regionen der Europäischen Union gehörte Kurth für das Land Hessen an, ebenfalls mit Schwerpunkt auf Netzen und Telekommunikation. Er war auch Mitglied im Verwaltungsrat der Deutschen Ausgleichsbank.

Amt in der Regulierungsbehörde

1999 wechselte Kurth zum Privatunternehmen COLT Telecom GmbH (heute Colt Technology Services GmbH). Im März 2000 wurde er zum Vizepräsidenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post berufen. Am 9. Februar 2001 folgte er auf Vorschlag der Bundesregierung im Einverständnis mit der Opposition dem ausscheidenden Klaus-Dieter Scheurle als Präsident der Behörde nach.

Damit ist Kurth der oberste Regulierer der Bundesrepublik. Seine Behörde sorgt in den ehemaligen Monopolmärkten für mehr Wettbewerb und seine Amtsführung gilt allgemein als erfolgreich. Kurths Vertragsverhältnis wurde zum 1. März 2007 erneut um fünf Jahre verlängert. Unterdessen wurde seine Behörde mit der Regulierung der Sektoren Elektrizität, Gas und Eisenbahnen betraut und am 13. Juli 2005 in Bundesnetzagentur umbenannt.

Im Frühjahr 2005 wurde er von der Europäischen Union als Kandidat für die Position des Generalsekretärs der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Genf nominiert. Bei der Wahl im November 2006 unterlag er allerdings Hamadoun Touré.

Seit Beginn seiner Amtszeit ist Kurth Mitglied in der Independent Regulators Group (IRG) und der European Regulators Group (ERG), deren Vorsitzender er 2001 und 2009 war. Seit Beginn des Jahres 2010 ist er stellvertretender Vorsitzender des neu gegründeten Gremiums Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation (GEREK). Im Bereich der Energieregulierung ist Kurth zudem Mitglied im Council of European Energy Regulators (CEER) und bis zu ihrer Auflösung zum 1. Juli 2011 in der European Regulators Group for Electricity and Gas (ERGEG). Eine ähnliche Position im Nachfolgeorgan, dem Regulierungsrat der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden ACER, nimmt seit ihrer Gründung Johannes Kindler von der Bundesnetzagentur wahr.

Kurth ist stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK), Lehrbeauftragter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und Senior Research Fellow an der Columbia University in New York.

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