- Matti Nykänen
-
Matti Nykänen Voller Name Matti Ensio Nykänen Nation Finnland Geburtstag 17. Juli 1963 Geburtsort Jyväskylä Gewicht 55 kg Karriere Trainer Hannu Lepistö Debüt im Weltcup 6. März 1981 Status zurückgetreten Karriereende 1991 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 4 × 1 × 0 × WM-Medaillen 6 × 2 × 3 × SFWM-Medaillen 1 × 1 × 3 × Olympische Winterspiele Silber 1984 Sarajewo Normalschanze Gold 1984 Sarajewo Großschanze Gold 1988 Calgary Normalschanze Gold 1988 Calgary Großschanze Gold 1988 Calgary Team Nordische Skiweltmeisterschaften Gold 1982 Oslo Großschanze Bronze 1982 Oslo Team Silber 1984 Sarajewo Normalschanze Gold 1984 Sarajewo Großschanze Gold 1984 Engelberg Team Bronze 1985 Seefeld Großschanze Gold 1985 Seefeld Team Silber 1987 Oberstdorf Normalschanze Gold 1987 Oberstdorf Team Bronze 1989 Lahti Großschanze Gold 1989 Lahti Team Skiflug-Weltmeisterschaften Bronze 1983 Harrachov Einzel Gold 1985 Planica Einzel Bronze 1986 Bad Mitterndorf Einzel Bronze 1988 Oberstdorf Einzel Silber 1990 Vikersund Einzel Platzierungen Weltcupsiege 46 Gesamtweltcup 1. (1982/83, 1984/85,
1985/86, 1987/88)Vierschanzentournee 1. (1982/83, 1987/88) Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Skispringen 40 20 7 Skifliegen 6 2 1 Matti Ensio Nykänen [ˈmɑtːi ˈnykænɛn] (* 17. Juli 1963 in Jyväskylä) ist ein ehemaliger finnischer Skispringer. In den 1980er Jahren dominierte Nykänen das Skispringen und gehört damit zu den erfolgreichsten Skispringern überhaupt.
Inhaltsverzeichnis
Skisprungkarriere
Nykänen, ähnlich wie sein ewiger Konkurrent Jens Weißflog ein sehr leichter Springer, konnte 1982 bei der WM am Holmenkollen im Alter von nur 19 Jahren seinen ersten großen Triumph feiern. Es folgten jeweils ein weiterer Titel im Mannschaftsspringen bei den nächsten drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften (1985, 1987 und 1989).
Nach dem ersten Sieg bei der Vierschanzentournee 1983 gewann Nykänen ein Jahr später auch bei den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo die Goldmedaille auf der Großschanze und hatte damit alle wichtigen Skisprung-Wettbewerbe gewonnen.
Im Skifliegen gewann er im März 1984 die Flugwoche von Oberstdorf, wobei er den Weltrekord auf 185m verbesserte. 1985 holte er sich in Planica den Weltmeistertitel mit einem neuerlichen Weltrekord-Flug auf 191m. 1987 wurde er mit der Holmenkollen-Medaille geehrt.
Seine wahrscheinlich beste Saison hatte Nykänen 1988, als er zunächst die Vierschanzentournee nach Belieben dominierte und danach bei Olympia in Calgary alle drei Goldmedaillen gewann.
Gegen Ende der 1980er Jahre begann Nykänens Stern zu sinken. Seine Alkoholkrankheit wurde offensichtlich. Er beendete seine Karriere 1991 schließlich glanzlos. Insgesamt hat er 46 Weltcupspringen gewonnen, womit er deutlich die ewige Bestenliste vor Adam Małysz mit 39 und Janne Ahonen mit 36 Weltcupsiegen anführt.
Nach der Karriere
Nykänens Unternehmungen nach seinem Karriereende unter anderem als Popsänger und Stripper standen unter keinem glücklichen Stern, ebenso verlief sein Privatleben mit drei Eheschließungen und Scheidungen sehr spektakulär. In der finnischen Boulevardpresse wurde und wird sehr ausführlich über jede Eskapade des Skispringers, der nach heutigen Erkenntnissen unter ADHS leidet, berichtet. Im Jahr 2003 veröffentlichte Nykänen eine Autobiografie unter dem Titel „Grüße aus der Hölle“.
Im August 2004, nach einer recht erfolgreichen Comeback-Tournee als Popsänger in Finnland, geriet Matti Nykänen mit seiner Frau unter Verdacht des versuchten Totschlags (vergleiche unter Tötungsdelikt). Ihnen wurde vorgeworfen, einen 59-jährigen Freund im Alkoholrausch nach einem Streit ums Fingerhakeln in einer Hütte in Nokia niedergestochen zu haben. Er wurde zu 26 Monaten Haft verurteilt. Im selben Jahr erlitt er einen Herzinfarkt, von dem er sich allerdings gut erholte. Nach Verbüßung von 13 Monaten wurde er im September 2005 auf Bewährung entlassen, jedoch bereits 103 Stunden später wegen des Vorwurfs, seiner Frau Mervi im Vollrausch mit einem schweren Gegenstand eine Kopfwunde zugefügt zu haben, wieder in U-Haft genommen. Nachdem Mervi aber keine Anzeige erstattet hatte, wurde Nykänen wieder auf freien Fuß gesetzt. Im März 2006 wurde Matti Nykänen erneut wegen Misshandlung seiner Frau zu einer Haftstrafe von 4 Monaten verurteilt.
Am 13. Januar 2006 kam ein Film über das Leben Matti Nykänens in die finnischen Kinos. Die Hauptrolle spielte der bekannte finnische Schauspieler Jasper Pääkkönen.
Am 28. Februar 2008 gewann Matti Nykänen den Veteranen-Weltmeistertitel auf der kleinen Schanze in Taivalkoski, Finnland in der Klasse der 40-44jährigen. Am vorherigen Tag war er als fünfter aus dem K-50 Wettbewerb hervorgegangen.
Am 25. Dezember 2009 attackierte er nach Medienberichten seine Frau mit einem Messer und wurde erneut festgenommen. Mervi Tapola flüchtete mit Schnittwunden zu den Nachbarn.[1] Daraufhin verurteilte ihn ein Gericht am 24. August 2010 im südwestfinnischen Pirkanmaa zu 16 Monaten Haft sowie zur Zahlung von 6600 Euro Schmerzensgeld. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.[2]
Erfolge
Weltcupsiege
Nr. Datum Ort Land 1. 30. Dezember 1981 Oberstdorf Deutschland 2. 28. Februar 1982 Oslo Norwegen 3. 13. März 1982 Tauplitz/Bad Mitterndorf Österreich 4. 18. Dezember 1982 Cortina d’Ampezzo Italien 5. 4. Januar 1983 Innsbruck Österreich 6. 15. Januar 1983 Lake Placid Vereinigte Staaten 7. 16. Januar 1983 Lake Placid Vereinigte Staaten 8. 23. Januar 1983 Thunder Bay Kanada 9. 18. Februar 1983 Vikersund Norwegen 10. 19. Februar 1983 Vikersund Norwegen 11. 20. Februar 1983 Vikersund Norwegen 12. 27. Februar 1983 Falun Schweden 13. 27. März 1983 Planica Slowenien 14. 18. Februar 1984 Sarajevo Bosnien und Herzegowina 15. 3. März 1984 Lahti Finnland 16. 4. März 1984 Lahti Finnland 17. 17. März 1984 Oberstdorf Deutschland 18. 18. März 1984 Oberstdorf Deutschland 19. 4. Januar 1985 Innsbruck Österreich 20. 9. Februar 1985 Sapporo Japan 21. 2. März 1985 Lahti Finnland 22. 10. März 1985 Oslo Norwegen 23. 23. März 1985 Štrbské Pleso Slowakei 24. 24. März 1985 Štrbské Pleso Slowakei 25. 11. Januar 1986 Harrachov Tschechien 26. 18. Januar 1986 Klingenthal Deutsche Demokratische Republik 27. 25. Januar 1986 Sapporo Japan 28. 26. Januar 1986 Sapporo Japan 29. 1. März 1986 Lahti Finnland 30. 2. März 1986 Lahti Finnland 31. 22. März 1986 Planica Slowenien 32. 7. Dezember 1986 Thunder Bay Kanada 33. 1. März 1987 Lahti Finnland 34. 8. März 1987 Falun Schweden 35. 5. Dezember 1987 Thunder Bay Kanada 36. 6. Dezember 1987 Thunder Bay Kanada 37. 19. Dezember 1987 Sapporo Japan 38. 20. Dezember 1987 Sapporo Japan 39. 1. Januar 1988 Garmisch-Partenkirchen Deutschland 40. 4. Januar 1988 Innsbruck Österreich 41. 6. Januar 1988 Bischofshofen Österreich 42. 20. Januar 1988 St. Moritz Schweiz 43. 5. März 1988 Lahti Finnland 44. 6. März 1988 Lahti Finnland 45. 17. Dezember 1988 Sapporo Japan 46. 1. Januar 1989 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Weltcupplatzierungen
Saison Platz Punkte 1981/82 4 138 1982/83 1 277 1983/84 2 217 1984/85 1 224 1985/86 1 250 1986/87 6 133 1987/88 1 282 1988/89 9 106 1989/90 19 55 Literatur
- Matti Nykänen, Egon Theiner: Grüße aus der Hölle. Autobiografie. Wero-Press, Pfaffenweiler 2003, ISBN 978-3-98080-499-8.
Weblinks
- Offizielle Website von Matti Nykänen
- Inoffizielle Website über Matti Nykänen (finnisch)
- Matti Nykänen in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Literatur von und über Matti Nykänen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel Online, Zugriff am 27. Dezember 2009
- ↑ Bericht der Helsingin Sanomat vom 24. August 2010.
1964: Veikko Kankkonen | 1968: Jiří Raška | 1972: Yukio Kasaya | 1976: Hans-Georg Aschenbach | 1980: Anton Innauer | 1984: Jens Weißflog | 1988: Matti Nykänen | 1992: Ernst Vettori | 1994: Espen Bredesen | 1998: Jani Soininen | 2002: Simon Ammann | 2006: Lars Bystøl | 2010: Simon Ammann
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Matti Nykänen — Personal information Full name Matti Ensio Nykänen Born 17 July 1963 … Wikipedia
Matti Nykänen — Datos personales Nombre completo Matti Ensio Nykänen … Wikipedia Español
Matti Nykanen — Matti Nykänen Matti Ensio Nykänen Naissance 17 juillet 1963 Jyväskylä Nationalité Finlande Profession(s) Sauteur à ski … Wikipédia en Français
Matti Nykänen — Discipline et période … Wikipédia en Français
Matti Nykaenen — Matti Nykänen Matti Ensio Nykänen Naissance 17 juillet 1963 Jyväskylä Nationalité Finlande Profession(s) Sauteur à ski … Wikipédia en Français
Matti: Hell Is for Heroes — Directed by Aleksi Mäkelä Produced by Markus Selin Written by Marko Leino Starring Jasper Pääkkönen … Wikipedia
Matti (given name) — Matti is a given name, a Finnish version of the name Matthew and may refer to: In sports: Matti Breschel, professional road bicycle racer who currently rides for UCI ProTour outfit Team CSC Matti Hagman, Finnish hockey player Matti Hautamäki,… … Wikipedia
Matti — ist ein männlicher Vorname. Herkunft und Bedeutung Matti ist die Variante des Namens Matthias in den finnosamischen Sprachen (u.a. Samisch, Finnisch, Estnisch). Bekannte Namensträger Matti Aikio (1872–1929), norwegischer Dichter Matti Breschel (* … Deutsch Wikipedia
Matti — est un prénom finlandais porté par plusieurs personnalités : Matti Aikio Matti Breschel Matti Geschonneck Matti Hautamäki Matti Helminen Matti Järvinen Matti Keinonen Trophy Matti Nykänen Matti Pellonpää Matti Pietikäinen Matti Raivio Matti… … Wikipédia en Français
Matti — may refer to: Matti (village) in India Matti (film), a film about Matti Nykänen Matti (given name), people with the given name Matti Matti (Telugu: మట్టి) in Telugu language means Earth. The related pages are: Mattilo Manikyam, a Telugu film… … Wikipedia