Mecklenburgische T 4

MFFB T 4 DRG Baureihe 91.19
Nummerierung:	MFFB 701 - 750 DRG 91 1901–1950 DR 91 6401–6404
Anzahl:	50+6
Hersteller:	Henschel, O&K
Baujahr(e):	1907–1922
Ausmusterung:	1935–1970
Bauart:	1'C n2t
Länge über Puffer:	10.375 mm
Dienstmasse:	46,1 Mp
Reibungsmasse:	36,1 Mp
Radsatzfahrmasse:	12,1 Mp
Höchstgeschwindigkeit:	45–50 km/h
Indizierte Leistung:	470 PS
Treibraddurchmesser:	1.150/1.120 mm
Laufraddurchmesser vorn:	800 mm
Zylinderdurchmesser:	410 mm
Kolbenhub:	580 mm
Kesselüberdruck:	12 kp/cm²
Rostfläche:	1,60 m²
Verdampfungsheizfläche:	96,10 m²

Die T 4 der Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn waren Güterzugtenderlokomotive mit einer führenden Laufachse und drei Kuppelachsen. Sie wurden 1925 von der Deutschen Reichsbahn als Baureihe 91.19 in ihren Nummernplan eingeordnet.

Als Anfang des 20. Jahrhunderts dringend stärkere Lokomotiven für den Nebenbahnbetrieb benötigt wurden, konnte man nicht mehr auf bewährte preußische Bauarten zurückgreifen, da die T 9-Familie schon deutlich zu schwer war, sodass Henschel den Auftrag für eine der wenigen mecklenburgischen Eigenentwicklungen erhielt. Entgegen mancher Literaturmeinung besaßen diese Maschinen aber (ebenso wie die pr T 9.3) ein Krauss-Helmholtz-Lenkgestell. Die Reichsbahn übernahm alle 50 Fahrzeuge. Da die mecklenburgischen Strecken verstärkt wurden, wurden schon in den 1930er Jahren die ersten Lokomotiven entbehrlich. Von den während des Krieges noch vorhandenen 38 Lokomotiven blieben zwei bei der PKP in Polen, vier gelangten zur DB, 15 mussten als Reparationsleistung abgegeben und zwei wegen großer Schäden ausgemustert werden, sodass der DR nur 13 verblieben, von denen zwei Anfang der 1950er Jahre in Sachsen liefen (u. a. zwischen Niederschlema und Schneeberg, da wegen Schäden durch den (Uran)bergbau nur noch sehr leichte Fahrzeuge eingesetzt werden konnten, bis auch das nicht mehr möglich war). Die DB musterte ihre Loks wegen der geringen Stückzahl bis 1950 aus, verwendete sie aber noch lange als Werksloks in Ausbesserungswerken. Die DR übernahm 1949 vier der sechs 1919/1920 von Henschel für Privatbahnen gebaute Lokomotiven und gab ihnen die Nummern 91 6401–6404. Bis 1970 schieden die letzten Lokomotiven aus dem Dienst.

Literatur

Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Dampflokomotiven. Regelspur. 2. verb. Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1970, ISBN 3-440-03643-X. 

Dampflokomotiven

DRG: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven

DB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven

DR: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven

Länderbahnen: Baden · Bayern · Mecklenburg · Oldenburg · Pfalz · Preußen · Sachsen · Württemberg · Elsaß-Lothringen