Arnold Gehlen

Arnold Gehlen

Arnold Karl Franz Gehlen (* 29. Januar 1904 in Leipzig; † 30. Januar 1976 in Hamburg) war ein deutscher Philosoph und Soziologe. Er zählt mit Helmuth Plessner und Max Scheler zu den Hauptvertretern der Philosophischen Anthropologie. In den 1960er Jahren galt er als konservativer Gegenspieler Theodor W. Adornos.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Gehlen war Sohn des Verlegers Max Gehlen und dessen Frau Margarete Gehlen, geborene Ege. 1937 verheiratete er sich mit Veronika Freiin von Wolff. Ein Cousin war der erste Präsident des BND, Reinhard Gehlen.

Gehlen legte 1923 am Thomas-Gymnasium in Leipzig das Abitur ab. Nach einer Zwischenzeit als Buchhändler und Bankangestellter studierte Gehlen von 1924 bis 1927 Philosophie, Philologie, Kunstgeschichte, Germanistik, Psychologie in Leipzig und Köln. Er promovierte bei Hans Driesch (1867-1941) mit dem Dissertationsthema Zur Theorie der Setzung und des setzungshaften Wissens bei Driesch. Seine Lehrbefähigung erhielt er 1930 mit der Habilitationsschrift Wirklicher und unwirklicher Geist. Eine philosophische Untersuchung in der Methode absoluter Phänomenologie.

Von 1930 bis 1934 war er Privatdozent für Philosophie an der Philologisch-Historischen Abteilung der Universität Leipzig. 1933 trat er in die NSDAP ein und wurde 1934 auch Mitglied im NS-Dozentenbund.[1] Im November 1933 gehörte Gehlen zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.[1] Nach Paul Tillichs (1886-1965) Entlassung aus dem Staatsdienst, die aufgrund des Berufsbeamtengesetzes wegen eines kritischen Artikels Tillichs gegen die nationalsozialistischen Machthaber erfolgte, wurde seine vakante Professur an der Universität Frankfurt von Gehlen im Rahmen einer Lehrstuhlvertretung übernommen. 1934 erhielt er - nach einer Zeit als Assistent von Hans Freyer (1887-1969) - einen Lehrstuhl für Philosophie am Institut für Kultur- und Universalgeschichte (vor 1933 Institut für Soziologie) in Leipzig.

1938 wechselte Gehlen als Ordentlicher Professor an die Universität Königsberg, 1940 an die Universität Wien, wo er die zeitweilige Institutsleitung innehatte, im Oktober 1941 aber erstmals von der Wehrmacht einberufen wurde, um bis Mai 1942 eine Stellung als Kriegsverwaltungsrat in der Personalprüfstelle des heerespsychologischen Amtes im besetzten Prag zu versehen. Gegen Ende des Krieges wurde Gehlen erneut einberufen und im Range eines Leutnants schwer verwundet. Als Nichtösterreicher wurde er nach dem Krieg aus dem österreichischen Staatsdienst entlassen. Nach zwei Jahren Unterbrechung konnte Gehlen seine Tätigkeit als Professor, wenn auch zunächst nicht an einer 'richtigen' Universität, wieder aufnehmen. Von 1947 bis 1961 war er ordentlicher Professor für Psychologie und Soziologie an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und ab 1962 ordentlicher Professor für Soziologie an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1969 lehrte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde seine Haltung vor allem seitens der Frankfurter Schule scharf kritisiert. Im Nationalsozialismus war er nicht nur Mitläufer. Er profitierte vielmehr auch von der Entlassung von Professoren aus rassistischen und politischen Gründen. Nicht alle Professoren gehörten in der Zeit des Nationalsozialismus der NSDAP an. Im Gegensatz zu Lehrern und anderen Beamten war eine solche Mitgliedschaft nicht obligatorisch, um an einer Hochschule zu unterrichten. Antisemitisch hat er sich jedoch nie geäußert; insbesondere seine Theorie des Menschen, seine philosophische Anthropologie, ist frei davon.

Ende der 1950er Jahre hatte sich Gehlen um eine Soziologie-Professur an der Universität Heidelberg bemüht. Max Horkheimer und Theodor Adorno machten ihren Einfluss geltend, um die von Karl Löwith unterstützte Berufung Gehlens auf einen Heidelberger Lehrstuhl zu verhindern. Auch René König versuchte die Berufung zu verhindern, indem er die Fakultät auf die NS- und Rosenberg-Passagen in Der Mensch von 1940 aufmerksam machte. Gehlens Berufung scheiterte.

Arnold Gehlen starb 1976 in Hamburg.

Philosophische und soziologische Arbeiten

Von wesentlichem Einfluss während seines Studiums der Philosophie waren Hans Driesch, Nicolai Hartmann und Max Scheler. Er galt seinerseits dann als bedeutender Vertreter der Leipziger Schule. Seine Beiträge zur Philosophischen Anthropologie waren einflussreich und sind heute bekannter als die Arbeiten seines Vorgängers Scheler und als das Werk Helmuth Plessners, das allerdings in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance erlebte.

Seinen anthropologischen Einsichten zufolge ist der Mensch ein „instinktentbundenes, antriebsüberschüssiges und weltoffenes Wesen“.[2] Seine These vom Menschen als „Mängelwesen“ geht im Kern auf Johann Gottfried Herder zurück und erinnert an das „nicht festgestellte Tier“ Friedrich Nietzsches, dem Wesen, das zeitgleich und komplementär zu seiner relativen Instinktarmut eine ungeheure Plastizität und Weltoffenheit, eine Formbarkeit, Lernfähigkeit und Erfindungsgabe besitzt.

Aus dieser menschlichen Beschaffenheit ergibt sich für Gehlen eine „Institutionenbedürftigkeit“. Den Begriff der „Institutionen“ versteht Gehlen sehr grundlegend; er hat damit eine der wichtigsten soziologischen Institutionentheorien formuliert. Darunter fallen technische Werkzeuge ebenso wie Sprache, Rituale und Kulte („magische Techniken“) sowie die Institutionen Familie, Staat und Kirche. Die Technik ist in diesem Sinne ein „Organersatz“ bzw. eine „Organverlängerung“ des Menschen – ein Gedanke, der im Kern bereits bei dem von Hegel beeinflussten Technikphilosophen August Koelle auftaucht.[3] Gehlen stellt neben das Konzept einer Steigerung der menschlichen Kräfte durch die Technik die Aufmerksamkeit für die Hilflosigkeit des menschlichen Lebewesens ohne sie. Eine ähnliche Position vertrat etwa Heinrich Popitz, der die Unbestimmtheit des Menschen durch Instinkte, seine Weltoffenheit wie Gehlen auch als Stärke und nicht nur als Mangel verstand.[4] (→ Hauptartikel Hintergrundserfüllung)

Gehlens These ist, dass die mangelhafte Ausstattung der menschlichen organischen Natur grundlegend sei, was sich schon in der – wie Adolf Portmann betont hatte – unvergleichlich langen Humanisationsphase (das „extra-uterine Frühjahr“ nach der für einen Primaten „konstitutionellen Frühgeburt“) zeige. Darauf basiert seine Begründung stabiler Institutionen, deren der Mensch bedürfe. Die Menschen lassen aus ihrem Denken und Handeln unterereinander die Institutionen hervorgehen, die sich ihnen gegenüber als „historisch gewachsene Wirklichkeiten“ verselbständigen „zu einer Macht, die ihre eigenen Gesetze wiederum bis in ihr Herz hinein geltend macht“.[5] Gehlens Betonung der Stabilisierungsfunktion der Institutionen, von denen der Mensch als geschichtliches Wesen sich „konsumieren lassen muss“,[6] trug ihm den Ruf des gesellschaftspolitischen (Rechts-)Konservativismus ein, den er – wie Ernst Jünger – gerne auf sich nahm.

Gehlen war insbesondere in der 68er-Bewegung umstritten. Berühmt wurde eine Fernsehdiskussion mit dem ihm in gegenseitigem Respekt verbundenen Theodor W. Adorno, in der er nichtsdestoweniger versuchte, mit distanzierter Kälte seinen Gegner in die Rolle des naiven Idealisten zu drängen, während Adorno umgekehrt Gehlen erfolgreich als Konservativen stilisierte - wobei sich die beiden Kulturkritiker in ihrem Pessimismus bei allen übrigen Differenzen sehr einig waren.

Handlungsbegriff

Arnold Gehlen bestimmt den Menschen primär nicht als das 'Mängelwesen', sondern als ein handelndes Wesen, wobei „Handeln“ in erster Annäherung die auf Veränderung der Natur zum Zwecke des Menschen gerichtete Tätigkeit heißen soll.

Gehlen beschreibt die klare Trennung zwischen Mensch und Tier dadurch, dass der Mensch eine gewisse „Weltoffenheit“ besitze. Er meint damit, dass alles, was auf den Menschen von außen her einwirkt, aufgenommen werden könne und den Menschen dadurch beeinflusse. Das Tier dagegen sei in seiner Sicht durch seine hochspezialisierte Organ- und Instinktausstattung auf seinen Ausschnitt der Umwelt eingeschränkt. Es besitze also nur eine biologisch festgelegte Sicht der Außenwelt.

In Anlehnung an Herder beschreibt Gehlen den Menschen als „Mängelwesen“, zeigt aber auch dessen Sonderstellung auf. Dem Menschen mangelt es in seiner Ansicht erblich bedingt an organischen Waffen und Schutzmitteln sowie voll ausgebildeten Instinkten. (Er prägt hierfür den jedoch bereits vorher verwendeten Begriff der „Instinktreduktion“)

Gehlen findet es desto bemerkenswerter, dass der Mensch trotzdem in der Lage ist, sich seine Umwelt so „umzuformen“, dass sie seinen Gegebenheiten entspricht. Dazu befähigt ihn seine unspezifische Ausstattung: der aufrechte Gang, seine Hand mit dem opponierbaren Daumen, seine Lernfähigkeit und Intelligenz. Der Mensch ist nicht nur auf seine Umwelt bezogen, sondern auch gezwungen, auf diese handelnd einzuwirken. Gehlen kommt zu seinem Handlungsbegriff über den Begriff des „Handlungskreises“, den er von dem Mediziner Viktor von Weizsäcker benutzt. Die Handlung ist nach Gehlen die zentrale menschliche Eigenschaft.

Er beschreibt den Handlungskreis an folgendem Beispiel: Wenn man eine klemmende Tür versucht, mit einem Schlüssel aufzumachen, dann muss man den Schlüssel hin- und herbewegen. Dabei merkt man, ob es in der einen Richtung besser funktioniert oder in der anderen. Man erfährt bei diesen Versuchen also Erfolg oder Misserfolg, man bekommt Rückmeldungen. Wenn man auf diese Rückmeldungen eingeht und sein Handeln ändert, erfährt man den beabsichtigten Erfolg, das Schloss geht auf.

Diesen Vorgang beschreibt Gehlen als zirkulär. Der Kreisprozess spricht psychische Zwischenglieder, die Wahrnehmungen, an, läuft weiter über die physischen Teile, danach über die Eigenbewegungen und dann in die Sachebene und wieder zurück. Resultierend sieht Gehlen die Handlung nicht nur als Dualismus: Der ablaufende Prozess könne nicht in Leibliches und Seelisches geteilt werden. Alle Teile seien voneinander untrennbar und arbeiteten ständig in dem gleichen Vorgang zusammen. Er beschreibt seinen Handlungsbegriff in folgenden Worten: „Das Handeln selber ist – würde ich sagen – eine komplexe Kreisbewegung, die über die Außenweltsachen geschaltet ist, und je nach der Rückmeldung ändert sich das Verhalten.[7]

Wirkung

Aus Gehlens Zeit- und Gesellschaftsanalysen haben Begriffe wie Reizüberflutung und Entinstitutionalisierung bis in die Alltagssprache Eingang gefunden.

Besonders einflussreich war der Begriff des „Mängelwesens“, der mit Gehlen zumeist als erstes in Verbindung gebracht wird. In der Pädagogik wird der Begriff des Mängelwesens teilweise dazu verwendet, das Kind als unfertiges Lebewesen zu charakterisieren, das erst durch Erziehung zum vollständigen Menschen gemacht werden muss.

Der Psychiater Wilhelm Rotthaus macht dafür zum Teil auch die Lehren Gehlens verantwortlich und sieht als Gegenbewegung die Pädagogik um Jesper Juul an, der vom „kompetenten Kind“ spricht.

Die Beschreibung des Menschen als „Mängelwesen“ fand auch anderswo Beachtung. Die phänomenologische Soziologie von Peter L. Berger und Thomas Luckmann ging in ihrem Menschenbild von dem Menschen als „Mängelwesen“ aus. Die Autoren sind der Meinung, dass objektivierte intersubjektive Konstruktionen wie z. B. Typisierungen, Institutionen das Problem der Stabilisierung des Menschen lösten.

Auch bei Hans Blumenberg erscheint der Mensch als „Mängelwesen“, wobei Blumenberg den Begriff mit Vorsicht gebraucht: Es ist bei ihm die Rede von Gehlen und seinem grundlegenden, wenn auch in der Intention fragwürdigen Werk. Blumenberg kritisiert damit vor allem, dass die Institutionen einen neuen „Absolutismus“ herausbildeten, der die Menschen bedränge.[8]

Autoren aus dem rechtsintellektuellen Milieu knüpfen an anthropologische, kulturalistische und autoritäre Konzepte Gehlens an. Dazu zählt sein Konzept der Zucht, das Gehlen mit Herrschaft, Führung, Willen und Leistung verband. Dagegen bildete für Gehlen das Konzept der Entartung den „Negativpol zur Zucht, es definiere das Abfallen von ihr und den Abfall“.[9] Besonders Autoren der Jungen Freiheit beziehen ihr Menschenbild von der philosophischen Anthropologie Gehlens.[10] Die Ausgabe Der Mensch von 1940 hat besonderen Einfluss auf Autoren in der Tradition der Konservativen Revolution und deren Vorstellungen von einem Kulturkampf von rechts. Dort war die Integration der Gesellschaft für Gehlen allein über das „Gesinnungsmäßige“ erreichbar. Für Gehlen bedurfte es dazu einer von oben her institutionalisierten ‚Weltanschauung‘, „Oberster Führungssysteme“ - „ein Ausdruck“, wie er betonte , „der dem des von Alfred Rosenberg gebrauchten des ‚Zuchtbildes‘ sehr nahe steht,“ (Gehlen 1940, S. 448) Unter der nationalsozialistischen Herrschaft sei gesichert, dass ein derartiges (auf Transzendenz verzichtendes) „immanentes Zuchtbild [...] imstande sei, tragende Grundsätze des Handelns aufzustellen und durchzuführen, eine feste Organisation des Wachstums und der Leistung des Volkes aufzustellen sowie notwendige, gemeinsame Aufgaben nachzuweisen und zu realisieren.“[11]

Henning Ottmann stellt zu solchen begrifflichen Parallelen fest: Solche Akkommodationen sind da. Es sind gleichwohl Akkommodationen einer Theorie, die mit der nationalsozialistischen Weltanschauung nichts verband, ja die ihr sogar fundamental entgegengesetzt war. [...] Die Anthropologie war nicht nur allem Völkischen und Rassistischen fern. Sie hatte im Grunde nicht einmal den Begriff von Volk und Gemeinschaft. Sie operierte mit der Fiktion eines einsam handelnden Individuums.[12]

Kritik

Der Herausgeber der Gehlen-Gesamtausgabe Karl-Siegbert Rehberg hebt Gehlens „normativen Ontologismus“ hervor, dem „das sozialtheoretische Axiom zugrunde“ liege, „dass die Menschen nur lebensfähig seien, wenn sie sich in Ordnungen einfügen, die, obgleich von Menschen gemacht, ihrem Zugriff, ja sogar jeder Kritik entzogen werden müssen“.[13] Rehberg kritisiert Gehlens „ahistorischen und institutionalistischen Kurzschluß“ und nennt ihn einen „Extremisten der Ordnung“.[14]

Schriften (Auswahl)

  • Zur Theorie der Setzung und des setzungshaften Wissens bei Driesch. Leipzig 1927. Dissertation.
  • Reflexion über Gewohnheit. E. Reinicke, Leipzig 1927. 20 S. Aus der Festschrift für Hans Driesch zum 60. Geburtstag
  • Wirklicher und Unwirklicher Geist. Univ.-Verl. v. Noske, Leipzig 1931.
  • Idealismus und Existentialphilosophie. Univ.-Verl. v. Noske, Leipzig 1933. Vortrag.
  • Theorie der Willensfreiheit Junker und Dünnhaupt, Berlin 1933
  • Deutschtum und Christentum bei Fichte. Junker und Dünnhaupt, Berlin 1935.
  • Der Staat und die Philosophie. Meiner, Leipzig 1935. Antrittsvorlesung an der Universität Leipzig
  • Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt. Junker und Dünnhaupt, Berlin 1940. 3. Aufl. 1944. 4. Aufl. Athenäum-Verlag, Bonn 1950.
  • A. Gehlen, Helmut Schelsky (Herausgeber): Soziologie. Eugen Diederichs, Düsseldorf 1955.
  • Urmensch und Spätkultur. Philosophische Ergebnisse und Aussagen. Athenäum, Bonn 1956
  • Die Seele im technischen Zeitalter. Sozialpsychologische Probleme in den industriellen Gesellschaft. Rowohlt, rde, Nr. 53, Reinbek 1957.
  • Zeit-Bilder. Zur Soziologie und Ästhetik der modernen Malerei. Athenäum, Frankfurt am Main 1960.
  • Anthropologische Forschung, Rowohlt, rde, Nr. 138, Reinbek 1961.
  • Studien zur Anthropologie und Soziologie. Luchterhand, Soziologische Texte, Band 17, Neuwied 1963. Durchgesehene und veränderte Auflage 1971
  • Theorie der Willensfreiheit und frühe philosophische Schriften. Luchterhand, Neuwied 1965
  • Moral und Hypermoral. Eine pluralistische Ethik, Athenäum, Frankfurt am Main 1969.
  • Einblicke. Klostermann, Frankfurt 1975.
  • Gesamtausgabe: Arnold Gehlen Gesamtausgabe. I-X. Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1978. Es sind 10 Bände vorgesehen, von denen 7 bis 2004 erschienen sind. Herausgeber ist der Gehlen-Schüler Karl-Siegbert Rehberg.

Literatur

  • Werner Brede: Institutionen von rechts gesehen. In: Karl Corino (Hrsg.): Intellektuelle im Bann des Nationalsozialismus, Hamburg 1980, S. 95-106.
  • DBE online (2. Februar 2008).
  • DBA II, Fiche 433, 40.
  • Joachim Fischer: Philosophische Anthropologie. Eine Denkrichtung des 20. Jahrhunderts. Karl Alber, Freiburg 2009, ISBN 978-3-495-48369-5.
  • Jürgen Habermas: Arnold Gehlen. In: ders., Philosophisch-politische Profile, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, S. 101-126.
  • Helmut Klages/Helmut Quaritsch (Hrsg.): Zur geisteswissenschaftlichen Bedeutung Arnold Gehlens. Berlin 1994.
  • Angelika Pürzer: Der Ansatz einer Ganzheitsphilosophie bei Arnold Gehlen. Frankfurt am Main u.a. 1997.
  • Karl-Siegbert Rehberg:
    • Existenzielle Motive im Werk Arnold Gehlens. „Persönlichkeit“ als Schlüsselkategorie der Gehlenschen Anthropologie und Sozialtheorie, in: Helmut Klages/Helmut Quaritsch (Hrsg.): Zur geisteswissenschaftlichen Bedeutung Arnold Gehlens. Berlin 1994, S. 491-530.
    • Arnold-Gehlen-Bibliographie (Teil I: 'Schriftenverzeichnis, Teil II: Sekundärliteratur). In: ebd., S. 899-1001.
    • Arnold Gehlens Beitrag zur „Philosophischen Anthropologie“. Einleitung in die Studienausgabe seiner Hauptwerke. In: Arnold Gehlen, Der Mensch, 13. Aufl. Aula, Wiesbaden 1986, S. I-XVII .
    • Philosophische Anthropologie und die „Soziologisierung“ des Wissens vom Menschen. Einige Zusammenhänge zwischen einer philosophischen Denktradition und der Soziologie in Deutschland. In: M. Rainer Lepsius (Hrsg.): Soziologie in Deutschland und Österreich 1918-1945, SH 23 der „Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie“, Opladen 1981, S. 160-198.
    • (Hrsg.): Arnold-Gehlen-Gesamtausgabe, Bd. 4: Philosophische Anthropologie und Handlungslehre, Klostermann, Frankfurt am Main 1983 [Nachwort des Herausgebers, S. 385-402 und 541f.]
    • Arnold Gehlen's Elementary Anthropology. An Introduction. In: Arnold Gehlen, Man. His Nature and Place in the World, Columbia University Press, New York 1988, S. IX-XXXVI.
    • Zurück zur Kultur? Arnold Gehlens anthropologische Grundlegung der Kulturwissenschaften. In: Helmut Brackert/Fritz Wefelmeyer (Hrsg.): Kultur. Bestimmungen im 20. Jahrhundert, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, S. 276-316.
    • Eine Grundlagentheorie der Institutionen. Arnold Gehlen. Mit systematischen Schlußfolgerungen für eine kritische Institutionentheorie. In: Gerhard Göhler/Kurt Lenk/Rainer Schmalz-Bruns (Hgg.): Die Rationalität politischer Institutionen. Interdisziplinäre Perspektiven, Nomos, Wiesbaden 1990, S. 115-144.
    • (Hrsg.): Arnold-Gehlen-Gesamtausgabe, Bd. 3: Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt. Textkritische Edition unter Einbeziehung des ges. Textes der 1. Auflage von 1940, 2 Teilbde. [Nachwort des Herausgebers, S. 751-786 u. 870-915]. Klostermann, Frankfurt am Main 1993.
    • Arnold Gehlens Kulturtheorie der Moderne, Nachwort zur Neuausgabe der „Seele im technischen Zeitalter“. In: Arnold Gehlen: Die Seele im technischen Zeitalter. Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft' hgg. v. K.-S. Rehberg, Klostermann, Frankfurt am Main 2007, S. 141-152.
  • Herbert Schnädelbach: Nachwort. In: Arnold Gehlen: Anthropologische und sozialpsychologische Untersuchungen. Rowohlt (re), Reinbek bei Hamburg 1986, ISBN 3-499-55424-0.
  • Christian Thies: Gehlen zur Einführung. Junius, Hamburg 2000, ISBN 3-88506-329-8.
  • Johannes Weiß: Weltverlust und Subjektivität. Zur Kritik der Institutionenlehre Arnold Gehlens. Rombach, Freiburg 1971.
  • Karlheinz Weißmann: Arnold Gehlen. Vordenker eines neuen Realismus. Edition Antaios, Bad Vilbel 2000, ISBN 3-935063-02-4.
  • Patrick Wöhrle: Metamorphosen des Mängelwesens. Zu Werk und Wirkung Arnold Gehlens. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2010

Weblinks

Biografien und Bibliografien

Allgemeines

Einzelaspekte

Tondokument

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 176.
  2. Jürgen Habermas: Philosophisch-politische Profile. 2. Auflage, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, S. 101.
  3. Vgl. August Koelle: System der Technik (1822). Siehe dazu auch Susanne Fohler: Techniktheorien, Fink, München 2003, ISBN 3-7705-3759-9, S. 31-34.
  4. Vgl. Popitz: Technisches Handeln mit der Hand, in: ders.: Aufbruch zur artifiziellen Gesellschaft, Tübingen: Mohr/Siebeck 1995, S. 44-77.
  5. Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur. 5. Auflage, AULA-VErlag, Wiesbaden 1986, S. 8.
  6. Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur. 5. Auflage, AULA-VErlag, Wiesbaden 1986, S. 8.
  7. Arnold Gehlen: Zur Geschichte der Anthropologie [1957], in: ders.: Gesamtausgabe, hg. von Karl-Siegbert Rehberg, Bd. 4: Philosophische Anthropologie und Handlungslehre, Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1983, S. 143-164.
  8. Hans Blumenberg, „Anthropologische Annäherung an die Aktualität der Rhetorik“ (1971), in ders., Wirklichkeiten, in denen wir leben, Stuttgart: Reclam, 1981, S. 115.
  9. Darauf weist besonders Wolfgang Fritz Haug in seiner Materialanalyse hin: Die Faschisierung des bürgerlichen Subjekts. Die Ideologie der gesunden Normalität und die Ausrottungspolitiken im deutschen Faschismus. Materialanalysen, Berlin 1986. Vgl. auch Siegfried Jäger in einer Analyse der Kulturdebatte in der Zeitschrift Junge Freiheit in: Helmut Kellershohn (Hg.), Das Plagiat. Der Völkische Nationalismus der „Jungen Freiheit“, Duisburg, 1994; dort: Siegfried Jäger: Die Debatte um den Kulturbegriff in der Jungen Freiheit. Eiertanz um den heißen Brei. S. 163-166.
  10. So Andreas Molau: Kampf um einen neuen Kulturbegriff in „Junge Freiheit“ 9/92 - Eine Analyse dieses Artikels von Siegfried Jäger findet sich in Helmut Kellershohn (Hg.) Das Plagiat a. a. O. Von anderen Autoren der Jungen Freiheit erschienen Monographien: Karlheinz Weißmann: Arnold Gehlen. Vordenker eines neuen Realismus. Perspektiven, Band 2. Edition Antaios 2000, Günter Rohrmoser: Arnold Gehlen – Philosoph des deutschen Idealismus. In: Konservatives Denken im Kontext der Moderne, Gesellschaft für Kulturwissenschaft, Bietigheim/Baden 2006.
  11. Christian Merten, zit. n. Jäger a. a. O.
  12. Henning Ottmann, Der Urmensch trug kein Braunhemd, in: FAZ vom 15. November 1993, S. L13.
  13. Karl-Siegbert Rehberg u.a. (Hrsg.) (1991): Zwischenbericht des DFG-Projektes Theorie und Analyse institutioneller Mechanismen. Aachen 1991.. 1991, S. 5 f.
  14. Karl-Siegbert Rehberg: Ein postmodernes Ende der Geschichte? – Anmerkungen zum Verhältnis zweier Diskurse. In: Michael Th. Greven/Peter Kühler/Manfred Schmitz (Hgg.): Politikwissenschaft als Kritische Theorie. Festschrift für Kurt Lenk. Nomos, Wiesbaden 1994, S. 257-285. Zitate ebenda S. 1 f. nach Jäger a.a.O.

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