- Niederkirchen bei Deidesheim
-
Wappen Deutschlandkarte 49.4158.21110Koordinaten: 49° 25′ N, 8° 13′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Dürkheim Verbandsgemeinde: Deidesheim Höhe: 110 m ü. NN Fläche: 3,78 km² Einwohner: 2.353 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 622 Einwohner je km² Postleitzahl: 67150 Vorwahl: 06326 Kfz-Kennzeichen: DÜW Gemeindeschlüssel: 07 3 32 039 Adresse der Verbandsverwaltung: Am Bahnhof 5
67146 DeidesheimWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Josef Seckinger (CDU) Lage der Ortsgemeinde Niederkirchen bei Deidesheim im Landkreis Bad Dürkheim Niederkirchen bei Deidesheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Deidesheim an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Niederkirchen 699 als Didinnes-chaime in einer Urkunde des Klosters Weißenburg. Der erste urkundliche Beleg für den hiesigen Weinbau stammt aus einer Urkunde des Klosters Fulda, datiert auf das Jahr 770. Mit dem im Jahre 1060 begonnen romanischen Kirchengebäude mit seinem markanten Kirchturm erhielt Niederkirchen sein bis heute bestehendes Wahrzeichen. Im Laufe des 11. Jahrhunderts kam der Ort in den Besitz der Fürstbischöfe von Speyer. Vermutlich im 13. Jahrhundert spaltete sich vom Mutterort das heutige Deidesheim ab, woraufhin sich der Name des Ortes von Unterdeidesheim über Niederdeidesheim zu Niederkirchen entwickelte. Die Lage im Herzen Europas machte Niederkirchen immer wieder zum Opfer von Kriegen, so auch im Dreißigjährigen Krieg, infolge dessen der Ort fast vollständig ausstarb. Mit der Annexion der linksrheinischen Gebiete durch die französischen Volksheere 1794 wurde Niederkirchen Teil der französischen Republik und 1798 dem Département du Mont-Tonnerre zugeteilt. Von 1815 bis 1935 gehörte der Ort zu Bayern und war während der Zeit des Nationalsozialismus von 1935 Teil des Gaus Saarpfalz, von 1940 an Teil der Westmark. Seit 1946 ist Niederkirchen Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Religionen
Ende 2011 waren 67,7 Prozent der Einwohner katholisch und 17,4 Prozent evangelisch. 14 Prozent waren konfessionslos und 0,9 Prozent gehörten einer sonstigen Religion an.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Niederkirchen bei Deidesheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 1 10 5 16 Sitze 2004 – 9 7 16 Sitze Bürgermeister
Der Ortsbürgermeister Niederkirchens ist Josef Seckinger (CDU), der sich bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Direktwahl mit 68,4% der abgegebenen Stimmen gegen seinen Herausforderer von der FWG, Hans Stähly, durchsetzen konnte. Seckingers Vorgänger war Helmut Kähs (CDU).
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot ein schwebendes angetatztes goldenes Kreuz, oben links und unten rechts bewinkelt von je einem sechsstrahligen silbernen Stern“.
Es wurde 1927 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht zurück auf das Wappen von Deidesheim, aus dem Niederkirchen hervorging. Zur Unterscheidung wurden die Farben und die Anordnung der Sterne abgeändert.[4]
Ein früheres Siegel zeigte zwei gekreuzte Schwerter und einen Stern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die katholische Pfarrkirche St. Martin ist eines der ältesten christlichen Baudenkmäler der Pfalz. Die Kirche wurde 1235 erstmals urkundlich erwähnt, Baubefunde lassen jedoch darauf schließen, dass ihr markanter romanischer Vierungsturm aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts stammt. Der Chor der Kirche stammt vermutlich aus der Zeit um 1300, das Langhaus wurde 1955/56 angebaut. Der Vierungsturm erfüllte ursprünglich auch die Funktion eines Chorraums; er war also eine Chorturmanlage, ein weitverbreiteter Bautyp mittelalterlicher Landkirchen.
Als eine der wenigen erhaltenen Dorfkirchen aus dem 11. Jh. in der Pfalz und wegen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zur stilistisch ähnlichen Klosterkirche der Limburg bei Bad Dürkheim und zum Speyerer Dom ist die Niederkirchener Pfarrkirche von besonderer kunsthistorischer Bedeutung.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Niederkirchen bei Deidesheim
Sport
Den sicherlich größten Erfolg, gerade für einen Verein aus der Provinz, verzeichnete die Frauenfußballmannschaft des TuS Niederkirchen 1993 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am letzten Wochenende des Juni findet in Niederkirchen das Fest um den Wein statt, ein Weinfest, bei dem hiesige Weinbaubetriebe Ausschankstellen rund um den Dorfplatz betreiben.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Susanne Winterling, Pfälzische Weinkönigin 2006/2007, Deutsche Weinprinzessin 2007/2008
- Eva-Maria Weisbrodt, (Pfälzische Weinprinzessin 2009/2010)
Weblinks
-
Commons: Niederkirchen bei Deidesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Lebendiges Niederkirchen
- Niederkirchen.de - Teil der Urlaubsregion Deidesheim
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ ewois, Stand: 31. Oktober 2011
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Gemeinderatswahlen
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
Städte und Gemeinden im Landkreis Bad DürkheimAltleiningen | Bad Dürkheim | Battenberg (Pfalz) | Bissersheim | Bobenheim am Berg | Bockenheim an der Weinstraße | Carlsberg | Dackenheim | Deidesheim | Dirmstein | Ebertsheim | Ellerstadt | Elmstein | Erpolzheim | Esthal | Forst an der Weinstraße | Frankeneck | Freinsheim | Friedelsheim | Gerolsheim | Gönnheim | Großkarlbach | Grünstadt | Haßloch | Herxheim am Berg | Hettenleidelheim | Kallstadt | Kindenheim | Kirchheim an der Weinstraße | Kleinkarlbach | Lambrecht (Pfalz) | Laumersheim | Lindenberg | Meckenheim | Mertesheim | Neidenfels | Neuleiningen | Niederkirchen bei Deidesheim | Obersülzen | Obrigheim (Pfalz) | Quirnheim | Ruppertsberg | Tiefenthal | Wachenheim an der Weinstraße | Wattenheim | Weidenthal | Weisenheim am Berg | Weisenheim am Sand
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Niederkirchen bei Deidesheim — Niederkirchen bei Deidesheim … Wikipedia
Niederkirchen bei Deidesheim — Niederkirchen bei Deidesheim … Wikipédia en Français
Niederkirchen bei Deidesheim — Original name in latin Niederkirchen bei Deidesheim Name in other language Niederkirchen, Niederkirchen bei Deidesheim State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 49.415 latitude 8.21 altitude 114 Population 2378 Date 2011 04 25 … Cities with a population over 1000 database
Liste der Kulturdenkmäler in Niederkirchen bei Deidesheim — Hauptstraße 26: Katholische Pfarrkirche St. Martin In der Liste der Kulturdenkmäler in Niederkirchen bei Deidesheim sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Niederkirchen bei Deidesheim aufgeführt. Grundlage ist die… … Deutsch Wikipedia
Deidesheim — Deidesheim … Wikipedia
Deidesheim (Verbandsgemeinde) — Deidesheim is a Verbandsgemeinde ( collective municipality ) in the district of Bad Dürkheim, Rhineland Palatinate, Germany. The seat of the Verbandsgemeinde is in Deidesheim. The Verbandsgemeinde Deidesheim consists of the following… … Wikipedia
Niederkirchen — ist der Name folgender Orte: Niederkirchen bei Deidesheim, Gemeinde im Landkreis Bad Dürkheim, Rheinland Pfalz Niederkirchen (Westpfalz), Gemeinde im Landkreis Kaiserslautern, Rheinland Pfalz Niederkirchen (Ostertal), Gemeindebezirk von St.… … Deutsch Wikipedia
Deidesheim — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmäler in Deidesheim — In der Liste der Kulturdenkmäler in Deidesheim sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Stadt Deidesheim aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand: 6. Mai 2010). Inhaltsverzeichnis 1 Denkmalzonen 2… … Deutsch Wikipedia
Verbandsgemeinde Deidesheim — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia