- Ebertsheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.5683333333338.1086111111111237Koordinaten: 49° 34′ N, 8° 7′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Dürkheim Verbandsgemeinde: Grünstadt-Land Höhe: 237 m ü. NN Fläche: 5,29 km² Einwohner: 1.307 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 247 Einwohner je km² Postleitzahl: 67280 Vorwahl: 06359 Kfz-Kennzeichen: DÜW Gemeindeschlüssel: 07 3 32 012 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Industriestraße 11
67269 GrünstadtWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Klaus Linska (CDU) Lage der Ortsgemeinde Ebertsheim im Landkreis Bad Dürkheim Ebertsheim, pfälzisch Ewwertsem, ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim und liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Sie gehört der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Ebertsheim mit seinem Ortsbezirk Rodenbach liegt im historischen Leiningerland im Norden des Landkreises. Durch den Ort fließen der Eisbach sowie dessen Zuflüsse Seltenbach (von rechts) und Rodenbach (von links). Etwa drei Kilometer östlich öffnet sich das Eistal am Ostrand des Pfälzerwaldes zum Hügelland an der Deutschen Weinstraße und zur Rheinebene.
Nachbarorte sind im Uhrzeigersinn von Norden Lautersheim, Quirnheim, Mertesheim, Grünstadt, Tiefenthal, Hettenleidelheim, Eisenberg und Kerzenheim.
Geschichte
Chronik
Eine fränkische Siedlung „Eberolfsheim“ wurde erstmals 765 im Lorscher Codex erwähnt. Die ersten Ansiedlungen waren allerdings wesentlich älter, wie Funde aus der Zeit um 500 v. Chr. und der Römerzeit um 100 n. Chr. belegen. Ebertsheim stand ab dem Mittelalter ununterbrochen im Besitz der Leininger Grafen. Hieran erinnert heute die Leininger Straße. Bis zum 7. Juni 1969 gehörte der Ort zum Landkreis Frankenthal, der im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform aufgelöst wurde.
Gleichzeitig mit dem Landkreiswechsel wurde aus der kleinen Gemeinde Rodenbach (seinerzeit 271 Einwohner), die bis dahin zum benachbarten und ebenfalls erloschenen Landkreis Kirchheimbolanden gehörte, und dem wesentlich größeren Ebertsheim (1141 Einwohner) die heutige Gemeinde Ebertsheim neu gebildet.[2] Der Name Rodenbach wird im Dorfleben immer noch zur Kennzeichnung von Örtlichkeiten oder Vereinen verwendet. 1972 wurde die Gemeinde der neuen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land zugeordnet. Die Kreisverwaltung bestimmte 2006 Rodenbach zum Ortsbezirk, der damit das Recht erlangte, diese Eigenschaft auf dem Ortsschild zu dokumentieren sowie einen Ortsvorsteher und einen Ortsbeirat zu wählen.
Im August 2009 machte ein entlaufenes Bennett-Känguru Schlagzeilen, das anfänglich auf Ebertsheimer Gemarkung gesichtet und später auch fotografiert worden war.[3]
Religionen
2007 waren 49,5 Prozent der Einwohner evangelisch und 27,6 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ebertsheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[5]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 4 5 7 16 Sitze 2004 7 7 2 16 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Grün zwei schräggekreuzte goldene Schippen mit abwärts gekehrten silbernen Schaufeln mit viereckigen Handgriffen oben am Stiel, überdeckt von einem goldenen Pickel mit gesenktem silbernen Eisen.
Es wurde 1926 vom bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel von 1724.[6] Die Symbole verweisen auf den Tagebau von Erzen und Tonmineralen, der früher in der Gegend betrieben wurde.
Sehenswürdigkeiten
Evangelische Kirche Ebertsheim – Die heutige evangelische Kirche Ebertsheim, im 12. Jahrhundert als „St. Stephan“ erbaut, gehört zu den ältesten in der Pfalz. Nach der Reformation fiel sie den Protestanten zu, wurde aber bis 1914 simultan genutzt. Drei Geschosse des Turmes sowie das Langhaus sind noch romanisch, das vierte Turmgeschoss, das rechteckige Schallöffnungen aufweist, wurde später aufgesetzt. Neben dem Südportal befindet sich, eingeritzt in einen Sandsteinquader, eine spätgotische Sonnenuhr. Im Innenraum hängt das Bild „Martin Luther mit Schwan“ des Ebertsheimer Malers Johann Adam Schlesinger.
Evangelische Kirche Rodenbach – Die evangelische Kirche Rodenbach wurde im 11. oder 12. Jahrhundert als „St. Brigitta“ erbaut und ist damit noch älter als diejenige in Ebertsheim. Auch sie wurde nach der Reformation den Protestanten überlassen, allerdings nicht simultan genutzt. 1508 wurde der romanische Wehrturm umgebaut, 1684 das Schiff. An drei Seiten des Turmes sind Steinskulpturen von Tier- und Menschenköpfen eingemauert. Ungeklärt ist, ob es sich dabei um eine Art Abwehrzauber handelt oder ob nur zufällig vorhandene Bestandteile älterer Gebäude, sogenannte Spolien, verwendet wurden. An der Ostseite des Turmes befindet sich ein romanisches Relief, das vermutlich schon in der Anfangszeit gefertigt wurde.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ebertsheim
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ebertsheim ist über die Landesstraße 395 (Grünstadt–Enkenbach) mit dem Grünstadter Ortsteil Asselheim und der B 271 verbunden. Die A 6 ist über die Anschlussstellen Grünstadt oder Wattenheim erreichbar, die A 63 über die Anschlussstelle Dreisen/Göllheim. Damit liegen Kaiserslautern oder Mannheim (A 6) nur etwa 30 Autominuten entfernt, die Landeshauptstadt Mainz (A 63) ist in etwa 35 Minuten erreichbar.
Der Haltepunkt Ebertsheim liegt an der Eistalbahn (Grünstadt–Ramsen) und wird im Taktverkehr von Regionalbahnen bedient. Der öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert, es gelten dessen Gemeinschaftstarife.
Der nächstgelegene Kleinflugplatz befindet sich etwa 3 Kilometer entfernt in Quirnheim, er ist freigegeben für Segelflugzeuge sowie kleine Motorflugzeuge mit Außenlandegenehmigung.
Tourismus
Ebertsheim wirbt mit dem Slogan „das Dorf im Grünen“. Seine Umgebung wartet mit nicht zu steilem Gelände auf und bietet sich deshalb für Wanderungen in der Natur an.
„Hab-8-Weg“ – Der „Hab-8-Weg“ ist als Wanderweg ausgeschildert, an seinem Startpunkt befindet sich ein Kneipp-Armbecken.
Vogelschutzgebiet – Das Vogelschutzgebiet am Ortsrand eignet sich für ornithologische Beobachtungen.
Aktionstag „Autofreies Eistal“ – Jedes Jahr Anfang Oktober – in der Regel um den Tag der Deutschen Einheit – lockt der Aktionstag „Autofreies Eistal“ zahlreiche Besucher in die Region. Dabei wird die L 395 einen Tag lang für jeglichen Kraftverkehr gesperrt und steht ausschließlich für Fußgänger, in der Regel Wanderer, sowie Skater und Radfahrer zur Verfügung. Das Eisenberger Erlebnisgebiet Erdekaut liegt nur etwa zwei Kilometer von Ebertsheim entfernt. Als weitere Ausflugsziele bieten sich der Eiswoog, ein sechs Hektar großer See mit reichem Vogelleben, die Eistalbahn mit ihren imposanten Brückenbauwerken und die Museumsbahn Stumpfwaldbahn an.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Adam Schlesinger (1759–1829), Kirchenmaler
- Johann Schlesinger (1768–1840), Porträt- und Stilllebenmaler in Mannheim und Heidelberg; Bruder von Johann Adam Schlesinger
- Karl Fittler (1892–1966), Politiker (SPD)
- Eugen Herrmann (1911–1976), Dekan der Evangelischen Kirche der Pfalz
- Erwin Ludwig Diemer (1923–1990), Generalvikar der Diözese Speyer und Päpstlicher Ehrenprälat
Weblinks
Commons: Ebertsheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 175 (PDF)
- ↑ Die Rheinpfalz, Lokalausgabe Frankenthaler Zeitung: Känguru im Weinberg gesichtet, 21. August 2009
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
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