- Obersülzen
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Wappen Deutschlandkarte 49.5683333333338.2113888888889158Koordinaten: 49° 34′ N, 8° 13′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Dürkheim Verbandsgemeinde: Grünstadt-Land Höhe: 158 m ü. NN Fläche: 3,52 km² Einwohner: 621 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner je km² Postleitzahl: 67271 Vorwahl: 06359 Kfz-Kennzeichen: DÜW Gemeindeschlüssel: 07 3 32 040 Adresse der Verbandsverwaltung: Industriestraße 11
67269 GrünstadtWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Kurt Mauntz (CDU) Lage der Ortsgemeinde Obersülzen im Landkreis Bad Dürkheim Obersülzen ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim. Sie liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar und gehört der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Obersülzen liegt auf gut 150 m Höhe im Nordosten der Pfalz, knapp südlich der Grenze zu Rheinhessen. Nach Westen zur Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwaldes, sind es 5 km Luftlinie, nach Osten durch die Oberrheinische Tiefebene zum Rhein etwa 15 km. Das Hügelland, in das die Gemeinde eingebettet ist, gehört zu den nordöstlichen Ausläufern des Weinbaugebietes Pfalz.
Geologie
Am Nordrand der Wohnbebauung fließt von West nach Ost der 2008 renaturierte Landgraben, der nach Zufluss des Sausenheimer Grabens im weiteren Verlauf als Floßbach bezeichnet wird und im Nachbarort Dirmstein in den Eckbach mündet.
Die Böden sind mittelschwer und sehr fruchtbar. Vor allem im Osten des Gemeindebereiches sind sie von Lössablagerungen durchsetzt.
Nachbargemeinden
Westlich von Obersülzen liegt die Kleinstadt Grünstadt, im Uhrzeigersinn folgen die Ortsgemeinden Obrigheim im Norden, Dirmstein im Osten, Laumersheim im Südosten, Großkarlbach sowie Bissersheim im Süden und Kirchheim im Südwesten.
Geschichte
Chronik
Obersülzen wurde als Sulzheim bereits 767 im Lorscher Codex erwähnt. Bis 1477 war es im Besitz der Leininger Grafen. Danach wurde es vier Jahre lang vom Haus Leiningen-Westerburg und der Kurpfalz gemeinsam verwaltet. 1481 gelangte es unter die alleinige Herrschaft des Kurfürsten und wurde dem Oberamt Alzey unterstellt, zuständiges Unteramt war Freinsheim.
Das weitere Schicksal des Dorfes deckt sich mit dem der übrigen linksrheinischen Kurpfalz: Sie wurde nach der Französischen Revolution von Frankreich annektiert und kam 1816, nach Napoleons endgültiger Entmachtung, an Bayern, wo sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verblieb.
Das Dorf gehörte zum Landkreis Frankenthal, bis dieser 1969 aufgelöst wurde und der Wechsel in den neugeschaffenen Landkreis Bad Dürkheim erfolgte. 1972 wurde der Ort der neugebildeten Verbandsgemeinde Grünstadt-Land zugeordnet.
Religionen
2007 waren 41,7 Prozent der Einwohner evangelisch und 25 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos[2].
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Obersülzen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU GRÜNE Gesamt 2009 5 7 – 12 Sitze 2004 3 7 2 12 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Blau die ganzfigurige Gestalt eines Mitraträgers – Bischofs oder Abtes – mit goldbordierter silberner Mitra, silberner Albe und schwarzer Cappa, in der Rechten ein goldenes Buch mit silbernen Schließen, in der Linken einen goldenen Krummstab haltend“.
Es wurde 1983 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1602[4].
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
- Protestantische Kirche
Die heutige protestantische Kirche St. Johannes der Täufer am Ostrand des Dorfes wurde als romanische Wehrkirche St. Mauritius erstmals im Jahre 1141 erwähnt. Von dieser steht noch der gedrungene Turm, der drei Geschosse hat und von einem Satteldach zwischen Schildgiebeln gedeckt ist. 1760 erhielt die Kirche ihr jetziges Schiff samt Inneneinrichtung. An der Westwand finden sich gotische Spolien von der Vorgängerkirche, so ein Gewölbeschlussstein, eine Kopfkonsole und der obere Abschluss einer Sakramentnische, außerdem ein barocker Grabstein. Die Orgel wurde 1896 von Wilhelm Sauer gebaut, 1984 wurde sie restauriert.
- Mennonitische Kirche
Im 16. Jahrhundert fanden Mennoniten aus der Schweiz als Glaubensflüchtlinge Zuflucht in Obersülzen, wo sie seither eine Gemeinde bilden. 1866 errichteten sie in der Dorfmitte eine kleine klassizistische Kirche ohne Turm, die Anfang des 21. Jahrhunderts restauriert wurde.
- Weitere sehenswürdige Bauwerke
Der Mehrgenerationenhof und das zum Dorfgemeinschaftshaus umgestaltete ehemalige Schulhaus stammen aus der Zeit des Klassizismus. In den Gartenbereich des Mehrgenerationenhofs wurde ein Brunnen aus dem 16. Jahrhundert versetzt.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Obersülzen
Regelmäßige Veranstaltungen
- Spargelfest (an Fronleichnam)
- Blaschderstroßefeschd (Pflasterstraßenfest, bis etwa 2001, als die Hauptstraße asphaltiert und das Fest eingestellt wurde, am letzten Wochenende im Juni)
- Kerwe (am ersten Wochenende im September)
- Weiß-Blaues Oktoberfest (am ersten Wochenende im Oktober)
Brauchtum
Ein Zunftbaum, dessen Figuren der Künstler Udo Marker geschaffen hat, steht zwischen der Wehrkirche und dem Dorfgemeinschaftshaus.
Natur
Im Torhaus und an einem Holzturm des Hofguts Heinze sind 263 Nisthilfen angebracht, welche die Ansiedlung der größten Mehlschwalbenkolonie in Deutschland ermöglicht haben.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Obersülzen ist traditionell landwirtschaftlich geprägt. Fast die gesamte Agrarfläche kann für Weinbau genutzt werden. Im Ort gibt es die größte Rebschule Deutschlands; sie befasst sich mit der Vermehrung bestehender Rebsorten und der Entwicklung von Neuzüchtungen. Neben dem Weinbau sind noch Obst- sowie Spargelanbau nennenswert.
Verkehr
Die Gemeinde ist über die Landesstraße 453 (Grünstadt–Frankenthal) an die 1 km entfernte Bundesstraße 271 (Bad Dürkheim–Monsheim) angebunden, die ihrerseits bei Grünstadt (2 km) über einen Anschluss an die Autobahn 6 (Mannheim–Saarbrücken) verfügt.
Soziales Leben
Der Fußballplatz des SV Obersülzen, vor dem westlichen Ortseingang der Gemeinde zwischen L 453 und dem Floßbach gelegen, verfügt über den ersten von der FIFA lizenzierten Kunstrasen in Rheinland-Pfalz.
Neben dem Sportgelände wird alljährlich ein Maislabyrinth angelegt, in dem Besucher ihren Orientierungssinn testen können.
Ein großes, früher Saatgut erzeugendes Hofgut dient heute, in seiner Substanz erhalten, renoviert und zum „Mehrgenerationenhof“ umgebaut, als Wohnheim und Werkstatt für psychisch behinderte Menschen. Die Trägerschaft besitzt der Förderverein für die Nachsorge und Rehabilitation psychisch Kranker in Frankenthal.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Heinrich Stauffer (1863–1931), Politiker (BdL)
Weblinks
Commons: Obersülzen – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
- ↑ Ernst Otto Pieper, Wildhüter St. Hubertus e. V.: Ulrich Heinze. Abgerufen am 16. Juni 2011.
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