- Oberamt Neuenbürg
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Das Oberamt Neuenbürg war ein Verwaltungsbezirk im westlichen Württemberg (auf beigefügter Karte #38), der 1934 in Kreis Neuenbürg umbenannt wurde und 1938 zur Gänze im Landkreis Calw aufging. Allgemeine Bemerkungen zu den württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im 14. Jahrhundert war die Stadt Neuenbürg Hauptort einer württembergischen Vogtei. 1442 wurde aus diesem das gesamte obere Enztal umfassenden Bezirk das eigenständige Amt Wildbad ausgegliedert. Den württembergischen Besitz im Nordschwarzwald rundete die bis 1603 badische Herrschaft Liebenzell ab, die geschlossen in den Verwaltungsaufbau eingefügt wurde. Erst die ab 1806 vorgenommene Neuordnung führte die drei Ämter, ab 1758 Oberämter, zusammen. Während Wildbad und das Klosteramt Herrenalb schon 1807/1808 zu Neuenbürg kamen, teilte man die Liebenzeller Orte zunächst dem Oberamt Calw, schließlich 1810 dem Oberamt Neuenbürg zu. Der von 1818 bis 1924 dem Schwarzwaldkreis zugeordnete Bezirk grenzte im Südosten die an württembergischen Oberämter Calw und Nagold, auf drei Seiten an das Großherzogtum Baden.
Ehemalige Herrschaften
1813, nach Abschluss der Gebietsreform, setzte sich der Bezirk aus Bestandteilen zusammen, die im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften gehört hatten:
- Herzogtum Württemberg
- Oberamt Neuenbürg: Neuenbürg, Arnbach, Birkenfeld, Calmbach, Conweiler, Dennach, Dobel, Engelsbrand, Feldrennach mit Pfinzweiler, Gräfenhausen mit Obernhausen, Grunbach, Höfen, Kapfenhardt, Langenbrand, Oberniebelsbach, Ottenhausen mit Rudmersbach, Salmbach, Schwann, Waldrennach;
- Oberamt Liebenzell: Liebenzell, Beinberg, Bieselsberg, Dennjächt, Ernstmühl (rechts der Nagold), Igelsloch, Maisenbach mit Zainen, Monakam, Ober- und Unterlengenhardt, Schömberg, Schwarzenberg, Unterhaugstett, Unterkollbach, Unterreichenbach;
- Oberamt Wildbad: Wildbad mit den zugehörigen Weilern, Höfen und Mühlen sowie der Rentkammerort Enzklösterle;
- Klosteramt Herrenalb: Herrenalb mit Gaisthal und Kullenmühle, Bernbach mit der württembergischen Hälfte von Moosbronn, Loffenau, Neusatz, Rotensol.
- Markgrafschaft Baden
Zum Territorium des unter badischer Landeshoheit stehenden Klosters Frauenalb zählte Unterniebelsbach.
Gemeinden
Einwohnerzahlen 1860
Folgende Gemeinden waren 1860 dem Oberamt Neuenbürg unterstellt:
frühere Gemeinde Einwohnerzahl 1860 heutige Gemeinde evangel. kathol. Neuenbürg 1812 24 Neuenbürg Arnbach 458 2 Neuenbürg Beinberg 254 – Bad Liebenzell Bernbach 631 6 Bad Herrenalb Bieselsberg 387 – Schömberg Birkenfeld 1191 – Birkenfeld Calmbach 1678 2 Bad Wildbad Conweiler 789 – Straubenhardt Dennach 313 – Neuenbürg Dobel 1068 4 Dobel Engelsbrand 865 2 Engelsbrand Enzklösterle 345 3 Enzklösterle Feldrennach 1096 – Straubenhardt Gräfenhausen 1187 2 Birkenfeld Grunbach 681 1 Engelsbrand Herrenalb 978 10 Bad Herrenalb Höfen 435 – Höfen an der Enz Igelsloch 206 – Oberreichenbach Kapfenhardt 400 2 Unterreichenbach Langenbrand 566 – Schömberg Loffenau 1210 2 Loffenau Maisenbach 466 – Bad Liebenzell Neusatz 500 2 Bad Herrenalb Ober-Lengenhardt 308 – Schömberg Ober-Niebelsbach 272 1 Keltern Ottenhausen 828 15 Straubenhardt Rothensol 442 – Bad Herrenalb Salmbach 375 – Engelsbrand Schömberg 693 – Schömberg Schwann 794 5 Straubenhardt Schwarzenberg 310 – Schömberg Unter-Lengenhardt 179 – Bad Liebenzell Unter-Niebelsbach 191 – Keltern Waldrennach 472 – Neuenbürg Wildbad 2495 41 Bad Wildbad Zusammen 24875 124 Änderungen im Gemeindebestand seit 1813
Um 1830 wurde Rudmersbach nach Ottenhausen eingemeindet.
1842 wechselten die Gemeinden Dennjächt, Ernstmühl, Liebenzell, Monakam, Unterhaugstett und Unterreichenbach vom Oberamt Neuenbürg zum Oberamt Calw.
1887 erhielt Herrenalb das Stadtrecht.
1927 schlossen sich Ober- und Unterniebelsbach zur Gemeinde Niebelsbach zusammen.
1935 wurde Enztal (Kreis Nagold) nach Enzklösterle eingemeindet.
Amtsvorsteher
- 1796–1808: Johann Gottlob Christoph von Seeger
- 1808–1811: Christian Kausler
- 1811–1819: Ludwig Friedrich Hüttenschmid
- 1819–1821: Karl Eberhard Bolley
- 1822–1834: Friedrich Ludwig Hörner
- 1834–1841: Franz Schöpfer
- 1841–1848: Carl Friedrich von Leypold
- 1848-1857: Heinrich Ludwig von Baur
- 1857–1866: Wilhelm von Bätzner
- 1866–1870: Karl von Luz
- 1870–1877: Robert Gaupp
- 1877–1882: Heinrich Mahle
- 1882–1886: Theodor Nestle
- 1886–1893: Friedrich von Hofmann
- 1893–1896: Wilhelm Friedrich Maier
- 1896–1901: Hugo Pfleiderer
- 1901–1904: Friedrich Kälber
- 1904–1913: Friedrich Hornung
- 1913–1918: Eugen Ziegerle
- 1919–1920: Wilhelm Bullinger
- 1920–1924: Erwin Wagner
- 1924–1938: Wilhelm Lempp
Literatur
- Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Neuausgabe. Unveränd. photomechan. Nachdr. [d. Ausg.] Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1860. Reprint Magstadt (bei Stuttgart): Horst Bissinger KG Verlag und Druckerei, 1976. (Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, Bd. 41). ISBN 3-7644-0040-4
- Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 55.
Weblinks
- Bestand Wü 65/22 des Staatsarchivs Sigmaringen (Akten des Oberamts Neuenbürg)
Oberämter in Württemberg von 1811 bis 1934Aalen | Alpeck | Backnang | Balingen | Besigheim | Biberach | Blaubeuren | Böblingen | Brackenheim | Calw | Cannstatt | Crailsheim | Ehingen | Ellwangen | Eßlingen | Freudenstadt | Gaildorf | Geislingen | Gerabronn | Gmünd | Göppingen | Hall | Heidenheim | Heilbronn | Herrenberg | Horb | Kirchheim | Künzelsau | Laupheim | Leonberg | Leutkirch | Lorch | Ludwigsburg | Marbach | Maulbronn | Mergentheim | Münsingen | Nagold | Neckarsulm | Neresheim | Neuenbürg | Nürtingen | Oberndorf | Öhringen | Ravensburg | Reutlingen | Riedlingen | Rottenburg | Rottweil | Saulgau | Schorndorf | Spaichingen | Stuttgart-Amt | Stuttgart-Stadt | Sulz | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Ulm | Urach | Vaihingen | Waiblingen | Waldsee | Wangen | Weinsberg | Welzheim | Wiblingen
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