- Oberamt Freudenstadt
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Das Oberamt Freudenstadt war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte # 14), der 1934 in Kreis Freudenstadt umbenannt und 1938 um einige Gemeinden angrenzender Kreise zum Landkreis Freudenstadt vergrößert wurde. Allgemeine Bemerkungen zu den württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit dem 14. Jahrhundert fungierte die Stadt Dornstetten als Verwaltungsmittelpunkt des württembergischen Besitzes an der Ostabdachung des nördlichen Schwarzwalds. Das waldreiche Gebiet an der Peripherie des Herzogtums war zwar nur dünn bevölkert, besaß aber aufgrund des Bergbaus wirtschaftliche und mit der Passstraße über den Kniebis, der wichtigsten Verbindung von Straßburg nach Stuttgart bzw. Ulm–Augsburg, auch strategische Bedeutung. Maßgeblichen Anteil an der Erschließung und Besiedlung der Region hatten auch die Klöster Alpirsbach und Reichenbach, die Württemberg 1535 bzw. 1595/1603 aufhob und als Klosterämter dem Staatsverband eingliederte. Freudenstadt, 1599 von Herzog Friedrich innerhalb des Dornstetter Amts gegründet, wurde ebenfalls Amtsstadt, allerdings nur für einen kleinen Bezirk, was sich bis Anfang des 19. Jahrhunderts nicht ändern sollte.
1807 wurden das Oberamt Dornstetten und das Klosteramt Reichenbach aufgelöst und dem Oberamt Freudenstadt einverleibt, das bis 1811 weiteren Gebietszuwachs durch Teile der ebenfalls aufgehobenen Ämter Altensteig und Alpirsbach erhielt. Nachbarn des von 1818 bis 1924 dem Schwarzwaldkreis zugeordneten Bezirks waren danach die württembergischen Oberämter Nagold, Horb, Sulz, Oberndorf sowie das Großherzogtum Baden
Ehemalige Herrschaften
1813, nach Abschluss der Gebietsreform, setzte sich der Bezirk ausschließlich aus altwürttembergischen Orten zusammen, die im Jahr 1800 zu folgenden Ämtern gehört hatten:
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- Oberamt Freudenstadt: Freudenstadt mit Christophstal und Kniebis, Rodt, Neuneck, Böffingen, Unteriflingen;
- Oberamt Dornstetten: Dornstetten, Aach (mit Benzingerhof), Baiersbronn, Besenfeld, Dietersweiler, Erzgrube, Frutenhof, Glatten, Grüntal, Hallwangen, Herzogsweiler, Hörschweiler, Kälberbronn, Lauterbad, Untermusbach, Neunuifra, Niederhofen, Pfalzgrafenweiler, Schönmünzach (ohne die Glashütte), Schopfloch, Sulzbach, Tumlingen, Urnagold, Wittlensweiler, Zinsbach;
- Oberamt Altensteig: Cresbach, Durrweiler, Edelweiler, Göttelfingen mit Parzellen, Grömbach, Ober- und Unterwaldach, Vörbach, Wörnersberg;
- Klosteramt Reichenbach: Reichenbach, Heselbach, Hochdorf, Huzenbach, Igelsberg, Obermusbach, Röt, Schernbach, Schönegründ, Schönmünzach (Glashütte), Schwarzenberg, Tonbach;
- Klosteramt Alpirsbach: Lombach, Loßburg (mit Büchenberg und Ödenwald), Oberiflingen, Reinerzau, Schömberg, Ursental, Wittendorf (mit Oberbrändi und Romsgrund);
- Klosteramt Bebenhausen: Vesperweiler.
Gemeinden
Einwohnerzahlen 1856
Folgende Gemeinden waren 1858 dem Oberamt Freudenstadt unterstellt:
Nr. frühere Gemeinde Einwohnerzahl 1856 heutige Gemeinde evangelisch katholisch 1 Freudenstadt 5307 34 Freudenstadt 2 Aach 509 1 Dornstetten 3 Baiersbronn 4951 77 Baiersbronn 4 Besenfeld 636 1 Seewald 5 Böffingen 156 8 Glatten 6 Cresbach 497 20 Waldachtal 7 Dietersweiler 620 1 Freudenstadt 8 Dornstetten 1064 4 Dornstetten 9 Durrweiler 266 2 Pfalzgrafenweiler 10 Edelweiler 300 – Pfalzgrafenweiler 11 Erzgrube 217 – Seewald 12 Glatten 728 1 Glatten 13 Göttelfingen 686 – Seewald 14 Grömbach 574 7 Grömbach 15 Grünthal 629 16 Freudenstadt 16 Hallwangen 442 – Dornstetten 17 Herzogsweiler 759 4 Pfalzgrafenweiler 18 Heselbach 173 1 Baiersbronn 19 Hochdorf 301 – Seewald 20 Hörschweiler 231 5 Waldachtal 21 Hutzenbach1 596 3 Baiersbronn 22 Igelsberg 215 – Freudenstadt 23 Lombach 515 1 Loßburg 24 Loßburg 983 3 Loßburg 25 Neuneck 280 1 Glatten 26 Ober-Iflingen 363 11 Schopfloch 27 Ober-Musbach 69 – Freudenstadt 28 Pfalzgrafenweiler 1443 3 Pfalzgrafenweiler 29 Reichenbach2 880 5 Baiersbronn 30 Reinerzau 400 74 Alpirsbach 31 Rodt 338 1 Loßburg 32 Röth 435 2 Baiersbronn 33 Schömberg 312 1 Loßburg 34 Schopfloch 507 – Schopfloch 35 Schwarzenberg 411 86 Baiersbronn 36 Thumlingen 378 1 Waldachtal 37 Unter-Iflingen 249 – Schopfloch 38 Unter-Musbach 350 1 Freudenstadt 39 Wittendorf 673 13 Loßburg 40 Wittlensweiler 733 12– Freudenstadt 41 Wörnersberg 244 – Wörnersberg Summe 29.420 400 heutige Schreibweise Huzenbach,
ab 1897 Klosterreichenbach
Änderungen im Gemeindebestand seit 1813
1819 wurde Huzenbach von Schwarzenberg getrennt und zur selbständigen Gemeinde erhoben.
1833 wurde Sulzbach von Dornstetten nach Lombach umgemeindet.
1926 wurde der Wohnplatz Zwieselberg von Reinerzau nach Freudenstadt umgemeindet.
1936 wurde Heselbach nach Klosterreichenbach eingemeindet.
1938 wurde Obermusbach nach Untermusbach sowie Rodt nach Loßburg eingemeindet.
Amtsvorsteher
Die Oberamtmänner des Oberamts Freudenstadt ab 1807:
- 1807–1808: Friedrich Wendelin Hummel
- 1808–1810: Christian Friedrich Siegel
- 1810–1814: Christoph Friedrich von Schmidlin
- 1814–1815: Ferdinand August Weckherlin
- 1815–1817: Johann Friedrich Bauer
- 1819–1826: Christian Gottlieb Martz
- 1826 : Karl Friedrich Bardili
- 1828–1832: Carl Christian Heinrich Hettler
- 1832–1840: Johannes Friz
- 1840–1841: Heinrich Fleischhauer (Amtsverweser)
- 1842–1848: Hermann Süskind
- 1848–1851: Johann Conrad Sigmundt
- 1852–1859: Ludwig Rominger
- 1859–1870: Gustav Wilhelm Sandberger
- 1870–1873: Maximilian Michael Hölldampf
- 1873–1900: Carl Friedrich Bames
- 1900–1904: Hermann Schwaderer
- 1904–1920: Ferdinand Frauer
- 1920–1922: Eugen Lutz
- 1922–1935: Karl Knapp
Literatur
- Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Neuausgabe. Unveränd. photomechan. Nachdr. [d. Ausg.] Verlag Karl Aue, Stuttgart , 1858. Reprint Magstadt (bei Stuttgart): Horst Bissinger KG Verlag und Druckerei. (Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, Bd. 38). ISBN 3-7644-0037-4
- Der Kreis Freudenstadt. Theiss, Stuttgart 1978, ISBN 3-8062-0171-6 (formal falsche ISBN)
- Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9.
Weblinks
- Bestand Wü 65/10 des Staatsarchivs Sigmaringen (Akten des Oberamts Freudenstadt)
Oberämter in Württemberg von 1811 bis 1934Aalen | Alpeck | Backnang | Balingen | Besigheim | Biberach | Blaubeuren | Böblingen | Brackenheim | Calw | Cannstatt | Crailsheim | Ehingen | Ellwangen | Eßlingen | Freudenstadt | Gaildorf | Geislingen | Gerabronn | Gmünd | Göppingen | Hall | Heidenheim | Heilbronn | Herrenberg | Horb | Kirchheim | Künzelsau | Laupheim | Leonberg | Leutkirch | Lorch | Ludwigsburg | Marbach | Maulbronn | Mergentheim | Münsingen | Nagold | Neckarsulm | Neresheim | Neuenbürg | Nürtingen | Oberndorf | Öhringen | Ravensburg | Reutlingen | Riedlingen | Rottenburg | Rottweil | Saulgau | Schorndorf | Spaichingen | Stuttgart-Amt | Stuttgart-Stadt | Sulz | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Ulm | Urach | Vaihingen | Waiblingen | Waldsee | Wangen | Weinsberg | Welzheim | Wiblingen
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