Reinheim

Reinheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Reinheim
Reinheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Reinheim hervorgehoben
49.8269444444448.8313888888889165
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Darmstadt-Dieburg
Höhe: 165 m ü. NN
Fläche: 27,7 km²
Einwohner:

17.012 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 614 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 64348-64354
Vorwahl: 06162
Kfz-Kennzeichen: DA
Gemeindeschlüssel: 06 4 32 019
Adresse der
Stadtverwaltung:
Cestasplatz 1
64354 Reinheim
Webpräsenz: www.reinheim.de
Bürgermeister: Karl Hartmann[2] (SPD)
Lage der Stadt Reinheim im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Erzhausen Weiterstadt Griesheim Pfungstadt Bickenbach (Bergstraße) Alsbach-Hähnlein Seeheim-Jugenheim Modautal Mühltal Ober-Ramstadt Messel Eppertshausen Münster (bei Dieburg) Dieburg Roßdorf (bei Darmstadt) Fischbachtal Groß-Bieberau Reinheim Groß-Zimmern Otzberg Groß-Umstadt Schaafheim Babenhausen (Hessen) Darmstadt Bayern Odenwaldkreis Kreis Bergstraße Kreis Groß-Gerau Landkreis OffenbachKarte
Über dieses Bild

Reinheim ist eine Stadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Reinheim liegt im südlichen Hessen am Rande des Rhein-Main-Gebiets und im Herzen des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Reinheim bildet „das Tor zum Odenwald“.

Nachbargemeinden

Reinheim grenzt im Norden an die Gemeinde Groß-Zimmern, im Osten an die Gemeinde Otzberg, im Südosten an die Gemeinde Brensbach (Odenwaldkreis), im Süden an die Stadt Groß-Bieberau, im Westen an die Stadt Ober-Ramstadt sowie im Nordwesten an die Gemeinde Roßdorf.

Stadtgliederung

Reinheim besteht aus den Stadtteilen Georgenhausen, Reinheim, Spachbrücken, Ueberau und Zeilhard. Dilshofen und Hundertmorgen sind kleine Wohngebiete, die zum Magistrat Reinheim gehören, jedoch nicht als eigene Stadtteile angesehen werden.

Geschichte

Reinheim (Kernstadt)

Rathaus in Reinheim

Die Stadt Reinheim wurde 1260 von den Grafen von Katzenelnbogen gegründet, die dort einige Jahre später ein nicht mehr erhaltenes Wasserschloss errichteten[3] [4]. Das Stadtwappen von Reinheim gleicht dem der Stadt Katzenelnbogen, dem Stammsitz der Grafschaft.

Ab 1375 ging Werner Kalb von Reinheim als Raubritter in die Geschichtsbücher ein. Er war Vasall von Graf Diether VIII. von Katzenelnbogen und startete seine Raubzüge von der benachbarten Burg Nieder-Modau aus.

Hof und Burg Reinheim wurden um 1276/77 erstmals urkundlich erwähnt. Ueberau hatte 1305 die erste urkundliche Erwähnung, Georgenhausen 1318, Zeilhard und Spachbrücken folgten 1323.

Über die Entstehung des Namens Reinheim gibt es unterschiedliche Annahmen. Die einen leiten ihn von einem Personennamen, etwa Regino ab, andere sehen einen Zusammenhang mit dem vorgermanischen Wort für Fluss. Früh entstand eine fränkische Siedlung an der Mündung der über den südwestlichen Odenwald führenden Hohen Straße ins Gersprenztal. Zu ihr gehörte auch eine Kirche auf dem Friedhofsberg, die wohl im 11. Jahrhundert dem heiligen Nikolaus geweiht wurde. Eine Legende handelt von einer Frau namens Katharina die Reine. Sie soll einen Ritter mit einer schweren ansteckenden Krankheit geheilt haben. Aus Dankbarkeit habe dessen Vater veranlasst, die Stadt nach ihr zu benennen.

1821 entstand ein eigener Landratsbezirk Reinheim. Er wurde 1832 mit dem von Dieburg zum Kreis Dieburg vereinigt und 1977 zum Landkreis Darmstadt-Dieburg umstrukturiert.

Durch den Grenzveränderungsvertrag von 1971 haben sich die Gemeinden Ueberau, Spachbrücken und Zeilhard mit der Stadt Reinheim zur Großgemeinde Stadt Reinheim zusammengeschlossen, in die bei der Gebietsreform 1977 auch die Gemeinde Georgenhausen eingegliedert wurde. Die früheren Gemeinden tragen ihren Namen als Stadtteilbezeichnung weiter.

Georgenhausen

Ehemaliges Rathaus in Georgenhausen

Georgenhausen liegt am Westrand eines fruchtbaren und waldlosen Lössgebietes, das sich bis Groß-Umstadt erstreckt und bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt wurde. Kristallisationspunkt von Georgenhausen sind das Hofgut und die Kirche. Die Vorgängerin der heutigen, 1792 erbauten Kirche, soll von den Rittern von Rodenstein gestiftet worden sein, die auch im Besitz des Hofgutes waren. Sie wurde 1250 gebaut, als sich die umliegenden Orte (Roßdorf, Spachbrücken) aus dem Verband der alten Dieburger Pfarrei herauslösten. Das dem heiligen Georg geweihte Gotteshaus hat auch dem Ort den Namen gegeben, der erstmals 1318 als Gorienhusen erwähnt wird.

Der Name erschien erstmals in einem Teilungsvertrag zwischen dem Grafen Bertolf und dem Grafen Eberhard von Katzenelnbogen am 26. August 1318, in dem sich die beiden Grafen in Anwesenheit von Zeugen ihre Einkünfte aus Südhessen teilten: „…dagegen ist Graf Eberhart als sein Anteil zugefallen … der Zehnte zu Gorienhusin … „ Diese Urkunde zeigt, dass Katzenelnbogen Besitzungen in der Gegend um Groß-Gerau, im nördlichen Odenwald und bei Auerbach hatte. Georgenhausen gehörte nicht dazu; die Grafen bezogen von dort nur den Zehnten.

Georgenhausen war damals kein geschlossenes Dorf, sondern bestand aus mehreren großen Höfen: dem Rodensteinischen Hofgut, dem Großen Hof im Besitz der Pfalz und dem Beunenhof im Besitz der Familie Rabenold von Tannenberg. Diese drei herrschaftlichen Höfe haben sich wohl anlässlich des Kirchenbaues zu einer Gemeinde zusammengeschlossen und den gemeinsamen Namen „Georgenhausen – die Gemeinde der Georgskirche“ angenommen. Die ursprünglichen Namen der drei Höfe sind verloren gegangen.

Spachbrücken und Zeilhard gehörten seit mindestens 1323 den Herren von Bickenbach, seit 1360 den Schenken zu Erbach und von 1528 bis 1805 den Löwensteinern. In keiner Urkunde vor 1398 ist Georgenhausen mit diesen beiden Orten aufgeführt, es hatte also schon vorher ein anderes Schicksal. Erst 1398 war die Pfalz Besitzerin von Georgenhausen. Da die Pfalz in Georgenhausen einen Hof besaß, der noch 1503 nach fuldischem Recht verliehen wurde, wird sie den Hof und die Rechte über das Dorf 1390 zusammen mit der Konkursmasse der Zent Umstadt von der Abtei Fulda gekauft haben.

Die Pfalz verlieh 1398 Spachbrücken, Zeilhard und Georgenhausen an Erbach, was in den Urkunden bis 1482 bestätigt wurde. 1482 war Habitzheim an den Herrn von Scharfeneck (später: Löwenstein) verpfändet. Es ist fraglich, ob Georgenhausen zu diesem Amt gehörte, aber auf jeden Fall war es Pfälzer Besitz. 1611 mussten die Georgenhäuser den Grafen Löwenstein Scharfeneck Frondienste leisten. Georgenhausen unterstand also den Löwensteinern von 1482 bis 1611.

Der Bauernhof der Rabenolds wurde 1460 an die Familie Walbrunn zu Ernsthofen verkauft, die 1618 auch das Hofgut erworben hatten, das bis dahin in den Händen der Familie Fechenbach war. Um 1600 stellten die Walbrunns auch den Pfarrer, sie waren also spätestens 1618 das weltliche und geistliche Oberhaupt von Georgenhausen. 1629 unterstanden die Georgenhäuser auch in peinlichen Strafgerichtsfällen nicht mehr dem Gericht in Lichtenberg oder Groß-Umstadt sondern der örtlichen Herrschaft.

1649, nach dem Dreißigjährigen Krieg, war Walbrunn so verschuldet, dass er Georgenhausen an den „Kriegsgewinnler“ Kamptz zu Godow verkaufen musste. Von ihm erbte 1671 Haxthausen das Hofgut und die Macht in Georgenhausen.

1732 zog die verwitwete Albertina Charlotte von Haxthausen auf das Hofgut und regierte selbstherrlich mit ihrem Sohn Christian Rudolf Anton bis 1811 nach dem Motto: „Der Staat bin ich!“ Sie rissen immer mehr Grundbesitz an sich, behaupteten ihre eigene Gerichtsbarkeit und wehrten sich gegen jede Beeinflussung von außen.

Schon 1504 bei der Bairischen Fehde gelang es dem hessischen Landgrafen, den gesamtem bisher pfälzischen und erbachischen Odenwald an sich zu bringen. Die Pfalz, bisher alleinige Großmacht in diesem Bereich, musste sich mit Hessen die Umstädter Zent teilen, zu der auch Zeilhard gehörte. Der Ober-Ramstädter Teil von Dilshofen kam wohl schon damals an Hessen. Auch den Landgrafen gelang es nicht, das Niemandsland Georgenhausen unter ihre Kontrolle zu bringen. Ein dicker Aktenstapel von einem Prozess 1789 berichtet von langjährigen Streitigkeiten zwischen Haxthausen und Hessen mit Dorfbesetzungen und Hausdurchsuchungen. Aber Haxthausen war nicht beizukommen. Erst mit der Bauernrevolte von 1800, also kurz nach der Französischen Revolution, begann die Eigenherrlichkeit der Haxthausens zu bröckeln.

Es war wohl ein Segen, dass nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806 das Niemandsland Georgenhausen in das neu geschaffene Großherzogtum Hessen einverleibt wurde. Dem Freiherrn blieben als Ersatz für die verlorene Souveränität aber noch bis 1821 die niedere Gerichtsbarkeit und das Recht der Pfarrstellenbesetzung. Dieses ging später an den Grafen Görtz von Schlitz über, er behielt das Patronat über die Kirchengemeinde bis zum Rechtsverzicht im Jahre 1968; es wird seither von der Landeskirche selbst wahrgenommen.

Nach dem Tod Rudolfs von Haxthausen 1811 wohnten die sogenannten Patrimonialherren nicht mehr in Georgenhausen sondern ließen ihre Geschäfte durch Gutsverwalter und Amtsleute erledigen. Die Zügel wurden erst gelockert, als das Hofgut und die Patrimonialrechte 1836 an den Grafen Görtz von Schlitz übergingen. Unter dessen Pächter blieb das Gut bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts ein Wirtschaftsfaktor, der weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus Bedeutung hatte. In der Nachfolge der Haxthausen und als Statthalter der Grafen beließen die Pächter aber das ganze Dorf weiter in Abhängigkeit vom Hofgut, so dass für Georgenhausen die Freiheit erst mit der Zerschlagung des Gutes in den 1850er Jahren anbrach.

Damit war aber der langsame Abbau der territorialen Selbstständigkeit noch nicht zu Ende. Dies kam erst neun Jahre später, als die selbstständige Gemeinde Georgenhausen in die Stadt Reinheim 1977 eingemeindet wurde. [5].In Georgenhausen gibt es vier kirchliche Einrichtungen: die evangelische Georgskirche, die katholische Kapelle St. Elisabeth, Königreichssaal der Zeugen Jehovas und die Neuapostolische Kirche.

Spachbrücken

Kirche in Spachbrücken

Die erste Urkunde, in der Spachbrücken namentlich erwähnt wurde, ist ein Lehensbrief vom 17. Mai 1323. Er zählt die Güter und Orte auf, die Ulrich I. von Bickenbach von dem Kloster Fulda als Lehen erhielt. Zu ihnen gehörte neben Spachbrücken noch Georgenhausen, Zeilhard, Habitzheim und Teile von Zimmern. Bodenfunde beweisen, dass die ersten Ansiedlungen bis in die jüngere Steinzeit (4000–1800 v. Chr.) zurückgehen.

Die Häuser der ersten Spachbrückener Einwohner standen in dem Dorfteil, der heute noch im Volksmund die Walachei genannt wird, direkt neben der Dilsbach. Da aus statischen Gründen der Bau einer Brücke für einen kleinen Bach nicht im Verhältnis stand, wurden Birkenstämme (= Spachen) in den Bachlauf gelegt, unten größere, um den Durchfluss des Wassers zu gewährleisten, nach oben hin immer kleinere, damit Fuhrwerke ungehindert darüber fahren konnten.

Die politische Ortsgeschichte verlief über die Jahrhunderte weitgehend identisch mit Zeilhard und ist dort näher erläutert.

Die Spachbrückener Vorfahren sind vermutlich von Mönchen des Klosters Fulda, das im Jahre 744 n. Chr. von Bonifatius gegründet wurde, in der Folgezeit zum Christentum bekehrt worden. Sie gehörten zu dem damals sehr großen Kirchspiel Dieburg. Im Jahre 1400 existierte die erste Filialkirche, die dem heiligen Antonius geweiht war. Mit der Reformation, die vor dem Jahr 1526 dort durchgeführt wurde, wurde Spachbrücken Filialgemeinde von Roßdorf. Im Gegensatz zu vielen Nachbargemeinden blieb Spachbrücken weiterer Religionswechsel erspart und war seitdem immer evangelisch-lutherisch. Im Jahr 1585 wurde Spachbrücken selbstständige Pfarrei, zu der auch Habitzheim gehörte und erhielt mit Balthasar Scharff, der von 1585 bis 1592 dort wirkte, den ersten eigenen Pfarrer. Nachdem die alte Kirche baufällig geworden war und am 26. Mai 1749 der Blitz in den Kirchturm geschlagen hatte (Kisseltag) wurde sie abgerissen und der Grundstein für die jetzige Kirche gelegt, deren Einweihung am 6. Juli 1755 stattfand. Sie wurde 1970 bis 1972 gründlich renoviert. Sie erhielt ein neues Dach mit einem Storchennest als Wahrzeichen von Spachbrücken. Bei der Innenrenovierung wurde auch die wertvolle Barockorgel von Johann Christian Dauphin aus dem Jahre 1760 restauriert.

Im Jahre 1635 war Spachbrücken wegen der Pest von den letzten Einwohnern verlassen. Um 1640 kehrten einige Überlebende zurück und nach 1650 siedelten sich vom Landgrafen in Darmstadt angeworbene Sachsen, Flamen und Schweizer dort an. 1675 legte Pfarrer Hach das erste Einwohnerverzeichnis an, das 33 Namen enthielt. 1870 wurde die Odenwaldbahn durch die Spachbrücker Gemarkung gebaut und 1905 gab es zum ersten Mal elektrisches Licht im Dorf. Den Strom dazu lieferte ein Generator der damaligen Brauerei Konrad Göckel VII.. Die Stromlieferung übernahm später die HEAG in Darmstadt. Das Töpfer- und Knopfmacherhandwerk florierte bis zum Ersten Weltkrieg 1914 gut. Der Häfner Jakob Neuroth und sein Sohn Georg lieferten ihre Ware an den Großherzog in Darmstadt und bis an den Zarenhof in Moskau.

Seit dem Ersten Weltkrieg wandelte sich Spachbrücken vom Bauern- und Handwerkerdorf allmählich zur Arbeiter-Wohnsitzgemeinde. Die meisten Spachbrücker finden ihre Existenz in den Industriebetrieben und Verwaltungen in Darmstadt und Umgebung. Diese Entwicklung setzte sich nach 1945 verstärkt fort.[6]

Ueberau

„Rathaus und Schulgebäude“ in Ueberau

Ueberau liegt südlich von Reinheim, getrennt von diesem durch die Seewiesen und die Gersprenz, an deren rechtem Ufer sich der Ort entlang zieht.

Erwähnt wurde Ueberau erstmals in einer Urkunde des Grafen Eberhard von Katzenelnbogen vom 24. Juli 1305 mit dem Namen „Ubera“ und bedeutet wahrscheinlich „Obere Aue“ oder „Über der Aue“ (den Seewiesen). Vorgeschichtliche Funde vorwiegend im Gewann „Im Sand“ lassen vermuten, dass das Gebiet schon vor ca. 5000 Jahren besiedelt war. An der Stelle des zu Ueberau gehörenden Ortsteils Hundertmorgen, bestand eine römische Siedlung, wie sich ebenfalls aus Bodenfunden schließen lässt.

Dass Ueberau noch älter als die im Jahre 2005 gefeierten 700 Jahre ist, beweisen Aussagen in einer Urkunde von 1316 und Untersuchungen an den ältesten Teilen der Kirche, die bestätigen, dass diese aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert stammen. Wie die gesamte Grafschaft Katzenelnbogen wurde Ueberau 1527 evangelisch. Am Ende des dreißigjährigen Krieges war der Ort fast ausgestorben und nur noch der Name Ramge blieb übrig. Später wurden auch Einwanderer aus der Schweiz angesiedelt, wie die heute noch vorhandenen Namen Egly, Schönberger, Stuckert und Schuchmann beweisen.

1718 wurde in Ueberau die erste Schule gegründet und zwar am selben Standort wie das jetzige Schulgebäude, das 1898/1899 erbaut wurde.

Ueberau bezog bereits 10 Jahre vor der Residenzstadt Darmstadt in Jahre 1895 elektrisches Licht für Straßen- und Hausbeleuchtung aus einem Dynamo, der in einer Wassermühle (Dieters Mühle) an der Gersprenz installiert war.

Mit dem Bau der Eisenbahn um 1870 und der damit verbundenen Industrialisierung wurde die Arbeiterbewegung wie in ganz Deutschland auch in Ueberau immer stärker. Insbesondere die Belegschaft der Firma Frohmann Granitwerke, die zu einem großen Teil aus zugezogenen Arbeitern bestand, ließen sich zum Teil in Ueberau nieder. Diese Arbeiter waren zum größten Teil gewerkschaftlich organisiert und gehörten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an, die 1903 einen Ortsverein gründete. Aufgrund der politischen Veränderungen in der Zeit im und nach dem Ersten Weltkrieg entstanden 1919 Ortsvereine der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Bei der Reichstagswahl 1928 erzielte die KPD erstmals mehr Stimmen als die SPD.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Gemeinde eine kommunistische Hochburg; in der Region wird Ueberau auch als das „Rote Dorf“ bezeichnet. Ab 1948 amtierte der Kommunist Adam Büdinger als Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Ueberau. Bei der Gemeinderatswahl 1952 entfielen sieben von zwölf Mandate auf die KPD. Im Vorfeld des KPD-Verbots im August 1956 bildeten Kommunisten und Parteilose die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), die im Oktober 1956 mit sieben Mandaten die absolute Mehrheit erzielte. Bürgermeister Büdinger blieb im Amt. Am 14. Oktober 1960, neun Tage vor der Kommunalwahl, wurde die UWG vom Hessischen Innenminister verboten. Polizisten drangen am gleichen Tag in die Diensträume des Bürgermeisters ein und erklärten ihn und die beiden Beigeordneten für abgesetzt. Die Amtsgeschäfte übernahm ein vom Darmstädter Regierungspräsidium eingesetzter Staatskommissar. Dem Aufruf Büdingers, bei der anstehenden Wahl ungültig zu stimmen, folgte ungefähr ein Drittel der Wähler. Bei der Kommunalwahl 1968 entfielen 38 % der Stimmen auf die Deutsche Friedensunion (DFU).[7]

Nach der Gründung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) im Jahre 1968 war diese ab 1972 ununterbrochen im Ortsbeirat des mittlerweile nach Reinheim eingemeindeten Ueberau vertreten. Bei den Kommunalwahlen am 26. März 2006 erreichte die DKP in Ueberau 39,1 % der Stimmen und ist mit zwei von fünf Sitzen im Ortsbeirat vertreten. Zum Ortsvorsteher wurde im zweiten Anlauf der Kommunist Manfred Büdinger gewählt, Sohn des oben erwähnten Adam Büdinger.

Heute herrscht in Ueberau ein reichhaltiges intaktes Gemeindeleben mit vielen Veranstaltungen.

In Ueberau wohnen 2.279 Einwohner (Stand 31. Dezember 2009; Vorjahr: 2.289) und der Ort hat seinen ländlichen Charakter bewahrt.

Parteien und Wählergemeinschaften Aktuelle
Sitzverteilung
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
DKP Deutsche Kommunistische Partei 2 33,5 2 39,1 2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 1 27,0 1 27,6 1
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 1 23,8 1 14,8 1
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 1 15,8 1 18,5 1
Gesamt 5 100 5 100 5
Wahlbeteiligung in Prozent 57,2 56,1

Zeilhard

Hauptstraße mit früherer Schule in Zeilhard

Das älteste Datum der Geschichte des Dorfes Zeilhard ist die Erwähnung am 17. Mai 1323 in dem Lehnsbrief des Abtes Heinrich von Fulda an Ulrich von Bickenbach als Zylhart. Der Ortsname leitet sich aus Ziegel und Hard (=Berg) ab und weist darauf hin, dass es in Zeilhard eine Ziegelei gab. An verschiedenen Stellen liegen Tonschichten an der Erdoberfläche, die im gelben Lössgebiet deutlich sichtbar sind und in den Straßennamen Auf der roten Erde und In den Rödern enthalten sind.

Auf dem Erbwege kamen die Dörfer Zeilhard, Spachbrücken und Habitzheim an den Schenken zu Erbach. Diese Herrschaft dauerte nicht lange. 1528 verkauften die Erbacher, die Lehnsherren der Pfalzgrafen waren, unter anderem Zeilhard, für 9000 Gulden an die Grafen zu Wertheim. Georg II. von Wertheim hatte 1525 in seinem Gebiet die Reformation durchgeführt. Die neue Herrschaft, die 1581 den Namen Löwenstein annahm, trat 1621 wieder zum katholischen Glauben über. Vor diesem Glaubenswechsel begann der Dreißigjährige Krieg. Da der Löwensteiner auf der Seite der Evangelischen focht, gehörte er zu den Verlierern. Seine Besitzungen, auch die in Zeilhard, wurden eingezogen und dem Vizepräsidenten des Reichshofrats, Freiherr von Strahlendorf, geschenkt. Dieser verkaufte die Herrschaft Habitzheim an den Darmstädter Landgrafen. Nach dem Krieg kam sie 1649 wieder an Löwenstein zurück.

Der Dreißigjährige Krieg brachte für Zeilhard schlimme Zeiten. Schon bald nach Beginn des Krieges flüchteten viele in das damals befestigte Reinheim aus Furcht vor den mansfeldischen Soldaten. 1635 erreichte die Pest die Gemarkung. Von den zehn Bürgern des Dorfes soll nach der Pest am Anfang des Jahres 1636, anschließend eine zwei Jahre dauernde Hungersnot. Im Jahre 1657 war das Dorf völlig unbewohnt. Es fiel aber nicht wüst wie so viele Dörfer und Weiler in der Umgebung. Die Zeiten der Vogtei von Bickenbach und später der von Erbach und Löwenstein-Wertheim waren in manchen Fragen der Territorialherrschaft von spannungsgeladenen Rechtsunsicherheiten geprägt, die mehrfach militärische Einsätze zur Folge hatten:

  • Zeilhard bildete zusammen mit Spachbrücken ein eigenes Ortsgericht und damit eine politische Gemeinde. Der an der Spitze stehende Schultheiß wurde von dem jeweiligen Vogteiherren ernannt. Von den sieben Schöffen, die ihm zur Seite standen, musste einer aus Zeilhard sein.
  • Übergeordnet und zuständig für die Zentherrschaft war der Zentschultheiß. Auch diesen hatten Zeilhard und Spachbrücken gemeinsam.
  • Seit der Bayrischen Fehde 1504 mischten sich die Pfalz und Hessen in die Zentherrschaft.

Im Frieden zu Luneville ging die Umstädter Zentherrschaft an Hessen über. Die Pfalz hatte somit ihren Anspruch verloren. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 erhielt Hessen nach und nach die Herrschaft über das Gebiet. Von 1805 an lag die politische Macht über Zeilhard in der Hand des Großherzoges. Seit der Gemeindereform ist Zeilhard seit 1974 ein Stadtteil von Reinheim.

Dilshofen

Bauernhof in Dilshofen

Am Beispiel des Weilers Dilshofen mit drei Bauernhöfen und vier Wohnhäusern lässt sich heute noch die territoriale Zersplitterung erkennen. Der westliche Hof gehört zu Ober-Ramstadt, der Rest des Ortes zu Zeilhard. Bis 1977 verlief die Landkreisgrenze von Darmstadt und Dieburg mitten durch die Hofstätten. Sie ging sogar durch das ehemalige Haxthausensche Hofhaus hindurch. Das landwirtschaftliche Anwesen Dilshof erscheint erstmals 1338 auf Urkunden als Wildhube im Bannwald Dreieich, die ein kaiserliches Lehen des Vogt zu Münzenberg war. Das benachbarte Hofgut Dielsheim war schon immer Darmstädter Lehen gewesen. [5] Der Bahnhof Zeilhard, der vermutlich am 15. Mai 1871 eröffnet und 1979 wieder geschlossen wurde, lag in Dilshofen bei Streckenkilometer 20,90 km zwischen den Bahnhöfen Reinheim und Ober-Ramstadt.[8]

Haare-Dorf

Die Bezeichnung Haare ist die volkstümliche Bezeichnung für Heiden. Der Volksmund meinte in erster Linie damit die Zigeuner. Zigeuner wurden früher Angehörige eines nomadisierenden Volksstammes genannt, die um 1100 aus dem indisch-persischen Raum über den Balkan nach Europa kamen. In Zeilhard gibt es keine Kirchengemeinde. Die Überlieferung spricht davon, dass Zeilhard die Selbständigkeit angestrebt hatte. Dazu bedurfte es aber einer gewissen Einwohnerzahl. Um diese Zeit wurde der katholischen Sinti-Familie Eckstein, die gerade ihr Winterquartier in Zeilhard bezogen hatte, ein Junge geboren, womit die gewünschte Einwohnerzahl erreicht war und Zeilhard hatte seine politische Selbständigkeit erreicht. Als Dank wurde der Familie Eckstein das Recht auf ein regelmäßiges Winterquartier zugebilligt.

Tatsache ist, dass Franz Joseph Eckstein, 1801 in Zeilhard geboren, bei seiner Trauung am 27. September 1833 als neuer Ortsbürger aufgezählt wurde. Von Beruf war er Schausteller und Händler. Dahinter verbarg sich ein Marionettenspieler, Musikant und Seiltänzer. Als solcher war er auf das Landfahrerleben angewiesen. So wurde aus Zeilhard das Landfahrer- oder auch „Haare“-Dorf. Die heimliche Hymne ist das Zigeunerlied. [9]

Prellball-Dorf

Seit 1928 wird in Zeilhard nachweislich Prellball gespielt, der TV Zeilhard fungierte somit als Pionier im hessischen Raum in dieser Mannschaftssportart. Die Mannschaften errangen im Laufe der Jahre unzählige Meisterschaften, herausragend zuletzt im Jahre 2003 die Deutsche Meisterschaft (mit der Mannschaft Marcel Hörbert, Stefan Lassig, Kay Schuchmann, Daniel Weber und Markus Wohlfahrt). [10]

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Kommunalwahl in Reinheim 2011
 %
50
40
30
20
10
0
43,5%
21,6%
17,9%
10,1%
4,8%
2,1%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+3,2%
-5,5%
+8,5%
-4,6%
-0,1%
-1,5%

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[11]

Parteien und Wählergemeinschaften Aktuelle
Sitzverteilung
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 16 43,5 16 40,3 15
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 8 21,6 8 27,1 10
DKP Deutsche Kommunistische Partei 4 10,1 4 14,7 5
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 6 17,9 6 9,4 4
FWG Freie Wählergemeinschaft Reinheim e. V. 2 4,8 2 4,9 2
FDP Freie Demokratische Partei 1 2,1 1 3,6 1
Fraktionslos Fraktionslos - - - - -
Gesamt 37 100 37 100 37
Wahlbeteiligung in Prozent 51,5 49,8

Städtepartnerschaften

Verkehr

Bahnhof Reinheim mit Odenwaldbahn

Vom Bahnhof Reinheim (Odenw) verkehren die Züge der Odenwaldbahn (RMV-Strecke 65) nach Darmstadt, Frankfurt sowie Erbach und Eberbach im Ein-bis-Zwei-Stunden-Takt mit Verdichtungen in der Hauptverkehrszeit.

Einige Buslinien verkehren ab Reinheim:

  • K 55 Darmstadt – Roßdorf – Reinheim – Ueberau (Abends und am Wochenende: /- Groß-Bieberau – Niedernhausen)
  • K 57 Reinheim – Groß-Bieberau – Niedernhausen – Neunkirchen – Brandau – Gadernheim
  • K 85 Darmstadt – Reinheim – Groß-Bieberau – Niedernhausen
  • 678 Darmstadt – Mühltal – Ober-Ramstadt – Reinheim – Groß-Umstadt – Wiebelsbach (nur im Spätverkehr)
  • 693 Reinheim – Groß-Bieberau – Brensbach – Reichelsheim – Fürth
  • 679 Reinheim – Groß-Zimmern – Dieburg – Ober-Roden

Wirtschaft

Neben dem klein- und mittelständischen örtlichen Gewerbe haben drei größere Unternehmen in Reinheim eine Produktionsstätte: das Zweigwerk der Firma Merz Pharma Frankfurt, Hersteller von weltweit bekannten Arzneimitteln (Merz Spezial Dragees, Patentex, Axura) und kosmetischen Produkten (Tetesept) sowie die inzwischen zum Würth-Gruppe gehörende Möbelbeschlagfabrik GRASS (früher:Mepla – Alfit; Karl Lautenschläger KG). Weiterhin gibt es den Maschinenbauer HAHN Automation Compontents GmbH ein Tochterunternehmen der HAHN Automation GmbH ansässig in Rheinböllen. Die weltweit vertriebenen Roboter waren maßgeblich daran beteiligt, dass durch die automatisierte Herstellung von CD-Rohlingen diese ihren Durchbruch am Weltmarkt erreichten.

Bildung

  • Kurt-Schumacher-Schule (Kooperative Gesamtschule)
  • Gersprenzschule (Grundschule)

Sport

Büste von Julius Scriba an der Universität Tokio

Die Stadionanlage besteht u. a. aus einer Wettkampfanlage Typ B mit Rasengroßspielfeld und 400 m-Kunststoffrundbahn.

Die Anlage wurde zum Sportzentrum Reinheim erweitert und verfügt nunmehr auch über einen modernen Kunstrasenplatz, einen Skaterplatz und einen Beachvolleyball-Platz. Der Sportplatz liegt in Nachbarschaft zum Segelfluggelände Reinheim.

Persönlichkeiten

  • Ernst Karl Büchner (* 3. August 1786), Arzt und Vater von Georg Büchner
  • Julius Scriba (* 5. Juni 1848), Arzt und Botaniker
  • Robert B. Goldmann (* 1. Mai 1921), Journalist, wuchs in Reinheim auf, Ehrenbürger der Stadt

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Webpräsenz von Bürgermeister Karl Hartmann URL: http://www.karl-hartmann.de
  3. abgegangenes Wasserschloss Reinheim IN: Burgeninventar.de Stand 1. Januar 2007 URL: http://www.burgeninventar.de/html/hes/DD_big.html#132
  4. Internetpräsentation der Stadt Reinheim, Stand 1. Januar 2006, URL: http://www.reinheim.de/Reinheim.546.0.html
  5. a b Tischner, Heinrich; Heimatbuch Georgenhausen, Zeilhard, Dilshofen; Lokay Druck, Georgenhausen, 1982
  6. Spalt, Dr. Georg, Aus der Spachbrücker Geschichte, Festschrift 650 Jahre Spachbrücken, 1973
  7. Jens Ulrich Klocksin: Kommunisten im Parlament. Die KPD in Regierungen und Parlamenten der westdeutschen Besatzungszonen und der Bundesrepublik Deutschland (1945–1956). Verlag im Hof, Bonn 1993, ISBN 3-925689-04-4, S. 378ff.
  8. http://www.bahnhof-muehltal.de/zeilhard.html aufgerufen am 22. November 2009
  9. Barth, Wolfgang, Festschrift 675 Jahre Zeilhard, Zeilhard, 1998
  10. http://www.tv-zeilhard.de/tvzeilhard/pages/der-verein/informationen/chronik.php aufgerufen am 22. November 2009
  11. [1] aufgerufen am 28. März 2011

Weblinks

 Commons: Reinheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reinheim — Reinheim …   Wikipédia en Français

  • Reinheim — Reinheim,   1) Stadt im Landkreis Darmstadt Dieburg, Hessen, 159 m über dem Meeresspiegel; im Tal der Gersprenz nördlich ihres Austritts aus dem Odenwald, 18 500 Einwohner; Heimatmuseum, Maschinen und Werkzeugbau.   …   Universal-Lexikon

  • Reinheim — Reinheim, Stadt unweit der Gersprenz im Kreise Dieburg der großherzoglich hessischen Provinz Starkenburg; Landgerichtssitz, Mohnbau; 1500 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Reinheim — Reinheim, Stadt in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg, am Wembach, unweit seiner Mündung in die Gersprenz, Knotenpunkt der preußisch hessischen Staatsbahnlinien Darmstadt Heubach und Dieburg R. sowie der Eisenbahn R. Reichelsheim, hat… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Reinheim — in Hessen, Stadt in der hess. Prov. Starkenburg, an der Gersprenz, (1905) 2076 E., Amtsgericht …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Reinheim — Infobox Ort in Deutschland Art = Stadt Wappen = Wappen Reinheim (Odenwald).png lat deg = 49 |lat min = 49 |lat sec = 37 lon deg = 8 |lon min = 49 |lon sec = 51 Lageplan = Bundesland = Hessen Regierungsbezirk = Darmstadt Landkreis = Darmstadt… …   Wikipedia

  • Reinheim — Original name in latin Reinheim Name in other language Rajnkhajm, Reinheim, lai en hai mu, rainhaimu, raynhaym, Райнхайм, Рајнхајм State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 49.82923 latitude 8.83572 altitude 169 Population 17841 Date… …   Cities with a population over 1000 database

  • Reinheim (Gersheim) — Reinheim Gemeinde Gersheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Reinheim River Chalets & Caravan Park — (Блумфонтейн,Южно Африканская Республика) Категория отеля: Адрес …   Каталог отелей

  • Reinheim (Odenwald) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”