- Pilsting
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Wappen Deutschlandkarte 48.712.65341Koordinaten: 48° 42′ N, 12° 39′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Dingolfing-Landau Höhe: 341 m ü. NN Fläche: 71,05 km² Einwohner: 6.199 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner je km² Postleitzahl: 94431 Vorwahl: 09953 Kfz-Kennzeichen: DGF Gemeindeschlüssel: 09 2 79 132 Adresse der
Marktverwaltung:Marktplatz 8-12
94431 PilstingWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Hopfensperger (CSU / Freie Wählergem.) Lage des Marktes Pilsting im Landkreis Dingolfing-Landau Pilsting ist eine Marktgemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Markt Pilsting liegt im Isartal im Landkreis Dingolfing-Landau.
Es existieren folgende Ortsteile:
- Oberndorf
- Parnkofen
- Ganacker
- Leonsberg (Gemarkung Großköllnbach)
- Großköllnbach
- Harburg
- Goben
- Waibling
- Mögling
- Trieching
Es existieren folgende Gemarkungen: Ganacker, Großköllnbach, Harburg, Pilsting, Waibling.
Geschichte
Vorgängersiedlungen im und um den Ort gibt es seit der Jungsteinzeit. Bereits im Jahre 889 nach Christus wurde Pilsting in einer Urkunde als „ad Pilistingon“ als Besitz der Grafen von Frontenhausen erwähnt. Durch den Burgvogt in Landau wurde der Ort Pilsting 1237 in Brand gelegt und ausgeplündert. Im Friedensvertrag vom 5. Mai 1237 musste sich Herzog Otto verpflichten, Bischof Siegfried von Regensburg für die Zerstörung Pilstings zu entschädigen und die Durchgangsstraße nicht mehr zu blockieren. Pilsting wurde als Markt (seit 1380) samt den dazugehörigen Besitzungen, Rechten und Privilegien im Jahr 1386 vom Hochstift Regensburg an die bayerischen Herzöge verkauft. Der Dreißigjährige Krieg und vor allem der Brand im Jahr 1789 verwüsteten den in dieser Zeit zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Teisbach des Kurfürstentums Bayern gehörenden Ort. 1812 wurde eine Poststation errichtet. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. In die Marktgemeinde Pilsting wurden 1972 bis 1978 mit der Gemeindegebietsreform die ehemals selbständigen Gemeinden Ganacker, Großköllnbach und Waibling eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 5.429, 1987 dann 5.570 und im Jahr 2000 6.041 Einwohner gezählt
Politik
Bürgermeister
Josef Hopfensperger - CSU/FWG
Haushalt 2007
Verwaltungshaushalt Einnahmen/Ausgaben insgesamt 8.000.998 € davon Gewerbesteuer 1.230.485 € Vermögenshaushalt Einnahmen/Ausgaben insgesamt 4.335.568 € Investitionen 2.568.243 € davon Baumaßnahmen 1.278.300 € Sehenswürdigkeiten
Die spätgotische Pfarrkirche in Pilsting stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde 1491 vollendet, der Vorgängerbau reicht jedoch bis ins 13. Jahrhundert zurück. Aus dieser Zeit ist ein Taufstein erhalten. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche mehrfach umgestaltet. 1754 barockisiert, ist sie seit 1878 regotisiert. Der 60 Meter hohe Turm stammt aus der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik. Als Zentralkirche der ganzen Umgebung spielte die Pfarrkirche vor allem im 15. Jahrhundert eine große Rolle als Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau auf dem Moos“. Sie ist auch die letzte Ruhestätte der Hoholtinger und Kölnpecken, die ihren Adelssitz im nahe gelegenen Großköllnbach hatten.
Sehenswert ist auch die ursprünglich spätgotische, von 1720 bis 1730 barockisierte Friedhofskapelle.
Die Wieskapelle „Zum Gegeißelten Heiland“ außerhalb des Marktes entstand um das Jahr 1648 und wurde im 18. Jahrhundert umgebaut.
400 Meter nach der Ausfahrt 19 der BAB 92 Richtung Landau ist nach 400 Metern links der B 20 eine kleine Kapelle zu sehen, die Heimkehrerkapelle zur Mutter Gottes im Moos. Es handelt sich um einen Neubau von 1994, nachdem die ursprünglich 1954 von einem Kriegsheimkehrer errichtete Kapelle baufällig geworden war.[2]
Pilsting besitzt darüber hinaus einen denkmalgeschützten Marktplatz.
In Ganacker befindet sich eine Leonhardikirche, die als Kettenkirche bemerkenswert ist.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Am Ort gibt es eine Anzahl an mittelständischen Handwerks- und Gewerbebetriebe (Bekleidung, Holz- und Eisenverarbeitung). Bekannt ist der Ort aber durch das Goggomobil: 1946 wurde am westlichen Ortsrand von Friedrich Hahn ein metallverarbeitender Betrieb errichtet, der 1951 an die Isaria Maschinenfabrik von Hans Glas überging. Im selben Jahre kam der Motorroller unter dem Namen Goggo und 1954 ein Kleinwagen, das „Goggomobil“, auf den Markt. Später kam es zur Übernahme durch BMW und durch die Traktorenwerke Eicher. Von 1973 bis 2009 wurden auf diesem Gelände NEOPLAN-Busse gebaut, 2009 wurde die Busproduktion von der Viseon übernommen.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 32, im produzierenden Gewerbe 1.271 und im Bereich Handel und Verkehr 155 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 151 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2.123. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 214 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 5.154 ha, davon waren 4.858 ha Ackerfläche und 289 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Seit der Fertigstellung der Bundesautobahn 92 München–Deggendorf 1988 führt die Hauptverkehrsader des Isartals nicht mehr durch Pilsting.
Am 15. Oktober 1875 wurde im Ortsteil Harburg der Bahnhof Pilsting der Bahnstrecke Mühldorf–Plattling eröffnet. Dieser dient heute an der Bahnstrecke Landshut–Plattling nur mehr betrieblichen Zwecken (Zugkreuzungen); die nächsten für den Personen- bzw. Güterverkehr genutzten Stationen liegen in Landau an der Isar bzw. Dingolfing.
Bildung
Im Jahr 2010 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 187 Kindergartenplätze mit 185 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 25 Lehrern und 364 Schülern
Persönlichkeiten
- Der Schauspieler Charles M. Huber beschreibt seine Kindheit in Großköllnbach in seinen Erinnerungen „Ein Niederbayer im Senegal“.
- Der Schriftsteller Hans Carossa (1878–1956) hat in Pilsting (chiffriert als „Kading“) seine ersten Jahre verbracht und in seiner autobiografischen Dichtung „Eine Kindheit“ (1922) darüber berichtet.
- Hans Glas (* 12. Juni 1890; † 13. Dezember 1969 in Dingolfing), deutscher Unternehmer
- Herbert Schindler († 4. Mai 2007), war ein deutscher Schriftsteller
- Heiner Stadler (* 1948), ist ein deutscher Journalist und Fernseh-Dokumentarfilmer
Ehrenbürger
- Anton Beer (* 23. September 1927 in Münchshofen; † 15. Juli 2010 in Kallmünz), ehemaliger Pfarrer der Gemeinde Pilsting
Naturschutz
Die Gemeinde hat im Westen Anteil am bayernweit bedeutenden Niedermoor Königsauer Moos.
Sport
TSV Pilsting, Fußballverein
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ KSK Pilsting: Heimkehrerkapelle
Weblinks
Commons: Pilsting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Pilsting: Wappengeschichte vom HdBG
- Internetauftritt des Marktes Pilsting
- Pilsting: Amtliche Statistik des LStDV
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