Plenty O'Toole

Plenty O'Toole
Filmdaten
Deutscher Titel: Diamantenfieber
Originaltitel: Diamonds Are Forever
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Länge: 125 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Guy Hamilton
Drehbuch: Richard Maibaum
Tom Mankiewicz
nach Ian Fleming
Produktion: Albert R. Broccoli
Harry Saltzman
Musik: John Barry
Titelsong: Shirley Bassey
Kamera: Ted Moore
Schnitt: Bert Bates

John W. Holmes

Besetzung
Das Mondfahrzeug, in dem Bond die Flucht gelingt

Diamantenfieber (Originaltitel: Diamonds Are Forever) ist der siebte Film der von Eon Productions Ltd. produzierten James Bond-Reihe. Die Handlung basiert auf dem 1956 geschriebenen gleichnamigen Roman von Ian Fleming. Als Regisseur zeigt sich Guy Hamilton verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Zu Beginn der Handlung ist Bond einmal mehr auf der Suche nach Ernst Stavro Blofeld, dem Boss der Verbrecherorganisation S.P.E.C.T.R.E., an dem er sich außerdem für den Tod seiner Frau Tracy (siehe Im Geheimdienst Ihrer Majestät) rächen will. Bond spürt ein Laboratorium von Blofeld auf, in welchem dieser sich auf chirurgischem Wege Doppelgänger von sich selbst erschafft, um die Gefahr, getötet zu werden, zu reduzieren. Tatsächlich gelingt es Bond lediglich, einen zukünftigen Doppelgänger zu töten, sowie einen weiteren, den er irrtümlich für den echten Blofeld hält.

Nachdem der MI6 den Fall Bedlam (Codename für die Eliminierung von Blofeld) wegen dessen scheinbaren Todes endgültig abschließt, wird Bond mit einem neuen Fall beauftragt. Große Mengen von südafrikanischen Diamanten werden gestohlen, tauchen aber nirgendwo auf dem internationalen Diamantenmarkt auf. Die britische Regierung vermutet, dass sie gehortet werden, um letztendlich den Preis in die Höhe zu treiben. In der Zwischenzeit sind die beiden Auftragskiller Mr. Wint & Mr. Kidd bereits an der Arbeit, systematisch sämtliche Leute, die Kontakt mit den aus Südafrika geschmuggelten Diamanten hatten und daher als Mitwisser in Betracht kommen, zu ermorden.

Getarnt mit der Identität des in Großbritannien festgenommen Diamantenschmugglers Peter Franks reist Bond zunächst nach Amsterdam, um den Schmugglerring zu infiltrieren und herauszufinden, wer die Diamanten hortet. Dort trifft er die Schmugglerin Tiffany Case, die selbst zunächst ein Teil des Rings ist. Da Ms. Case Bond für Peter Franks hält, übergibt sie ihm die Diamanten für den Weitertransport in die USA. Plötzlich taucht jedoch der echte Franks auf, dem die Flucht vor den britischen Behörden gelungen ist. Im Fahrstuhl tötet Bond Franks und gibt ihm durch seine eigene Brieftasche die Identität von „Bond“. Versteckt in der Leiche von Franks transportiert Bond alias Franks nun selber die Diamanten an ihren Bestimmungsort: Las Vegas über Los Angeles, wobei ihm bei der Einfuhr in die USA sein alter Freund, der CIA-Agent Felix Leiter, hilft.

Auf dem Weg nach Las Vegas gerät nun auch Bond in die Fänge des Duos Mr. Wint & Mr. Kidd. Bond (immer noch als „Peter Franks“) soll in einem Krematorium in der Mojave-Wüste die Diamanten an das nächste Glied in der Kette weiterreichen und dafür seinen Schmugglerlohn erhalten. Nach der Übergabe wird Bond jedoch bewusstlos geschlagen, in einen Sarg gelegt und in den Ofen gefahren. Als er aufwacht, merkt er, wie heiß es um ihn bereits wird. Zum Glück für Bond hatte der MI6 die zum Schein geschmuggelten Diamanten gegen falsche Diamanten ausgetauscht. Da dies auffällt, wird „Peter Franks“ wieder aus dem Ofen heraus geschoben. Die an ihn gerichtete Frage, wo denn nun die echten Diamanten seien, kontert Bond mit der Gegenfrage, wo denn das echte Geld sei und fährt unverdrossen weiter nach Las Vegas. Dort deckt Bond auf, dass der Diamantenschmuggel nur ein Teil eines viel größeren Komplotts des immer noch lebendigen Blofeld ist. Dieser benötigt die Diamanten, um mithilfe des Laser-Experten Dr. Metz einen Laser-Satelliten zu bauen. Dazu bedient er sich der Identität und des Konzerns des zurückgezogen lebenden Milliardärs Willard Whyte (eine Anspielung auf Howard Hughes), den er gefangenhält und mit einem Stimmenmodulator imitiert. Bond dringt in das in der Wüste bei Las Vegas gelegene Forschungslaboratorium von Willard Whyte ein, in dem Dr. Metz mit der Fertigstellung des Satelliten beschäftigt ist. Bond wird dort entdeckt, kann jedoch mithilfe eines Mondbuggy aus der Anlage fliehen.

Um die Weltmächte aufzuschrecken, zerstört Blofeld mithilfe des inzwischen fertiggestellten Satelliten Atomanlagen in den USA, der Sowjetunion und der Volksrepublik China unter dem Vorwand einer weltweiten Abrüstung. Mithilfe der Laserwaffe erpresst er die Nuklearmächte. In einer internationalen Auktion soll die nukleare Vorherrschaft an den Meistbietenden verkauft werden. Am Ende gelingt es Bond, die auf einer stillgelegten Ölplattform liegende Basis, von der aus Blofeld den Satelliten steuert, zu zerstören und die Welt zu retten. Dabei tötet er, nachdem er schon in Las Vegas ein weiteres Double getötet hat, den echten (?) Blofeld, indem er dessen Mini-U-Boot gegen die Plattform schleudert.

Entstehungsgeschichte

Sean Connery war zum sechsten Mal in der Rolle des MI6-Agenten zu sehen. Ursprünglich war der amerikanische Schauspieler John Gavin für die Hauptrolle vorgesehen. Doch zum einen hatten die beiden Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli beim letzten Film (Im Geheimdienst Ihrer Majestät) mit dem ebenfalls unerfahrenen George Lazenby schlechte Erfahrungen gemacht und auch die Zuschauerzahlen waren im Vergleich zu den vorherigen James Bond-Filmen geringer gewesen. Zum Anderen zeigte sich Sean Connery bereit, noch einmal die Rolle des James Bond zu spielen. Der Grund dafür war finanzieller Natur: Connery erhielt eine Gage von 1.430.000 $ (die er komplett seiner Organisation spendete), eine Beteiligung am Einspielergebnis, und United Artists garantierte ihm die Produktion zweier Kinofilme seiner Wahl. Gavins Vertrag wurde daraufhin wieder gelöst.

Per Zufall kam es auch zu einer Zusammenarbeit mit Howard Hughes, der trotz seiner Zurückgezogenheit den Produzenten wohlwollend gegenüberstand. Broccoli beschreibt in seinen Memoiren, dass Hughes durch persönliche Intervention es ermöglichte, dass das Team auf dem Aufzug eines seiner Hotels drehen durfte, nachdem der Hotelmanager dies vorher untersagt hatte.

Charaktere

Mr. Wint und Mr. Kidd

Neben Blofeld und seinen Doppelgängern fällt das sehr ungewöhnliches Gespann der Killer Mr. Wint und Mr. Kidd auf. Verschiedene Andeutungen sowie die vor allem in der deutschen Synchronisation recht „tuntige“ Sprechweise lassen darauf schließen, dass die beiden mehr als nur Berufskollegen sind. Während des ganzen Films töten die beiden ihre Gegner auf sehr „originelle“ Art: Ein südafrikanischer Zahnarzt wird getötet, indem ihm ein Skorpion in den Hemdkragen gesteckt wird, das zweite Bond-Girl Plenty O'Toole wird, vermutlich von den beiden, im Garten von Tiffanys Haus an einen Betonklotz gebunden und im Swimmingpool ertränkt.

Sie versuchen zunächst Bond, in einem Sarg eingeschlossen, im Ofen eines Krematoriums lebendig einzuäschern. Bei einem zweiten Mordversuch legen sie Bond in ein Pipelinerohr, das am nächsten Tag verbaut werden soll; nur durch Zufall kann Bond entrinnen. Dabei bemerkt er den schweren Geruch von Mr. Wints Herrenparfüm, das er am Schluss wiedererkennt („I've smelt that perfume before – and both times I've smelt a rat“), als beide ihn, als Kellner verkleidet, endgültig zu ermorden versuchen. Beim Versuch, Bond mit brennenden Schaschlikspießen zu töten, fängt Mr. Kidd selbst Feuer, nachdem Bond ihm den Inhalt einer Alkoholflasche auf die Jacke geschüttet hat. Brennend stürzt er sich ins Meer. Mr. Wint wird mit der für Bond vorgesehenen Bombe im Schritt über Bord geworfen, wobei er durch die Explosion in der Luft zerrissen wird.

Bambi und Klopfer

Bond wird auch von zwei sportlichen weiblichen Bodyguards von Willard Whyte namens Bambi und Klopfer attackiert (beide Namen wurden dem Disney-Film Bambi „entliehen“), die ihn zunächst verprügeln und schließlich in einen Pool werfen. Bond kann die beiden erst bezwingen, indem er sie ein paar Mal hintereinander lange unter Wasser drückt. Letztendlich ohne die beiden völlig zu ertränken, lässt Bond sie erschöpft und hustend an den Beckenrand flüchten, wo Klopfer ihm mit einem Handzeichen verrät, wo die Kammer ist, in der Whyte versteckt ist.

Kritik

James-Bond-Abenteuer im gewohnt aufwendigen Stil und mit sadistischen Elementen, die durch parodistische Beigaben nur bedingt entschärft werden.

Lexikon des Internationalen Films [1]

Gadgets

Blofelds Mini U-Boot
  • Ford Mustang Mach 1 – Das Auto von Bond-Girl Tiffany Case
  • Falscher FingerabdruckBond benutzt an seinem Daumen einen falschen Fingerabdruck und überzeugt Tiffany Case damit, er sei Peter Franks.
  • Mondfahrzeug – Bond entkommt damit aus einer Anlage von Willard Whyte
  • Ein Bett, das nur aus Aquarien besteht.
  • Stimmenmodulator – zur Imitation von fremden Stimmen. Wird von Blofeld genutzt, um Willard Whytes Identität anzunehmen, da dieser sich kaum öffentlich zeigte. Q bastelt für Bond einen ähnlichen Apparat, um Blofeld zu täuschen. Q habe dies anscheinend schon zu Weihnachten für seine Kinder gebaut!
  • Spielautomatenring – Q benutzt einen magnetischen Ring, der an einarmigen Banditen jederzeit den Jackpot auslöst.
  • Pistole für Mauerhaken mit Kletterseil – Bond erklimmt damit das Penthouse auf dem Whyte House.
  • Rettungskugel - Bond landet in der an einem Fallschirm hängenden Rettungskugel auf dem Meer vor der Bohrinsel und "wandert" in der Kugel auf dem Meer zu der Bohrinsel
  • Mini-U-Boot – Blofeld versucht damit zu flüchten.
  • eine Überraschungs-„Bombe“ – „Bombe surprise“

Filmfehler

  • Während der Verfolgungsjagd (Flucht von Willard Whytes Anlage), verliert das Mondfahrzeug anscheinend ein Rad, das nach dem Überschlag des letzten Verfolgerwagens von links ins Bild rollt. Bevor Bonds Fahrzeug (in erwähnter Szene) von der Leinwand verschwindet, ist eine etwas ungewöhnliche Position der Hinterräder zu sehen. Ein paar Szenen weiter taucht das Mondfahrzeug dann unbeschädigt wieder auf.
  • Auf der Flucht vor dem Sheriff (Las Vegas, Sackgassen-Szene) fährt Bond den Ford Mustang auf den zwei rechten Rädern in eine sehr schmale Gasse und kommt auf den zwei linken Rädern wieder heraus. Dieser offensichtliche Fehler veranlasste die Produzenten, eine weitere Zwischenszene aus dem Inneren des Autos aufzunehmen, in der sich der Wagen scheinbar von einem Radpaar auf das andere umstellt. Das wäre aber tatsächlich wegen der Enge der Gasse gar nicht möglich gewesen.

Drehorte

Synchronisation

Rolle Synchronsprecher
James Bond Gert Günther Hoffmann
Ernst Stavro Blofeld Martin Hirthe
Tiffany Case Renate Küster
Q Ernst Wilhelm Borchert
M Konrad Wagner
Mr. Kidd Horst Gentzen
Mr. Wint Jürgen Thormann
Peter Franks Klaus Sonnenschein
Dr. Metz Klaus Miedel
Willard Whyte Norbert Langer
Sir Donald Munger Friedrich Schoenfelder
Albert R. Bert Saxby Edgar Ott
Felix Leiter Joachim Nottke
Mr. Morton Slumber Peter Schiff
Doktor Heinz-Theo Branding
Shady Tree Hugo Scharder
Miss Moneypenny Inge Landgut
Plenty O'Toole Almut Eggert
Klaus Hergersheimer Christian Rode
Klopfer Beate Hasenau

Literatur

  • Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf - ISBN 3896025457

Einzelnachweise

  1. Lexikon des Internationalen Films – Diamantenfieber

Weblinks


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