- Preußische T 2
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In der Gattung T 2 der Preußischen Staatseisenbahnen waren Tenderlokomotiven unterschiedlicher Bauart zusammengefasst. Sie stammten teilweise noch von den Vorgängerbahnen der Preußischen Staatseisenbahnen. Die Preußischen Staatseisenbahnen selbst beschafften Lokomotiven der Achsfolge B, B1 und 1B. Gemeinsames Merkmal aller Bauarten sind zwei gekuppelte Treibachsen. Die Lokomotiven mit der Achsfolge B waren hauptsächlich für den Rangierdienst, die anderen für den Verkehr auf der Berliner Stadtbahn und auf Nebenbahnen vorgesehen.
Inhaltsverzeichnis
T 2 Bauart B (Normalbauart)
Preußische T 2
DRG Baureihe 88.70, 88.76Anzahl 67 Nummernreihe (DRG: 88 7001, 7002, 7601
DR: 98 7087)Hersteller Henschel & Sohn, Cassel Indienststellung 1884 - 1889 Ausmusterung bis 1931 Achsformel B mittlere Achslast 11,7 Mp Länge über Puffer 8.089 mm Höchstgeschwindigkeit 40 km/h Kesseldruck 12 kp/cm² Kolbenhub 550 mm Zylinderdurchmesser 330 mm Rostfläche 1,01 m² Verdampfungsheizfläche 57,50 m² Leistung k.A. Lokreibungslast 27,5 Mp Lokdienstlast 27,5 Mp Bremsbauart k.A Die T 2 war eine Lokomotive mit der Achsfolge B für den Rangierdienst auf großen und mittleren Bahnhöfen. Sie wurde konstruiert, nachdem die T 1 für die Anforderungen zu schwach geworden war. In den Jahren 1884 bis 1889 wurden insgesamt 67 Lokomotiven diesen Typs hauptsächlich von Henschel & Sohn für die Preußische Staatseisenbahnen hergestellt. Für diese Bauart war auch ein Musterblatt nach den Normalien aufgestellt worden. Keine dieser Lokomotiven kam noch zur Deutschen Reichsbahn.
Auch andere Bahnen beschafften Lokomotiven der gleichen Bauart:
- Hafenbahn Bremen:
Eine baugleiche Lokomotiven wurde 1892 für die Hafenbahn Bremen beschafft. Diese wurde mit der Übernahme der Hafenbahn durch die Deutsche Reichsbahn im Jahr 1930 als Baureihe 88.76 mit der Nummer 88 7601 eingeordnet. Nur wenig später, wahrscheinlich schon 1931, wurde sie jedoch ausgemustert.
Die LBE beschaffte in den Jahren 1888 bis 1892 insgesamt vier Lokomotiven dieses Typs, die bei der LBE als T 1 bezeichnet wurden. Zwei dieser Lokomotiven wurden von der Deutschen Reichsbahn im Jahr 1938 als Baureihe 88.70 mit der Nummern 88 7001 und 7002 übernommen. Diese Lokomotiven sind sogar noch in den Bestand der Deutsche Reichsbahn der DDR gekommen und wurden erst 1957 ausgemustert. Die ehemalige 88 7002 hatte zuletzt die Nummer 98 7087 getragen.
T 2 / T 4 Bauart 1B (1. Berliner Form)
Preußische T 2 Anzahl 70 Hersteller k.A. Indienststellung ab 1881 Ausmusterung bis 1916 Achsformel 1 B Länge über Puffer 8.830 mm Ø Treibrad 1.594 mm Ø vorderes Laufrad 1.039 mm Höchstgeschwindigkeit 75 km/h Kesselüberdruck 10 kp/cm² Kolbenhub 550 mm Zylinderdurchmesser 356 mm Rostfläche 1.05 m² Verdampfungsheizfläche 66,7 m² Leistung k.A. mittlere Achslast 13,8 Mp. Lokreibungslast 27,6 Mp Lokdienstlast 40,5 Mp Bremsbauart bis 1900 Hardy-Smith-Bremse
ab 1900 Westinghouse-
Luftdruck-BremsenBei der T 2 mit der Achsfolge 1 B handelte es sich um eine Lokomotive für den Berliner Stadt- Ring- und Vorortbahnverkehr. Sie wurde nach einem Versuchsexemplar, das Schichau 1880 geliefert hatte, ab 1881 in Serie gebaut. Insgesamt wurden bis 1882 70 Exemplare von verschiedenen Herstellern geliefert.
Als Besonderheit wiesen die Lokomotiven eine Abdampf-Kondensationseinrichtung zwischen den Zylindern auf. Nachdem die Lokomotiven für den stetig ansteigenden Verkehr zu schwach geworden waren, wurden viele an andere Direktionen abgegeben und dort im Vorort- und Nebenbahnverkehr eingesetzt. Im Jahr 1906 waren 54 Lokomotiven als T 2 und 15 als T 4 eingeordnet worden. Zur Deutschen Reichsbahn ist keine der Lokomotiven mehr gekommen.
T 2 Bauart Krauss
Preußische T 2 Anzahl 3 Hersteller Krauss & Comp., Allach Indienststellung ab 1910 Ausmusterung bis 1917 Achsformel B Länge über Puffer 6.980 mm Ø Treibrad 1.006 mm Höchstgeschwindigkeit 50 km/h Kesselüberdruck 12 kp/cm² Kolbenhub 400 mm Zylinderdurchmesser 320 mm Rostfläche 0,60 m² Verdampfungsheizfläche 28,89 m² Leistung k.A. mittlere Achslast 11,3 Mp Lokreibungslast 22,7 Mp Lokdienstlast 22,7 Mp Bremsbauart k.A. Die Preußischen Staatseisenbahnen schafften versuchsweise drei Exemplare des sogenannten bayerischen Glaskastens (PtL 2/2) an, und zwar von der Ausführung von 1908 mit Blindwelle und Außenzylinder. Zwei wurden in Altona, eine in Elberfeld eingesetzt. Über das Schicksal der Maschinen von Altona ist nichts bekannt. Die andere Maschine wurde nach einem Unfall 1917 ausgemustert und an die Hafenbahn in Hamm abgegeben.
T 2 Bauart B1 (Magdeburg)
Preußische T 2 Bauart Magdeburg Anzahl 10 Hersteller Hanomag, Hannover Indienststellung 1882 Ausmusterung k.A. Achsformel B1 Länge über Puffer 8.632 mm Ø Treibrad 1.570 mm Ø hinteres Laufrad 1.042 mm Höchstgeschwindigkeit k.A. Kesselüberdruck 12 kp/cm² Kolbenhub 560 mm Zylinderdurchmesser 420 mm Rostfläche 1,25 m² Verdampfungsheizfläche 69,4 m² Leistung k.A. PSi mittlere Achslast k.A. Lokreibungslast 29,4 Mp Lokdienstlast 43,5 Mp Bremsbauart k.A. Die Direktion Magdeburg der Preußischen Staatseisenbahnen war für den Verkehr auf den Strecken Potsdamer Bahnhof - Wannsee bzw. Potsdam zuständig. Dafür beschaffte sie zehn Tenderlokomotiven der Achsfolge B1. Die Lokomotiven wurden teilweise auch in Thüringen eingesetzt, kehrten dann aber wieder nach Berlin zurück. Im Jahr 1899 wurden die Lokomotiven dann an die Direktionen Bromberg, Danzig und Kattowitz abgegeben. Die Umzeichnung in die Gattung T 2 erlebten nur noch vier dieser Lokomotiven.
T 2.1 Bauart B1
Preußische T 2.1 Anzahl 18 Hersteller Henschel & Sohn Indienststellung 1884 Ausmusterung 1920 Achsformel B1 Länge über Puffer 8.475 mm Ø Treibrad 1.340 mm Ø hinteres Laufrad 1.039 mm Höchstgeschwindigkeit 60 km/h Kesselüberdruck 10 kp/cm² Kolbenhub 550 mm Zylinderdurchmesser 350 mm Rostfläche 0,95 m² Verdampfungsheizfläche 63,4 m² Leistung k.A. PSi mittlere Achslast k.A. Lokreibungslast 23,1 Mp Lokdienstlast 34,2 Mp Bremsbauart Saugluftbremse Die T 2 (inoffiziell T 2.1) war eine Tenderlokomotive mit der der Achsfolge B1 für den Verkehr auf der Berliner Stadtbahn. Der geringe Treibraddurchmesser sollte für ein leichtes Anfahren an den vielen Bahnhöfen der Stadtbahn sorgen. Von der T 2.1 wurden von Henschel & Sohn im Jahr 1884 insgesamt 18 Exemplare gebaut. Ab 1908 wurden die Lokomotiven an andere Direktionen abgegeben, wo sie noch im Nebenbahndienst eingesetzt wurden. Sie wurden bis 1920 ausgemustert.
T 2 / T 3 / T 4 Bauart B1 (Normalbauart)
Preußische T 2 / T 3 / T 4 Anzahl 5 Hersteller Henschel & Sohn (Cassel), Hohenzollern (Düsseldorf) Indienststellung 1895, 1902 Ausmusterung bis 1918 Achsformel B1 Länge über Puffer 8.670 mm Ø Treibrad 1.350 mm Ø hinteres Laufrad 1.000 mm Höchstgeschwindigkeit k.A. Kesselüberdruck 12 kp/cm² Kolbenhub 350 mm Zylinderdurchmesser 360 mm Rostfläche 1,46 m² Verdampfungsheizfläche 74,8 m² Leistung k.A. PSi mittlere Achslast 12,75 Mp Lokreibungslast 25,5 Mp Lokdienstlast 35,4 Mp Bremsbauart Handbremse Die T 2 / T 3 / T 4 war eine Tenderlokomotive mit der der Achsfolge B1 für den Verkehr auf Nebenbahnen. Der relativ große Treibraddurchmesser sollte für größere Geschwindigkeiten im Nebenbahnverkehr sorgen. Dieser Loktyp wurde auch in die preußischen Normalien aufgenommen, obwohl die Preußische Staatsbahn davon nur drei Lokomotiven bauen ließ. Henschel & Sohn hatte die drei Lokomotiven im Jahr 1895 gebaut. Kurioserweise wurden die Lokomotiven 1906 unterschiedlich eingruppiert: Eine als T 2, eine als T 3 und eine als T 4.
Auch die Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn beschaffte 1902 von der Actien-Gesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern zwei Lokomotiven dieses Typs. Diese Lokomotiven hatten im Gegensatz zu den anderen einen Dampfdom und wurden nach der Verstaatlichung dieser Bahn als T 2 eingeordnet.
Die Lokomotiven wurden bis 1920 ausgemustert.
Weitere in die Gattung T 2 eingeordnete Lokomotiven
DampflokomotivenDRG/DRB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DR: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
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