Rossthal

Rossthal
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Berching
Berching
Deutschlandkarte, Position der Stadt Berching hervorgehoben
49.111.433333333333385Koordinaten: 49° 6′ N, 11° 26′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neumarkt in der Oberpfalz
Höhe: 385 m ü. NN
Fläche: 131,18 km²
Einwohner: 8666 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92334
Vorwahl: 08462
Kfz-Kennzeichen: NM
Gemeindeschlüssel: 09 3 73 112
Stadtgliederung: 43 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Pettenkoferplatz 12
92334 Berching
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ludwig Eisenreich (CSU)
Die Stadtmauer von Berching

Berching (bairisch: Bacham) ist eine bayerische Stadt im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Berching ist vor allem geprägt durch seine Lage in der Fränkischen Alb, verbunden mit der überwiegend landwirtschaftlichen Nutzung dieser Gegend. Seit 1992 der Main-Donau-Kanal eröffnet wurde, hat Berching stark an touristischer Bedeutung gewonnen.

Ortsteile

Altmannsberg, Biermühle, Breitenfurt, Butzenberg, Dietersberg, Eglasmühle, Eismannsberg, Erasbach, Ernersdorf, Fribertshofen, Grubach, Gsöllnhof, Hennenberg, Hermannsberg, Holnstein, Jettingsdorf, Matzenhofen, Neuhaus, Oening, Plankstetten, Pollanten, Raitenbuch, Rappersdorf, Ritzermühle, Roßthal, Rübling, Rudertshofen, Schweigersdorf, Simbach, Sollngriesbach, Staudenhof, Staufersbuch, Stierbaum, Thann, Thannbrunn, Wackersberg, Wallnsdorf, Wattenberg, Wegscheid, Weidenwang, Winterzhofen, Wirbertshofen, Wolfersthal.

Nachbargemeinden

Im Westen wird die Gemeinde Berching von der Grenze zu Oberbayern und der Gemeinde Beilngries ebenso wie zu Mittelfranken und Greding flankiert.

Weitere Nachbargemeinden sind: Mühlhausen, Freystadt, Deining, Seubersdorf, Breitenbrunn, Dietfurt und Thalmässing.

Geschichte

Älteste Zeugnisse

Die ältesten Zeugnisse einer menschlichen Besiedelung der Region Berching reichen bis in die Jungsteinzeit (5000 v. Chr.) zurück. Siedlungsreste aus der Urnenfelderzeit, Funde aus der Hallstatt- und Latènezeit, die spätkeltische Siedlung in Berching/Pollanten sowie ein ebenfalls in Pollanten aufgedecktes germanisches Gräberfeld aus dem 2. Jahrhundert nach Christus belegen darüber hinaus die Siedlungskontinuität in diesem Raum.

Erste Erwähnung

Urkundlich erwähnt wird Berching als „Pirihinga“ erstmals in einer Urkunde Kaiser Karl III. im Jahr 883. Der Name deutet auf eine bajuwarische Gründung in der Zeit vom 6. bis 8. Jahrhundert hin. Noch vor 912 gelangte die Ansiedlung in den Besitz der Eichstätter Bischöfe. Unter deren Herrschaft entwickelte sich Berching bald zu einem bedeutenden Ämterzentrum. 1296 wurde Berching erstmals als „oppidum“ (lat. befestigter Ort) bezeichnet und nur wenige Jahre später (1314) „civitas“ (lat. Stadt) genannt. Unter Bischof Wilhelm von Reichenau (1464-1496) wurden die Befestigungsanlagen erneuert und die Stadtmauer mit ihren 13 Türmen und 4 Toren in der heute noch vollständig erhaltenen Form ausgebaut.

Schon vor 1245 war dem Ort das Marktrecht verliehen worden. Wohltätige Stiftungen, die beiden großen Kirchen und zahlreiche imposante Bürgerhäuser zeugen noch heute vom Reichtum der Stadt. Namentlich die Familien Pettenkofer und Rumpf, im Weinhandel zu Wohlstand gelangt, erwiesen sich ihrer Heimatstadt im 17. und 18. Jahrhundert als großzügige Mäzene.

Berching wird bayerisch

Ehemaliger Bahnhof von Berching

Beinahe 900 Jahre hatte Berching unter der Herrschaft der Eichstätter Bischöfe gestanden, als 1802/03 im Gefolge der napoleonischen Kriege das Hochstift Eichstätt säkularisiert und die weltliche Herrschaft der Bischöfe beendet wurde. Nach einer kurzen Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Salzburg wurde Berching 1806 bayerisch. Mit der Übernahme der Verwaltung durch die bayerischen Behörden verlor Berching seine bisherige Stellung als wichtiges Verwaltungszentrum. Erst nach jahrelangem, hartnäckigen Bemühen konnten die Ratsherren 1822 einen regelmäßigen Viehmarkt und 1842 eine wöchentliche Getreideschranne nach Berching holen. Der Bau des Ludwigs-Kanals 1846 und der 1987 stillgelegten Lokalbahnstrecke Neumarkt - Berching - Beilngries (1888) brachten zwar wirtschaftliche Impulse, das gänzliche Fehlen von Behörden und Einrichtungen mit zentraler Funktion führte jedoch zu einer anhaltenden Stagnation in Berchings weiterer Entwicklung. 1902/03 wurde im Rachental das Stiftungskrankenhaus gebaut.

Eingemeindungen und neuere Entwicklung

In den 1970er Jahren wurden im Rahmen der Gebietsreform 19 Gemeinden nach Berching eingemeindet. Von den seitherigen Entwicklungen sind insbesondere die Sanierung der Innenstadt, der Bau des Altenheimes St. Franziskus, der Umbau des ehemaligen Franziskanerklosters in ein Pfarr- und Jugendzentrum (Pettenkofer-Haus), die Sanierung des historischen Rathauses, der Bau der Europahalle, die Ausweisung neuer Baugebiete in nahezu allen Ortsteilen und die Erschließung eines Gewerbegebietes im Ortsteil Erasbach zu nennen. In den letzten Jahren kamen das neue Ganzjahreserlebnisbad BERLE, die HELIOS-Klinik für geriatrische Rehabilitation und die Realschule Berching dazu.

Zur Gemeinde Berching gehört Plankstetten mit dem gleichnamigen Kloster. Die dortige Abteikirche „Mariä Himmelfahrt“ ist im romanischen Stil erbaut.


Politik

Stadtrat

Der Stadtrat hat 20 Mitglieder. Er setzt sich seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen:

  • CSU 9 Sitze
  • SPD 3 Sitze
  • UPW 4 Sitze
  • AB S+L 2 Sitze
  • Demokratisches Forum Berching 2 Sitze

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister: Ludwig Eisenreich (CSU)
  • 2. Bürgermeisterin: Gerlinde Delacroix (CSU)
  • 3. Bürgermeisterin: Sieglinde Hollweck (UPW)


Städtepartnerschaften

  • Obernberg am Inn in Österreich ist seit 1973 Partnerstadt.
  • Seit 13. Mai 1994 ist Savigny in Frankreich die Partnerstadt von Berching. Ursprung der Partnerschaft ist eine seit 1972 bestehende Freundschaft der beiden Pfarreien von Berching und Savigny.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
  • Die Stadt Berching nennt sich "Kleinod des Mittelalters" und ist bekannt durch eine sehr gut erhaltene Altstadtmauer mit vier Stadttoren und neun Türmen. Sehenswert sind der Chinesenturm, der Pulverturm und der Neumarkter Torturm im ältesten Teil, der sogenannte Vorstadt.
  • Geburtshaus von Christoph Willibald Gluck im Ortsteil Erasbach; hier ist jedoch umstritten, ob Gluck in Weidenwang oder Erasbach geboren ist. Beide Orte besitzen ein Geburtshaus.
  • Historisches Rathaus
  • Kirche St. Lorenz in der Vorstadt von Berching
  • Kloster Plankstetten
  • Die Stadt liegt am historischen Ludwigskanal, der den Main mit der Donau verbunden hatte. Einige Bauwerke sind in der Umgebung noch intakt und Teil des Radwegenetzes.
  • Das Museum Berching im Daumhaus aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts besteht seit 1979 und zeigt eine regionale Sammlung von Kunsthandwerk, Keramik, Handwerks- und Landwirtschaftsgeräten. Neu (seit Dezember 2006) ist eine moderne Multimedia-Ausstellung zu Leben und Werk des Komponisten und Opernreformators Christoph Willibald Gluck (Adresse: An der Johannesbrücke)
  • Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
  • Zehentstadel
  • Im Ortsteil Staufersbuch: Pfarrkirche St. Martin, Deckengemälde „Glorie des hl. Martin“ (um 1769) von Johann Michael Franz


Regelmäßige Veranstaltungen

  • Februar: Am Mittwoch nach Lichtmeß findet der weit über die Grenzen Berchings hinaus bekannte Roßmarkt statt.
  • Fastenzeit: Regelmäßig in der Österlichen Bußzeit wird in Berching eine Ölbergandacht zur Schau gestellt. Ein über die Ortsgrenzen hinweg bekanntes Schauspiel mit liturgischen und kirchlichen Elementen.
  • Juni: Die Veranstaltungen Berchinale des Lichts und Kanal im Feuerzauber sind seit mehreren Jahren Bestandteil des Berchinger Sommers. Zu diesem Lichtkunst-Wochenende, bei dem ein Feuer werk über dem Rhein-Main-Donau-Kanal den Höhepunkt darstellt, werden pro Jahr über 10000 Besucher erwartet.
  • Oktober: Europaball.
  • In Pollanten fand 2007 erstmals ein Georgiritt mit Pferdesegnung statt.

Kulinarische Spezialitäten

  • Berching verfügt im Innenstadtbereich über ein knappes Dutzend Restaurants und Gaststätten, von denen zwei lokalen Brauereien (wovon es früher in Berching 17 gab) angeschlossen sind. Die kulinarische Bandbreite reicht von gut bürgerlicher Küche bis zu griechischen und italienischen Spezialitäten.
  • Jährlich finden Sonderveranstaltungen wie "Fischwochen" mit in Berching und Umgebung gefangenem Fisch statt.
  • Darüber hinaus gibt es mehrere Kneipen und Bars sowie Eisdielen und Cafes.

Verkehr

In unmittelbarer Nähe gibt es den seit 2001 offiziell zugelassenen Flugplatz Berching. Berching liegt direkt an der B 299. Es gibt eine Buslinie (Bus 515), die Berching mit der 20 km entfernten Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz verbindet. Auch Dietfurt an der Altmühl ist mit dieser Buslinie erreichbar. Die A 9 ist über die ca. 13 bzw. 18 Kilometer entfernten Ausfahrten Greding oder Hilpoltstein zu erreichen. Damit ist die Stadt an das Bundesfernstraßennetz angeschlossen. Die nächstgelegene Abfahrt an der A 3 ist die Ausfahrt Neumarkt i.d.OPf.

Medien

Sowohl die Neumarkter Nachrichten, als auch das Neumarkter Tagblatt berichten in ihren jeweiligen Ausgaben von Berching. Da Berching sehr nah an der Bezirksgrenze zu Oberbayern liegt, berichtet auch der Donaukurier aus Ingolstadt in seiner B-Ausgabe für Beilngries und den nordöstlichen Landkreis Eichstätt regelmäßig von Berching. Auch im Bereich Rundfunk macht sich die Schnittlage der Stadt Berching bemerkbar. Der Regensburger Regionalsender Charivari (in Berching über 94,0 MHz zu empfangen) berichtet ebenso wie der von Ingolstadt kommende Regionalsender Radio IN (in Berching über 105,4 MHz zu empfangen). Auch Franken TV, intv und das Bayerische Fernsehen sind oft in Berching, nicht zuletzt wegen der einmaligen mittelalterlichen Städtebauweise.

Öffentliche Einrichtungen

Berching ist eine Stadt mit ihren typischen Einrichtungen, wie sie für eine Kleinstadt sind.

Sowohl eine Bücherei, einige Spielplätze u.v.m. stehen öffentlich zur Verfügung. Daneben ist Berching Dekanatssitz der Diözese Eichstätt. Der Dekan aber kommt meistens aus der benachbarten Benediktinerabtei Plankstetten.

Die evangelische Kirche ist hier mit einer Pfarrstelle vertreten.

Berching hat zudem auch eine katholische Jugendstelle zusammen mit Neumarkt und Velburg. Diese ist neben dem Jugendhaus Schneemühle untergebracht.

Berchings kleinstädtisches Flair zieht zudem viele an, die früher dort gelebt haben. Aus Ingolstadt, Neumarkt, aber auch Nürnberg und Regensburg zieht es manche immer wieder gern zurück, teilweise an die eigenen Wurzeln.

Durch die Ansiedlung vieler älterer Menschen wurde eine Geriatrie errichtet. Diese wird, zusammen mit einer Reha-Klinik, von der Klinikkette „Helios Kliniken AG“, betrieben. Daneben befindet sich auch die Einsatzzentrale des BRK Neumarkt für den südlichen und südwestlichen Landkreis Neumarkt.

Ein Erlebnisbad, genannt „Berle“, gibt es ebenso wie ein Kino, einige Gaststätten und verschiedene Geschäfte, die sich innerhalb der historischen Stadtmauern, aber auch in den drei Industriegebieten „An der B 299“, im Gewerbegebiet „Sollngriesbach“ aber auch im „Neubaugebiet“ befinden.

Bildung

Berching hat für eine ländlich geprägte Kleinstadt ein typisches Schul- und Schulungsangebot

Neben einer Grund- und Hauptschule befindet sich in Berching seit Ende der 1990er-Jahre auch eine Realschule.

Man hatte gehofft, ein Gymnasium zu bekommen. Das bayerische Kultusministerium gab den Zuschlag dann schließlich der Stadt Beilngries. Dies förderte umso mehr die seit Jahren andauernde Rivalität mit dem südlichen Nachbarn. Als „Ausgleich“ bekam Berching dann eine Realschule. Sie wird vor allem von Schülerinnen und Schülern aus der Umgebung von Berching besucht. Auch Schüler aus Dietfurt können via Busshuttle nach Berching zur Realschule kommen.

In Berching befindet sich zudem auch ein Zweig der „Volkshochschule Neumarkt“, der verschiedene Angebote für groß und klein bereit hält.

Berchinger Schüler nehmen vor allem die Bildungsangebote der Kreisstadt Neumarkt wahr, da die wenigsten Schüler - auch aufgrund der Rivalität mit Beilngries - nicht dorthin gebracht werden. Daneben sei gesagt, dass Schüler aus Berching aufgrund des komplizierten bayerischen Bildungssystems in ihrem eigenen Bezirk zur Schule gehen müssen. Dazu müssen sie gezwungenermaßen entweder nach Parsberg oder nach Neumarkt gebracht werden. Vor allem aber wird das FOS/BOS-Zentrum in Neumarkt von einheimischen Schülern gern genutzt.

Früher gab es in der Benediktinerabtei Plankstetten eine kirchliche Realschule für die Kinder aus der Umgebung. Im Zuge der Neuorientierung des früheren Abtes und derzeitigen Bischofs von Eichstätt, Gregor Maria Hanke OSB, wurde diese Schule aufgehoben und in ein Begegnungszentrum umgestellt. In diesem Begegnungszentrum, genannt „Haus Gregor“, finden viele Veranstaltungen des Klosters selbst oder auch von größeren Firmen aus der Region (z. B. Audi), statt. Ebenso finden viele Jugendbegegnungstage statt, so dass sich das Kloster einen edukativen Charakter bewahrt hat.

Mit dem „Haus Schneemühle“ wurde ein Jugendhaus errichtet, das auch von Schulen angemietet wird und auch für Freizeitzwecke bestimmt werden kann.


Persönlichkeiten

Bekannte Personen der Stadt Berching


Galerie

Weblinks


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