- Roth an der Our
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Wappen Deutschlandkarte 49.9244444444446.2255555555556240Koordinaten: 49° 55′ N, 6° 14′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm Verbandsgemeinde: Neuerburg Höhe: 240 m ü. NN Fläche: 1,9 km² Einwohner: 178 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km² Postleitzahl: 54675 Vorwahl: 06566 Kfz-Kennzeichen: BIT Gemeindeschlüssel: 07 2 32 112 Adresse der Verbandsverwaltung: Pestalozzistraße 7
54673 NeuerburgWebpräsenz: Beigeordneter: zur Zeit kein Bürgermeister, 1. Beig. Herbert Fischels Lage der Ortsgemeinde Roth an der Our im Eifelkreis Bitburg-Prüm Roth an der Our ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Neuerburg an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt in einem Tal am Deutsch-Luxemburgischen Naturpark unmittelbar östlich der Staatsgrenze zu Luxemburg. Die Grenze wird durch die westlich von Roth verlaufende Our gebildet. Die Bundesstraße 50 beginnt in Roth an der Our und führt von dort aus bis Bitburg.
Die Brücke über die Our führt in den südlich gelegenen Luxemburger Ort Bettel (Gemeinde Tandel) und in das zwei Kilometer nördlich gelegene Vianden. Auf der deutschen Seite der Grenze liegt 5 km südlich Gentingen, nach Osten liegen in 4 km Entfernung Körperich und Obersgegen, und nördlich ist Bauler etwa 7 km entfernt.
Geschichte
1154 wurde der Ort in einer Besitzbestätigung des Papstes Hadrian IV. für das Simeonstift in Trier erstmals urkundlich erwähnt. Damals war er noch ein größeres Landgut. Für eine ältere Geschichte spricht der Umstand, das Roth bereits vor diesem Datum Sitz einer Pfarrei war und die romanische Basilika angeblich auf eine Gründung des hl. Willibrord von Echternach (8. Jh.) zurückgeht. Um 1220 stieg die Bedeutung von Roth sprunghaft an, als dort der Sitz einer Kommende des Tempelordens eingerichtet wurde. Die Kommende ging nach der Aufhebung des Templerordens um 1314 an den Johanniterorden, welcher später auch „Malteserorden“ genannt wurde, da sein Hauptsitz sich ab 1530 auf der Insel Malta befand. Das heutige Schloss Roth geht größtenteils auf einen Neubau aus dem Jahre 1733 zurück, der notwendig geworden war, nachdem die ursprünglichen Gebäude baufällig geworden waren. Der Ort gelangte im späten 13. Jahrhundert in den Machtbereich der Grafen und späteren Herzöge von Luxemburg und erlebte, wie das Herzogtum, burgundische, spanische, französische und österreichische Herrschaft. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort wiederum französisch. 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress vom (Groß-)Herzogtum Luxemburg abgetrennt und der Rheinprovinz des Königreichs Preußen zugeordnet. Infolge des Zweiten Weltkriegs erhob das Großherzogtum als Entschädigung für erlittene Kriegsschäden unter anderem Anspruch auf die Gemeinde Roth und den angrenzenden Kammerwald. Im Jahre 1949 wurde die Gemeinde einige Jahre von Luxemburg verwaltet und gehörte zu Vianden. Der Anspruch wurde offiziell erst im Jahre 1959 gegen andere Reparationszahlungen aufgegeben.
Den Namensbestandteil „an der Our“ erhielt die Gemeinde am 1. Januar 1971.[2]
Wappen
Beschreibung: In Rot drei weiße Malteserkreuze.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Roth an der Our besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche, erbaut in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Von den ältesten Bauteilen ist nur noch der Chorraum vorhanden. Im 13. Jahrhundert wurde auf den Überresten der Ursprungskirche eine dreischiffige Basilika errichtet. 1466 abermals umgebaut, wurde vor allem das Holzdach durch ein Gewölbe ersetzt. Gotische und romanische Stilelemente sind hier (wie in der Kirche in Echternach vermischt worden. Nach dem 2. Weltkrieg besserte man die Schäden aus und restaurierte 1962 die zerstörten Teile.
- An der Nordseite steht zwischen Kirche und unmittelbar angrenzendem Friedhof ein 1632 errichtetes steinernes Pestkreuz.
- An der Ostseite zwischen Apsis und Hauptchor ist das sogenannte Rother Männchen zu erkennen, eine Figur mit kurzen erhobenen Armen. Nicht gesichert ist, ob es den auferstandenen Christus darstellen soll.
- Schloss Roth. Die ehemalige Komturei/Kommende der Templer wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt. Die ältesten Bestandteile der Anlage sind die Keller (13. Jh.), der Treppenturm (16. Jh.) und das Torgebäude (17. Jh.) sowie Teile der Ringmauer. Das Schloss wurde 1733 unter den Johannitern/Maltesern größtenteils neu errichtet und nach den Zerstörungen des Weltkrieges im Jahre 1958 neu aufgebaut. Die Anlage befindet sich seit 1797 in Privatbesitz.
- Königseiche im Kammerwald. Sie hat eine Höhe von 33 Metern und einen Umfang von 5,20m. Das Alter der Maoderkoos, der Muttereiche wird auf über 450 Jahre geschätzt. Ein bis in die Wipfeln ragender Blitzableiter soll sie bei Gewitter schützen.
- Willibrordlinde. Sie steht am Eingang des Friedhofes an der Kirche und wird auf etwa 800 Jahre geschätzt. Allerdings ist nur noch der Stamm bis etwa Augenhöhe vorhanden, auf dem neue Triebe wuchsen.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Roth an der Our
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich am ersten Wochenende im Juli findet der „Eifler Flohmarkt“ statt, eine Kirmes am zweiten Wochenende im September. Darüber hinaus treffen sich jedes zweite Augustwochenende Menschen aus Roth und Umgebung zu einem „Reiterfest“.
Literatur
- Josef Arnoldi: Ordenskirche mit Komturei in Roth an der Our, 1964
- Christoph Summa: Wie die heutige deutsch-luxemburgische Grenze im Bereich von Sauer und Our entstand, in: Landeskundliche Vierteljahrsblätter 1980, Heft 2.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 204 (PDF)
Weblinks
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- Kirche, erbaut in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Von den ältesten Bauteilen ist nur noch der Chorraum vorhanden. Im 13. Jahrhundert wurde auf den Überresten der Ursprungskirche eine dreischiffige Basilika errichtet. 1466 abermals umgebaut, wurde vor allem das Holzdach durch ein Gewölbe ersetzt. Gotische und romanische Stilelemente sind hier (wie in der Kirche in Echternach vermischt worden. Nach dem 2. Weltkrieg besserte man die Schäden aus und restaurierte 1962 die zerstörten Teile.
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