- Neuerburg
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Wappen Deutschlandkarte 50.0105555555566.2958333333333330Koordinaten: 50° 1′ N, 6° 18′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm Verbandsgemeinde: Neuerburg Höhe: 330 m ü. NN Fläche: 10,23 km² Einwohner: 1.530 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km² Postleitzahl: 54673 Vorwahl: 06564 Kfz-Kennzeichen: BIT Gemeindeschlüssel: 07 2 32 088 Adresse der Verbandsverwaltung: Pestalozzistraße 7
54673 NeuerburgWebpräsenz: Stadtbürgermeisterin: Anna Kling (CDU) Lage der Stadt Neuerburg im Eifelkreis Bitburg-Prüm Die Stadt Neuerburg (dialektal: „Näierbuersch“) ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Neuerburg und liegt im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Neuerburg liegt im Tal der Enz und an den waldreichen Hängen der aus Schieferfels bestehenden umliegenden Berge in der westlichen Eifel. Über der Stadt auf einem Bergsporn befindet sich die namengebende Neuerburg. Die Stadt ist ein anerkannter Luftkurort.
Die „Bierstadt“ Bitburg liegt 25 km südöstlich von Neuerburg, 54 km südlich liegt Trier. 17 km westlich beginnt das Großherzogtum Luxemburg.
Stadtbild und Geschichte
Kleinere Häuser und verwinkelte Gassen prägen das Stadtbild. Auf einem Felsen ragt die 500-jährige spätgotische Pfarrkirche Sankt Nikolaus hervor. Darüber befindet sich der Bergfried mit Zinnen und das einstige Vogtgebäude, heute Pfarrhaus, sowie die zum Teil restaurierten Reste der einstigen Burganlage unbekannten Ursprungs. Der Ort konnte Teile seines mittelalterlichen Charakters bewahren.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1332 in einer Stadtrechtsurkunde. Friedrich, Herr zu Brandenburg (Luxemburg) und Neuerburg, besiegelte den Einwohnern des Ortes die Freiheitsrechte. Die Burganlage selbst geht ins 12. Jahrhundert zurück, als die Lehnsherren der Grafschaft Vianden tributpflichtig waren.
Der Eingang zum Bergfried, ein mächtiger Torturm, dient seit alters her als Glockenturm der Kirche.
1692 ließen Truppen des Königs Ludwig XIV. im Pfälzischen Erbfolgekrieg die gesamte Stadtbefestigung, Mauern, Burg und 16 Türme, die zum Teil als Halbtürme in Hufeisenform errichtet waren, schleifen. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1818 nutzten die Menschen Steine aus der Stadtmauer zum Häuserbau. Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise wieder französisch besetzt, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Stadtrat
Der Stadtrat in Neuerburg besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Stadtbürgermeisterin als Vorsitzende.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:
SPD CDU FWG 1 FWG 2 Gesamt 2009 5 7 2 2 16 Sitze 2004 3 9 4 – 16 Sitze Sehenswertes
- Burg mit Wehranlagen. 1926 übernahm der Jugendbund Neudeutschland die zerfallenen Reste und gestaltete sie zur Jugendherberge aus.
- Schwarzbildchen. Eine 46 cm große Holzfigur in einer 700jährigen Eichenbaumruine, gestiftet von Kuno von Falkenstein wurde zum Wallfahrtbild. Sie ähnelt der Schwarzen Muttergottes von Altötting.
- Pestkreuz. Das am Schaft reich verzierte Pestkreuz, ein Nischenkreuz, erinnert an die Seuchen der Stadt, zuletzt im Jahre 1636.
- Eligiuskapelle. Die Kapelle aus dem Jahr 1437 und der Eligiusbrunnen erinnern an den Hl. Eligius.
- Marktbrunnen. Die neuere Arbeit des Aachener Künstlers Bonifacius Stirnberg aus Bronze zeigt Vereinsleben und traditionelle Handwerkskünste der Stadt.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Neuerburg
Wirtschaft
Mit Tuchweben und in am Fluss angesiedelten Gerbereien verdienten Arbeiter noch um 1900 ihren Unterhalt. Auch Fuhrleute, Handwerker und Tagelöhner bei umliegenden Bauern waren Berufe, denen die Bevölkerung nachging.
Durch den Bau der Eisenbahnlinie seitens des preußischen Staates im Jahre 1907 erbaut, erhoffte man sich Aufschwung. Doch die Linie diente eher militärstrategischen Zwecken. Große wirtschaftliche Bedeutung erlangte sie nicht, und so wurde ihr Betrieb nach kaum mehr als fünfzig Jahren wieder eingestellt. Heute lebt ein Großteil der Einwohner vom wachsenden Fremdenverkehr.
Eifel-Gymnasium
Das Staatliche Eifel-Gymnasium (kurz SEG) mit anliegendem Internat hat etwa 400 Schüler, die aus den umliegenden Dörfern mit Schulbussen oder mit dem Auto zur Schule kommen oder den kurzen Weg vom Internat nehmen.
Doch legen hier seit 1979 nicht nur die Einheimischen ihr Abitur ab. Die Schule ist ebenfalls bekannt als eine, in der auch deutsch lernende Aussiedler, hauptsächlich aus Russland, aber auch aus Polen oder den GUS-Staaten, ihre Schullaufbahn in Deutschland mit dem Erlangen des Abiturs beenden möchten. Diese Aussiedler verbringen ihre Zeit hauptsächlich im nebenliegenden Internat, in dem zur Zeit etwa die Hälfte der Schulgänger wohnt. Sie absolvieren einen halbjährigen Sprachkurs und gelangen dann, sofern sie ihn bestanden haben, in die halb- bis einjährige Aufbauklasse, in der sie mit dem sie erwartenden Stoff der Oberstufe vertraut gemacht werden und den notwendigen Wissensstand vermittelt bekommen.
Das Internatsgelände besteht aus drei Gebäuden:
- dem Jungeninternat,
- der Kantine mit Küche und Verwaltungsgebäude und
- dem Mädcheninternat.
In den Internaten gibt es diverse Freizeitmöglichkeiten. Es wird sehr viel Wert auf Toleranz und Akzeptanz gelegt, da diese Werte bei einer so unterschiedlichen Schülerschaft wichtig sind.
In der Region ebenfalls sehr bekannt ist die Reihe Vorlesungen in der Bibliothek, in deren Rahmen regelmäßig Vorträge von Lehrern, Professoren oder bekannten Autoren im Atrium oder in der Schulbibliothek gehalten werden.
Persönlichkeiten
- Rainer Burelbach (* 1965), Politiker (CDU)
Literatur
- Hans Theis: Stadtbefestigung des mittelalterlichen Neuerburg, 1955
- Neuerburg, 650 Jahre Stadt, herausgegeben von der Stadt Neuerburg, 1983
- Leonhard Palzkill: Wanderungen im deutsch-luxemburgischen Grenzraum, Neuerburg, 2006
Weblinks
Commons: Neuerburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
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