- Bad Bevensen
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Wappen Deutschlandkarte 53.07916666666710.58333333333336Koordinaten: 53° 5′ N, 10° 35′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Uelzen Samtgemeinde: Bevensen-Ebstorf Höhe: 36 m ü. NN Fläche: 48,01 km² Einwohner: 8.634 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 180 Einwohner je km² Postleitzahl: 29549 Vorwahl: 05821 Kfz-Kennzeichen: UE Gemeindeschlüssel: 03 3 60 002 Stadtgliederung: 9 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Lindenstraße 1
29549 Bad BevensenWebpräsenz: Bürgermeister: Bruno Losiak (SPD) Lage der Stadt Bad Bevensen im Landkreis Uelzen Bad Bevensen ist eine Kleinstadt und ein Kurort nördlich von Uelzen in Niedersachsen. Bad Bevensen liegt im Landkreis Uelzen und ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Durch Bad Bevensen fließt der Fluss Ilmenau. Östlich der Stadt verläuft der Elbe-Seitenkanal. Bad Bevensen liegt in der Lüneburger Heide.
Stadtgliederung
Zur Stadt direkt gehören die Dörfer Gollern, Groß Hesebeck, Jastorf, Klein Bünstorf, Klein Hesebeck, Medingen, Röbbel, Sasendorf und Seedorf.
Geschichte
Die eisenzeitlichen Hausgrundrisse von Klein Bünstorf, einem Ortsteil von Bad Bevensen, wurden in der „Flur Kleinkiebitzmoor“ auf der Uferterrasse der Ilmenau entdeckt und ausgegraben.
Die Stadt ist bereits seit 763 n. Chr. als Rastplatz fahrender Händler bekannt, urkundlich erwähnt wurde die Stadt 1162, obwohl bereits 830 eine Holzkirche mit Zugehörigkeit zum Erzdiakonat in Verden (Aller) überliefert ist. Zeitweise diente der Flecken als Festung gegen die Slawen.
Aus den Suderburger Kirchenrechnungen: Am Donnerstag vor Laetare, es war der 14. März 1588, wurde in der Suderburger Kirche eingebrochen, Geld und Kelche gestohlen. Die Einbrecher fasste man. Der eine wurde vor dem Kloster Ebstorf und der andere vor Bevensen mit dem Rad vom Leben in den Tod gebracht.[2]
Ein Großfeuer suchte am 31. August 1762 die Gemeinde Jastorf bei Bevensen heim. Der größte Teil des Ortes, nämlich 37 Gebäude, wurde innerhalb von zwei Stunden in Asche gelegt.[3]
1847 wurde Bevensen an die Eisenbahnverbindung Hannover–Hamburg angeschlossen.
Seit 1929 besitzt Bevensen die Stadtrechte und wurde im selben Jahr anerkannter Luftkurort. Die Quelle des Heilbades wurde 1964 bei Erdölbohrungen gefunden und an die Stadt verkauft. Seit dem 12. Mai 1976 darf Bad Bevensen nach der staatlichen Anerkennung als Mineralheilbad das „Bad“ im Namen tragen.
Daneben hat sich Bad Bevensen als Kurstadt weiterentwickelt. Zahlreiche Kliniken und Gesundheitseinrichtungen haben sich angesiedelt und bieten auf ihren Fachgebieten ein für die ländliche Struktur spezialisiertes Angebot. Zu nennen sind hier u. a. das Herz- und Gefäßzentrum (HGZ), die Diana-Kliniken 1, 2 und 3, die Caduceus-Klinik sowie die Klinik Lüneburger Heide.
Religionen
- Dreikönigs-Kirche (evangelisch-lutherisch)
Dort, wo heute die evangelisch-lutherische Dreikönigs-Kirche steht, entstand bereits im Jahre 833 eine kleine fränkische Taufkirche.
Knapp 200 Jahre später wurde sie in eine Kreuzkirche im romanischen Stil umgebaut, welche zu Zeiten der Reformation evangelisch wurde, 1734 aufgrund Baufälligkeit jedoch abgerissen werden musste.
Auch der Neubau der Kirche hielt nicht lange, da sie 1811 bei einem Großbrand bis auf die Grundmauern vernichtet wurde. Der darauf folgende Wiederaufbau ging nur sehr schleppend voran, da die finanziellen Mittel der Gemeinde zu der Zeit sehr knapp waren. Erst 1869 konnte die ev.-luth. Kirche komplett wiederhergestellt werden.
1953 bis 1955 fand ein Erweiterungsbau der Kirche statt. Es wurde eine Ehrenhalle für die Opfer des Zweiten Weltkriegs errichtet. Hinzu kam ein Gedenkbuch, in dem alle Namen der Opfer aus der Region aufgeführt wurden.
- St. Josephs-Kirche (katholisch)
Nachdem aus den politisch-religiösen Konsequenzen der Reformation jegliches katholische Leben aus den meisten Teilen des heutigen Niedersachsens erloschen war, fasste die römisch-katholische Konfession im 20. Jahrhundert allmählich wieder Fuß.
Vorangetrieben wurde dieser Prozess durch den Zuzug heimatvertriebener Deutscher aus den damaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches. So begann im Mai 1957 der Bau der kath. St. Josephs-Kirche in Bad Bevensen. Bereits im Juli desselben Jahres wurde das Gebäude durch Bischof Heinrich Maria Janssen feierlich eingeweiht.
Nach und nach entstanden auch eine Pfarrbücherei und ein Verein junger Katholiken.
Kirche und Pfarramt befinden sich an der Medinger Straße 36a.
- Neuapostolische Kirche
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen nun auch neuapostolische Christen in die Stadt. Die ersten Gottesdienste fanden im Jahre 1946 statt. Die Gemeinde zählte zu der Zeit etwa 20 Gläubige.
Das erforderliche Grundstück für den Kirchenbau wurde 1959 erworben. Der Bau wurde 1964 abgeschlossen.
In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Gemeinde neuapostolischer Christen immer weiter an, so dass die vorhandenen Räumlichkeiten allmählich knapp wurden. So wurde 1992 ein neues Baugrundstück erworben, auf welchem 1994 die neue Kirche stand. Diese wird heute immer noch für Gottesdienste und Seelsorge u. a. genutzt.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat von Bad Bevensen setzt sich aus 23 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
CDU SPD WBB Grüne FDP Gesamt 2006 9 8 3 2 1 23 Sitze Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006
Schulen
In Bad Bevensen gibt es drei Schulen: die Fritz-Reuter-Schule, eine Kooperative Gesamtschule (KGS), die Dohrmann-Schule, eine Förderschule und die Waldschule, eine Grundschule.
Die Fritz-Reuter-Schule hat ihren Namen vom mecklenburgischen Schriftsteller Fritz Reuter (1810–1874). Mit fast 2000 Schülern ist die an der Klein Bünstorfer Straße liegende Schule die größte im gesamten Landkreis Uelzen.
Städtepartnerschaften
- Hansestadt Demmin in Mecklenburg-Vorpommern
- South Molton in der englischen Grafschaft Devon, Großbritannien
Die Stadt Bad Bevensen ist Pate des Minenjagdbootes der Deutschen Marine „Bad Bevensen“.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Bad Bevensen liegt an der Bahnstrecke Hannover–Hamburg. Ungefähr im Stundentakt verbindet der metronom Bad Bevensen mit Hamburg und Uelzen.
Persönlichkeiten
- Friedhelm Werremeier (* 1930), Schriftsteller
- Wilhelm Wallmann (* 1941), Politiker (CDU)
- Ilse Falk (* 1943), deutsche Politikerin und MdB (CDU)
- Dirk Fischer (* 1943), deutscher Politiker (CDU)
- Jörg Sennheiser (* 1944), deutscher Unternehmer
- Ulrich Sinn (* 1945), Professor für Klassische Archäologie
- Joachim Eigenherr (* 1947), Leichtathlet
- Volker Bescht (* 1951), General der Bundeswehr
- Heinrich Lange (* 1955), Admiral der Bundeswehr
- Julia Westlake (* 1971), TV-Moderatorin (NDR)
- Hans-Christian Dexne (* 1971), Sportmoderator (ARD/RBB)
- Holger Dexne (* 1975), Schauspieler („Das Wunder von Bern“)
Literatur
- Andreas Springer: Bevensen an der Ilmenau. Sutton 2006, ISBN 978-3-86680-083-0
Weblinks
Commons: Bad Bevensen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Blazek, Matthias, „Peinliche Verhöre und Hinrichtungen im Raum Uelzen“, in ders.: Hexenprozesse – Galgenberge – Hinrichtungen – Kriminaljustiz im Fürstentum Lüneburg und im Königreich Hannover, Stuttgart 2006, S. 116 ff., ISBN 3-89821-587-3.
- ↑ Ausführlich: Blazek, Matthias, Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 142 ff., ISBN 978-3-00-019837-3.
Städte und Gemeinden im Landkreis UelzenAltenmedingen | Bad Bevensen | Bad Bodenteich | Barum | Bienenbüttel | Ebstorf | Eimke | Emmendorf | Gerdau | Hanstedt | Himbergen | Jelmstorf | Lüder | Natendorf | Oetzen | Rätzlingen | Römstedt | Rosche | Schwienau | Soltendieck | Stoetze | Suderburg | Suhlendorf | Uelzen | Weste | Wrestedt | Wriedel
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