Soroptimistinnen

Soroptimistinnen

Soroptimist International (SI), eine internationale Organisation – einer der Service-Clubs – für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben, versteht sich als eine weltweite Stimme von Frauen für Frauen. Sie setzt sich ein auf der Basis von internationaler Verständigung und Freundschaft für:

  • die Verbesserung der Stellung der Frau,
  • hohe ethische Werte,
  • Menschenrechte für alle,
  • Gleichheit, Entwicklung und Frieden.

Soroptimist International engagiert sich als Service-Organisation im lokalen, nationalen und internationalen Umfeld für eine aktive Teilnahme an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen der Gesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

Eine weltweite Stimme für die Frauen

Soroptimist International (SI) ist die weltweit größte Service-Organisation berufstätiger Frauen. Der Name Soroptimist, ist vom lateinischen sorores optimae ("die besten Schwestern"), abgeleitet, und wird von den Mitgliedern als Anspruch an das eigene Verhalten im Leben und im Beruf und als mitmenschliche Verpflichtung verstanden. In diesem Sinne wurde der erste Club von Soroptimist International 1921 in Oakland, Kalifornien (USA) gegründet.

SI verwirklicht seine Ziele durch Bewusstmachen, Bekennen, Bewegen (engl. Awareness, Advocacy and Action). SI unterstützt keine politische Parteien oder religiöse Gruppen. Jedoch sind alle Mitglieder aufgerufen, gesellschaftliche Vorgänge von politischer Relevanz zu beobachten, einen Standpunkt zu beziehen und sich einzumischen, um Gesetzgebung und Politik auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu beeinflussen.

Soroptimist International hat als Nichtregierungsorganisation (NGO) Allgemeinen Konsultativstatus bei ECOSOC, dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, und ist mit Repräsentantinnen bei folgenden UN-Unterorganisationen in New York, Genf, Wien und Paris vertreten:

  • Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC)
  • Internationale Arbeitsorganisation (ILO)
  • Umweltorganisation (UNEP)
  • Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO)
  • Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR)
  • Weltkinderhilfswerk (UNICEF)
  • Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO)
  • Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Die Europäische Föderation von Soroptimist International (SI/E) ist als NGO im Europarat in Straßburg vertreten.

Um die Rechte, die sich aus dem Konsultativstatus von SI bei den UN-Vertretungen und dem Europarat ergeben, wirkungsvoll wahrzunehmen und gleichzeitig den damit verbundenen Pflichten zu entsprechen, werden alle Aktivitäten von Soroptimist International sechs Sachbereichen zugeordnet:

Hilfsprojekte

SI/Europe- und Weltebene

1995–1999 Berufsausbildung für junge Frauen in Dörfern Thailands (Projekt SIAM)

1995–1997 Aufklärungskampagne über Antipersonenminen 1 Mio. DM zur Entfernung von Minen in Laos und Angola

1997 "Fröhliches Lernen" zusammen mit UNICEF Unterricht für indische Kinder

1999–2001 "Mit der Jugend ins 21. Jahrhundert"

1999–2003 "Limbs for Life". Prothesen zum Ueberleben

SI Deutsche Union

1995–1999 "Mehr Bildung für Mädchen"

1999–2003 SORGE – Soroptimistinnen gegen Gewalt

Aufbau

Soroptimist International ist zurzeit in 123 Ländern der Erde mit 93 000 Mitgliedern in über 3.000 Clubs vertreten. Es gibt vier Föderationen:

  • Soroptimist International of the Americas
  • Soroptimist International of Europe
  • Soroptimist International of Great Britain and Ireland
  • Soroptimist International of the South West Pacific

Soroptimist International of Europe, mit rund 1.092 Clubs und fast 32.000 Mitgliedern in 62 Ländern.

Die 26 Unionen der SI/Europe sind:

Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Elfenbeinküste, Finnland, Frankreich1), Griechenland, Island, Israel, Italien, Kenia, Litauen, Luxemburg, Madagaskar, Niederlande2), Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Senegal, Türkei, Ungarn

1) mit: Französisch-Guyana, Guadeloupe, Martinique, Neukaledonien, Réunion, Tahiti
2) mit: Niederländische Antillen, Suriname

sowie Einzelclubs in:

Ägypten, Albanien, Benin, Bosnien-Herzegowina, Burkina Faso, Estland, Georgien, Ghana, Guinea, Haiti, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Mali, Marokko, Moldawien, Monaco, Nigeria, Ruanda, Russland, San Marino, Slowakei, Slowenien, Spanien, Togo, Tschechien, Ukraine, Republik Zypern

Die Deutsche Union

Die Deutsche Union von Soroptimist International besteht zurzeit aus 185 Clubs mit rund 5400 Mitgliedern in fünf Bezirken, die Geschäftsstelle befindet sich in Hannover. Präsidentin von Soroptimist International Deutschland ist für die Amtszeit 2007-2009 die Düsseldorfer Ärztin Dr. Hanne von Schaumann Werder, die bereits Präsidentin eines Düsseldorfer Clubs war.

Clubleben

Jeder Beruf ist in einem Club nur einmal vertreten. Mitglied im Club kann nur werden, wer dazu gebeten wird. Referate, Berichte, Diskussionen aus der Berufs- und Lebenswelt der Mitglieder oder auch geladener Gäste sind Mittelpunkt der monatlichen Treffen. Die Vielfalt der Berufe sowie die Pluralität der Meinungen ermöglichen ein hohes Maß an Information, Einsichten und Gedankenaustausch. Auf allen Ebenen wechseln die Ämter alle zwei Jahre nach dem Rotationsprinzip. Soroptimistinnen verstehen Freundschaft als eine Haltung menschlicher und geistiger Offenheit und gegenseitiger Hilfsbereitschaft. Sie pflegen Gastfreundschaft in aller Welt. Jedes Mitglied kann an Clubtreffen rund um die Erde teilnehmen. Soroptimistinnen sind aktiv in Fragen der rechtlichen, sozialen und beruflichen Sicherung der Frau und bringen ihre Stellungnahme in die öffentliche Diskussion ein. So ist zum Beispiel die Deutsche Union Mitglied im Deutschen Frauenrat. Neben diesem gesellschaftspolitischen Engagement verwirklichen Soroptimistinnen ihre Ziele durch soziale Projekte. Außerdem agieren sie als Netzwerk für und von Frauen im Berufs- und auch im Privatleben. Alle vier Jahre findet ein Weltkongress (World Convention) statt. Ebenfalls alle vier Jahre wird zwischen zwei World Conventions ein Europakongress veranstaltet.

Ziele

  • Hohe ethische Werte im Berufs- und Geschäftsleben wie auch in den anderen Lebensbereichen wahren.
  • Sich für die Menschenrechte und besonders für die Verbesserung der Stellung der Frau einsetzen.
  • Freundschaft und das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Soroptimistinnen aller Länder vertiefen.
  • Hilfsbereitschaft und menschliches Verstehen fördern.
  • Weltweit zu internationaler Verständigung und Achtung beitragen.

Literatur

  • Biedermann, Edwin A. (2004): "Logen, Clubs und Bruderschaften", Droste-Verlag Düsseldorf. 352 Seiten, ISBN 3-7700-1184-8 (2. Auflage erscheint Anfang 2007)
  • Gradinger, Sebastian (2007): Service Clubs - zur Institutionalisierung von Solidarität und Sozialkapital, VDM Verlag.[1]

Fachbeiträge

  • Service Clubs: „Qualität zählt mehr als Vitamin B“, Simon Hage im Gespräch mit Dr. Sebastian Gradinger in: manager-magazin.de, 16. November 2006.[2]
  • „Mit wenig Aufwand viel erreichen“ – Interview auf BusinessNews.com [3]

Weblinks


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