- Bahnstrecke Warburg–Sarnau
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Warburg–Sarnau Sonderzug am Bahnhof Herzhausen im August 2006Kursbuchstrecke (DB): 612 (Volkmarsen–Korbach)
622.1 (Herzhausen–Frankenberg)
622 (Frankenberg–Sarnau)Streckennummer (DB): 2972 Streckenlänge: 100,9 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Bundesländer (D): Nordrhein-Westfalen, Hessen Betriebsstellen und Strecken[1][2] LegendeStrecke von Kassel 0,0 Warburg ⊙51.4929539.163845 Strecke nach Altenbeken ⊙51.4939969.158725 Obere Ruhrtalbahn nach Brilon Wald ⊙51.4937429.159883 Warburger Tunnel (33 m) ⊙51.4901759.154444 3,4 B 7 ⊙51.4902159.160055 3,7 Viadukt ⊙51.4880519.162104 3,8 Diemel ⊙51.4879849.162083 4,9 Warburg Altstadt ⊙51.4835219.151574 6,8 Wormeln ⊙51.4738999.127885 (1950-1964) 9,6 Welda ⊙51.4526839.116692 10,5 Landesgrenze NRW / Hessen ⊙51.4450149.120036 13,0 Erpe ⊙51.4193499.124339 14,4 Strecke von Vellmar-Obervellmar ⊙51.4100889.119457 14,7 Volkmarsen ⊙51.4089.117386 16,7 Watter 17,1 L 3080 18,5 Külte-Wetterburg (ehem. Bf) 18,6 Twiste 19,3 Pohlmannshammer (Anst) 21,5 Fischhaus 24,6 L 3198 24,7 B 450 24,8 Bad Arolsen ⊙51.3814518.997374 25,2 B 252 26,5 Mengeringhäuser Viadukt 27,4 Mengeringhausen (ehem. Bf) 30,9 B 252 31,6 Twiste (ehem. Bf) 32,9 B 252 36,3 L 3297 36,4 Berndorf 41,9 Uplandbahn von Brilon Wald 42,0 B 251 43,7 Korbach ⊙51.2791798.872404 44,8 Korbach Süd (ehem. Hp an zwei Strecken) 45,2 ehem. Ederseebahn nach Bad Wildungen 47,5 B 252 50,0 B 252 50,4 Itter 50,5 Itter 50,6 Großer Ittertunnel (200m) 51,1 Kleiner Ittertunnel (93m) 52,8 Itter 56,0 L 3084 56,3 Herzhausen 59,8 Schmittlotheim (ehem. Bf) 63,6 Ederbringhausen (ehem. Bf) 64,0 Orke 68,5 Viermünden (ehem. Bf) 71,6 Nuhne 72,0 Schreufa 73,5 Frankenberg-Goßberg 74,2 Flutbrücke Edertal 74,3 Eder (55 m) 74,6 Bahnhofstraße 74,9 Frankenberg (Eder) ⊙51.0543588.788741 75,7 Ruhr-Eder-Bahn nach Battenberg 76,6 B 253 79,3 Birkenbringhausen 79,5 ehem. Anschlussstrecke „Muna“ 79,8 Birkenbringhausen 80,4 Wiesenfelder Tunnel (186 m) 81,7 Wiesenfeld 85,2 Ernsthausen Nord 85,5 B 252 86,1 Ernsthausen 87,0 B 252 88,1 Münchhausen 88,3 B 236 88,5 Wollmar 90,3 Wetschaft 91,2 L 3090 91,3 Simtshausen 91,8 Simtshausen 93,3 Todenhausen 96,0 L 3091 96,2 Wetter (Hessen) 97,9 Wetschaft 98,4 Niederwetter 99,1 ehem. Anschlussstrecke „Au-Mühle“ 100,5 B 62 100,6 Obere Lahntalbahn von Erndtebrück 100,9 Sarnau ⊙50.8725818.769329 (ehem. PV) (Obere Lahntalbahn) Marburg (Lahn) ⊙50.81838.774471 Main-Weser-Bahn nach Gießen Die Bahnstrecke Warburg–Sarnau ist eine 100,9 Kilometer lange, eingleisige Eisenbahnnebenstrecke in Nordhessen. Der Nordabschnitt Warburg–Korbach wird „Twistetalbahn“ genannt, der Abschnitt Korbach–Frankenberg (Eder) „Untere Edertalbahn“ und der Südabschnitt Frankenberg–Sarnau „Burgwaldbahn“.
Zwischen Warburg und Volkmarsen sowie zwischen Korbach und Herzhausen ist die Strecke stillgelegt; zwischen Herzhausen und Frankenberg findet in der Sommersaison sonntäglicher Ausflugsverkehr statt.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Strecke begibt sich zunächst in einer doppelten Kehrschleife durch Warburg hinab ins Diemeltal und führt dann flussaufwärts entlang der Twiste in Richtung Korbach, wo die Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide überwunden wird. Durch die engen Täler von Kuhbach und Itter (dort waren sogar zwei Tunnel nötig) führt sie hinab nach Herzhausen, am Anfang des Edersees vorbei. Bis Frankenberg folgt die Bahnlinie nun flussaufwärts der Eder. Im Burgwald wird mit der Rhein-Weser-Wasserscheide eine weitere Wasserscheide auf Höhe des Wiesenfelder Tunnels überquert, bis schließlich bei Ernsthausen das Tal der Wetschaft erreicht ist. In Sarnau, wo die Wetschaft in die Lahn mündet, mündet auch die Burgwaldbahn in die Obere Lahntalbahn.
Abschnitte
Twistetalbahn (Warburg-Korbach)
Die Twistetalbahn ist der knapp 44 Kilometer lange Nordabschnitt der Bahnstrecke Warburg-Sarnau. Der Abschnitt von Warburg nach Arolsen (damals noch nicht Bad) wurde am 1. Mai 1890 eröffnet. Die Weiterführung nach Korbach folgte am 15. August 1893. Nach der Eröffnung der Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar wurde eine direkte Verbindung nach Kassel geschaffen. Da die Reisenden aber meist Kassel als Reiseziel hatten und sich den Umweg über Warburg und einen Umstieg ersparen wollten, entwickelte sich der Verkehr Volkmarsen-Kassel stärker als Volkmarsen-Warburg. Deshalb wurde der Personenverkehr auf diesem Teilstück bereits am 28. Mai 1967 eingestellt. Der Güterverkehr folgte am 10. März 1977. Da sich der Erhalt dieses Abschnittes nicht lohnte, wurde er zum 31. Dezember 1982 stillgelegt und 1983 abgebaut. Heute verläuft teilweise ein Radweg auf der Trasse.
Der Abschnitt Volkmarsen-Korbach hatte in den 1980er Jahren auch einen Rückgang der Reisendenzahlen zu verzeichnen. Am 30. Mai 1987, als der Personenverkehr auf der Unteren Edertalbahn eingestellt wurde, endete er auch auf dem Abschnitt Volkmarsen-Korbach. Der Güterverkehr wurde jedoch weiterbetrieben. In den 1990er Jahren wurden dann Stimmen für eine Reaktivierung dieses Abschnittes laut. Deshalb wurde der Personenverkehr am 4. Oktober 1998 wieder aufgenommen. Es war eine der ersten Reaktivierungen in Hessen. Mittlerweile wurde der Verkehr durch die DB-Tochter Kurhessenbahn übernommen und die Fahrgastzahlen stiegen. 2006 wurde die Strecke auf Elektronische Stellwerke umgestellt und umfassend saniert. Es gibt durchgehende RE-Verbindungen von Korbach-Süd nach Kassel. In Korbach bestehen Umsteigemöglichkeiten zur Bahnstrecke nach Brilon-Wald, die ebenfalls von der Kurhessenbahn betrieben wird. Es gibt auch noch geringen Güterverkehr nach Korbach.
Untere Edertalbahn (Korbach-Frankenberg)
Die Untere Edertalbahn ist der gut 31 Kilometer lange Mittelabschnitt der Strecke Warburg-Sarnau. Er wurde am 1. Mai 1900 eröffnet. Der Personenverkehr bestand hauptsächlich aus Pendlern, die nach Frankenberg (Eder), Marburg oder Korbach wollten. In Frankenberg bestanden Umsteigemöglichkeiten nach Winterberg, Bad Berleburg und Bestwig. Von Korbach konnte man per Bahn weiter nach Brilon-Wald und Bad Wildungen reisen.
Da in diesem Abschnitt keine weiteren Bahnstrecken abzweigten, die meisten Bahnhöfe außerhalb der Orte lagen, die recht gut ausgebaute B 252 parallel verläuft und die Region nur dünn besiedelt ist, rentierte sich der Personenverkehr nach und nach immer weniger. Deshalb wurde er am 30. Mai 1987 eingestellt. Bis 1991 gab es noch Güterverkehr von Frankenberg nach Ederbringhausen. Der Rest der Strecke wurde nur vereinzelt von Güterzügen befahren. Es gab auch noch einige Sonderfahrten auf dem Abschnitt, die aber 1991 eingestellt wurden. In 1997, als der Hessentag in Korbach stattfand, gab es auf dem gesamten Abschnitt Sonderfahrten, die aber sofort danach wieder eingestellt wurden.
Nachdem 1998 ein Teil der Twistetalbahn (der Abschnitt Korbach-Volkmarsen) reaktiviert wurde, wurden auch Planungen aufgenommen, die Untere Edertalbahn zu reaktivieren, um eine durchgehende Verbindung nach Marburg und ins Rhein-Main-Gebiet zu schaffen. Am 29. September 1999 wurde als erstes das Teilstück vom Bahnhof Korbach nach Korbach-Süd für den Personenverkehr reaktiviert. In 2005 wurde dann der Abschnitt Frankenberg-Herzhausen für die Reaktivierung freigeschnitten. Als Vorlauf für die geplante Reaktivierung wurde in den Jahren 2006 und 2007 ein sonn- und feiertäglicher Ausflugsverkehr von Frankenberg nach Herzhausen angeboten, jedoch wegen Kürzungen vonseiten des Landkreises Waldeck-Frankenberg nicht auf die folgenden Jahre ausgeweitet. Erst im Mai 2011 wurde der Ausflugsverkehr wieder aufgenommen. Es pendeln fünf Zugpaare an Sonn- und Feiertagen bis Ende Oktober im Zweistundentakt zwischen Marburg und Herzhausen.[3] Das Teilstück zwischen Herzhausen und Korbach-Süd blieb aber wegen des starken Bewuchses und seines schlechten Zustands weiterhin für jeglichen Verkehr gesperrt.
Im Jahre 2007 gab der NVV bekannt, dass er mit sofortiger Wirkung die Burgwaldbahn stilllegen werde. Daraufhin wurde der Ausflugsverkehr komplett aufgegeben. Da die Stilllegung der Burgwaldbahn aber die Existenz der Kurhessenbahn stark gefährden würde, änderte der NVV unter Druck der DB seine Entscheidung.
Am 25. September 2008 beschloss der Hessische Landtag aufgrund einer Initiative der Grünen, die Bahnstrecke Frankenberg–Korbach zu reaktivieren. Die Gleise sind noch nicht abgebaut; es würde eine durchgehende Verbindung von Marburg über Korbach nach Brilon geschaffen. Der Streckenabschnitt sollte für den regulären Bahnverkehr in Stand gesetzt werden, und ab Sommer 2009 sollte wieder ein regelmäßiger Verkehr von Frankenberg nach Herzhausen stattfinden. Eine durchgehende Verbindung nach Korbach sollte längerfristig anvisiert werden.[4] Von der neuen Landesregierung aus CDU und FDP, die im Januar 2009 ihre Arbeit aufnahm, wurde dieser Beschluss bisher nicht umgesetzt.
Inzwischen hat sich eine Interessengemeinschaft gegründet, die sich dem Thema der Reaktivierung widmet.[5] Sie ist Teil des Arbeitskreises zur Förderung des Schienenverkehrs im Raum Marburg e.V.
Burgwaldbahn (Frankenberg–Sarnau Bbf)
Die Burgwaldbahn ist der 26 Kilometer lange Südabschnitt der Bahnstrecke Warburg–Sarnau. Er wurde am 1. Juli 1890 eröffnet [6]. In Sarnau zweigt die Burgwaldbahn von der Oberen Lahntalbahn ab und führt durch das Tal der Wetschaft bis nach Frankenberg (Eder), wo die Obere Edertalbahn und die Ruhr-Eder-Bahn abzweigten. Der Personenverkehr bestand größtenteils aus Berufspendlern, die nach Marburg, Korbach, Frankenberg oder ins Rhein/Main-Gebiet wollten. Der meist nur regionale Güterverkehr hatte teilweise ein erhebliches Frachtaufkommen zu verzeichnen. Wichtigster Eisenbahnknotenpunkt der Strecke war Frankenberg, der aber ab den 1960er Jahren immer mehr an Bedeutung verlor und heute nur noch Endpunkt der Züge aus Marburg ist. Nach der Stilllegung der Oberen Edertalbahn im Jahre 1981 und der Strecke nach Korbach in 1987 nahm der Personen- und Güterverkehr deutlich ab. Es kursierte seitdem immer wieder die Meldung, dass die Burgwaldbahn stillgelegt werden würde. Im Jahr 2002, als die Kurhessenbahn die Burgwaldbahn in ihr Netz integrierte und seitdem moderne Triebwagen der Baureihe 628 einsetzt, konnte der Rückgang im Personenverkehr gestoppt werden; der Güterverkehr ist jedoch weiterhin stark rückläufig. Bis 2005 war sie noch die einzige Nebenstrecke in Hessen mit täglichem Güterverkehr; heute wird er noch mit einzelnen Holzzügen nach Battenberg (Eder) und von einem Gleisanschluss in Allendorf (Eder) bedient. Es ist wahrscheinlich, dass er in den nächsten Jahren komplett eingestellt wird. Die Personenzüge sind ebenfalls nur schwach ausgelastet.
2007 sollte der Verkehr dann komplett eingestellt werden. Der NVV wollte die Stilllegung einleiten. Nur durch Druck seitens der DB und der Kurhessenbahn konnte sie noch einmal abgewendet werden. Seitdem wurde der stark heruntergekommene Oberbau erneuert und das Zugangebot verbessert. Zum Abschluss der Arbeiten wurde die Strecke vom 2. Juli 2010 bis zum 4. Oktober komplett gesperrt. In dieser Zeit wurde die Strecke auf ESTW umgestellt und die Haltepunkte Birkenbringhausen und Simtshausen näher an die Orte gelegt. Außerdem wurden alle Bahnsteige auf 55cm angehoben und auf eine einheitliche Länge von 100m gebracht. Es wurden taktile Blindenleitstreifen eingebaut und moderne Wartehäuschen aufgestellt. Damit ist nun ist der technische Bestand der Strecke für 20 Jahre gesichert. Die Kurhessenbahn betont aber, dass die Burgwaldbahn nur eine sichere Zukunft haben kann, wenn die Untere Edertalbahn nach Korbach endlich reaktiviert würde. Mit dem Burgwaldbahnfest am 23. und 24. Oktober 2010 wurde die Renovierung der Strecke zum 120-jährigen Jubiläum gefeiert. Anlässlich dieses Ereignisses wurde die Strecke Marburg–Frankenberg–Herzhausen mit unterschiedlich bespannten Sonderzügen befahren.[7] 2009 gab es bereits dreimal Sonderverkehre, und zwar zum Drachenbootrennen auf dem Edersee (23. und 24. Mai), Dampffahrten der Eisenbahnfreunde Treysa (31. Mai) und zur Eder-Bike-Tour (14. Juni).
Bahnhöfe/Haltepunkte
Die Burgwaldbahn hat heute sieben Stationen. Die Züge halten jedoch an neun, da die ebenfalls bedienten Bahnhöfe Cölbe und Marburg (Lahn) nicht mehr an der Burgwaldbahn liegen. Früher gab es noch die Stationen Todenhausen und Niederwetter, diese wurden aber in den 1980er Jahren aufgelassen.
Bahnhof / Haltepunkt Gemeinde / Bundesland Tarif Strecken-
kmAnmerkung Marburg (Lahn) Stadt Marburg
HessenRMV 108,3 Umsteigeknoten in Richtung Frankfurt am Main,
Kassel, Gießen, ...Cölbe Gemeinde Cölbe
HessenRMV 104,4 Abzweig von der Main-Weser-Bahn Sarnau Gemeinde Lahntal
Hessen- 100,9 Abzweig von der Oberen Lahntalbahn;
Im Juli 2010 durch den Haltepunkt Lahntal-Sarnau ersetztWetter (Hessen) Stadt Wetter
HessenRMV 96,1 Bis Juli 2010 Wetter (Hess-Nass) Simtshausen Gemeinde Münchhausen
HessenRMV 91,3 (91,8) 2010 in Richtung Ortsmitte verlegt
Früher BahnhofMünchhausen Gemeinde Münchhausen
HessenRMV 88,2 Ernsthausen Gemeinde Burgwald
HessenNVV 86,1 Bis Mai 1994 letzte Güterverladung der Strecke
Früher BahnhofWiesenfeld Gemeinde Burgwald
HessenNVV 81,7 Bedarfshalt Birkenbringhausen Gemeinde Burgwald
HessenNVV 79,8 (79,3) 2010 in Richtung Ortsmitte verlegt Frankenberg (Eder) Stadt Frankenberg (Eder)
HessenNVV 74,9 Früher Abzweig der Ruhr-Eder-Bahn
und der Oberen EdertalbahnGeschichte
Die Strecke wurde in vier Etappen eröffnet:
- Warburg–Bad Arolsen am 1. Mai 1890
- Frankenberg–Sarnau am 1. Juli 1890
- Bad Arolsen–Korbach am 15. August 1893
- Korbach–Frankenberg am 1. Mai 1900
Die Eisenbahnstrecke wurde im Deutschen Kaiserreich als Linie von untergeordneter Bedeutung klassifiziert. Die Bahnstrecke von Warburg nach Bad Arolsen mit 25,2 km Länge hatte Grunderwerbskosten von 300.000 M, d.h. ein Kilometer kostete 11.900 M und die Baukosten ohne Grunderwerb beliefen sich aus 2.550.000 M, bzw. pro Kilometer 101.200 M. [8]
Stilllegung und Reaktivierung
Auf dem Streckenabschnitt Volkmarsen–Warburg wurde am 28. Mai 1967 der Personenverkehr eingestellt; am 10. März 1977 folgte der Güterverkehr. Zum 31. Dezember 1982 wurde der Abschnitt stillgelegt und 1983 wurden die Gleise abgebaut. Auf dem Abschnitt Volkmarsen–Frankenberg ruhte vom 30. Mai 1987 der Personenverkehr, bis er an 4. Oktober 1998 zwischen Volkmarsen und Korbach wieder aufgenommen wurde. Der Güterverkehr zwischen Korbach und Ederbringhausen wurde gleichzeitig stillgelegt; zwischen Frankenberg und Ederbringhausen fuhren noch bis zum 1. Juni 1991 Güterzüge. Bisher wurde nur der 1.100 Meter lange Abschnitt Korbach–Korbach Süd reaktiviert (29. September 1999). Von 2006 bis 2007 und seit Mai 2011 verkehren während der Sommermonate an Sonn- und Feiertagen auf dem Abschnitt Herzhausen–Frankenberg unter der Federführung der Kurhessenbahn Ausflugszüge. Über eine Reaktivierung der gesamten Strecke von Korbach nach Frankenberg, auch um den Nationalpark Kellerwald-Edersee anzubinden, wurde diskutiert. Der mit der Deutschen Bahn, NVV und dem Land Hessen geschlossene Reaktivierungsvertrag wurde jedoch im Jahr 2007 vonseiten des NVV gekündigt.
Am 29. September 2011 verkündeten die lokalen Tageszeitungen Frankenberger Zeitung und HNA, dass der Landkreis Waldeck-Frankenberg 2,8 Millionen Euro für die Reaktivierung des Teilstücks von Herzhausen nach Korbach zur Verfügung stelle.[9] [10]
Nutzung heute
Heute fahren von Korbach über Volkmarsen nach Kassel stündlich Regionalexpress-Züge. Diese werden zumeist mit Dieseltriebwagen der Baureihe 646 gefahren. Die vom NVV als Linie R4 bezeichnete Strecke Kassel–Korbach wurde vom 28. Mai 2006 bis zum 9. Dezember 2006 umfassend saniert.
Zwischen Frankenberg und Marburg pendeln werktags in einem alternierenden Takt durchschnittlich stündlich Regionalbahnen mit Kreuzungen abwechselnd in Münchhausen und in Wetter; an Sonn- und Feiertagen wird ein Zweistundentakt mit abweichender Symmetriezeit zur Minute :27 gefahren. Die Fahrt dauert zwischen 43 und 50 Minuten. An Sonn- und Feiertagen fuhren bis 2007 in der Sommerzeit Züge über Frankenberg hinaus nach Auhammer (Reststücke der Ruhr-Eder-Bahn über Allendorf (Eder) nach Winterberg und der Oberen Edertalbahn von Allendorf nach Bad Berleburg) sowie nach Herzhausen am Edersee. Seit Herbst 2007 wird die Strecke Auhammer-Herzhausen nur noch in unregelmäßigen Abständen von vorbestellten Sonderzügen der Kurhessenbahn oder historischen Dampfloks der Eisenbahnfreunde Treysa befahren. Die Kurhessenbahn führt sowohl den Taktverkehr auf der Burgwaldbahn als auch die Sonderfahrten auf der Edertalbahn mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628 durch. Der NVV führt die Burgwaldbahn unter der Bezeichnung R42; der RMV als Linie 42.
Literatur
- Lutz Münzer: Entstehung und Frühzeit preußischer Durchgangsnebenbahnen im ländlichen Raum – die Linien (Marburg–) Sarnau – Volkmarsen – Warburg und Volkmarsen – Obervellmar (–Kassel). In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte. 29, 1997, ISSN 0340-4250, S. 5–54.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Bahnstrecke Warburg–Sarnau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Beschreibung der Strecke 2972 im NRWbahnarchiv (NRW-Teil)
- Hessische Nebenbahnen
- Informationen zur Burgwaldbahn im Regiowiki Kassel
- Historische Fotos der Strecke
- Dokumentation des stillgelegten Streckenabschnitts Warburg–Volkmarsen
- IG Edertalbahn
- Dokumentation des Abschnitts Itter-Frankenberg auf www.pro-schiene.de
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 2972 auf www.eisenbahn-tunnelportale.de
- ↑ kursbuch.bahn.de
- ↑ Gießener Anzeiger vom 10. Oktober 2008
- ↑ Interessengemeinschaft Edertalbahn
- ↑ Die Burgwaldbahn
- ↑ 2010 auf der HP der Kurhessenbahn
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 7. Febr. 1885, No 6. S. 55.
- ↑ Korbach–Frankenberg soll reaktiviert werden
- ↑ Kreis will 2,8 Mio € investieren
Bahnstrecken im Landkreis Marburg-BiedenkopfIn Betrieb: Burgwaldbahn | Main-Weser-Bahn | Obere Lahntalbahn | Ohmtalbahn (nur Güterverkehr)
Stillgelegt: Aar-Salzböde-Bahn (bis 2001) | Bahnstrecke Halsdorf–Flugplatz Bracht (bis 1945) | Marburger Kreisbahn (bis 1972, Gewerbeanschlüsse in Marburg bis 1998) | Scheldetalbahn* (Reststück bis 2002) | Wohratalbahn (bis 1981)
Straßenbahnen: Straßenbahn Marburg
Nie gebaut: Hinterlandbahn
*Seit 2007 wieder 3 km langer Abschnitt von der Kurhessenbahn mit Holzzügen befahren
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