- Bahnstrecke Saarbrücken–Trier
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Saarstrecke
Saarbrücken–TrierKursbuchstrecke (DB): 685 Streckennummer: 3230 Streckenlänge: 88 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV / 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h Legende0,0 Saarbrücken Hbf 323 m ü. NN B 268 von/nach Wemmetsweiler von/nach Metz 2,5 Saarbrücken-Burbach nach von der Heydt 6,5 Luisenthal (Saar) B 51 10,7 Völklingen von/nach Wadgassen 16,1 Bous (Saar) B 51 19,6 Ensdorf (Saar) B 405 23,5 Saarlouis Hbf B 51 A 8 Prims zur Dillinger Hütte 27,0 Dillingen (Saar) nach Niedaltdorf 31,9 Beckingen (Saar) 35,9 Fremersdorf von Waldwisse (bis 1939 nach Losheim 39,2 Merzig (Saar) 40,3 Merzig (Saar) Stadtmitte B 51 44,4 Besseringen Saarschleifen-Tunnel, auch Mettlacher T. (1196 m) B 51 46,7 Mettlach 59,8 Saarhölzbach Landesgrenze Rheinland-Pfalz–Saarland 54,9 Taben 61,2 Serrig 64,8 Saarburg 69,0 Schoden-Ockfen 72,2 Wiltingen (Saar) 74,8 Kanzem 79,2 Konz von/nach Luxembourg und zur Trierer Weststrecke 81,6 118,3 Karthaus B 51 (2x) B 268 113,3 Trier-Süd 111,6 Trier 137 m ü. NN nach Koblenz Als Saarstrecke (nicht verwechseln mit der Saarbahn) wird heute die Eisenbahntrasse zwischen Saarbrücken und Trier bezeichnet. Sie trägt im Kursbuch der Deutschen Bahn die Nummer 685. Der Abschnitt Saarbrücken-Saarhölzbach gehört im Regionalverkehr zum Verkehrsverbund SaarVV, der Abschnitt zwischen Taben-Rodt und Trier zum Verkehrsverbund Region Trier.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Von Saarbrücken aus dem Saartal abwärts folgend wurde die Strecke am 16. Dezember 1858 bis Merzig und am 26. Mai 1860 bis Trier West auf dem linken Moselufer eröffnet. Die Strecke selbst blieb auf dem rechten Ufer der Saar und folgte ihren unzähligen Schleifen, was zu sehr engen Radien führte. Insgesamt werden 99 Kurven gezählt. Nur zwischen Mettlach und Besseringen verkürzt ein Tunnel den Weg über die Saarschleife.
Ab Trier wurde die Bahnlinie über die Eifelstrecke und die Moselstrecke bis Köln bzw. Koblenz fortgeführt. Erbauer war Königliche Saarbrücker Eisenbahn, die eine der ersten Eisenbahnen war, die dem preußischen Staat gehörten und von ihm betrieben wurden.
Geschichte
Aufgabe dieser 88 Kilometer langen Strecke war es, die Wirtschaftsräume Trier, Mettlach (Steingut), Völklingen (Bergbau), Saarbrücken und das weitere Saargebiet mit dem Schwerpunkt der Montanindustrie an der Ruhr und den Nordseehäfen zu verbinden.
Zeitgenössische Quellen vermelden eine Gesamtlänge von 12,051 Preussische Meilen und geplante Baukosten von 5.600.000 Taler.
Somit hatte die Saarstrecke von Beginn neben dem Personenverkehr auch schweren Güterverkehr zu bewältigen, der stets den Einsatz der jeweiligen stärksten Lokomotiven erforderlich machte.
Im Jahre 1895 war die Bildung der Preußischen Staatseisenbahnen abgeschlossen. Die Saarbrücker Eisenbahn gehörte zur KED Saarbrücken.
Einschneidende Veränderung brachte das Ende des Ersten Weltkrieges. Der größere Teil der Saarstrecke gehörte zum neu geschaffenen, unter französischer Hoheitsverwaltung stehenden Saargebiet. Der Streckenabschnitt südlich von Mettlach wurde von den Neuen Saar-Eisenbahnen (SEB) betrieben, den nördlichen Abschnitt betrieb die neu geschaffene Deutsche Reichsbahn.
Erst mit der Rückgliederung des Saargebiets 1935 an das Deutsche Reich gehörte die gesamte Strecke wieder zur Reichsbahndirektion Saarbrücken.
Nachkriegszeit
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde die Saarstrecke 1947 wieder aufgeteilt. Der Abschnitt südlich von Saarhölzbach des nun unter französischem Einfluss stehenden Saarlandes wurde von den Eisenbahnen des Saarlandes(EdS), der nördliche Teil zuerst von der Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen(SWDE), ab 1951 von der Deutschen Bundesbahn betrieben. Hier war nun die BD Trier bis 1972 zuständig. Mit der Eingliederung des Saarlandes in das Bundesgebiet kam die Strecke in die komplette Obhut der Bundesbahn. Doch erst mit der zollrechtlichen Eingliederung des Saarlandes entfiel der Zollaufenthalt in Saarhölzbach 1959.
Elektrifizierung
Trotz des starken Gütermontanverkehrs gehörte die Saarstrecke nicht zu den ersten Strecken der DB, die elektrifiziert wurden. Erste Etappe war Merzig, später Saarhölzbach. Erst 1974 war die Strecke komplett bis Trier und darüber hinaus bis Koblenz unter Fahrdraht. Betrieben wird die Strecke mit dem DB-üblichen Wechselstrom von 15 000 Volt Wechselstrom bei 16 2/3 Hertz. Eine für die 1950er Jahren vorgesehene Elektrifizierung mit dem französischen Industriestromsystem (25 kV, 50 Hz) unterblieb mit der Saareingliederung. Dafür wurde zwischen Frankreich und Deutschland die Kanalisierung der Mosel beschlossen. Die der unteren Saar folgte erst in den 1980er Jahren.
Verkehr
Neben den dem starken Güterverkehr mit schweren Erzzügen von den Nordseehäfen zur Dillinger Hütte und den anderen saarländischen Hüttenwerken dominierte in den früheren Jahre auch der Kohlenabtransport von den Saargruben. Heute verkehren neben den schweren Erzzügen normale Cargozüge des Kombiverkehrs.
Fernverkehr
Neben den normalen Personenzügen des Nahverkehrs verfügte die Strecke auch über D-Zugverkehre. Die von Saarbrücken kommenden Züge fuhren entweder ab Trier über die Eifelbahn via Gerolstein oder die Moselstrecke via Koblenz nach Köln. Bis zur Elektrifizierung verteilten sich die D-Züge ziemlich ausgeglichen auf beide Routen. Erst danach zeigt sich eine deutliche Bevorzugung der Moselstrecke.
Obwohl ab 1971 immer wieder die Einbeziehung in das InterCity-Netz gefordert wurde, gab es ab 1973 nur eine (City-D-Zug)-Linie (DC) mit drei Zugpaaren nach Koblenz-Köln bis Düsseldorf. Diese Züge wurden 1978 eingestellt. IC-Komfort, jedoch ohne Speisewagen, aber mit Zugansagen bot in den 1980er Jahre der D 802/803 (Saarbrücken-Trier-Koblenz-Köln-Düsseldorf), der aus IC-Wagen der zweiten Klasse und ersten Klasse gebildet war.
Mit der Herausbildung des InterRegio-Netzes ab 1988 wurde die Saarstrecke in dieses Zugsystem eingebunden. Ab 1991 gab es mit der Linie Saarbrücken-Koblenz-Köln-Münster- Bremen-Cuxhaven, zum Teil aber bis Greifswald) D-Züge im Zwei-Stunden-Takt. Ergänzt wurden diese Züge durch Eilzüge zwischen Koblenz und Saarbrücken zum Stundentakt. Erst ab 1994 mit der vollständigen Umstellung des Wagenmaterials auf neue IR-Wagen wurden die D-Züge in Interregios umgewandelt. Im Dezember 2002 wurden alle Interregiozüge gestrichen, die Saarstrecke ist seitdem vom Fernverkehr abgekoppelt.
Nahverkehr
Schon immer spielte auch der Nahverkehr auf der Saarstrecke eine große Rolle, wobei das Zugangebot zwischen Saarhölzbach und Saarbrücken dichter war als der nördliche Abschnitt nach Trier. Bereits ab 1989 verkehrte auf der Saarstrecke die CityBahn Saar. Sie sorgte für einen Stundentakt zwischen Saarhölzbach (zum Teil ab Trier) über Merzig, Saarlouis, Völklingen und Saarbrücken nach Homburg (Saar). Verstärkt wurden diese Züge durch im Zwei-Stundentakt verkehrende Eilzüge von Merzig über Saarbrücken nach Kaiserslautern, die nur in Dillingen, Saarlouis, Völklingen und teilweise auch in Beckingen und Bous hielten. Mit Einführung der CityBahn wurden die saarländischen Nahverkehrszüge ab 1989 - insbesondere auf der Saarstrecke - mit Bistrowagen (Kaffeeküch) ausgestattet; auf Grund mangelnder Rentabilität wurden sie aber relativ schnell wieder abgeschafft. 1995 wurden die CityBahnen in StadtExpress und ab 1998 in RegionalBahn (RB) sowie RegionalExpress (RE) umbenannt.
1996 war geplant, statt der elektrisch bespannten RE-Züge von Saarbrücken nach Koblenz solche von Saarbrücken über Trier nach Köln mit Diesel-Neigezügen über die Eifelbahn zu führen. Technische Probleme vereitelten dieses Projekt, so dass es die mit Doppelstockwagen verkehrende RE-Linie zwischen Saarbrücken und Koblenz (Mosel-Saar-Express) - mit Anschluss in Trier nach Köln - weiterhin gibt. Diese im Zwei-Stunden-Takt verkehrenden Züge ergänzen sich mit der RE 11 Trier - Saarbrücken - Homburg (- Kaiserslautern) zu einem Stundentakt auf der Saarbahn.
Hinzu kommt die RB-Linie 71 von Trier Hbf über Merzig (Saar), Saarlouis Hbf, Saarbrücken Hbf, St. Ingbert, nach Homburg (Saar) Hbf. Die im Stundentakt verkehrende Linie fahren mit S-Bahn-ähnlichen Triebwagen der Baureihen 425 und 426.
Fahrzeuge
Auf der Saarstrecke kamen immer die zeittypischen Lokomotiven zum Einsatz. Zuerst preußische Baureihen darunter die preußische P 8, die ebenfalls preußische T 18, spätere Baureihen 38 und 78. Im Schnellzugverkehr waren es die 39 und 01. Im Güterverkehr kamen alle preußischen Güterzuglokomotiven zum Einsatz, in der Zeit der Reichsbahn zudem die schwere 44. Bei diesen Loktypen blieb es auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Hinzu kam aber im Nahverkehr die Baureihe 23. Aber auch Lokomotiven der Baureihe 50 bestimmten nach dem Krieg das Bild.
Bei der einsetzende Verdieselung der Strecke waren Loks wie V 100 und V 160 die üblichen Traktionsmittel, ab 1964 gab es zudem Triebwageneinsätze mit Fahrzeugen des Typs VT 24.
Mit der Elektrifizierung kamen E-Loks der Baureihen 110 im D-Zugverkehr, 140 und 151 im Güter- und Montanverkehr sowie die 141 im Nahverkehr vor Silberling-Wendezügen, später als Citybahnwagen in grüner Regiolackierung zum Einsatz. Häufig wurden aber die Schnell- und Eilzüge auf der Saarstrecke von Mehrsystemlokomotiven der Baureihe 181.2 bespannt. Im Jahr 2001 wechselten die 141-bespannten Züge auf die neuen Triebwagen 425 und 426 über. Vor den Eilzügen nach Koblenz dominiert inzwischen die aus der DDR stammende E-Lok der Reihe 143 vor Doppelstockzügen.
Die Güterzüge werden neben der 151 vor schweren Erzzügen in Doppeltraktion nun oft von Lokomotiven der Baureihe 185 bespannt.
Mit Torpedopfannwagen aber auch normalen Cargozügen kommen Lokomotiven der SBB ebenso auf der Strecke zum Einsatz neben der den DB 185ern fast baugleichen Bombardierloks 484 auch solche der Reihe Re 4/4 II.
Aufgrund der zahlreichen Bögen wird die Strecke auch häufig für Versuchsfahrten verwendet.
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