- DB-Baureihe 181
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DB-Baureihe 181 Technische
Daten:Vorserie
E 310
181.0 und 181.1Serie
181.2Nummerierung: E 310 001–004
ab 1968:
181 001–002
181 103–104181 201–225 Anzahl: 4 25 Hersteller: Mechanischer Teil: Krupp
Elektrischer Teil: AEGBaujahre: 1966 1974–1975 Ausmusterung: bis 2003 noch in Betrieb Achsformel: Bo’Bo’ Dienstmasse: 84,0 t Länge über Puffer: 16.950 mm 17.940 mm Höhe: 3612 mm Höchst-
geschwindigkeit:150 km/h 160 km/h Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz~
25 kV 50 Hz~Anzahl Fahrmotoren: 4 Fahrstufenschalter: Stufenlose Zugkraftsteuerung über Thyristor-Stromrichter mit Phasenanschnittsteuerung sowie 5-stufiges Nocken-Feinschaltwerk für Feldschwächung Antrieb: Gummiring Kardanantrieb Dauerleistung: 3.200 kW Anfahrzugkraft: 275 kN 277 kN Die DB-Baureihe 181 umfasst Zweisystemlokomotiven, die von der Deutschen Bundesbahn ab 1966 speziell für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Frankreich und Luxemburg beschafft wurden. Die Vorserie wurde bei Indienststellung noch als Baureihe E 310 bezeichnet. Nach 1968 wurden diese Fahrzeuge wegen technischer Unterschiede als Baureihe 181.0 und 181.1 eingereiht. Ab 1974 entstanden die Serienlokomotiven als Baureihe 181.2.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Baureihe E 310 entstand aus den Viersystemlokomotiven der Baureihe E 410 (ab 1968: Baureihe 184). Sie wurde für das deutsche (15 kV 16,7 Hz) und das französische (25 kV 50 Hz) Wechselstromsystem ausgelegt.
Vorserie
Nach umfangreichen Test- und Versuchsfahrten wurden die vier Zweisystemlokomotiven 1966 in den Planbetrieb aufgenommen. Vorrangig wurden diese Lokomotiven im Personenverkehr vor Schnellzügen zwischen dem französischen Metz, Saarbrücken, Kaiserslautern, Mannheim, Heidelberg bzw. Darmstadt und Frankfurt am Main eingesetzt. Im Güterverkehr kamen die Lokomotiven überwiegend zwischen Saarbrücken Rbf und Forbach/Grenze sowie Trier und Perl/Apach zum Einsatz, nach 1979 mit den Schwesterloks der Baureihe 184. Zu den Paradeeinsätzen gehörte von 1970 bis 1975 der TEE 50/51 Goethe zwischen Metz und Frankfurt/Main vor ehemaligen Inox-Wagen des TEE Mistral.
Die Vorserienlokomotiven unterschieden sich hauptsächlich durch ihre elektrische Bremse: Die E 310 001 und 002 hatten eine Widerstandsbremse, sie bauten somit die Bewegungsenergie des angehängten Zuges mit Bremswiderständen ab. Die beiden anderen Maschinen speisten den beim Bremsen erzeugten Strom ins Fahrleitungsnetz zurück. Ab 1968 wurden die Lokomotiven mit Bremswiderständen zur Unterbaureihe 181.0, die mit der Nutzbremse zur 181.1.
Heute ist von diesen Maschinen nur noch 181 001 im Betrieb. Sie ist als Museumslokomotive der Deutschen Bahn im DB Museum Koblenz stationiert.
Serie
Der grenzüberschreitende Bahnverkehr erlebte in den folgenden Jahren einen regelrechten Boom, außerdem wurden weitere Strecken zwischen Frankreich, Luxemburg und Deutschland elektrifiziert. So ergab sich ein erhöhter Bedarf an Mehrsystemlokomotiven. Daher bestellte die Bundesbahn 1972 fünfundzwanzig weitere Maschinen der Baureihe 181, die aber technisch nochmals verbessert wurden. Diese Änderungen, die vor allem das Laufwerk und die Steuerelektronik betrafen, waren so umfangreich, dass sie als Baureihe 181.2 bezeichnet wurden. Die Lokomotiven wurden von 1974 bis 1975 geliefert. Der markanteste äußere Unterschied an den drei abnehmbaren Maschinenraumhauben besteht darin, dass die Lüftergitter zur Dachkante hochgezogen wurden. Durch die höheren Lüfter wurde es ermöglicht, dass die Luft nicht mehr durch den Maschinenraum, sondern direkt zu den Fahrmotoren geleitet werden konnte. Die Fahrmotoren waren indes vom gleichen Grundtyp, mit identischer Dauerleistung. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit einer höheren zulässigen Drehzahl der Elektromotoren von 150 km/h auf 160 km/h gesteigert.
Einsätze
Wie die Vorserienlokomotiven kamen auch diese Maschinen im Schnellzugverkehr Metz–Saarbrücken–Kaiserslautern–Mannheim–Heidelberg/Darmstadt–Frankfurt zum Einsatz, häufig auch mit Corail-Wagen der SNCF. Ebenso gehörten die Schnell- und Eilzüge auf der Strecken Saarbrücken–Trier–Koblenz (Saarstrecke, Moselstrecke) zu den Einsätzen im Personenverkehr. Der Güterzugeinsatz beschränkte sich auf die Relationen Saarbrücken–Forbach/Grenze, Trier–Perl/Apach und Wasserbillig–Luxemburg, wohin die Lok auch mit Reisezügen kam.
Später erfolgte ihr Einsatz auch zwischen Straßburg–Kehl–Karlsruhe und Stuttgart. Dabei wurden die Loks bei Rückfuhrleistungen vor innerfranzösischen Reisezügen auf der Strecke Straßburg–Metz eingesetzt. Erst ab 1990 wurden die 181er vor den neuen Takt-D-Zügen Saarbrücken–Mannheim–Stuttgart eingesetzt, wo sie aber wegen der Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart nur ein Jahr später von den neuen Lokomotiven der Baureihe 120 abgelöst wurden.
Die Lokomotiven waren auch im EuroCity-Verkehr eingesetzt. Endbahnhöfe waren Frankfurt (Main) Hauptbahnhof, Stuttgart Hauptbahnhof, Leipzig Hauptbahnhof, Luxemburg, Metz und Straßburg. Luxemburg wird aber noch mit Intercity-Zügen erreicht, Straßburg mit einem verbliebenen IC-Paar. Ferner waren sie im grenzüberschreitenden Güterverkehr im Einsatz. Um die Lokomotiven besser auszulasten, werden sie darüber hinaus innerhalb Deutschlands, z.B. nach Koblenz, Heidelberg und früher auch Basel eingesetzt.
Betriebswerk für die 181er war lange Zeit das Bw Saarbrücken. Seit dem Jahr 2004 ist es das Bw Frankfurt/M. Zur Zeit (2010) sind nicht mehr alle Lokomotiven im Einsatz. Drei Lokomotiven (181 202, 181 216 und 181 217) wurden bereits verschrottet. Wegen ihres Einsatzgebietes wurden vier Loks auf Namen der befahrenen Regionen getauft: 181 211 „Lorraine“, 181 212 „Luxembourg“, 181 213 „Saar“ und 181 214 „Mosel“.
Nach der Aufnahme des Intercity-Express-Verkehrs zwischen Frankfurt und Paris und des TGV-Verkehrs zwischen München/Stuttgart und Paris schrumpfen die Einsatzgebiete der Baureihe 181 ständig. Seit Dezember 2007 sind sie noch vor Zügen der IC-Linie Norddeich–Luxemburg zwischen Koblenz und Luxemburg, sowie teilweise auf der IC-Linie zwischen Frankfurt (Main) und Saarbrücken anzutreffen. Auch das Zugpaar IC 360/361 zwischen Karlsruhe und Straßburg fährt mit dieser Baureihe bespannt (Stand Januar 2011).
Am Abend des 12. Dezember 2009 brachte die 181 218 den Orient-Express (EN 469) um 20:37 Uhr vom Abfahrtsbahnhof Straßburg nach Karlsruhe, wo sie von einer Lok der Österreichische Bundesbahnen abgelöst wurde. Damit verabschiedete sie eine der berühmtesten Bahnverbindungen nach mehr als 120 Jahren.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 sollen die Lokomotiven verstärkt auf der IC-Linie zwischen Stuttgart und Zürich neben Lokomotiven der Baureihen 110 zum Einsatz kommen. Die heute dort als Ersatz für die nicht verfügbaren ICE Neigetechnikzüge eingesetzten Lokomotiven der Baureihen 101 und 120 werden auf anderen Strecken benötigt. [1]
Technik
Die Achsfolge lautet Bo'Bo', somit besitzen die Lokomotiven zwei Drehgestelle mit insgesamt vier Fahrmotoren und vier einzeln angetriebenen Achsen. Die Kraftübertragung erfolgt mittels Gummiring-Kardanantrieb. Bei der Vorserie wurde die Radsatzführung noch durch Gummirollfedern realisiert, in der Serie kam dann die Lemniskatenanlenkung zum Einsatz. Bei der Vorserie zeigte sich in der Erprobung, dass bei Geschwindigkeiten ab 120 km/h die Lokomotiven infolge von Vertikalschwingungen des Fahrzeugrahmens unruhig liefen. Deshalb wurde die Zapfen der Drehgestelle gekürzt und deren Anlenkung nach oben versetzt. Das steigerte allerdings die Neigung zum Schleudern beim Anfahren. Bei den Serienlokomotiven konnte die Firma Krupp auf Erfahrungen mit der DB-Baureihe 151 zurückgreifen, von der man die Lemniskatenlenker übernahm. Auch wurde der Achsabstand der Drehgestelle gekürzt. Das alles ergab zusammen verbesserte Laufeigenschaften.
Nicht nur hier wurde damals moderne Technik verwendet, wie die Mischstrommotoren, woraus auch besondere Anforderungen an die Steuer- und Stromrichterelektronik resultierten. Es mussten Thyristoren eingebaut werden, die eine stufenlose Anschnittssteuerung ermöglichten. Mechanische Schaltwerke entfielen somit und zusammen mit dem guten Kraftschluss zwischen Schiene und Rad wurde eine ebenso gute Regelbarkeit von Geschwindigkeit und Zugkraft erreicht.
Die Loks sind mehrfachtraktions- und wendezugfähig, jedoch nicht mit allen Steuerwagen einsetzbar. [2]
Unter der Berücksichtigung der tiefer hängenden Oberleitung in Frankreich entschied man sich für eine niedrige Bauhöhe. Die knapp 17 Meter langen, 84 Tonnen schweren Lokomotiven erreichen bei Dauerleistungen von 3200 kW Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h bei den Prototypen und 160 km/h bei den Serienmaschinen.
Im Maschinenraum gab es statt der bisherigen zwei Seitengänge nur einen Z-förmigen Mittelgang.
Farbvarianten
Die ersten Lokomotiven wurden in der zu jener Zeit noch üblichen, für Schnellzugloks gebräuchlichen kobaltblauen Lackierung abgeliefert. Ab 181 211 kam das neue ozeanblau-beige Farbschema zur Anwendung. Erst 1992 gab es die erste 181.2 im orientroten Lack mit weißem Lätzchen an der Stirnfront. Ab 1998 wurde bei den ersten Lokomotiven der verkehrsrote Lack üblich.
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181 208 (orientrot mit Lätzchen) im Hauptbahnhof Stuttgart
Bestand
Loknummer Lackierung Bemerkungen/Verbleib 181 001-9 blau Museumslok DB Museum Koblenz-Lützel, nicht betriebsfähig 181 201-5 blau im Oktober/November 2010 frisch blau lackiert, hauptuntersucht 181 202-3 orientrot verschrottet 11. Januar 2006 im Aw Dessau 181 203-1 orientrot z-gestellt 181 204-9 verkehrsrot 181 205-6 verkehrsrot 181 206-4 blau DB-Museum, Koblenz-Lützel, alter DB-Keks 181 207-2 verkehrsrot 181 208-0 verkehrsrot z-gestellt 181 209-8 verkehrsrot 181 210-6 verkehrsrot 181 211-4 ozeanblau/beige Namenslok „Lorraine“ 181 212-2 verkehrsrot Namenslok „Luxembourg“ 181 213-0 orientrot Namenslok „Saar“ 181 214-8 verkehrsrot Namenslok „Mosel“ 181 215-5 orientrot 181 216-3 verkehrsrot verschrottet 29. November 2007 im Werk Dessau 181 217-1 ozeanblau/beige verschrottet 4. Juni 2003 bei Bender in Opladen 181 218-9 verkehrsrot 181 219-7 verkehrsrot reaktiviert 2. Dezember 2008 181 220-5 verkehrsrot 181 221-3 verkehrsrot 181 222-1 verkehrsrot z-gestellt 181 223-9 verkehrsrot 181 224-7 orientrot z-gestellt 181 225-4 verkehrsrot z-gestellt Literatur
- Gelungener Frequenz-Wechsel - Mit der Baureihe 181.2 begann der erfolgreiche Einsatz der Zweifrequenz-Lokomotiven zwischen Deutschland und Frankreich. In: Modelleisenbahner. Bad Waldsee 2006, 2 (Febr.). ISSN 0026-7422
- Die deutschen Mehrsystem-Lokomotiven. Eisenbahnkurier-Spezial. Bd 77. EK-Verlag, Freiburg 2005.
- Andreas Rossel, Joachim Gutjahr: Baureihe 181.2 - Zweisystemlok der Deutschen Bundesbahn. Eisenbahn-Bildarchiv. EK-Verlag, Freiburg 2006. ISBN 3-88255-364-2
Weblinks
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Commons: DB-Baureihe 181 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Die Elektrolokomotiven der Baureihe 181 der DB
Einzelnachweise
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