Sächsische VI K

Sächsische VI K
VI K
DRG-Baureihe 99.64–65,67–71
99 651 als Denkmal in Steinheim an der Murr
Nummerierung: VI K 210–224
DRG: 99 641–655

DRG: 99 671–717
Anzahl: 15 47
Hersteller: Henschel, Sächsische Maschinenfabrik, Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe
Baujahre: 1918–1919 1923–1927
Ausmusterung: 1969 1974
Bauart: E h2
Gattung: K 55.8
Spurweite: 750 mm
Länge über Kupplung: 8.680 mm 8.990 mm
Höhe: 3.550 mm
Breite: 2.400 mm
Gesamtradstand: 3.720 mm
Leermasse: 30,40 t 20,4 t
Dienstmasse: 40,4 t 42,25 t
Reibungsmasse: 40,4 t 42,25 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
indizierte Leistung: k.A.
Anfahrzugkraft: 76,20 kN
Treibraddurchmesser: 800 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 430 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck 14 bar
Rostfläche: 1,61 m²
Strahlungsheizfläche: 6,06 m²
Verdampfungsheizfläche: 64,32 m²
Überhitzerfläche: 24,50 m²
Wasser: 4,5 m³
Kohle: 2,0 t 2,0 t
Bremsbauart: Saugluftbremse Bauart Körting

Als Gattung VI K bezeichneten die Sächsischen Staatseisenbahnen fünffach gekuppelte Schmalspurdampflokomotiven mit der Spurweite 750 mm. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft ordnete die Lokomotiven ab 1925 in die Baureihe 99.64–65 ein und beschaffte in den Jahren 1923 bis 1927 mehrere Nachbauserien, die als Baureihe 99.67–71eingeordnet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Lokomotiven wurden ursprünglich für die Heeresverwaltung entwickelt. Durch den Frieden von Brest-Litowsk kam ein Einsatz im Osten nicht mehr zustande. Im Jahr 1919 kauften die Sächsischen Staatseisenbahnen alle 15 Maschinen der Gölsdorf-Serie für ihre Strecken auf. Sie erhielten die Bahnnummern 210 bis 224. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft übernahm alle 15 Fahrzeuge als Baureihe 99.64–65 mit den Nummern 99 641 bis 99 655.

Die Maschinen mit den Nummern 99 650 und 99 651 gelangten in den 1930er Jahren nach Stuttgart, von wo sie schließlich zur Bottwartalbahn gelangten. Die Fahrzeuge mit den Nummern 99 643 und 99 647 gingen 1938 an die Waldviertler Schmalspurbahnen. Ob sie auf die dortigen 760 mm umgespurt wurden, ist nicht näher bekannt. Auch auf der Vellachtalbahn in Kärnten waren in dieser Periode zwei VI K anwesend[1]. Die 99 649 ging im Zweiten Weltkrieg verloren; die 99 641, 645 und 652 mussten nach 1945 an die Sowjetunion abgegeben werden.

Die letzten beiden Exemplare, die Fahrzeuge der Bottwartalbahn, wurden am 31. Juli und am 29. September 1969 ausgemustert. Letztere, die Nummer 99 651, wurde in Steinheim an der Murr als Denkmal aufgestellt. Sie war die einzige Schmalspurdampflokomotive der Deutschen Bundesbahn, die noch eine EDV-Betriebsnummer erhalten hatte.

Nachbaulokomotiven der DRG

99 715 bei der Preßnitztalbahn in Jöhstadt (2006)
Die 99 716 kam in den 1930er Jahren nach Württemberg und ist heute betriebsfähige Museumslokomotive beim Öchsle (2008)

Die Loks der Baureihe 99.67–71 der Deutschen Reichsbahn waren Nachbauten der Sächsischen VI K, die in den Jahren 1923 bis 1927 gebaut wurden. Sie trugen die Nummern 99 671 bis 99 717. Gebaut wurden die 47 Lokomotiven von Henschel & Sohn, Cassel (13 Lokomotiven), Sächsische Maschinenfabrik AG, Chemnitz (22) und der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe (12).

Eine Reihe dieser Lokomotiven wurde auch in Württemberg eingesetzt. Die 99 679–683 wurden gleich nach Württemberg geliefert, später wurden noch 99 671, 672, 698, 701, 704 und 716 aus Sachsen nach Württemberg umgesetzt. Die meisten dieser Maschinen war bis etwa 1965 bei der Deutschen Bundesbahn im Einsatz, 1967 wurde als letzte die 99 704 ausgemustert.

Bis auf wenige Details wie die nun verwendete kupferne Feuerbüchse unterschieden sich die Nachbauten kaum von ihren nachgerüsteten Vorgängern. Äußerlich waren die Nachbaulokomotiven vor allem an dem weniger abgerundeten Dampfdom zu erkennen. In den 1960er Jahren wurden einige Lokomotiven von der Deutschen Reichsbahn (DR) großteilerneuert und einige "rekonstruiert". Im Rahmen der Großteilerneuerung kamen neue Kessel sowie teilweise neue Wasser- und Kohlenkästen in Schweißkonstruktion zum Einbau. Bei der späteren "Rekonstruktion" handelte es sich um ein verschleiertes Neubauprogramm. Die Neubaulokomotiven erhielten neue Kessel, geschweißte Führerhäuser und Vorratsbehälter nach dem Vorbild der Einheitslokomotiven sowie neue Rahmen mit einem einheitlichen Achsstichmaß von 1.000 mm. Der Antrieb wurde auf die dritte Kuppelachse verlegt, der fest im Rahmen gelagert wurde. Verschiebbar waren jetzt der zweite und vierte Radsatz. Weiterhin verfügten die Lokomotiven nun über Saug- und Druckluftbremse. Der Neubau betraf die Lokomotiven mit den Nummern 99 648, 653, 654, 685, 687, 692, 694, 696 und 706. Die Neubaulokomotiven sind bis 1975 ausgemustert worden.

Erhalten blieben die Lokomotiven 99 713 und 715 in Radebeul Ost. 99 713 wurde als Museumslokomotive von der DR betriebsfähig erhalten, 99 715 diente als Ersatzteilspender und war offiziell Denkmallokomotive vor dem Museumszug in Radebeul Ost. 1970 erhielten die verbliebenen Lokomotiven noch eine neue Nummer, indem eine 1 vor die Ordnungsnummer gestellt wurde. 1992 erhielt 99 1713 noch die neue Betriebsnummer 099 720, welche aber nie offiziell angeschrieben war. 99 1715 wurde später an die GBR 99 715 verkauft und betriebsfähig aufgearbeitet. Sie ist seither bei der Preßnitztalbahn eingestellt und im Einsatz zu erleben. 99 713 ging an die Sächsische Dampfeisenbahn Gesellschaft (SDG) und ist zur Zeit (2010) nicht betriebsfähig in Radeburg hinterstellt. Die 99 716 ist heute auf der Museumsbahn Öchsle im Einsatz.

Technische Merkmale

Die VI K waren Heißdampflokomotiven. Der erste, dritte und fünfte Radsatz der Lok war zu den Seiten hin beweglich gelagert, sodass auch enge Radien durchfahren werden konnte. Angetrieben wurde die vierte Achse. Bei den Neubaulokomotiven wechselte der Antrieb auf die dritte Achse.

Weblinks

 Commons: Saxonian VI K – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: DRG Class 99.67–71 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. F. Gemeinböck: Vor 35 Jahren - aus für den „Vike“, Schienenverkehr aktuell 5/2006, S. 7–9, Verlag Pospischil, Wien

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