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Tarutyne (Тарутине) Basisdaten Oblast: Oblast Odessa Rajon: Rajon Tarutyne Höhe: 88 m Fläche: 3,99 km² Einwohner: 6.080 (2004) Bevölkerungsdichte: 1.524 Einwohner je km² Postleitzahlen: 68500 Vorwahl: +380 4847 Geographische Lage: 46° 11′ N, 29° 9′ O46.18861111111129.15138888888988Koordinaten: 46° 11′ 19″ N, 29° 9′ 5″ O KOATUU: 5124755100 Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs Bürgermeister: Mykola Chartschenko Adresse: вул. Красна 201
68500 смт. ТарутинеStatistische Informationen Tarutyne (ukrainisch Тарутине; russisch Тарутино/Tarutino, deutsch Tarutino, rumänisch Tarutina, griechisch Thyratyna) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Odessa in der südlichen Ukraine. Die Siedlung ist etwa 118 Kilometer westlich von Odessa gelegen und Zentrum des gleichnamigen Rajons Tarutyne. Seit 1957 ist sie eine Siedlung städtischen Typs.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Siedlung gehörte bis 1918 zum Russischen Reich, kam dann zum Königreich Rumänien und wurde 1940 auf Grund des Hitler-Stalin-Paktes ein Teil der Sowjetunion. 1941 bis 1944 wurde sie von Rumänien besetzt, danach war sie ein Teil der Ukrainischen SSR beziehungsweise seit 1991 ein Teil der heutigen Ukraine. Die deutsche Bevölkerung schloss sich nach der sowjetischen Besetzung 1940 nahezu geschlossen der Umsiedlung ins Deutsche Reich an.
Bessarabiendeutsche Geschichte
Tarutino wurde 1814 von deutschen Auswanderern als erste Kolonie gegründet. Die Auswanderer, die sich hier niederließen, stammten vorwiegend aus dem norddeutschen Bereich. Darunter waren etwa 500 Personen aus Preußen, 250 aus Preußisch-Polen und 90 aus Mecklenburg. Nur etwa 70 stammten aus Württemberg. Daher wurde im Ort plattdeutsch gesprochen. Bei der Auswahl des Siedlungsortes war eine Wasserquelle entscheidend. Ursprünglich hieß der Ort auf Geheiß der russischen Ansiedlungsbehörde "Elisabeth ", später wurde er in Tarutino umbenannt. Das beruht auf eine siegreichen Schlacht der Russen gegen Napoleon während des Vaterländischen Kriegs 1812 beim Dorf Tarutino im Gouvernement Kaluga.
Ihre gute wirtschaftliche Entwicklung verdankt die Siedlung einem 1826 eingerichteten Wochenmarkt. Später gab es einen Getreide-, Pferde-, Wein- und Holzmarkt. Tarutino war die größte bessarabiendeutsche Ansiedlung in Bessarabien mit etwa 3.700 Bewohnern im Jahr 1940. Im Ort befanden sich zwei der drei höheren Schulen der Bessarabiendeutschen:
- Evangelisch-deutsches Mädchenlyzeum (Höhere Töchterschule), 1878 eröffnet
- Evangelisch-deutsches Knaben-Lyzeum,1906 eröffnet
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts siedelten sich im Ort zahlreiche Industriebetriebe an, beispielsweise eine Tuchfabrik, Brauerei, Färberei, Spinnerei, Gießerei, Dampfmühle, Ziegelei, Druckerei, Molkereien. Im Geschäftsbereich gab es Läden für Schuhe, Glas, Kurzwaren, Leder, Banken, Buchhandel. Die Bessarabiendeutschen entwickelten ein kulturelles Leben mit Sport- und Bildungsvereinen.
Persönlichkeiten
Siehe auch
- Liste deutscher Bezeichnungen bessarabiendeutscher Orte
- Liste deutscher Bezeichnungen ukrainischer Orte
Weblinks
- Ortsbeschreibung 1848 (englisch)
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