Beresyne (Tarutyne)

Beresyne (Tarutyne)
Beresyne
(Березине)
Wappen fehlt
Beresyne (Ukraine)
Beresyne
Beresyne
Basisdaten
Oblast: Oblast Odessa
Rajon: Rajon Tarutyne
Höhe: 40 m
Fläche: 5,7 km²
Einwohner: 3.830 (2004)
Bevölkerungsdichte: 672 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 68543
Vorwahl: +380 4847
Geographische Lage: 46° 14′ N, 29° 12′ O46.22722222222229.20361111111140Koordinaten: 46° 13′ 38″ N, 29° 12′ 13″ O
KOATUU: 5124755300
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs
Bürgermeister: Natalija Schyschkowa
Adresse: вул. Комсомольська 4
68542 смт. Березине
Statistische Informationen

Beresyne (ukrainisch Березине; russisch Березино/Beresino, deutsch Beresina) ist eine Siedlung städtischen Typs mit 3.830 Einwohnern in der Ukraine, die deutsche Auswanderer 1816 gründeten. Sie befindet sich westlich von Odessa in der Oblast Odessa zwischen dem Schwarzen Meer und der Grenze zu Moldawien. Der 6 km nordöstlich von Tarutyne gelegene Ort ist Teil des Rajons Tarutyne.

Weitere Nachbarorte, ebenfalls durch deutsche Auswanderer gegründet, sind Borodino und Wessela Dolyna (deutsch früher Klöstitz).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Beresina entstand 1816 als bessarabiendeutsche Siedlung (Dorf Nummer 7) in Bessarabien. Zar Alexander I. rief in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land, um die neu gewonnenen Steppengebiete, welche er in einem Krieg den Türken abgerungen hatte, zu kultivieren. Das Manifest stieß auf hohen Zuspruch, und so machten sich 65 deutsche Familien aus dem Warschauer Gebiet (vormals Preußisch-Polen), die einige Jahre zuvor dorthin ausgewandert waren, auf den Weg nach Südrußland. Wegen ihres Herkunftsgebiets wurden sie "Warschauer Kolonisten" genannt. Sie stießen auf schwäbische Auswanderer aus Württemberg und Baden, die mittels Ulmer Schachteln donauabwärts zum Schwarzen Meer fuhren. 72 Familien aus Württemberg und 65 Familien aus Polen gründeten im Jahre 1816 die Kolonie Beresina. Sie entstand im Tal des Flusses Kohylnyk (Kogälnik).

Die Ortsbezeichnung weist auf die Schlacht an der Beresina hin. Auf Weisung der russischen Ansiedlungsbehörde wurden viele neu gegründete Siedlungen, wie auch Beresina, nach Orten von siegreichen Schlachten gegen Napoleon I. benannt.

Beresina war bis 1940 eine Siedlung mit überwiegend deutschen Bewohnern. Sie hatten sich bis dahin ihre deutsche Muttersprache im schwäbischem Dialekt erhalten, auch wenn die Amts- und Schulsprachen russisch oder rumänisch waren. 1891 wurde das Kirchengebäude aus Kalkstein mit 750 Sitzplätzen fertig gestellt. Entscheidenden wirtschaftlichen Fortschritt brachte der Bau einer Eisenbahnlinie ab 1914 mit einem Bahnhof dicht am Ort. Die am 2. Januar 1916[1] eröffnete Strecke von Leipzig nach Akkerman erleichterte den Abtransport der landwirtschaftlichen Produkte und führte zur Ansiedlung von Geschäften. Von der Siedlungsgründung 1816 bis zur freilligen Umsiedlung der Einwohner im Jahre 1940 ins Deutsche Reich wuchs der Ort auf rund 3.000 Personen, darunter 2.653 deutschstämmige, an. Beresina gehörte wie ganz Bessarabien bis zum Jahre 1917 dem russischen Zarenreich an. Nach dem Ersten Weltkrieg war es rumänisches Staatsgebiet. Ab dem Jahre 1944 (und kurzzeitig 1940 bis 1941) gehörte es zur Sowjetunion, und seit deren Zerfall 1991 ist es heute ukrainisches Staatsgebiet. Seit 1957 ist Beresyne eine Siedlung städtischen Typs.

Quellen

  1. The Russian year-book 1916, Seite 265

Siehe auch

Weblinks



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