Teufelshöhle Steinau

Teufelshöhle Steinau
Teufelshöhle (bei Steinau)
Lage: Hessen, Deutschland
Geographische Lage: 50° 20′ 17,2″ N, 9° 27′ 18″ O50.338129.454997Koordinaten: 50° 20′ 17,2″ N, 9° 27′ 18″ O
Teufelshöhle (bei Steinau) (Hessen)
DEC
Teufelshöhle (bei Steinau)
Typ: Tropfsteinhöhle
Entdeckung: 1584
Schauhöhle seit: 1905
Beleuchtung: elektrisch (seit 1927)
Gesamtlänge: 137 Meterdep1
Länge des Schau-
höhlenbereiches:
124 Meterdep1

Die Teufelshöhle befindet sich drei Kilometer nördlich der Innenstadt von Steinau an der Straße in Richtung Freiensteinau an der L3179. Sie ist eine der wenigen bekannten Tropfsteinhöhlen in Hessen. Die etwa 2,5 Millionen Jahre alte Höhle wurde 1905 erschlossen. Durch ihren großen Karsthohlraum im unteren Muschelkalk stellt sie ein bedeutendes geologisches Naturdenkmal dar. Sie hat eine Gesamtlänge von 137 Meter. Unter Einbezug des künstlich geschaffenen Zugangsstollens beträgt die Länge 174 Meter.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung der Höhle

Durch Zuflüsse kalkaggressiver Gewässer (unter anderem des Ulmbaches) aus den hängenden basaltischen Gesteinen, die durch Auflösung des Kalkes Tropfsteine bilden (Stalaktiten = hängend und Stalagmiten = stehend), sowie durch Strudelbildung unterirdischer Wasserläufe als Entstehungsursachen von Hohlräumen (beispielsweise Dom).

Sehenswürdigkeiten

  • Dom: Größter, fast kreisrunder Hohlraum von etwa elf Meter Durchmesser, ehemals 25 Meter hoch. Durch abgebröckelte Gesteinsmassen nur noch 16 Meter Höhe. Schlotartige Verbindung zur Außenwelt (Erstbegehung der Höhle).
  • Kapelle: Hohlraum von etwa acht Meter Höhe und 5,5 Meter Breite und schleierförmigen Tropfsteingebilden.
  • Bienenkorb: Ein Stalagmit in Form eines Bienenkorbes.

Chronik

  • 1584: Entdeckung des Höhleneinsturztrichters durch das Einbrechen einer weidenden Kuh (Kuhhirte Jox Mellmann).
  • 1830: Papiermachergeselle Walter aus Steinau lässt sich als erster Mensch an einem Seil in die Höhle hinab.
  • 14. Juni 1898: Einfuhr in die Höhle durch Straßenbaumeister Lüders, Straßenwärter Methfessel und Dachdeckermeister Scheer.
  • 1905: Erschließung der Höhle durch den Bau eines 54 Meter langen Eingangsstollens durch drei bayerische Bergleute.
  • 11. November 1912: Gründung des Vereins zur Erschließung der Tropfsteinhöhle.
  • 10. März 1924 und 23. August 1983: Erklärung der Tropfsteinhöhle mit Umgebung zum Naturschutzgebiet.
  • 1927: Elektrisches Licht in Betrieb genommen.
  • 1952: Wieder zugänglich nach dem zweiten Weltkrieg.
  • 1976: Geologische und geophysikalische Untersuchungen der Höhle und Umgebung nach dem Geosonar-Verfahren.
  • 1978: Probebohrungen zur Erschließung neuer Hohlräume.
  • Seit 1998: Erschließung eines weiteren Höhlenraumes.

Führungen

Von Mai bis Ende Oktober ist die Tropfsteinhöhle für Besucher geöffnet, wobei eine Wegstrecke von 174 Meter bei Führungen zurückgelegt werden. Auch Rollstuhlfahrer können 150 Meter des Führungsweges besichtigen. Die durchschnittlichen Besucherzahlen der letzten Jahre liegt bei 16.000.

Siehe auch

Weblinks


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