- Thomm
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Wappen Deutschlandkarte 49.7423196.806799450Koordinaten: 49° 45′ N, 6° 48′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Trier-Saarburg Verbandsgemeinde: Ruwer Höhe: 450 m ü. NN Fläche: 4,49 km² Einwohner: 1.078 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 240 Einwohner je km² Postleitzahl: 54317 Vorwahl: 06500 Kfz-Kennzeichen: TR Gemeindeschlüssel: 07 2 35 135 Adresse der Verbandsverwaltung: Untere Kirchstraße 1
54320 WaldrachWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Hans-Peter Michels (WG Michels) Lage der Ortsgemeinde Thomm im Landkreis Trier-Saarburg Thomm (von lat. tumba = Hügel, moselfränkisch: [tom]) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ruwer an, die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat.
Thomm liegt im vorderen Osburger Hochwald an der Bundesstraße 52 (Abfahrten Osburg-Neuhaus und Neu-Hinkelhaus) zwischen Trier und Hermeskeil im moselfränkischen Sprachraum. Thomm ist bekannt für einen guten Viez (Apfelwein) und seine Bergbautradition (zusammen mit Fell). Von Thomm führt ein Grubenwanderweg zum Besucherbergwerk Fell. In Sichtweite von Thomm liegen die Herler Wacken und der Feller Hof, dorthin führt der Schiefer-Wackenweg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemarkung von Thomm liegt im vorderen Osburger Hochwald, dem sog. Osburger Hunsrück, und wird östlich und nördlich umflossen vom Thommerbach.
Geologie
In der Gemarkung wird die Grauwackenzone des Osburger Hochwaldes vom Ton- und Bänderschiefer abgelöst.
Benachbarte Gemeinden
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn (beginnend im Norden): Fell, Herl, Farschweiler, Osburg und Waldrach.
Geschichte
Die Gegend um Thomm und Osburg war vermutlich schon vor mehr als 2000 Jahren besiedelt, was Funde von Gegenständen und Baurückständen, auch keltischen Ursprungs, wie z. B. das Fürstengrab (Hügelgrab) bei Thomm, belegen. Hinkelstein heißt noch heute der Menhir, vermutlich aus spätneolithischer Zeit, der auf freier Flur an einem Feldwege 1 km westlich von Thomm, etwas rechts abseits der Bundesstraße 52 von Hermeskeil nach Trier steht. Er besteht aus fast weißem Quarz und hat die Gestalt einer schlanken Pyramide. Von ihm haben das neue und das in seiner Nähe gelegene alte Hinkelhaus, das durch einen Brand in den 1960er Jahren zerstört wurde, ihre Namen.
Thomm wird um das Jahr 1220 im Liber annalium iurium des Erzbischofs von Trier erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch eine undatierte Urkunde, mit der die kreuzfahrenden Ritter Peter von Merzig und Friedrich von der Brücke die ihnen in Osburg, Waldrach, Thomm und Riveris zustehende Hunria-Gerichtsbarkeit an den Trierer Erzbischof Theoderich verpfänden. Eine weitere urkundliche Erwähnung erfolgt im Jahre 1329 in einem Lehnsrevers derer von Oeren. Im Folgejahr wird bereits eine Kirche erwähnt in der Taxa generalis des Erzstiftes Trier. Das Patronatsrecht und der Zehnt waren ein kurtrierisches Lehen, das Bestandteil des kurfürstlichen Schenkenamtes war. 1538 kam das Lehen vom Schenk von Schmidtburg an die Freiherrn und späteren Reichsgrafen von Kesselstatt und verblieb dort bis zur napoleonischen Zeit.
Der Ort entwickelt sich wie folgt: im Trierer Feuerbuch von 1563 sind 16 Feuerstellen verzeichnet, 1684 nur noch 12. Mit dem Beginn des Schieferabbaues in der Nähe des Ortes steigt auch die Einwohnerzahl von 229 im Jahre 1787 auf 327 im Jahre 1818. 1978 waren es 877 Einwohner und 1998 mehr als 1000. 1788 erhält Thomm eine neue Kirche und 1964 wird nochmals eine neue Kirche errichtet, da die alte zu klein geworden war. Von der alten Kirche bleibt beim 1964er Bau nur noch der Glockenturm und die bis auf einen Grundriss abgetragene Außenmauer erhalten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Thomm weitgehend zerstört. Bei den alliierten Luftangriffen suchte die Bevölkerung Schutz in den Schiefergruben nahe des Ortes. Für die Gefallenen der beiden Weltkriege wurde bei der alten Kirche ein Kriegerdenkmal errichtet.
1920 wird der Männergesangverein gegründet, 1925 die Freiwillige Feuerwehr, 1927 die Bergmannskapelle Glück Auf und 1929 der Sportverein Glück Auf. Die Anfänge des Kirchenchores Cäcilia liegen im Dunkeln, erste schriftliche Aufzeichnungen darüber gibt es erst seit 1938. Seit 1969 gibt es Jugend-Organisationen in Thomm. 1987 wird der Heimat- und Verkehrsverein gegründet.
Seit 1971 wird alljährlich das Trierer Bergrennen am Thommer Berg zwischen Fell und Thomm veranstaltet. Auf derselben Strecke werden seit 2000 Wertungsprüfungen der ADAC Deutschland-Rallye gefahren.
2005 wird nach zweijährigen Bauarbeiten der Ausbau der Kreisstraße und die Neugestaltung der Dorfplätze mit einem großen Dorffest gefeiert und der neue Dorfbrunnen mit den historischen Steinen eingeweiht. 2007 gelingt der Fußballspielgemeinschaft Osburg-Thomm der Aufstieg in die Bezirksliga des Fußballverbandes Rheinland. 2009 ist Thomm Gastgeber des 15. Kreisjugendfeuerwehrzeltlagers des Kreisjugendfeuerwehrverbandes Trier-Saarburg mit etwa 600 teilnehmenden Jugendlichen. Beim Sportfest 2010 wird der neue Kunstrasensportplatz seiner Bestimmung übergeben.
Politik
Gemeinderat
Der Ortsgemeinderat in Thomm besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Ortsgemeinderat:[2]
SPD WG Michels Gesamt 2009 6 10 16 Sitze 2004 7 9 16 Sitze Ortsbürgermeister
Von Januar 1993 bis Juni 2009 war Otmar Brittner Ortsbürgermeister. Am 7. Juni 2009 wurde Hans-Peter Michels zum neuen Ortsbürgermeister gewählt.
- 1964 - 1993: Gerhard Müller, Ehrenbürger der Gemeinde Thomm
- 1952 - 1964: Matthias Krempchen
- 1948 - 1952: Matthias Berens
Wappen
Wappenbeschreibung: Unter silbernem Schildhaupt, darin ein blaues Schwert mit goldenem Griff, in Rot eine aufsteigende silberne Spitze, belegt mit schwarzem Hammer und Schlegel. [3]
Bis um 1800 zählte Thomm zum Kurfürstentum Trier. Hinweis darauf sind die Feldfarben Silber und Rot. Kirchen- und Ortspatron von Thomm ist der hl. Paulus. Sein Attribut, das Schwert, steht im Schildhaupt des Wappens. Unmittelbar bei Thomm befindet sich der sogenannte „Hinkelstein“, ein Natur- und Kulturdenkmal.[4] Er wird symbolisiert durch die silberne Spitze im unteren Schildteil. Die Thommer Schiefergruben waren über Jahrhunderte weithin bekannt. Erst in jüngster Zeit wurde der Abbau aufgegeben. Als Erinnerung daran stehen Hammer und Schlegel, die Symbole des Bergmanns.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Thomm
Sport
Einmal im Jahr um die Zeit der Sonnenwende im Juni ist Thomm Zielpunkt des Trierer Bergrennens, das zur Europa-Bergmeisterschaft zählt. Das Fahrerlager ist im Bereich des Gemeindehauses. Nach den Autos starten die Läufer zum Trierer Berglauf. Im Juni findet auch der 20-Stunden-Radmarathon rund um Fell und Thomm statt.[5]
Vereine
- Bergmannskapelle Glück Auf
- Freiwillige Feuerwehr
- Heimat- und Verkehrsverein
- Kirchenchor Cäcilia
- Männergesangverein
- Sportverein Glück Auf
- Jugendclub
- DTM Freunde Noßertal
Wirtschaft und Infrastruktur
Medien
Öffentliche Einrichtungen
- Jungenwaldhütte Thomm (Grillhütte)
- Bürgerhaus Thomm
- Alter Kindergarten
Persönlichkeiten
- Henricus Requisens, Franziskaner
- Peter Schnepp (* 1911, † 2011 in Boppard), langjähriger Pfarrer von Thomm; unter seiner Leitung wurde 1964 die neue Thommer Kirche erbaut;
- Raimund Brittner, (* 1963), Fußballspieler
- Anja Brittner-Widmann, Geographin (Literatur)
Bilder
Literatur
- Ralf Hansjosten: Non nobis sed posteris. Geschichte der Bergbaugemeinden Fell und Thomm. Kliomedia, Trier 2001, ISBN 3-89890-042-8.
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ http://www.thomm-online.de/th-wappen.htm
- ↑ Liste der Kulturdenkmäler im Landkreis Trier-Saarburg
- ↑ http://radmarathon-fell.de/
Weblinks
Commons: Thomm – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Homepage der Gemeinde
- Ortsportrait in Hierzuland, Südwest Fernsehen
- Links zum Thema Thomm im Open Directory Project
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