Verbandsgemeinde Ruwer

Verbandsgemeinde Ruwer
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Verbandsgemeinde Ruwer
Verbandsgemeinde Ruwer
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Ruwer hervorgehoben
49.750276.74288
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Fläche: 126,6 km²
Einwohner:

17.951 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 142 Einwohner je km²
Verbandsschlüssel: 07 2 35 04
Verbandsgliederung: 20 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Untere Kirchstraße 1
54320 Waldrach
Webpräsenz: ruwer.de
Bürgermeister: Bernhard Busch (FWG)
Lage der Verbandsgemeinde Ruwer im Landkreis Trier-Saarburg
Bescheid (Hunsrück) Beuren (Hochwald) Damflos Geisfeld Grimburg Gusenburg Hermeskeil Hinzert-Pölert Naurath (Wald) Neuhütten (Hochwald) Rascheid Reinsfeld Züsch Baldringen Greimerath (bei Trier) Heddert Hentern Kell am See Lampaden Mandern Paschel Schillingen Schömerich Vierherrenborn Waldweiler Zerf Kanzem Konz Nittel Oberbillig Onsdorf Pellingen Tawern Temmels Wasserliesch Wawern (Saar) Wellen (Mosel) Wiltingen Bonerath Farschweiler Gusterath Gutweiler Herl Hinzenburg Holzerath Kasel (bei Trier) Korlingen Lorscheid Mertesdorf Morscheid Ollmuth Osburg Pluwig Riveris (Gemeinde) Schöndorf (an der Ruwer) Sommerau (an der Ruwer) Thomm Waldrach Ayl Fisch (Saargau) Freudenburg Irsch (bei Saarburg) Kastel-Staadt Kirf Mannebach (bei Saarburg) Merzkirchen Ockfen Palzem Saarburg Schoden Serrig Taben-Rodt Trassem Wincheringen Bekond Detzem Ensch Fell (Mosel) Föhren Kenn Klüsserath Köwerich Leiwen Longen Longuich Mehring (Mosel) Naurath (Eifel) Pölich Riol Schleich Schweich Thörnich Aach (bei Trier) Franzenheim Hockweiler Igel (Mosel) Kordel (Eifel) Langsur Newel Ralingen Trierweiler Welschbillig Zemmer Trier Saarland Luxemburg Landkreis Birkenfeld Landkreis Bernkastel-Wittlich Eifelkreis Bitburg-PrümKarte
Über dieses Bild

Die Verbandsgemeinde Ruwer ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie liegt südöstlich von Trier, der ältesten römischen Stadt Deutschlands, im moselfränkischen Sprachraum. Das Gebiet der Verbandsgemeinde ist geprägt durch die jahrtausendealte Weinkulturlandschaft des unteren Ruwertals sowie die links und rechts der Ruwer bis in den Osburger Hochwald und die Schöndorfer Pfarrei ansteigenden waldreichen Ausläufer des Hunsrücks.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Ruwertal

Die Verbandsgemeinde Ruwer liegt hauptsächlich im Bereich der naturräumlichen Landschaftseinheiten Unteres Ruwertal, Ruwerengtal, Osburger Hunsrück und Osburger Hochwald, teilweise auch im Bereich der Pellinger Hochflächen, dem Tarforster Plateau und der Leiwener Moselrandhöhen.[2]

Die Höhenlage des Verbandsgemeindegebietes reicht von etwa 135 Meter über NN bei Mertesdorf bis zu 708 Meter über NN auf dem Rösterkopf bei Osburg. Am Fuße des Rösterkopfes entspringt der rechte Moselzufluss Ruwer.

Die Verbandsgemeinde liegt überwiegend im Wassereinzugsgebiet der Ruwer mit ihren Nebenbächen, insbesondere der Riveris. Der östliche Teil der Verbandsgemeinde liegt im Einzugsgebiet des Feller Baches mit Nebengewässern, kleinere Gebiete liegen im Bereich der Wadrill (Prims) im südöstlichen Teil der Gemarkung Osburg, im Bereich des Olewiger Baches bei Ollmuth und im Bereich des Meierbaches (Mosel) bei Mertesdorf.[3]

Benachbarte Kommunen

Nachbarkommunen sind im Uhrzeigersinn (beginnend im Norden):

Verbandsangehörige Gemeinden

Name Fläche
(km²)
1563
(Feuerst.)
1684
(Feuerst.)
1815
(Einwohner)
1950
(Einwohner)
2000
(Einwohner)
31. Dezember 2010[4]
(Einwohner)
coat of arms Bonerath 4,25 6 6 151 221 246 254
coat of arms Farschweiler 7,45 13 8 197 531 748 748
coat of arms Gusterath 4,41 5 9 141 339 1915 1907
coat of arms Gutweiler 2,51 7 7 100 291 711 647
coat of arms Herl 2,83 5 7 140 199 231 273
coat of arms Hinzenburg 2,87 3 3 82 163 158 128
coat of arms Holzerath 6,79 6 5 186 326 472 419
coat of arms Kasel 4,53 25 21 255 1029 1272 1247
coat of arms Korlingen 2,08 9 6 97 194 843 778
coat of arms Lorscheid 5,09 11 12 187 444 580 584
coat of arms Mertesdorf 6,47 20 14 287 990 1681 1669
coat of arms Morscheid 5,48 17 18 227 526 822 967
coat of arms Ollmuth 3,93 4 4 91 174 162 171
coat of arms Osburg 32,92 23 17 515 1227 1938 2391
coat of arms Pluwig 4,87 9 9 250 657 1163 1437
coat of arms Riveris 2,11 4 4 133 286 366 429
coat of arms Schöndorf 10,03 12 12 296 716 820 752
coat of arms Sommerau 1,04 1 1 29 111 70 77
coat of arms Thomm 4,49 16 12 327 707 997 1078
coat of arms Waldrach 12,46 53 41 533 1649 2043 1995
Coat of arms Σ VG Ruwer 126,60 249 216 4224 10.780 17.238 17.951

Klima

Diagramm Der Jahresniederschlag an der Messstation des Deutschen Wetterdienstes in Mertesdorf im Ruwertal beträgt 760 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im November.

Raumplanung

Das nächstgelegene Oberzentrum ist die kreisfreie Stadt Trier. Die Gemeinden Waldrach und Osburg bilden einen grundzentralen Versorgungsbereich mit Funktionsteilung. Umliegende Grund- oder Mittelzentren sind Reinsfeld, Kell am See, Zerf, Schweich und Hermeskeil.

Geschichte

Rathaus Waldrach

Die Orte der Verbandsgemeinde gehörten in kurtrierischer Zeit zum Amt Pfalzel, zum Amt St. Maximin, zum Amt St. Paulin, zum Amt Grimburg oder zu weiteren Herrschaften. Diese Ämter waren in Pflegen unterteilt. Zum Ende des 18. Jahrhunderts umfasste die Pflege Waldrach im Amt Pfalzel die Orte Bonerath, Eitelsbach, Farschweiler, Filsch, Gutweiler mit Sommerau, Hinzenburg, Hockweiler, Irsch, Kasel, Korlingen, Morscheid, Osburg, Riveris, Schöndorf, Thomm und Waldrach.[5]

In napoleonischer Zeit entstanden die Mairien in Ruwer, Farschweiler, Schöndorf und Irsch. Diese wurden in preußischer Zeit zu den Bürgermeistereien Ruwer, Farschweiler, Schöndorf und Irsch umfunktioniert. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Bürgermeistereien Irsch und Schöndorf zur Bürgermeisterei Irsch-Schöndorf in Wilzenburg vereinigt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Bürgermeistereien zu Ämtern umbenannt.

Bei Neuorganisation der Ämter in der Region Trier wurde 1934 das Amt Waldrach in Ruwer gebildet. Das frühere Amt Ruwer, welches aus nur sieben Gemeinden bestand, bekam 14 neue Gemeinden hinzu. 1954 wurde das Amt wieder zu Amt Ruwer umbenannt, bevor schließlich bei der Gebietsreform 1969 die Umwandlung in eine Verbandsgemeinde erfolgte.

Dabei wurden die Gemeinden Ruwer und Eitelsbach vereinigt und unter dem Namen Ruwer/Eitelsbach einer der 19 Bezirke der Stadt Trier. Hinzenburg kam von der Verbandsgemeinde Kell am See zur Verbandsgemeinde Ruwer.

Der Bau des neuen Rathauses der Verbandsgemeinde Ruwer wurde im März 2004 in Waldrach begonnen und im November 2005 offiziell in Betrieb genommen. Die neue Touristinformation der Verbandsgemeinde in Kasel wurde im Sommer 2006 ihrer Bestimmung übergeben und im Jahre 2009 vom rheinland-pfälzischen Fachbeirat der Initiative ServiceQualität Deutschland als „Qualitätsbetrieb Stufe 1“ sowie als „Qualitätsbetrieb der Dachmarke Mosel“ ausgezeichnet.

Religionen

80 Prozent der Bevölkerung der Verbandsgemeinde gehören der römisch-katholischen Kirche in der Diözese Trier an, 9 Prozent der evangelischen in der Evangelischen Kirche im Rheinland, 1 Prozent einer sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft und 9 Prozent keiner oder keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft.[6]

Kirchen

Einwohnerentwicklung

Im Gebiet der Verbandsgemeinde Ruwer gab es nach dem Trierer Feuerbuch von 1563 249 Feuerstellen (entspricht etwa fünf bis sechs Einwohnern je Feuerstelle) und im Jahre 1684 216 Feuerstellen.

Entwicklung der Einwohnerzahl, bezogen auf das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde:

  • 1815 – 04.224
  • 1871 – 06.953
  • 1905 – 08.073
  • 1939 – 10.405
  • 1950 – 10.780
  • 1965 – 12.338
  • 1970 – 12.773
  • 1975 – 14.108
  • 1980 – 15.733
  • 1985 – 16.174
  • 1990 – 16.294
  • 1995 – 16.821
  • 2000 – 17.238
  • 2005 – 17.690
  • 2010 – 18.042

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Politik

Die Verbandsgemeinde Ruwer und alle Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde sind Mitglied im Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz.

Verbandsgemeinderat

Der Verbandsgemeinderat Ruwer besteht aus 32 gewählten Mitgliedern und Bürgermeister Busch als Vorsitzenden. Stellvertreter des Bürgermeisters sind die Beigeordneten Günter Jakobs (CDU) und Karl-Heinrich Ewald (SPD).

Sitzverteilung im gewählten Verbandsgemeinderat:[7]

  SPD CDU FWG GRÜNE Gesamt
2009 9 12 8 3 32 Sitze
2004 8 14 8 2 32 Sitze
1999 10 15 5 2 32 Sitze
1994 12 15 5 - 32 Sitze

(Stand: Kommunalwahl vom 7. Juni 2009)

Nach der Hauptsatzung der Verbandsgemeinde Ruwer sind Ausschüsse des Verbandsgemeinderates der Haupt- und Finanzausschuss, der Bau- und Planungsausschuss, der Rechnungsprüfungsausschuss, der Jugend-, Sport- und Sozialausschuss, der Fremdenverkehrs- und Weinbauausschuss, der Werksausschuss Abwasserwerk, der Kulturausschuss, der Schulträgerausschuss und der Umwelt- und Naturausschuss.[8]

Bürgermeister

Liste der Amtsbürgermeister bzw. Bürgermeister:

  • 1917 - 1937 Eduard Voss
  • 1937 - 1945 Josef Jost
  • 1945 - 1946 Josef Koster
  • 1946 - 1961 Karl Rittel
  • 1961 - 1965 Walter Steffens
  • 1965 - 1996 Hermann Feldges, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
  • seit 1996 Bernhard Busch

Die erste Direktwahl eines Bürgermeisters fand statt am 22. Oktober 1995. Klaus Longen (CDU) erzielte 42,85 % der Stimmen, Helmut Striethorst (SPD) erhielt 14,29 % und Bernhard Busch (FWG) bekam 42,86 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,57 %. Bei der erforderlichen Stichwahl am 5. November 1995 setzte sich Bernhard Busch mit 68,33 % gegen Klaus Longen (31,67 %) durch bei einer Wahlbeteiligung von 65,12 %. Damit war Bernhard Busch für die Amtszeit vom 1. März 1996 bis zum 29. Februar 2004 gewählt.

Am 29. Juni 2003 fand die nächste Bürgermeisterwahl statt. Wolfgang Annen (CDU) bekam 26,55 % der Stimmen, Jürgen Breiling (SPD) 10,43 % und Bernhard Busch (FWG) 63,02 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,89 %. Somit war Bernhard Busch für weitere acht Jahre gewählt.

Bei der Bürgermeisterwahl am 19. Juni 2011 gewann Amtsinhaber Bernhard Busch (FWG) mit 66,5 % der Stimmen vor Mechthild Michels (GRÜNE) mit 19,4 % und Sascha Hermes (CDU) mit 14,1 % und wurde dadurch für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung betrug 41,2 %.[9]

Wappen und Flagge

Wappen

Wappenbeschreibung: Das Wappen ist geteilt. Oben in Gold ein halber, doppelköpfiger schwarzer, rot bewehrter Adler mit einem Herzschild. In ihm in Blau ein nach rechts schreitender silberner Bär, links oben begleitet von einem sechsstrahligen silbernen Stern. Unten in Grün ein schräglinkes Wellenband, rechts oben begleitet von einem silbernen Rebstiel mit einer silbernen Traube und einem silbernen Blatt, links unten begleitet von einer silbernen Axt und einer silbernen Schaufel, die sich kreuzen.

Wappenbegründung: Der Ort Ruwer, der bis Oktober 2005 Sitz der Verbandsgemeinde Ruwer war, gehörte seit dem Mittelalter bis Ende des 18. Jahrhunderts zu dem Besitz der Abtei St. Maximin in Trier, die als Zeichen ihrer Reichsunmittelbarkeit den doppelköpfigen Reichsadler mit einem Herzschild im Wappen führte. In dem Herzschild erscheint ein Bär mit einem Stern, der in der Ikonografie des Hl. Maximin eine Rolle spielt. In der unteren Wappenhälfte deutet das Wellenband auf die Ruwer als beherrschenden Fluss der Landschaft hin, in welcher der Weinbau - verkörpert durch die Traube - die Landwirtschaft - verkörpert durch die Schaufel - und die Forstwirtschaft - verkörpert durch die Axt - die wirtschaftlichen Hauptrollen spielen.

Europaflagge Landesflagge von Rheinland-Pfalz Hissflagge der Verbandsgemeinde Ruwer Seit Anfang 2006 führt die Verbandsgemeinde eine Hissflagge in den kurtrierischen Farben Rot und Weiß mit dem Wappen im oberen Drittel. Sie steht zusammen mit der Europaflagge und der Landesflagge von Rheinland-Pfalz vor dem Rathaus in Waldrach.

Wahlen

Die Verbandsgemeinde Ruwer gehört zum Bundestagswahlkreis Trier und zum Landtagswahlkreis Trier/Schweich.

Wahlergebnisse[10]
(Angaben in Prozent)
Wahlbeteil. CDU SPD FDP GRÜNE LINKE Sonstige
Landtagswahl 2011 68,1 35,5 34,2 3,3 17,6 3,3 6,1
Bundestagswahl 2009 78,8 37,9 22,5 14,7 11,5 9,7 3,7
VG-Ratswahl 2009 65,3 38,8 26,9 - 8,7 - 25,6
Europawahl 2009 64,9 42,6 23,7 10,1 11,9 3,2 8,5
Landtagswahl 2006 62,3 33,0 48,6 5,9 5,2 2,1 5,2
Bundestagswahl 2005 84,3 36,8 36,6 10,1 8,3 5,4 2,8
VG-Ratswahl 2004 66,4 43,1 24,9 - 7,7 - 24,2
Europawahl 2004 65,8 50,3 24,4 5,0 11,0 - 9,3
Bundestagswahl 2002 84,8 39,6 40,2 8,1 9,2 0,8 2,0
Landtagswahl 2001 69,4 36,0 47,2 5,2 6,3 - 5,3

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Relief Winzer im Weinkontor
  • Zeugnisse aus der Römerzeit sind die Reste des Originals der Römischen Ruwerwasserleitung in Waldrach und der Nachbau der römischen Wasserleitung in Waldrach an der Straße der Römer, die Reste einer römischen Gesteinsmühle in Mertesdorf, das Relief Winzer im Weinkontor in Mertesdorf und das Römerlager bei Holzerath.
  • Südöstlich von Osburg befindet sich in der Nähe der Bundesstraße 52 an der Grünbrücherschneise ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Veranstaltungen

Ruwertal aktiv

Der autofreie Sonntag Ruwertal aktiv wird am dritten Augustwochenende zwischen Trier-Ruwer und Riveris durchgeführt.

Veranstaltungen des im Jahre 1989 gegründeten Ruwer-Riesling e. V. sind die Tage der offenen Weinkeller im Ruwertal (Mai), die Jungweinprobe im Bürgerhaus Mertesdorf, der Ruwertaler Frühling am Pfingstsonntag in den Weinbergen zwischen Kasel und Mertesdorf, die Vergleichsweinprobe im Bürgerhaus Kasel, das Ruwerweinfest in Kasel (Juni), das Ruwertaler Weinstraßenfest (August), die kulinarischen Ruwer-Riesling-Abende und der Weinmarkt im Bürgerhaus in Kasel (November).

Von den zahlreichen Karnevalsveranstaltungen, Kirmessen, Pfarrei- und Vereinsfesten, Weihnachtsmärkten und weiteren Veranstaltungen sind hervorzuheben das Osburger Dorf- und Heimatfest (Mai) mit dem Auftritt international bekannter Interpreten, der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Mertesdorf und die Karl-May-Festspiele in Pluwig.

Motorsportliche Veranstaltungen sind das Trierer Bergrennen bei Thomm und die ADAC-Rallye Deutschland im Ruwertal.

Wirtschaft und Infrastruktur

Weinbergslage Kaseler Nies'chen

Die Wirtschaft ist durch Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und Tourismus geprägt, historisch auch durch Schieferabbau im Ruwer-, Riveris- und Noßertal sowie Erzabbau (bei Pluwig). Den Bedürfnissen älterer und kranker Menschen kommt die DRK-Sozialstation in Waldrach entgegen, die auch die Aufgaben eines Pflegestützpunktes wahrnimmt.

Ansässig sind verschiedene Industrie-, Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie 78 landwirtschaftliche und 29 Weinbau-Betriebe[12]. Weingüter sind beispielsweise das Weingut Maximin Grünhaus, das Weingut Erben von Beulwitz, das Weingut Karlsmühle, das Dominikaner-Weingut von Nell oder das Weingut Reichsgraf von Kesselstatt.

Industrie- und Gewerbegebiete befinden sich in Gusterath-Tal, Osburg-Neuhaus, Waldrach u. a. Bei Mertesdorf befindet sich an der Bundesstraße 52 die Zentraldeponie des Zweckverbandes Abfallwirtschaft im Raum Trier mit der im Jahre 2007 fertig gestellten mechanisch-biologischen Mülltrocknungsanlage.

Durch das Gebiet der Verbandsgemeinde verläuft die Bundesstraße 52 (Trier-EhrangHermeskeil) sowie mehrere Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen. Nächstgelegene Autobahnen sind die A 602 (TrierAD Moseltal) bei Kenn, die A 64 bei Trier-Ehrang, die nach Luxemburg führt, und die A 1 mit den Anschlussstellen AD Moseltal und Reinsfeld (Hochwald).

Die Orte der Verbandsgemeinde liegen im Bereich des Verkehrsverbundes Region Trier, der nächste ICE-Bahnhof ist Trier Hbf. Ein Moselhafen befindet sich in Trier-Ehrang. Die nächsten Flughäfen sind in Luxemburg, Hahn und Saarbrücken.

In verschiedenen Gemeinden der Verbandsgemeinde befinden sich Geschäftsstellen bzw. Filialen der Sparkasse Trier, der Volksbank Trier, der Volksbank Hochwald-Saarburg und der Postbank.

Flächennutzung: Die Bodenfläche beträgt insgesamt 126,6 km², davon Landwirtschaftsfläche 33,3 %, Waldfläche 54,8 %, Wasserfläche 0,6 %, Siedlungs- und Verkehrsfläche 11,2 %, Sonstige Flächen 0,2 %.

Windenergieanlagen befinden sich auf den Höhen zwischen Gusterath und Trier-Irsch (Kuppensteiner Wild) sowie zwischen Waldrach und Fell (an der Bundesstraße 52).[13]

Tourismus

Medien

Örtliche Medien sind der Trierische Volksfreund, historisch auch die Trierische Landeszeitung (bis 1974), und der Mosel-Ruwertaler Wochenspiegel (seit 1984). Das Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer erschien 1971 und ab 1974 als Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer. Es enthält seit 1999 auch die Mitteilungen, Informationen und amtlichen Bekanntmachungen der Kreisverwaltung Trier-Saarburg.[15] Ein weiteres Medium ist seit 1998 die Website der Verbandsgemeinde Ruwer, ruwer.de.

Öffentliche Einrichtungen

Im Bereich der Verbandsgemeinde gibt es 20 örtliche Feuerwehreinheiten mit etwa 400 Aktiven und 13 Jugendfeuerwehren mit etwa 200 Jugendlichen. Wehrleiter der Verbandsgemeinde Ruwer ist Josef Hartmann, dem im November 2009 das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande von Landrat Günther Schartz verliehen worden ist.[16]

Die Feuerwehreinsatzzentrale der Verbandsgemeinde Ruwer ist im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Waldrach eingerichtet. In Waldrach stehen die Fahrzeuge ELW 1, LF 8, LF 20/16 und DLK 16/4 zur Verfügung.[17]

Weitere öffentliche Einrichtungen sind die Schulturnhallen in Gusterath, Osburg, Schöndorf und Waldrach sowie die Altenberghalle in Gutweiler, die Ruwertalhalle in Mertesdorf und die Sporthalle Pluwig. Der Grundstein für die neue Mehrzweck-Sporthalle in Osburg wurde am 8. Dezember 2010 gelegt.[18]

Die Versorgung mit Trinkwasser nach der Trinkwasserverordnung erfolgt durch den Zweckverband Wasserwerk Ruwer für alle Gemeinden der Verbandsgemeinde bis auf Gutweiler, Korlingen und Sommerau, die durch die Stadtwerke Trier versorgt werden. Darüber hinaus erhalten die Trierer Stadtteile Ruwer und Eitelsbach sowie die Gemeinden Franzenheim und Hockweiler im Bereich der Verbandsgemeinde Trier-Land und Pellingen (in der Verbandsgemeinde Konz) das Wasser durch das Wasserwerk Ruwer. Von den vier Wasseraufbereitungsanlagen in Holzerath, Lorscheid, Osburg und Riveris wird das Wasser zu den 14 Wasserhochbehältern mit insgesamt 8.830 m³ Gesamtspeichervolumen geleitet und dann in die Ortsnetze verteilt. Der Wasserhärtegrad im Bereich des Wasserwerks ist weich. Für die Abwasserbeseitigung im Bereich der Verbandsgemeinde ist der Eigenbetrieb Abwasserwerk Ruwer zuständig. Die Klärung der Abwässer erfolgt im Klärwerk Ruwertal sowie in den Klärteichen Farschweiler/Herl und Lorscheid.

Der Zweckverband Freibad Ruwertal hat die Aufgabe, das seit 1967 bestehende Freibad in Mertesdorf zu betreiben und zu unterhalten. Ihm gehören an die Verbandsgemeinde Ruwer und die Stadt Trier. Das Freibad verfügt über ein 50-m Schwimmerbecken mit Sprungturm, ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche und Wasserfall, ein Planschbecken mit Spielgeräten und ein Gartenrestaurant.

Bildung

In der Verbandsgemeinde befinden sich die Grundschulen Farschweiler, Gusterath, Mertesdorf, Osburg, Schöndorf und Waldrach, die Realschule plus und die Ganztagsschule in Waldrach sowie die Außenstellen Gusterath, Gutweiler, Kasel, Mertesdorf, Thomm und Waldrach der Volkshochschule Ruwer. Gemeindliche oder kirchliche Kindertagesstätten sind in Gusterath, Gutweiler, Holzerath, Kasel, Lorscheid, Mertesdorf, Morscheid, Osburg, Pluwig, Thomm und Waldrach. Weiterführende Schulen gibt es in den umliegenden Städten Trier, Schweich und Hermeskeil.

Bilder

Literatur

  • Vom Caseler Pitt und der Hütten Marei - Geschichten und Geschichte aus dem Ruwertal und dem vorderen Hochwald, Herausgeber: Volkshochschule Verbandsgemeinde Ruwer, 1991
  • Ewald Wegner (Bearbeiter): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 12.2: Kreis Trier-Saarburg. Verbandsgemeinden Ruwer, Schweich und Trier-Land. Werner, Worms 1994. ISBN 3-88462-110-6
  • Willi Blum: Natur- und Kulturdenkmale in der Verbandsgemeinde Ruwer, Herausgeber: Volkshochschule, Trier 1978

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. a b Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz
  3. Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB)
  5. Trierische Chronik / Zeitschr. d. Gesellschaft für Trierische Geschichte und Denkmalpflege
  6. ewois.de
  7. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Verbandsgemeinderat
  8. Hauptsatzung der Verbandsgemeinde Ruwer vom 1. Juli 2009
  9. Ergebnis Wahl Bürgermeister/in VG Ruwer 2011
  10. Wahlergebnisse
  11. Trierischer Volksfreund
  12. Statistik über die Verbandsgemeinde Ruwer
  13. Informationen der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie
  14. Saar-Hunsrück-Steig: Etappen
  15. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  16. Pressemeldung der Kreisverwaltung Trier-Saarburg
  17. Feuerwehr Waldrach
  18. Trierischer Volksfreund

Weblinks

 Commons: Verbandsgemeinde Ruwer – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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