- Ummeln in Niedersachsen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Hildesheim Höhe: 76 m ü. NN Fläche: 35,62 km² Einwohner: 8165 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner je km² Postleitzahl: 31191 Vorwahl: 05126 Kfz-Kennzeichen: HI Gemeindeschlüssel: 03 2 54 003 Adresse der Gemeindeverwaltung: Marktstr. 7
31191 AlgermissenWebpräsenz: Bürgermeister: Wolfgang Moegerle (CDU) Algermissen ist eine Gemeinde im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus sechs Ortschaften: Algermissen, Lühnde, Groß Lobke, Bledeln, Ummeln und Wätzum. Die Gemeinde erstreckt sich über 35,56 Quadratkilometer und hatte im Januar 2008 rund 8.700 Einwohner.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt im oberen Teil eine Elster auf gelbem Grund. Der untere Teil ist grün.
Geschichte
Kernort
Die älteste urkundliche Erwähnung Algermissens ist aus dem Jahr 985 erhalten. Im Jahr Die beiden ehemals selbstständigen Dörfer Groß und Klein Algermissen zählen zu den ältesten Siedlungen im Gau Astfala und gehörten gemeinsam als Pfarrbezirk zum Bann Lühnde. Vom 12. bis 14. Jahrhundert kommt ein Adelsgeschlecht „von Algermissen“ vor. Ein Dietrich von Algermissen führte bereits 1350 eine Elster in seinem Siegel – heute das Wappentier der Gemeinde. 1985 feierte Algermissen das 1000-jährige Bestehen.
Durch die ununterbrochene Zugehörigkeit zum Hochstift Hildesheim blieb Algermissen von der Reformation weitgehend unberührt und hat auch heute noch eine deutliche und in Niedersachsen überraschende katholische Bevölkerungsmehrheit. Die nach Norden angrenzenden Orte sind dagegen vorwiegend evangelisch-lutherisch. Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten im März 1626 die Dänen beide Dörfer. Eine rasante Entwicklung erlebte Algermissen im späten Mittelalter.
Die größten Umwälzungen brachte das 19. Jahrhundert mit der Einweihung der Eisenbahnstrecke Hildesheim–Lehrte (1846), dem Bau des Ziegelwerkes, der Zuckerfabrik und der Molkerei sowie den Gründungen zahlreicher Firmen und Vereine. Die Molkerei versandte zum Beispiel ihre Produkte nach Hamburg, Berlin und Köln. Bis zu 130.000 Gänse sind in früheren Jahren in den Betrieben des Dorfes zum Weihnachtsfest gemästet worden. Die Reichsbahn baute eigens für die Gänsetransportzüge aus Polen und Russland einen eigenen Gänsebahnhof.
Unter Pfarrer Franz-Kaspar Köhnen, volle 56 Jahre hier im Amt, entstand die heutige Pfarrkirche St. Matthäus mit dem imponierenden Barockaltar, geweiht am 5. Mai 1720. Wertvoll ist das Gestühl mit den geschnitzten Wangen. Der heutige Kaplan Janz führt die Gemeinde weiter in die moderne Zeit. Die noch ältere gotische St. Mauritius-Kapelle (14. Jahrhundert) mit den Jahreszahlen 1670, 1710, 1875, 1915 und 1961 im Wetterhahn ist das älteste aller Gebäude im Ort.
Auch heute noch werden Traditionen gepflegt: Fronleichnam mit Kesselpauken, Böllerschießen und eigenen Musikstücken; Fastnacht: Rosenmontagsvergnügen der Junggesellschaft, Wegbringen von Fastnachtskerlen nach Mitternacht, „Fuen“ der Mädchen und Jungen bei dem sie von Haus zu Haus ziehen, Gedichte aufsagen und Süßigkeiten erbitten; Fastnachtsumzug mit Bären; Sammeln von Heilkräutern (Weihbund) zum Tag Mariä Himmelfahrt, die Flur- und Bittprozession sowie die Wallfahrt in das westfälische Werl zum Fest Mariä Heimsuchung Anfang Juli.
Eine Besonderheit bietet der alte Dorffriedhof an der Pfarrkirche mit 20 wertvollen Grabsteinen, deren älteste von 1700 stammen. Der Stein des Seiltänzers und Gleichgewichtskünstlers Joseph Bruns steht am Hauptweg. Sehenswert sind im Ort weiter noch 17 Wege- und Flurkreuze, Standbilder und Bildstöcke, darunter auch die Fronleichnamsaltäre von 1744.
Bemerkenswert ist auch der Domküsterhof in der Alten Straße, erbaut 1629 – einer der ältesten Bauernhöfe im Landkreis Hildesheim. Einen lohnenden Gang in die Geschichte bietet das Heimatmuseum in der Neuen Straße 10 mit seiner ostdeutschen Heimatstube, den handwerklichen und hauswirtschaftlichen Sammlungen, historischer Schuleinrichtung sowie sporthistorischer Sammlung. Zahlreiche Bilddokumente ab 1864 runden das Bild des Dorfalltags ab.
Das Kriegsopferdenkmal an der Neuen Straße wurde in den 1970er Jahren errichtet. Es ist ein Werk von Hanns Joachim Klug.
Ortsteile
Lühnde war eine bedeutende und leicht befestigte Siedlung. Die romanische St.-Martins-Kirche stammt aus dem Jahr 1117.
Die erste urkundliche Erwähnung von Groß Lobke kann nicht konkret eingegrenzt werden, da unterschiedliche Schreibweisen auf eine oder mehrere Siedlungen in der Gegend hinweisen.
Bledeln wurde 1160 erstmals erwähnt. Das Dorf Ummeln trat 1274 in Urkunden erstmalig in Erscheinung. Im gleichen Jahr tauchte auch das Dorf Wätzum erstmals auf.
Verkehr
Westlich der Gemeinde verläuft die Bundesautobahn 7. Südwestlich verläuft die Bundesstraße 494 von Hildesheim Richtung Peine. Der Bahnhof Algermissen liegt an der Bahnstrecke Lehrte–Hildesheim.
Persönlichkeiten
- Bischof Joseph Ernst, Bischof von Hildesheim von 1915 bis 1928
- Diane Heidkrüger wurde 1976 in Algermissen geboren; besser bekannt ist die Schauspielerin unter ihrem Künstlernamen Diane Kruger
- Der Schauspieler Bruno Eyron wurde 1963 im Algermissener Ortsteil Lühnde geboren; bekannt wurde er in seiner Rolle als Hauptkommissar Balko.
- Der Fußball-Trainer Mirko Slomka geboren 12. September 1967 in Lühnde, einem Ortsteil der Gemeinde Algermissen
Weblinks
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