Uni Siegen

Uni Siegen

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Universität Siegen
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Gründung 1972
Ort Siegen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Leitung Ralf Schnell
Studenten 12.201 (WS 2008/09)[1]
Mitarbeiter 1358 (2007)
davon Professoren 198 (2007)
Jahresetat 88,4 Mio. EUR (HHJ 2008) zzgl. Drittmittelausgaben
Website www.uni-siegen.de

Die Universität Siegen hat ihren Sitz in der Stadt Siegen, Deutschland und ging aus der Universität-Gesamthochschule Siegen hervor. Der internationale Name ist University of Siegen.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Haardter Berg aus südlicher Richtung

Die Universität Siegen ist eine Hochschule des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Fast alle Vorlesungen werden in deutscher Sprache abgehalten. Insgesamt sind (Stand 2007) 1358 Beschäftigte an der Universität angestellt, davon 198 Professoren, 568 Wissenschaftliche Mitarbeiter, 560 Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter und 32 Auszubildende.[2]

Geschichte

Schematische Darstellung der Geschichte

Die Tradition Siegens als Heimstätte von Bildung und Wissenschaft reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. 1536 übertrug der Landesherr, Graf Wilhelm der Reiche von Nassau, dem sächsischen Pädagogen und Theologen, Erasmus Sarcerius die Einrichtung einer Lateinschule. In den Jahren 1594 bis 1599/1600 und nochmals von 1606 bis 1609 war die 1584 in Herborn gegründete calvinistisch-reformierte Hohe Schule Johannea von Herborn nach Siegen verlegt und in Gebäuden am Unteren Schloss untergebracht.

Wiesenbauschule

Im Jahr 1853 wurde die über die Landesgrenzen hinaus bekannte Wiesenbauschule gegründet. Sie beschäftigte sich mit dem Wiesenbau beziehungsweise der Wiesenmelioration. Durch geeignete Be- und Entwässerung der Wiesen sollten Erträge landwirtschaftlicher Nutzflächen optimiert werden. Eine solche Optimierung war insbesondere im Siegerland nötig, da aufgrund des großen Bedarfs an Holzkohle der umliegenden Eisenhütten die meisten Nutzflächen Wälder waren. Die Wälder schränkten die zur Viehzucht geeigneten Flächen stark ein, weswegen nach Möglichkeiten zur Verbesserung des Ertrags der knappen Wiesen geforscht werden musste.

Der Schwerpunkt der Ausbildung verlagerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Richtung Bauingenieurwesen, aus diesem Grund nannte sich die Wisenbauschule ab 1962 Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen.

Vorläufer und Gründung

Die erste jüngere akademische Einrichtung in Siegen (damals mit Standort in Weidenau/Hüttental) erfolgte mit der Gründung der Pädagogischen Hochschule Siegerland im Jahr 1964. Durch die im Jahr 1965 vorgenommene Zuordnung zur Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe als Abteilung Siegerland wurde sie in eine wissenschaftliche Hochschule umgewandelt.

Am 1. August 1971 wurden die Fachschulen Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen, Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen Siegen, Staatliche Höhere Wirtschaftsfachschule Siegen, Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen Gummersbach und die Höhere Fachschule für Sozialpädagogik in Aufbauform Siegen in die neu errichtete Fachhochschule in Siegen mit Abteilungen Gummersbach und Siegen übergeleitet.[3]

Am 1. August 1972 wurde die Gesamthochschule mit Sitz in Siegen/Hüttental zusammen mit vier weiteren Gesamthochschulen in Nordrhein-Westfalen als dritte Hochschulart durch das Gesamthochschulentwicklungsgesetz gegründet.[4] Die Pädagogische Hochschule Siegerland und die Fachhochschule Siegen-Gummersbach mit deren Abteilungen Siegen und Gummersbach wurden in die Gesamthochschule Siegen eingegliedert. Im Jahr 1980 erhielt die Gesamthochschule Siegen den Namenszusatz Universität-Gesamthochschule.[5] Der Standort Gummersbach wurde am 1. Juni 1983 in die Fachhochschule Köln ausgegliedert.[6] Zum 1. Januar 2003 wurde die Hochschulform Gesamthochschule aufgegeben, die bestehenden Universitäten-Gesamthochschulen wurden in Universitäten umgewandelt. Seitdem führt die Hochschule die Bezeichnung Universität Siegen.[7]

In der Gründungsphase verfügte die Gesamthochschule Siegen über etwa 200 Hochschullehrer und knapp 4000 Studierende.[8] Es wurden vier interdisziplinär ausgerichtete interne Forschungsschwerpunkte gebildet: Historische Mobilität und Normenwandel, Massenmedien und Kommunikation, Stoffkunde/ Stofftechnik sowie computerunterstützte Mess- und Steuerungsverfahren. Gründungsrektor war unter anderen der Wirtschaftswissenschaftler Professor Artur Woll, Honorary Professor (Zhongnan University Wuhan).

Heutige Ausrichtung

1996 hat sich die Universität Siegen als erste deutsche Universität am „Institutional Quality Audit Programme“ der Europäischen Rektorenkonferenz (CRE) beteiligt und die Empfehlungen der Auditoren sukzessive umgesetzt. Die Universität Siegen versteht sich als Hochschule moderner Prägung. Von besonderer Bedeutung ist für sie moderne Grundlagenforschung, berufsbezogene Ausbildung und ihr Beitrag für den Strukturwandel im Kreis Siegen-Wittgenstein und in den angrenzenden Regionen.

Im Einklang mit der politischen Zielsetzung, die zur Gründung der Gesamthochschulen führte, steht sie für Demokratisierung, Chancengleichheit, Durchlässigkeit von beruflicher und wissenschaftlicher Bildung und Internationalität. Der Reformanspruch der Gesamthochschule wurde durch die integrierten Studiengänge verwirklicht. So wurden innovative integrierte Diplomstudiengänge wie „Medien-Planung, -Entwicklung und -Beratung“ und „Deutsches und Europäisches Wirtschaftsrecht“ geschaffen. Im Zuge der Umsetzung des Bologna-Prozesses ist bereits relativ frühzeitig die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen eingeleitet worden mit dem Ziel, bis zum Beginn des Wintersemesters 2006/07 in allen Fachbereichen solche aufeinander aufbauenden Studiengänge zu etablieren. Die letzten vier verbliebenen Diplomstudiengänge werden zum Wintersemester 2008/09 auf Bachelor-/ Master umgestellt. Damit soll auch durch eine bessere Vergleichbarkeit von Studienleistungen die Internationalisierung des Studiums weiter vorangetrieben werden. Dazu wurden eine moderne Sprachausbildung mit Spezialisierungen (z.B. Wirtschaft und Recht) und Auslandspartnerschaften eingeführt beziehungsweise erweitert.

Die Universität Siegen engagiert sich verstärkt um die Einbindung der Ehemaligen und führt in regelmäßigen Abständen Alumni-Tage durch.

Personelle Ausstattung

Während an der Universität Siegen zu Gründungszeiten etwa 200 Professoren lehrten, so stieg die Anzahl der Professoren 1998 auf rund 280 an.[8] In den letzten Jahren ist trotz konstanter Studierendenzahlen ein rückläufiger Trend auszumachen. Im Jahr 2005 verfügte sie noch über 250 Professoren, 2007 sank die Zahl schließlich leicht unter 200. Durch Kürzungen des Landes hat die Universität zwischen 1990 und 2008 96 Stellen eingebüßt.[9]

Gliederung

Campus Adolf-Reichwein-Str.

Die Universität Siegen gliedert sich in Fakultäten, welche als Fachbereiche (FB) bezeichnet werden, sowie in Wissenschaftliche Einrichtungen und Zentrale Betriebseinheiten.

Fachbereiche

Es gibt zwölf Fachbereiche mit derzeit 74 Fächern (zum Teil zuzüglich Studienrichtung) in 26 Lerneinheiten. Es ergeben sich 120 Studienmöglichkeiten.

1 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte und Geographie
2 Erziehungswissenschaften, Psychologie
3 Sprachwissenschaften, Literaturwissenschaften und Medienwissenschaften
4 Kunstpädagogik und Musikpädagogik
5 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht
6 Mathematik
7 Physik
8 Chemie und Biologie
9 Architektur und Städtebau
10 Bauingenieurwesen
11 Maschinenbau
12 Elektrotechnik und Informatik

Zentrale Wissenschaftliche Einrichtungen und weitere Forschungseinrichtungen

  • NRW-Zentrum für Sensorsysteme (ZESS)
  • Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS)
  • Institut für Medienforschung
  • Zentrum für Lehrerbildung
  • Forschungszentrum für Multidisziplinäre Analysen und Angewandte Systemoptimierung (FOMAAS)
  • Forschungsinstitut für Geistes- und Sozialwissenschaften (FIGS)
  • Forschungszentrum für Mikro-/Nanochemie und Technologie (Cμ)
  • Sonderforschungsbereich/FK615 Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg „Medienumbrüche“
  • Institut für Europäische Regionalforschungen (IFER)
  • Fortbildungsakademie Medien in Siegen (FAM)
  • Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE)
  • Siegener Zentrum für Kindheits-, Jugend- und Biographieforschung (Site)
  • Siegener Mittelstandsinstitut (SMI)
  • Institut für Empirische Literatur- und Medienforschung (LUMIS)
  • Siegener Zentrum für Kindheits-, Jugend- und Biographieforschung (SiZe)
  • Sonderforschungsbereich 240 (Ästhetik, Pragmatik und Geschichte der Bildschirmmedien) (ehem.)
  • Institut für Wirtschaftsinformatik
  • Mittwochsakademie

Zentrale Betriebseinheiten

Die Zentralen Betriebseinheiten übernehmen zumeist interdisziplinäre Aufgaben: Neben der Universitätsbibliothek und dem Zentrum für Informations- und Medientechnologie (ZIMT) bildet die Zentrale Studienberatungsstelle sowie die Zentrale Betriebseinheit Sport und Bewegung jeweils eine eigene Zentrale Betriebseinheit. Das ZIMT der Universität Siegen ist hervorgegangen aus den Vorläufereinrichtungen HRZ (Hochschulrechenzentrum) und MZ (Medienzentrum) der Universität Siegen.

Studierende

Entwicklung der Studierenden- und Professorenzahlen

Überblick

Emmy-Noether-Campus

Zur Zeit sind an der Universität Siegen etwa 11.400 Studierende (Nicht-Graduierte wie Graduierte) immatrikuliert. Da sie ursprünglich nur für 8.200 Lernende konzipiert worden war[8], litt sie speziell in den späten 1980ern und frühen 1990ern unter einer gewissen Raumnot, welche durch Auslagerung der Verwaltung in den Herrengarten und damit Zugewinnung des AVZ-Gebäudes in der Hölderlinstraße entschärft werden konnte. In Spitzenzeiten hatte die Universität über 13.250 Studenten, nach zwischenzeitlichen Rückläufen stieg die Zahl seit Anfang 2000 wieder auf den Stand an und bewegt sich seitdem zwischen 11.500–12.500 mit leicht rückläufiger Tendenz. Der Grund für die sehr variablen Studierendenzahlen lag unter anderem in der Tatsache, dass die Universität Siegen für bestimmte Studiengänge, die einem Numerus clausus unterlagen, als Überlaufbecken fungierte, da das Umfeld der Uni im Gegensatz zu den jeweils weniger als 100 km entfernten Städten Köln, Bonn und Dortmund bei Studierenden als wenig attraktiv gilt. In Zeiten eines starken Zulaufs stieg die Zahl der Studierenden in diesen Studiengängen in Siegen besonders stark an. Seit Etablierung der Bachelor-/Master-Studiengänge 2008 sind die Studierendenzahlen leicht rückläufig. Begründet wird dies mit dem zeitnahen Abschluss der kürzeren Bachelor-Studiengänge und der an der Universität Siegen geringeren Nachfrage der sich anschließenden Master-Studiengänge.[10]

Von den Studierenden sind ungefähr 49 % Studentinnen. Damit liegt dieser Wert in Siegen unter dem Bundesdurchschnitt. Etwa 12 % der Studierenden kommen aus dem Ausland. In den Jahren 2002–2007 gab es durchschnittlich 1300 Absolventen, 77 Promotionen (24 % von Frauen) und 6 Habilitationen pro Jahr.

Verfasste Studierendenschaft

Die Verfasste Studierendenschaft der Universität Siegen ist in 11 Fachschaften gegliedert. Zu den einzelnen Fachschaften der Fachbereiche 5–12 kommen drei Fachschaftsräte AES/ISPA/BASA (Sozialarbeit/-pädagogik), Primarstufe/GHR (Lehramt Grundschule) und 1(2)–4 (Lehramt Sekundar- und Berufsschule, Magister, Bachelor- Masterstudiengänge).

Die Interessen der Studierenden werden durch einen Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) vertreten, der vom Studierendenparlament gewählt wird. In den 1990er Jahren und bis Ende 2005 wurde der AStA annähernd durchgängig vom linken Zusammenschluss der Listen DLL, U² (UL-AES) und UIL getragen. Seit 2006 wird er von der Juso-Hochschulgruppe und der Grünen Alternativen Liste (GAL) gestellt. Die Wahlbeteiligung der jährlich stattfindenden Wahl des Studierendenparlaments liegt bei 10–15 %.

Semesterticket

Seit 1993 verfügt die Studierendenschaft über ein Semesterticket in Form des Solidar-Modells. Der Gültigkeitsbereich erstreckt sich auf den ÖPNV im Bereich der VGWS, im Schienenverkehr zum Teil auch darüber hinaus. Mit Beginn des Sommersemesters 2008 wurde der Gültigkeitsbereich auf ganz Nordrhein-Westfalen („NRW-Ticket“) ausgedehnt. Der im Semesterbeitrag enthaltene Preis pro Semester betrug zuletzt 107,95 Euro im Sommersemester 2009. Der Beitrag setzt sich aus einem Grundbeitrag in Höhe von 71,15 Euro, 35,80 Euro zur Ausdehnung des Gültigkeitsbereichs auf ganz NRW und einem Euro zur Finanzierung sozialer Härtefälle zusammen.[11]

Studien- und Semesterbeitrag

Hauptgebäude des Campus Hölderlinstr.

Studienbeitrag

Die Universität Siegen erhebt seit dem Wintersemester 2006/07 für Neuimmatrikulationen, seit dem Sommersemester 2007 für alle eingeschriebenen Studierenden allgemeine Studienbeiträge in Höhe von 500 Euro. Die im Juli 2006 im Senat der Hochschule unter Ausschluss der Öffentlichkeit verabschiedete Beitragssatzung musste nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Arnsberg erneut im Juni 2007 beschlossen werden, da die Abstimmung seinerzeit nicht ohne weiteres unter Ausschluss der Öffentlichkeit hätte erfolgen dürfen.[12]

Die zweckgebundenen Einnahmen müssen zur Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen eingesetzt werden. Durch Studienbeiträge wurden unter andem die Öffnungszeiten der Bibliothek ausgedehnt[13], PC-Benutzerarbeitsplätze der Bibliothek mit Flachbildschirmen ausgestattet[14] und das Kompetenzzentrum Siegen (KoSi) geschaffen, welches unter anderem PC- und Sprachkurse für Studierende anbietet[15]. Zudem können durch Einstellung zusätzlichen wissenschaftlichen Personals kleinere Übungsgruppen angeboten werden.[16] Seitens der Studierendenvertretung wird kritisiert, dass durch Studienbeiträge Haushaltslöcher gestopft würden.[9] Teilweise werden studentische Hilfskräfte für Tutorien nunmehr nicht mehr aus Haushaltsmitteln, sondern aus Studienbeiträgen bezahlt. Das Rektorat entgegnet dem, dass durch Studienbeiträge keine Haushaltslöcher gestopft würden und „in keinem Fall eine durch Stellenstreichung entfallene Planstelle durch eine aus Studienbeiträgen finanzierte Stelle ersetzt wurde“. Mit den Mitteln würden Probleme bedingt durch die finanzielle Unterausstattung bekämpft, wozu auch in überfüllten Fachbereichen die Einstellung von Professoren oder die Finanzierung von studentischen Hilfskräften zähle.[10]

Die Einnahmen aus Studienbeiträgen belaufen sich im Haushaltsjahr 2008 auf ca. 6,5 Millionen Euro.[10]

Semesterbeitrag

Der von Studienbeiträgen zu unterscheidende Semesterbeitrag beträgt 186,95 Euro (Stand: SS 2009). Er setzt sich aus dem Studierenschaftsbeitrag (8,50 Euro), dem Mobilitätsbeitrag/Semesterticket (107,95 Euro) und dem an das Studentenwerk zu entrichtenden Sozialbeitrag (70,50 Euro) zusammen. Im Vergleich zum WS 2008/09 blieb der Semesterbeitrag konstant.

Campus

Campuswegweiser

Die Universität Siegen ist eine Campus-Universität mit einer Nutzfläche von ca. 92.000 m². Ihre Gebäude sind auf drei Kerngebiete (Haardter Berg, Emmy-Noether-Campus, Universitätsverwaltung Herrengarten) in Siegen verteilt.

Lage

Der überwiegende Teil der Universität liegt im Nordosten Siegens im Stadtteil Weidenau. Der zusammenhängende Bereich auf dem Haardter Berg umfasst einerseits den Campus Adolf-Reichwein-Straße. Dort befinden sich die großen Hörsäle der Universität, die Zentralmensa, die Zentrale der Universitätsbibliothek und ein Teil des Zentrums für Informations- und Medientechnologie. Etwa 500 m südöstlich liegt der Campus Hölderlinstraße mit dem Zentrum für Informations- und Medientechnologie, der Zentralen Studienberatung und der Teilbibliothek Hölderlinstraße. Weitere 400 m südlich an der Paul-Bonatz-Straße befindet sich der Campus der Ingenieurwissenschaften, welcher aus den Gebäuden der ehemaligen Ingenieurschule hervorging. In dem am 25. März 2003 eröffneten Artur-Woll-Haus am Osthang des Haardter Berges befinden sich das Gästehaus der Universität und Drittmittelforschungseinrichtungen.

Etwa 5 km südwestlich vom Haardter Berg befindet sich auf dem Fischbacherberg der Emmy-Noether-Campus. Seit 1999 sind dort die Fachbereiche Mathematik und Physik untergebracht. In dem Gebäude des ehemaligen Jung-Stilling-Krankenhauses befand sich zuletzt eine Bundeswehrverwaltungsschule.

Ein Kilometer westlich vom Haardter Berg befindet sich an der Grenze zwischen den Stadtteilen Weidenau und Geisweid das alte Brauhaus, in welchem der Bereich Kunst seinen Hauptsitz hat. Hier werden praktische Arbeiten der Kunststudenten wie Malerei und Fotografie ausgeübt, ferner finden regelmäßig Ausstellungen statt.

Die Universitätsverwaltung und das Studentenwerk befinden sich im alten Siegener Finanzamt am Herrengarten, in der Innenstadt von Siegen. Das Akademische Auslandsamt ist im ehemaligen Telegraphenamt von Siegen untergebracht. Es gibt Pläne der Stadt, der Universität und der Landesregierung, künftig das Untere Schloss möglichst vollständig der Universität zur Verfügung zur stellen und dort Einrichtungen und Fachbereiche anzusiedeln.

Architektur

Artur-Woll-Haus

Mit dem Artur-Woll-Haus wurde von dem niederländischen Architekturbüro rau architecten ein architektonisch außergewöhnliches Gebäude geschaffen. Es besteht neben einer bogenförmigen Zentraleinheit aus drei Flügeln, die einem Schiffsbug ähneln. Die Baukosten belaufen sich auf rund 8,6 Millionen Euro.

Die Siegener Universität wurde zusammen mit anderen Universitäten in Nordrhein-Westfalen geplant, sodass ein ähnlicher Baustil und zum Teil gleiche Gebäude-Module bei den Universitäten Duisburg-Essen, Paderborn und Wuppertal wiederzufinden sind.

Forschung

Drittmittel: Einnahmen, Ausgaben, Bewilligungen

Die Universität Siegen verfügt über ein breit gefächertes Spektrum von Forschungsaktivitäten. Profilschwerpunkte bilden Medienwissenschaften, Mikro- und Nanochemie, Multidimensionale Sensorik und die Optimierung von Konstruktionswerkstoffen und -systemen.

Weitere Schwerpunkte liegen unter andem in den Bereichen Management kleiner und mittlerer Unternehmen, Elementarteilchenphysik und Messmethoden an Beschleunigern und Lasern sowie Optisch Photonische Systeme und mehrdimensionale Informationsverarbeitung.[17]

Die Drittmittelausgaben beliefen sich 2007 auf 14,55 Millionen Euro, die -einnahmen auf 16,17 Millionen Euro und stiegen somit im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 beziehungsweise 11,8 Prozent.

Ranking

Ranking über Lehre

Im bundesweiten Hochschulranking 1999 des Nachrichtenmagazins Der Spiegel belegen die Studiengänge Pädagogik, Germanistik, Anglistik und Maschinenbau wie auch die Universität im Gesamtranking Plätze in der Spitzengruppe. Im Gegensatz zu Forschungsrankings, welche in der Regel die Anzahl der Veröffentlichungen und Zitierungen in wissenschaftlicher Literatur bewerten, basieren die Ergebnisse des Spiegel-Rankings auf einer durch das Emnid-Institut durchgeführten repräsentativen Befragung Studierender über Ausbildungsqualität, Studienbedingungen, Ausstattung und Zufriedenheit der Studierenden. In Siegen besonders hervorgehoben werden kleine Lerngruppen sowie der gute Kontakt zu Professoren.[18][19] Bereits 1989 ließ Der Spiegel ein Ranking unter gleichen Kriterien durchführen, bei der die Universität Siegen ähnlich wie in der Neuauflage 1999 abgeschnitten hat.[20]

Forschungsranking

Im CHE-Forschungsranking 2002 belegt die Universität Siegen mit den Fächern Germanistik und Anglistik bundesweit Plätze in der der Spitzengruppe. Bewertet wurden vor allem eingeworbene Drittmittel, die Zahl der Patentanmeldungen sowie Promotionen und Publikationen.[21]

Mensaranking

Bei der Wahl zur Mensa des Jahres des Campusmagazins UNICUM schnitt die Zentralmensa des Studentenwerks Siegen auf Landes- und Bundesebene mehrfach sehr gut ab.

Bekannte Absolventen und Dozenten

Siehe auch

Literatur

  • Otto Ermert und Rudolf Heinrich: 150 Jahre Bauwesen in Siegen − 1853–2003. Von der Wiesenbauschule zur Universität. Siegen 2003, ISBN 3936533083.
  • Studentenwerk Siegen: 1999 – Das Studentenwerk wird 25 Jahre jung. Siegen 1999.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zentrale Universitätsverwaltung: Studierendenstatistiken. Abgerufen am 23. Juli 2008.
  2. Universität Siegen, Dezernat 2 (Hrsg.). Kalender 2008.
  3. Gesetz über die Errichtung von Fachhochschulen im Lande Nordrhein-Westfalen vom 8. Juni 1971. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1971, Nr. 26, Düsseldorf 24. Juni 1971, S. 158.
  4. Gesetz über die Errichtung und Entwicklung von Gesamthochschulen im Land Nordrhein-Westfalen vom 30. Mai 1972. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1972, Nr. 25, Düsseldorf 12. Juli 1972, S. 134.
  5. Gesetz über die wissenschaftlichen Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen vom 20. November 1979. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1979, Nr. 72, Düsseldorf 20. Dezember 1979, S. 926.
  6. Gesetz über die Eingliederung der Abteilung Gummersbach der Universität-Gesamthochschule-Siegen in die Fachhochschule Köln vom 17. Mai 1983. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1983, Nr. 19, Düsseldorf 30. Mai 1983, S. 165.
  7. Gesetz zur Errichtung der Universität Duisburg-Essen und zur Umwandlung der Gesamthochschulen vom 18. Dezember 2002. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 2002, Nr. 37, Düsseldorf 30. Dezember 2002, S. 644.
  8. a b c Studentenwerk Siegen (Hrsg.): 1999 – Das Studentenwerk wird 25 Jahre jung. Siegen 1999.
  9. a b Westfälische Rundschau: Studiengebühren füllen leere Uni-Kassen. Ressort Politik, 18. April 2008.
  10. a b c Westfalenpost: Weniger Studenten in Siegen als vor einem Jahr. Lokalteil Siegen, 24. April 2008.
  11. Beitragsordnung der Studierendenschaft der Universität Siegen vom 19. Juni 2008.
  12. Verwaltungsgericht Arnsberg: Studienbeiträge an der Universität Siegen: Abstimmung durfte nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. Abgerufen: 24. Juli 2008.
  13. Universitätsbibliothek Siegen (Hrsg.): Sondernewsletter der UB Siegen. 31. Oktober 2007. Abgerufen: 24. Juli 2008.
  14. Universitätsbibliothek Siegen (Hrsg.): Flachbildschirme an allen PC-Benutzerarbeitsplätzen. In: Newsletter der UB Siegen Sep. 2007. 14. September 2007. Abgerufen: 24. Juli 2008.
  15. Westfalenpost: „Grenzfälle gibt es immer“. Lokalteil Siegen, 4. Dezember 2007.
  16. Westfälische Rundschau: Besser studieren in kleineren Gruppen. Lokalteil Siegen, 26. Juni 2008.
  17. Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen: Ziel- und Leistungsvereinbarungen III mit den Hochschulen in NRW. Universität Siegen. Abgerufen: 29. Februar 2008.
  18. Karen Andresen: Paradies auf dem Hügel. In: Der Spiegel 15/1999, 12.April 1999. S. 78–84, Hamburg 1999.
  19. Stefan Klein: So schön übersichtlich. In: Der Spiegel 15/1999, 12. April 1999. S. 86–89, Hamburg 1999.
  20. Ohne Autor: Die neuen Unis sind die besten. In: Der Spiegel 50/1989, 01. Dezember 1989. S. 70–87, Hamburg 1989.
  21. Universität Siegen: Universität Siegen belegt Spitzenplätze im ersten deutschen Forschungsranking. Pressemitteilung über Informationsdienst Wissenschaft vom 21. November 2002. Abgerufen: 7. Mai 2008.

50.9063888888898.02833333333337Koordinaten: 50° 54′ 23″ N, 8° 1′ 42″ O


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