- Unicredito
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UniCredit S.p.A. Unternehmensform Società per Azioni ISIN IT0000064854 Gründung 1998 Unternehmenssitz Rom und Mailand, Italien [1] Unternehmensleitung - Dieter Rampl (Chairman)
- Alessandro Profumo (CEO)
Branche Finanzdienstleistungen Website Die UniCredit S.p.A. (UniCredit Group) ist eine italienische Holding von Finanzdienstleistungs-Unternehmen mit Sitz in Mailand.
Wichtigstes Aktionsfeld - nach Italien - ist Mittel- und Osteuropa, wo in mehreren Ländern Tochtergesellschaften der Gruppe Marktführer sind.
Inhaltsverzeichnis
Beteiligungen
Die UniCredit Group hält Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen im Finanzdienstleistungsbereich. Zu den wichtigsten gehören (Stand: 10. Mai 2006):
- UniCredit Bank Austria AG (Österreich)
- Bank Pekao SA (Polen)
- UniCredit Bulbank (Bulgarien)
- HypoVereinsbank AG (Deutschland)
- UniCredit Bank (Ungarn)
- Pioneer Investments (Italien)
- UniCredit Bank Slovakia a.s. (Slowakei)
- UniCredit Banca (Italien)
- UniCredit Banca d'Impresa (Italien)
- UniCredit Private Banking (Italien)
- UniCredit Ţiriac Bank (Rumänien)
- Zagrebačka banka d.d. (Kroatien)
- UniCredit Bank Czech Republic a.s. (Tschechien)
- UniCredit Leasing
Organisation
An der Spitze der UniCredit Group steht ein Board of Directors mit neun bis zwanzig Mitgliedern, die für drei Jahre berufen werden. Das Board of Directors wird vom Chairman geleitet. Dem Board of Directors ist das Executive Committee unterstellt (gebildet aus Mitgliedern des Board of Directors) und dem Executive Committee ist das Management Committee unterstellt. Das Management Committee wird von Managing Director (CEO) geleitet.[2][3]
- Chairman: Dieter Rampl
- Managing Director (CEO): Alessandro Profumo
Eigentümer
UniCredit Group befindet sich im Streubesitz. Im November 2008 besitzen folgende sechs Aktionäre jeweils mehr als 2% der Aktien. [4]
- 5,009 % - Fondazione Cassa di Risparmio Verona, Vicenza, Belluno e Ancona
- 4,613 % - Central Bank of Libya
- 3,876 % - Fondazione Cassa di Risparmio di Torino
- 3,350 % - Carimonte Holding S.p.A.
- 2,370 % - Allianz Gruppe
- 2,004 % - Barclays Global Investors UK Holdings
Kennzahlen
Einige Basisdaten der UniCredit Group per Ende September 2007, vor der Fusion mit Capitalia:
- Nettogewinn: € 5,287 Mrd. (9 Monate)
- Eigenkapitalrendite (ROE): 17,5%
- Bilanzsumme: € 866,8 Mrd.
- Beschäftigte: 137.324
- Geschäftsstellen: 7.529
- Verbindlichkeiten ggü. Kunden: € 516,0 Mrd.
- Forderungen ggü. Kunden: € 460,7 Mrd.
Geschichte
Die UniCredit Group hat eine Vergangenheit, die sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, wie die Gründung der Monte di Pietà di Bologna im Jahr 1473 zeigt.
Eine der Vorgängerbanken, die Banca di Genova, wurde 1870 als börsennotiertes Institut gegründet. 1895 änderte es seinen Namen in Credito Italiano und entwickelte sich im Laufe der Zeit zur zweitgrößten italienischen Bank.
Anfang der 1990er-Jahre begann in Italien eine grundlegende Reform des italienischen Bankenmarktes. Um die Privatisierung der italienischen Sparkassen zu ermöglichen, schrieb das so genannte Lex Amato (1990) eine klare Trennung von Bankgeschäft und gemeinnützigem Auftrag vor. Auf Grund dieser Reformen hatte die traditionsreiche Aktiengesellschaft Credito Italiano einen Fusionsprozess eingeleitet und durchgeführt.
1994 beteiligt sich die RAS sich 1994 mit 5% an der gerade privatisierten Credito Italiano und beruft gleichzeitig Alessandro Profumo, welcher 1997 die Position des Chief Executive Officer – CEO übernimmt, in den Vorstand der Bank. Seit diesem Zeitpunkt steuert Profumo die Geschichte der Bank.
1998 erfolgte der Zusammenschluss der Credito Italiano mit der 1473 gegründeten und gerade privatisierten Bologner Regionalbank Rolo Banca (ex Credito Romagnolo) zur Credito Italiano Group. Mit der Integration von sechs weiteren früheren Sparkassen (Cariverona (Cassa di Risparmio di Verona) – Verona, CRT (Cassa di Risparmio di Torino) – Turin, Cassamarca – Treviso, Cassa di Risparmio di Trento e Rovereto – Triento-Rovereto und Cassa di Risparmio di Trieste – Triest entstand die UniCredito Italiano Group.
Den Aufkauf der spanischen BBVA untersagte 1999 die spanische Notenbank.
Das 2000 erworbene Global-Investment-Geschäft von der Bostoner Pioneer Group wurde den Aktivitäten der Private-Banking-Sparte zugeordnet. Eine führende Position im italienischen Konsumentenkreditbereich erreichte die UniCredito Italiano mit der im selben Jahr neu gegründeten Tochterbank UniCredit Family Financing S.p.A. (frühere Clarima Banca; UniCredit Consumer Financing).
Mit der Umbenennung der UniCredito Italiano in UniCredit Banca erfolgte 2002 gleichzeitig die Restrukturierung der Bank in Form eines divisionellen Modells. Es erfolgte die Gründung drei neue Banken mit einer Spezialisierung auf die verschiedenen Kundengruppen - die UniCredit Banca (Bologna) betreut das Massengeschäft in Form von Privatkunden und kleineren Unternehmen; die UniCredit Private Banking (Turin) kümmert sich um Privat- und Vermögensanlage von vermögenden Kunden; und die UniCredit Banca d'Impresa (Verona) beschäftigt sich mit mittelgroßen und großen Betrieben sowie anderen Institutionen. Die schnelle Integration unter Dach der UniCredit Group als Holding wurde mit dem Weitblick bei der Umsetzung auf die Tradition der Vorgänger-Instituten erreicht.
Die internationale Expansion begann mit den Aufkäufen im mittel- und osteuropäischen Raum (Polen, Kroatien, Bosnien, Bulgarien, Türkei, Slowakei, Rumänien).
Im Jahr 2005 kommt es mit der Übernahme der HypoVereinsbank AG zur bisher größten grenzüberschreitenden Bankenfusion in Europa. Als erste ausländische Bank gelangt der UniCredit Group damit der Aufkauf eines deutschen Bankinstitutes - der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG in Form einer freundschaftlichen Übernahme mittels Aktientausch. Den ersten Versuch zum Aufkauf in Deutschland startete die UniCredit bereits 2001 und scheiterte damals an den Aktionären der Commerzbank AG. Im Anschluss an die Fusion übernahm der UniCredit Group Chef Alessandro Profumo den Aufsichtsratsvorsitz bei der HVB und gab diesen Vorsitz Anfang 2009 an seinen Stellvertreter Sergio Ermotti ab.
Nach Übernahme der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG wurden noch weitere Veränderungen innerhalb der Gruppe durchgeführt [5] [6] [7] [8], wie den Erwerb der BA-CA (Bank-Austria Creditanstalt) von der HVB und die Bündelung des gesamten Ost- und Mitteleuropageschäftes der Vorgängergruppen unter dem Dach der BA-CA. Nach Übernahme der BPH-Beteilung von der UniCredit Bank Austria AG fasst die UniCredit Group Ihre Geschäfte in Polen mittels Fusion der BHP mit der Bank Pekao unter der Bank Pekao SA zusammen. Die Investmentbankgeschäfte der Gruppe wurden in der Division UniCredit Markets & Investment Banking gebündelt und unter der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG angesiedelt.
Außerdem kaufte die Gruppe 2007 weitere Banken (kasachische Bank ATF und ukrainische Ukrsotsbank) zum Ausbau der Geschäftstätigkeit im osteuropäischen Raum auf. Das Investmentfondsgeschäft / die Vermögensverwaltungsgeschäfte (Asset Management) der gesamten UniCredit Group ließ er 2007 unter dem Markennamen Pioneer Investments zusammenfassen.
Im April 2007 gab UniCredit bekannt, dass Gespräche mit dem französischen Rivalen Société Générale geführt werden. Hierbei handle es sich jedoch nicht über Fusionsverhandlungen, sondern über „die üblichen offenen Gespräche über strategische Wachstumsmöglichkeiten“. Zuvor hatten Medien berichtet, dass UniCredit eine Kaufofferte für die Franzosen erwäge. Ein Ergebnis der Verhandlungen wurde nicht veröffentlicht, man wollte die französischen Präsidentschaftswahlen abwarten. [9]
Währenddessen kündigte die UniCredit im Mai 2007 die Fusion mit dem italienischen Finanzkonzern Capitalia an und stellte damit eventuelle Pläne mit der Société Générale hintan. In Italien ist die UniCredit nach dem Zusammenschluss Marktführer. Per Aktientausch hat die Unicredit ca. 20 Milliarden Euro für die Capitalia aufgewendet. Bis 2010 werden Synergieeffekte von 1,2 Milliarden Euro erwartet und die Kosten des Mergers werden mit 1,1 Milliarden Euro beziffert. Zudem wird ein Gewinnanstieg pro Aktie von 14 % auf 17 % erwartet. Die Fusion wurde am 1. Oktober 2007 vollzogen. Die neue UniCredit hat damit 40 Millionen Kunden und über 170.000 Mitarbeiter. [10]
2008 stellte der CEO Alessandro Profumo einen Drei-Jahres-Plan für die Gruppe vor. Diese Planung umfasst sowohl Konzentrationen von Stellen als auch die Eröffnung von weiteren Filialen in den osteuropäischen Ländern. Außerdem wurden in allen Ländern der UniCredit Group die Firmenlogos zur Steigerung des Wiedererkennungswertes in der Öffentlichkeit vereinheitlicht.
Zur Stärkung der Gruppe wurde im Oktober 2008 eine Kapitalerhöhung angekündigt, die von den institutionellen Anlegern und Großinvestoren zu 100% mit einer Zeichnungszusage unterstützt und im Januar 2009 im vollen Umfang ausgeführt wurde.
Im Bankenvergleich gemessen an der Marktkapitalisierung nimmt die UniCredit Group den Platz 7 (Stand 2.3.2009) in Europa ein.
Quellen
- ↑ UniCredit, Statuten
- ↑ UniCredit Group: UniCredit - About us - UniCredit in brief - Organization (englisch)
- ↑ UniCredit Group: UniCredit - About us - Corporate governance - Board of Directors (englisch)
- ↑ http://www.unicreditgroup.eu/ucg-static/downloads/Factsheet_ENG.pdf
- ↑ UniCredit Group: Ad-hoc-Meldung/Ad hoc Release 2006-03-14 (englisch, italienisch)
- ↑ UniCredit Group: UniCredit is building its investment banking activities into a single division (englisch, italienisch)
- ↑ UniCredit Group: Ad-hoc-Meldung/Ad hoc Release 2006-08-04 (englisch, italienisch)
- ↑ Handelsblatt: HVB treibt Umbau voran
- ↑ Financial Times: Gerüchte um Unicredit und Société Générale
- ↑ UniCredit Group: UniCredit - About us - UniCredit at a glance (englisch)
Weblinks
- http://www.unicredit.eu/ (deutsch, englisch, italienisch)
- http://www.unicreditgroup.eu/ (englisch, italienisch)
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