- Uniradio
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Das Hochschulradio (auch Uniradio oder Campusradio genannt) zählt zum nichtkommerziellen Lokalfunk und wird an einer Hochschule von Studenten betrieben. In Deutschland ist es nur in einigen Bundesländern als eigene Lizenzklasse vorhanden. In den Bundesländern, in denen Uniradio auf eigener Frequenz nicht zulässig ist, senden Hochschulgruppen nur stundenweise, vereinzelt auch nur vorproduziert auf Frequenzen anderer Anbieter, oder müssen sich auf eine Verbreitung per Internet beschränken.
Das erste aktive Uniradio Hochschulfunk (heute: radio hsf) entstand 1950 an der Ingenieurschule Ilmenau, der heutigen Technischen Universität Ilmenau.
Nachfolgend eine Übersicht über die Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es drei eigenständige Hochschulradios im Rahmen der Lizenzklasse der nichtkommerziellen Lokalradios, die sich alle ihre Frequenz mit einem Freien Radio teilen:
Studentisches Radio gibt es in Baden-Württemberg allerdings auch im Rahmen der sogenannten Lernradios:
- LernRadio (Karlsruhe)
- Uniwelle Tübingen (Tübingen)
- Uniradio Freiburg/echo-fm 88,4 (Freiburg im Breisgau)
Bayern
Hochschulradio findet in Bayern hauptsächlich im Rahmen von durch Studenten gestaltete Fenstersendungen in den Lokalradios statt:
- Kanal C (Augsburg) auf Radio Fantasy
- Radio Pegasus (Eichstätt) auf Radio IN
- Radio Leporello (Rosenheim) auf (Radio Regenbogen (Bayern))
Des Weiteren gibt es in Bayern noch zwei „Ausbildungs- und Förderungskanäle“:
Der folgenden drei selbstfinanzierten Radiosender werden von Studenten der Uni Bamberg und der FH München betrieben
Im Rahmen der Tests für den neuen digitalen Hörfunkstandard DRM gingen über Kurzwelle drei eigenständige Hochschulsender auf Sendung, die jedoch aufgrund von nicht allgemein erhältlichen Empfangsgeräten über keine nennenswerte Reichweite verfügen:
Berlin/Brandenburg
Das uniRadio Berlin-Brandenburg wurde 1995 gegründet und sendete bis Februar 2005 als eigenständiger Anbieter in Berlin jeden Abend zwei Stunden über UKW auf der Frequenz von Star FM. Dem Sender wurde jedoch keine eigene Sendezeit mehr zugewiesen und sendet so heute täglich von 19 bis 20 Uhr eine Stunde Programm im Rahmen des Offener Kanal Berlins auf 97,2 Mhz und per Livestream im Internet.
Im Sommersemester 2005 wurde an der TU Berlin ein Campusradio gegründet. Mitwirkende sind Studierende der Berliner Universitäten und der Uni Potsdam, die ihre Sendungen per Internetradio verbreiten. Das Studio befindet sich im Broadcast-Studio der TU Berlin und ist mit digitaler Hörfunktechnik ausgestattet. Im Januar 2006 ging das Programm erstmals auf Sendung, wird aber nicht regelmäßig betrieben.[1]
Bremen
Im Land Bremen gibt es keine eigene Hochschulradiofrequenz. In den 90ern sendete Radio Bremen 2 in Kooperation mit der Universität Bremen und der Universität Oldenburg ein Programm "Campusradio". Dieses wurde eingestellt. Nun gibt es ein studentisch organisiertes Projekt Campus Radio Bremen. Die regelmäßigen Sendungen sind in Bremen, Bremerhaven und Umgebung über den Bürgerrundfunk Bremen zu hören. Beiträge sind zudem jederzeit via Internet abrufbar.
Hamburg
In Hamburg fungiert das Hochschulradio nicht als eigenständiger Sender. Das studentische Uni-Radio sendet auf der Frequenz von TIDE 96,0, dem Hamburger Ausbildungs- und Bürgerkanal. Über dessen Website www.tidenet.de ist auch ein Livestream der Sendung zu hören.
Dort läuft jeden zweiten, vierten und fünften Samstag im Monat "UNIversal - das Campusjournal" live von 14 bis 15 Uhr. Die Sendung beinhaltet Comedy, Nachrichten, Interviews und Studiogäste zu Hochschulthemen. Musikalisch gestaltet das Resoullouser-DJ-Team das Programm mit einem Live-Set, klassisch und direkt vom Plattenteller. Moderiert wird die Sendung in der Regel von Fabian Pickel.
Hessen
Hochschulradio gibt es in Hessen nur im Rahmen von Sendungen in den nichtkommerziellen Lokalradios:
- AudioMax (Darmstadt) auf Radio Darmstadt
- Campusradio Mainz auf Radio RheinWelle 92,5 (Wiesbaden)
- Unihört (Marburg) auf Radio Unerhört Marburg 90,1 oder als Podcast
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es ein eigenständige Hochschulradio, das allerdings als Offener Kanal fungiert und organisiert ist:
- radio 98eins (Greifswald)
Niedersachsen
Hochschulradio in Niedersachsen findet in Form von Redaktionen und Sendungen in den Bürgerrundfunk-Sendern statt.
- CAMPUSlife - Das Hochschulradio für Wilhelmshaven auf Radio Jade (Wilhelmshaven)
- Katerfrühstück - Das Uniradio für Lüneburg auf Radio ZuSa (Lüneburg)
- UFO - Das Magazin. Unifunk Osnabrück auf OS-Radio (Osnabrück)
Nordrhein-Westfalen
Die Landesmedienanstalt des Landes Nordrhein-Westfalen vergibt 24-Stunden-Lizenzen an Hochschulradios in einem vereinfachten Vergabeverfahren. Damit wurde eine Voraussetzung geschaffen für wahrnehmbare und überlebensfähige Sender mit eigener Identität und starkem Identifikationspotenzial. So besteht für Hochschulradios die Möglichkeit, die Radiolandschaft durch neue Formate und Musikprogramme zu beleben und neben den öffentlich-rechtlichen Sendern und dem Privatfunk nennenswerte Höreranteile auf den lokalen Märkten zu erreichen.
Als im Jahr 1996 in Nordrhein-Westfalen mit einer Änderung des Landesmediengesetzes Uniradios ermöglicht wurden, erhielt „Radio c.t.“, heute CT das radio, als erstes Campusradio in Nordrhein-Westfalen eine Sendelizenz für ein zeitlich uneingeschränktes Liveprogrammeine und eine eigene Frequenz in Bochum. Fünf weitere folgten in Dortmund, Münster, Düsseldorf, Bielefeld und Köln. Inzwischen kamen auch Ostwestfalen und Bonn/Rhein-Sieg, Duisburg/Essen, Aachen und Siegen hinzu. In der ehemaligen Bundeshauptstadt teilen sich gleich mehrere Gruppen gemeinsam die Sendefrequenz. Das Campusradio L'UniCo in Paderborn wird im Mai 2009 auf der Frequenz 89,4 MHz im Stadtgebiet Paderborn auf Sendung gehen.
Die Organisation dieser Sender beruht auf eingetragenen Vereinen, die Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig. Die Hochschulradios finanzieren sich aus Mitteln der Hochschulen, Beiträgen der Vereinsmitglieder und durch Sponsoring, Werbung ist nicht gestattet. Sie senden zwischen zwei und zehn Stunden täglich live. Während der restlichen Zeit werden zum Teil andere Sender übernommen oder ein automatisiertes Musikprogramm ausgestrahlt.
In Nordrhein-Westfalen senden derzeit folgende Hochschulradios:
- Hochschulradio Aachen
- Hochschulradio Düsseldorf
- CampusFM (Essen/Duisburg)
- Radio Q (Münster)
- Hertz 87,9 (Bielefeld)
- Radio Triquency (HS Ostwestfalen-Lippe)
- eldoradio* (Dortmund)
- CT das radio (Bochum)
- Radio 96,8 (Bonn und Teile des Rhein-Sieg-Kreises)
- CampusRadio Bonn (Universität Bonn)
- Kölncampus (Köln)
- fhradio Hochschulradio der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg
- Radio Sirup Siegen
Rheinland-Pfalz
Außer den Sendungen des Mainzer Campusradios, dessen Ausstrahlung über hessische Frequenzen erfolgt (siehe daher dort), gibt es derzeit in Rheinland-Pfalz kein Hochschulradio.
Saarland
Auch im Saarland sendet derzeit kein Hochschulradio.
Sachsen
In Sachsen gibt es vier eigenständig sendende Hochschulradios. In Leipzig sendet das Hochschulradio mephisto 97.6 wochentags vier Stunden auf der Leipziger Frequenz von R.SA.
In Chemnitz sendet Radio UNiCC täglich von 18:00 bis 19:00 Uhr auf der Frequenz von Apollo Radio (102,7 MHz), im Rahmen des nichtkommerziellen Lokalsenders Radio T, sowie über Internetstream auf der Webseite des Hochschulsenders.
In Mittweida betreibt der Fachbereich Medien der Hochschule Mittweida (FH) einen studentischen Ausbildungssender. 99drei Radio Mittweida sendet 24 Stunden auf der eigenen Frequenz 99,3 und ist nahezu im gesamten Gebiet des ehemaligen Landkreises Mittweida zu empfangen. Der Sender positioniert sich selber als bürgernaher Stadtsender, weniger als Campusradio. Der Sender ist auch über Internet zu empfangen.
In Freiberg sendet das StuNet Radio während der Vorlesungszeiten regelmäßig über einen Internetstream auf der Webseite des Hochschulsenders.
Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt gibt es derzeitig das Uniradio Magdeburg auf dem Offenen Kanal Magdeburg und im Internet als Webstream. Außerdem zweimal im Monat in Halle eine Sendung der Martin-Luther Universität Unimono auf Radio Corax.
Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein gibt Hochschulradio-Programme als mehrstündige Sendungen in den Offenen Kanälen:
- Campusradio Kiel auf Kiel FM
- Campus Radio Lübeck auf dem Offenen Kanal Lübeck
Thüringen
In Thüringen gibt es drei Hochschulradios in Ilmenau, Jena und Weimar. Während in Ilmenau die Frequenz 24 Stunden genutzt wird, sendet das Campusradio Jena täglich bis zu 4 Stunden und das Weimarer Programm nur drei Stunden am Montagabend, während in der Rest der Zeit das nichtkommerzielle Radio F.R.E.I. und der Offene Kanal FUNKWERK senden:
- hsf (Ilmenau)
- Studio B11 (Weimar)
- Campusradio Jena (Jena)
Österreich
Das erste österreichische Uniradio startete 1994 in Salzburg als Sendung im ORF-Programm Radio Salzburg. Ein eigenständig sendendes Hochschulradio gibt es dagegen nur einmal in Österreich: In St. Pölten das Campus Radio 94.4.
Seit 1997 gibt es jedoch auch an der Fachhochschule Vorarlberg das "Studentenradio Achwelle", welches sowohl über einen 24 Stunden Webstream, als auch über zwei Sendefenster im ORF (Radio Vorarlberg) als auch "Radio Proton" verfügt.
Andere studentische Sendungen sind bei den freien Radios Österreichs zu finden, sowie in Wien Radio UTON und "Radio Dynamic" auf dem multikulturellen Programm Radio 1476 des ORF. Als Internet-Radio hat sich das Radio X-Stream der Fachhochschule Salzburg etabliert.
Schweiz
In der Schweiz gibt es zwei eigenständig sendende Hochschulradios:
- Fréquence Banane, Hochschulradio EPFL/UNIL, Lausanne
- Radio Radius, Studierendenradio ETH, Zürich
- Toxic.fm, gegründet an der Universität St. Gallen
Weiters senden studentische Radioinitiativen im Rahmen der Lokalradios:
- SIRUP (Zürich) auf Radio LoRa
- UNIBOX (Bern) auf Radio RaBe
- Unimix (Freiburg im Üechtland) auf Radio Freiburg und Radio Fribourg
Quellen
- ↑ „TU-Studierende auf Sendung“, TU Berlin, Medieninformation Nr. 8, 5. Januar 2006
Siehe auch
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