Wachenbrunn

Wachenbrunn
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Themar
Themar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Themar hervorgehoben
50.50416666666710.615833333333330Koordinaten: 50° 30′ N, 10° 37′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Höhe: 330 m ü. NN
Fläche: 20,19 km²
Einwohner: 3052 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98660
Vorwahl: 036873
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 051
Stadtgliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
98660 Themar
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hubert Böse (CDU)
Lage der Stadt Themar im Landkreis Hildburghausen
Karte

Themar ist eine Landstadt im Süden Thüringens am Oberlauf der Werra, im Vorland des Thüringer Waldes.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Henfstädt, Oberstadt, Grub, Lengfeld, Kloster Veßra, Grimmelshausen und Beinerstadt im Landkreis Hildburghausen sowie Grabfeld und Leutersdorf im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.

Stadtgliederung

Zur Stadt gehören die Ortsteile Wachenbrunn und Tachbach.

Geschichte

Hennebergisches Fachwerkhaus mit Gedenktafel für Schultes

Der Ort wurde im Jahre 796 als Tagamari erstmals erwähnt. 1317 wurden ihm die Stadtrechte verliehen. Im Dreißigjährigen Krieg (1634) wurde Themar von den Kroaten fast völlig zerstört. Ursprünglich im Besitz der Henneberger, kam die Stadt 1660 an Sachsen-Altenburg, das 1672 in Sachsen-Gothaischen Besitz überging. Nach der Teilung von 1680 kam sie an Sachsen-Römhild. Nach dem Aussterben dieser Linie 1710 wurde die Stadt zwischen Sachsen-Gotha und Sachsen-Coburg-Saalfeld aufgeteilt. 1826 fiel sie letztendlich an Sachsen-Meiningen, das 1920 im Land Thüringen aufging.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden seit 1940 800 Kriegsgefangene aus den von Deutschland besetzten Ländern sowie Zwangsarbeiter vorwiegend aus der Sowjetunion und Polen im Kalkwerk, in den Holzfabriken August Möller, Wilhelm Stockmar, Julius Wilhelm, Alexander Schwarz, Greifzu & Co. und in der Ziegelei Julius Härter eingesetzt.[2]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Themar (grafisch)

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):

1780 bis 1933

  • 1780: 1050
  • 1833: 1367
  • 1885: 1782
  • 1905: 2756
  • 1910: 2960
  • 1933: 2935

1939 bis 1998

  • 1939: 3218
  • 1994: 3500
  • 1995: 3428
  • 1996: 3410
  • 1997: 3385
  • 1998: 3365

1999 bis 2004

  • 1999: 3289
  • 2000: 3279
  • 2001: 3241
  • 2002: 3169
  • 2003: 3126
  • 2004: 3113

ab 2007

  • 2007: 3052
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Rathaus

Die Stadt besitzt den Status einer kreisangehörigen Gemeinde.

Stadtrat

Der Rat der Stadt besteht aus 16 Ratsfrauen und Ratsherren.

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine rote hohe Zinnenmauer mit sieben verschiedengestaltigen Türmen dahinter, an der Torstelle ein gevierter goldener Schild, im 1. und 4. Feld auf grünem Dreiberg eine schwarze Henne; das 2. und 3. Feld geteilt: oben ein wachsender schwarzer Doppeladler, unten geschacht von Silber und Rot.“

Das älteste Siegel aus dem 15. Jahrhundert enthält bereits eine siebentürmige Mauer, deren Torstelle mit dem gevierten Hennebergischen Wappenschild belegt ist. Die Henne auf dem Dreiberg ist das Familienwappen der Hennberger, der Doppeladler über dem geschachten Feld charakterisiert diese als Reichsvögte und Burggrafen von Würzburg.

Städtepartnerschaften

Themar unterhält eine Partnerschaft mit Gerbrunn im Landkreis Würzburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Reste der Stadtbefestigung
  • St. Bartholomäuskirche: Die spätgotische Kirche wurde im 15. und 16. Jahrhundert errichtet. Sie besitzt in ihrem Inneren eine reiche Ausstattung: den Apostelaltar, den Marienaltar und eine Mondsichelmadonna aus dem 15. Jahrhundert, alles gotische Schnitzwerke. Seit der Reformation evangelische Kirche.
  • Johanneskirche
  • Stadtmauer
  • Rathaus
  • Marktplatz

Gedenkstätte

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Themar

Themar ist als Unterzentrum eingestuft.

Verkehr

Die Stadt hat einen Bahnhof an der Werrabahn Eisenach - Meiningen - Sonneberg - Coburg und liegt an der B 89. Themar ist Ausgangspunkt der Eisenbahnstrecke nach Schleusingen, von wo aus die Rennsteigbahn weiter nach Schmiedefeld am Rennsteig - Bahnhof Rennsteig - Ilmenau führt, welche heute lediglich noch im Museumsbetrieb befahren wird.

In der Nähe des Ortsteils Wachenbrunn befindet sich eine große Sendeanlage für Mittelwellenrundfunk, die u.a. zur Verbreitung des Programms der Stimme Russlands dient.

Sonstiges

2001 wurde in Themar der Film Venus und Mars gedreht, u. a. mit Lynn Redgrave, Michael Weatherly und Hella von Sinnen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

  • Adam Werner (1462–1537), Humanist und Professor der Rechte in Heidelberg
  • Joachim Zehner („Decimator“) (1566–1612), Theologe, Pädagoge, Begründer der „Zehnerschen Bibliothek“ in Schleusingen
  • Johann Michael Dilherr (1604-1669), protestantischer Theologe und Philologe
  • Johann Trier (* 1716), Komponist, Leiter des Bachischen Collegium Musicum
  • Johann Adolf von Schultes (1744–1821), Henneberger Geschichtsschreiber, Amtmann in Themar 1770 bis 1803; (Gedenktafel am Haus Schuhmarkt 10)
  • Heinrich Mylius (* 1816), Revolutionär 1848, (behaupteter), Erfinder des Tretkurbelfahrrades in Deutschland, Mundartdichter; (Gedenktafel am Haus Schuhmarkt 10)
  • Eduard Amthor (1820–1884), Gründer der ersten Kaufmännischen Schule in Hildburghausen, sein Trinklied Wenn ich einmal der Herrgott wär entstand 1841
  • Gottlieb Jacob (* 1825), erster Forscher der Steinsburg bei Römhild

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Georg Christoph Bach, Onkel von Johann Sebastian Bach, war Kantor und Organist in Themar 1668 bis 1688; (Gedenktafel am Haus Kirchplatz 3)
  • Hugo Walter (* 16. März 1902 in Harras; † 18. Januar 1962 in Themar), Heimatdichter, der viele Gedichte, kleine Volks- und Theaterstücke, historische und zeitgemäße Abhandlungen, oft humorvoll und in Themarer Mundart schrieb (Hüts-Gedicht, Themarer Heimatlied Laßt uns singen frohe Weisen, Theaterstück über den Bergsturz).

Siehe auch

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 133, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks



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