Wandelheim

Wandelheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Germering
Germering
Deutschlandkarte, Position der Stadt Germering hervorgehoben
48.13333333333311.366666666667535Koordinaten: 48° 8′ N, 11° 22′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Fürstenfeldbruck
Höhe: 535 m ü. NN
Fläche: 21,61 km²
Einwohner: 36.989 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1712 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 82101–82110
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: FFB
Gemeindeschlüssel: 09 1 79 123
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
82110 Germering
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Andreas Haas (CSU)
Lage der Stadt Germering im Landkreis Fürstenfeldbruck
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Über dieses Bild

Germering ist eine Große Kreisstadt im südöstlichen Landkreis Fürstenfeldbruck (Regierungsbezirk Oberbayern) und liegt westlich von München.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Germering ist eine Stadt an den Nordwestausläufern der Münchner Schotterebene. Die Stadt befindet sich auf relativ ebenem Niveau und fällt minimal nach Norden hin ab. Im Norden grenzt Germering über landwirtschaftlich genutzte Felder an Puchheim. Östlich der Stadt befindet sich ein breiter Feldstreifen, der von dem Autobahnring A 99 durchzogen wird. Die freien Flächen am Münchner Stadtrand werden derzeit mit einem Gewerbegebiet bebaut (Freiham). Im Süden und Südosten liegt ein größeres Waldgebiet, der Kreuzlinger Forst, sowie die Autobahn A 96. Im Nordwesten befindet sich der künstlich angelegte Germeringer See (Baggersee), sowie der kleine bewaldete Parsberg. Im Westen schließt sich der Landkreis Starnberg mit der Gemeinde Gilching an.

Stadtgliederung

  • Germering
  • Unterpfaffenhofen
  • Neugermering
  • Harthaus
  • Nebel
  • Schusterhäusl
  • Streiflach
  • Gut Wandelheim

Geschichte

Frühzeitliche Geschichte

Germering blickt auf eine lange Siedlungsgeschichte zurück. Bereits in der späten Jungsteinzeit bzw. der frühen Bronzezeit wurden Hügelgräber im Bereich der heutigen Oberen Bahnhofstraße, Ecke Steinbergstraße, angelegt. Aus der Urnenfelderkultur sind ein bronzezeitliches Brandgrab und Siedlungsreste nachweisbar. Aus der Römerzeit stammt eine Villa rustica mit Hypokaustum (Warmluftheizung). Nahe der Augsburger Straße wurde das Grab einer Germanin entdeckt, das durch die Grabbeigaben identifiziert werden konnte. Außerdem wurden mehrere römische Ziegelbrennöfen aufgefunden, von denen einer an der Straße Richtung Alling besichtigt werden kann. Am Krautgartenweg wurde ein Hockergrab freigelegt.

Ersterwähnungen der einzelnen Ortsteile

  • Die erste sichere urkundliche Erwähnung von Germering als Kermaringon erfolgt zwischen 859 und 864. Es wird aber vermutet, dass die älteste Urkunde mit der Ortsbezeichnung Germana.vel.admonte schon aus dem Jahr 769 stammt.
  • Die erste sichere urkundliche Erwähnung von Unterpfaffenhofen stammt aus dem Jahr 1190. Eine Urkunde, die auf die Zeit zwischen 948 und 957 datiert wird, benennt einen Ort namens Phafinhouna, womit aber auch ein anderes Pfaffenhofen gemeint sein könnte.
  • Nebel ist unter dem Namen Slat.vel.Nebelriet seit 1173 schriftlich bekannt.
  • Gut Streiflach ist seit 1270 bekannt.
  • Für die Einöde Harthof, jetzt Harthaus, ist keine Ersterwähnung bekannt.

Mittelalterliche Geschichte

Unter der alten St.-Martin-Kirche befinden sich frühmittelalterliche Reihengräber und vorromanische Kirchenreste. 1422 wurde Germering bei Kämpfen im Umfeld der Schlacht bei Alling zerstört. 1448 wurden die beiden Gemeinden erstmals als Mitglied des Landgerichtsbezirks Starnberg erwähnt.

Neuzeitliche Geschichte

1818 wurden die Gemeinden Germering und Unterpfaffenhofen mit den Gemeindeteilen Kleßheim, Nebel, Streiflach und Wandlheim gebildet. 1852 wechselten die beiden Gemeinden als Steuerdistrikt zum Königlichen Bezirksamt Bruck

Mit dem Bau der Bahnlinie München-Herrsching 1902 begann ein grundlegender Strukturwandel. Harthaus und Neugermering entstanden als neue Siedlungen. Während im Kreuzlinger Forst ein militärisches Tanklager entstand, wurde im heutigen Ortsteil Unterpfaffenhofen die sogenannte WIFO-Siedlung für die Mitarbeiter der militärischen Anlage errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in Germering ein Außenlager des KZ Dachau. Nach 1945 wuchs die Bevölkerung durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen. Die Folge waren erste soziale Wohnungsbauprojekte zwischen 1952 und 1954. Der rapide Wachstum setzte sich in den 1960er und 1970er Jahren - nicht zuletzt durch die Ausweisung neuer Baugebiete - fort. Ab ca. 1978 stabilisierte sich die Entwicklung und die Stadtplanung konzentrierte sich seitdem auf infrastrukturelle Verbesserungen. Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Germering und Unterpfaffenhofen im Zuge der Gemeindegebietsreform vereinigt. Bis zur Erhebung zur Stadt am 12. April 1991 war Germering die größte kreisangehörige Gemeinde Bayerns. Nach München, Ingolstadt, Rosenheim, Freising und Dachau wurde Germering die sechstgrößte Stadt Oberbayerns. Am 1. Oktober 2004 wurde Germering zur Großen Kreisstadt erhoben.

Die rasante Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg spiegelt sich in Germerings uneinheitlicher Siedlungsstruktur wider. Neben den dörflichen Ortskernen des alten Germerings und Unterpfaffenhofens gibt es die Hochhaussiedlungen der siebziger Jahre sowie die urbane Architektur des neuen Stadtzentrums mit der Stadthalle.

Wappen

Das Wappen wurde 1981 von Karl Haas aus den Wappen von Germering und Unterpfaffenhofen geschaffen.[1] Der Germeringer Teil des Wappens besteht aus der alten Dorfkirche St. Martin (weiß auf rotem Grund). Der Unterpfaffenhofener Teil ist der rote Löwe auf weißem Grund. Er wurde vom Wappen derer von Hufnagel und Chlingensperg entnommen, die im 17. und 18. Jahrhundert u. a. mit dem Gut Wandlheim über größeren Grundbesitz verfügten. Als verbindendes Element wurde der Dreiberg verwendet, der den Parsberg symbolisiert.

Wirtschaft

Verkehr

Schema der wichtigsten Germeringer Verkehrswege

Germering liegt direkt nördlich der A 96 München–Lindau.

Im Osten der Stadt befindet sich der Autobahnring A 99, der die A 96 unter anderem mit den Autobahnen A 8 und A 9 verbindet. Das Teilstück zwischen der A 96 München–Lindau und der A 8 München-Stuttgart ist erst seit dem 19. Februar 2006 vollständig befahrbar. Germering ist über die Autobahnausfahrten Gilching, Germering Süd (beide A 96), sowie Freiham Mitte und Germering Nord (beide A 99) erreichbar.

Die B 2 führte, aus München kommend Richtung Fürstenfeldbruck, durch den Ort. Sie wurde im Zuge der Autobahnbauarbeiten in den Osten der Stadt verlegt (Ortsumgehung) und bekam eine eigene Anschlussstelle (Germering Nord).

Im Münchner S-Bahn-Netz liegt Germering an der Linie S5 (Herrsching-München-Holzkirchen) und hat 2 Haltestellen (Germering-Unterpfaffenhofen und Harthaus) (MVV - Münchner Verkehrsverbund). Da die Stadtgrenze von München durch die Haltestelle Harthaus verläuft, liegt die Haltestelle Harthaus bei der Zoneneinteilung des MVV auf der Zonengrenze zwischen Innenraum und erstem Außenraum. Dies vergünstigt die S-Bahn-Fahrt nach München von Harthaus aus (i. d. R. halber Preis in die Innenstadt gegenüber der Fahrt von Germering-Unterpfaffenhofen aus).

Ansässige Unternehmen

In Germering sind vor allem mittelständische Unternehmen aus der metallverarbeitenden und chemischen Industrie ansässig. Daneben finden sich zahlreiche kleinere Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor. Größter am Ort ansässiger Arbeitgeber ist CeWe Color.

Schulen

  • Carl-Spitzweg-Gymnasium
  • Max-Born-Gymnasium
  • Staatliche Realschule Unterpfaffenhofen
  • Theresenschule (Grundschule)
  • Wittelsbacherschule (Hauptschule)
  • Kerschensteinerschule (Grund- und Hauptschule)
  • Kirchenschule (Grund- und Hauptschule)
  • Volksschule an der Kleinfeldstraße (Grundschule)
  • Eugen-Papst-Schule (Sonderpädagogisches Förderzentrum)
  • Musikschule Germering
  • Malschule Germering
  • Volkshochschule Germering (VHS)

Städtepartnerschaften

Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

  • 1978 Zusammenlegung mit der Gemeinde Unterpfaffenhofen

Einwohnerentwicklung

Jahr: 1840 1925 1939 1950 1961 1970 1979 1995 2005
Einwohner: 625 1.322 3.032 6.355 11.141 25.261 34.262 35.751 37.036

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturelles Zentrum ist die Stadthalle mit ihren kulturellen Einrichtungen (Kino, Veranstaltungs- und Ausstellungsräume, Gastronomie etc.). Ein Stadtmuseum ist in Gründung. Schaukästen, beispielsweise am Friedhof St. Martin oder am Ortsausgang Richtung Alling, weisen auf frühzeitliche Funde in Germering hin.

Für überregionales Aufsehen sorgte der „rote Faden“, eine rote Linie mit abstrakten Symbolen und Hinweisen, die sternförmig durch den Ort führt.

Erwähnenswert ist die musikalische Subkultur in der Cordobar, in der Sportfreunde Stiller und Jamaram in ihrer Anfangszeit oft gespielt und/oder geprobt haben und die insbesondere junge, unbekannte Bands aus der Umgebung fördert. Das Germeringer Freibad ist bekannt als beliebter Aufenthaltsort an heißen Sommertagen. Ebenso diente es als Drehort des ersten Videoclips der Sportfreunde Stiller zu deren Song Wellenreiten.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Volksfest (jährlich)
  • Christkindlmarkt vor der Stadthalle (jährlich)
  • Seefest am Germeringer See des Burschenvereins aus Unterpfaffenhofen (jährlich)
  • Buntes Faschingstreiben vor der Stadthalle (jährlich am Faschingsdienstag) veranstaltet von der Showtanzgruppe "Fun Unlimited" des TSV Unterpfaffenhofen-Germering.
  • Großes Internationales Fußballturnier für E- (U11-) und D- (U13-) Junioren mit Nachwuchsteams vieler Bundesligamannschaften. Organisiert vom SV Germering (jährlich zur Faschingszeit)

Museen

In der Domonter Str. 2 (ehemaliges Feuerwehrhaus hinter dem Rathaus) befindet sich das Zeit+Raum Museum, das derzeit Sonderausstellungen beherbergt. Außerdem gibt es an verschiedenen Standorten Museumseinheiten in situ, die Funde direkt vor Ort ausstellen.

Sonstiges

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Eugen Papst, Lehrer und Musiker, Ehrenbürger seit 1917.
  • Anton Morigl, Unternehmer, Ehrenbürger seit 1929.
  • Prälat Franz Sales Müller, Seelsorger, Ehrenbürger seit 1985.
  • Robert Huber, wohnhaft in Germering, erhielt 1988 den Nobelpreis für Chemie und wurde im selben Jahr zum Ehrenbürger ernannt.
  • Hans Mannhardt, Unternehmer und Gründer des Sozialdienstes, Ehrenbürger seit 1991.
  • Rudolf Bay, Altbürgermeister, Ehrenbürger seit 2000.
  • Claudia Hengst, bekannte Behindertensportlerin und mehrfache Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympics, Welt- und Europameisterin, ist seit 2001 Ehrenbürgerin.
  • Hermann Parzinger, deutscher Archäologe und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, aufgewachsen in Germering, ist seit 2008 Ehrenbürger[2].

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Der Schriftsteller Walter Kolbenhoff wohnte in Germering, der Kulturpreis der Stadt wurde nach ihm benannt.
  • Joachim Höppner (gest. 18. November 2006) wohnte in Germering und erhielt 2001 den Walter-Kolbenhoff-Preis der Stadt Germering. Der Schauspieler wurde einem großen Publikum im deutschsprachigen Raum dadurch bekannt, dass er die Stimme des Gandalf in der deutschen Synchronfassung der Film-Trilogie Der Herr der Ringe sprach.

Weblinks

Quellen

  1. Haus der Bayerischen Geschichte - Bayerns Wappen [1]
  2. „Pressemitteilung zur Wahl von Prof. Dr. Hermann Parzinger zum Ehrenbürger der Stadt Germering, 20. Dezember 2008

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