Westheim (Mittelfranken)

Westheim (Mittelfranken)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Westheim
Westheim (Mittelfranken)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Westheim hervorgehoben
49.00305555555610.661388888889439
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Weißenburg-Gunzenhausen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Hahnenkamm
Höhe: 439 m ü. NN
Fläche: 28,32 km²
Einwohner:

1.152 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91747
Vorwahl: 09082
Kfz-Kennzeichen: WUG
Gemeindeschlüssel: 09 5 77 179
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Ringstr. 12
91719 Heidenheim
Webpräsenz: www.westheim.info
Bürgermeister: Günther Oberhauser (Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Westheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
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Über dieses Bild

Westheim ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Hahnenkamm mit Sitz in Heidenheim.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Westheim liegt in der Region Westmittelfranken bei Gunzenhausen.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Westheim hat fünf amtlich benannte Ortsteile[2]:

Geschichte

Blick über den Ortsteil Ostheim zum Hesselberg
Männergrab (Nr. 24) aus dem Gräberfeld von Westheim mit Franziska, Schild-Buckel und Griff, Lanzenspitze, Münze des Gotenkönigs Athalarich (526-534) und römischen Mosaiksteinchen (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg).

In der „Mehlbuck“ wurde eines von drei frühmerowingisches Gräberfeldern innerhalb der Gemarkung Westheims entdeckt. Es gilt oft als frühester Nachweis von den Franken in Mittelfranken. Das Gräberfeld stand allerdings sicher nicht in direktem Zusammenhang mit dem heutigen Ort Westheim, sondern mit einer Siedlung im Bereich des höher gelegenen Geländes über der Flussniederung, wo sich die zwei alten Römerstraßen Geilsheim-Hüssingen und Gunzenhausen-Nördlingen kreuzten. Die ursprünglich über 250 Gräber beinhalten Männer-, Frauen-, und Kinderbestattungen, sowie zwei Pferdebestattungen. Das Gräberfeld wurde spätestens vom Beginn des 6. Jahrhunderts (ca. 520-530) bis mindestens in die zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts benutzt. Anschließend scheint der Ort Wüst gefallen zu sein, bevor die Beigabensitte in Süddeutschland endet. Auffällig ist die hohe Zahl typisch fränkischer Waffen, wie Franziska_(Waffe) und Ango, sowie die neun Münzgräber. Darunter waren drei römische Denare aus dem 3. Jahrhundert und fünf gotische Halb-Siliquen von Athalarich, Witiges und Totila, die vermutlich als Charonspfennige dienten[3].

Weiterhin wurden am Ortsrand von Westheim die Überreste einer kleinen frühmittelalterlichen Kirche entdeckt. Sie wurde um das Jahr 600 errichtet und stellt damit zusammen mit jener in Solnhofen eine der ältesten Kirchen der Region dar. Mittlerweile wurde eine Rekonstruktion der Kirche errichtet, die besichtigt werden kann. Um die Kirche befand sich einst wohl die Siedlung zu der das Gräberfeld gehört haben dürfte. Mit der Einrichtung eines Königshofes in Westheim verlor die ältere Siedlung jedoch an Bedeutung und wurde schließlich zugunsten der Siedlung um die Kirche St. Pankratius aufgegeben.[4]

Westheim gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde, jedoch ohne Hüssingen und Ostheim, die bis zur Gebietsreform in Bayern noch eigenständige Gemeinden waren.

Einwohnerentwicklung

  • 1910: 661 Einwohner (nur Westheim)[5]
  • 1933: 631 Einwohner (nur Westheim)
  • 1939: 572 Einwohner (nur Westheim)[6]
  • 1970 1.246 Einwohner
  • 1987 1.208 Einwohner
  • 2000 1.230 Einwohner
  • 2008 1.150 Einwohner

Politik

Bürgermeister ist Günther Oberhauser (Wählergemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Friedrich Minderlein sen. (Wählergemeinschaft).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 548 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 99 T€.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 111 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 233 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 420. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 72 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1742 ha, davon waren 1174 ha Ackerfläche und 568 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es 50 Kindergartenplätze mit 51 Kindern.

Freizeitheim

In Ostheim befindet sich das Jugendhaus des Dekanats Heidenheim im ehemaligen Pfarrhaus.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111025/231114&attr=OBJ&val=1524
  3. Andreas Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Bd.3/1. Reihe: Handbuch der bayerischen Geschichte Gesamtwerk. in 4 Bänden: Handbuch der bayerischen Geschichte, 4 Bde. in 6 Tl.-Bdn., C. H. Beck, 3., neubearb. A. (1997). (S. 58 ff.)
  4. Frühmittelalterliche Kirche Westheim auf der Seite www.fraenkisches-seenland.de
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 - Königreich Bayern - Regierungsbezirk Mittelfranken - Bezirksamt Gunzenhausen. Auf: gemeindeverzeichnis.de
  6. Landkreis Gunzenhausen. Auf: verwaltungsgeschichte.de

Weblinks

 Commons: Westheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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