- Bergen (Mittelfranken)
-
Wappen Deutschlandkarte 49.08333333333311.116666666667539Koordinaten: 49° 5′ N, 11° 7′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Weißenburg-Gunzenhausen Verwaltungs-
gemeinschaft:Nennslingen Höhe: 539 m ü. NN Fläche: 19,91 km² Einwohner: 1.129 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km² Postleitzahl: 91790 Vorwahlen: 09147 / 09148 Kfz-Kennzeichen: WUG Gemeindeschlüssel: 09 5 77 115 Gemeindegliederung: 6 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schmiedgasse 1
91790 NennslingenWebpräsenz: Bürgermeister: Werner Röttenbacher (Wählergemeinschaft) Lage der Gemeinde Bergen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Bergen ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nennslingen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Westmittelfranken, rund 41 Luftstreckenkilometer südlich von Nürnberg. Bergen befindet sich im Mittelgebirge der Fränkischen Alb.
Nachbargemeinden
Ettenstatt Thalmässing Nennslingen Burgsalach Ortsteile
Die politische Gemeinde Bergen hat 6 amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Bergen
- Dannhausen
- Geyern
- Kaltenbuch
- Syburg
- Thalmannsfeld
Geschichte
Das Fürstentum Ansbach und die Schenken von Geyern teilten sich die hiesigen Herrschaftsrechte. 1796 sequestrierte Preußen die Geyerschen Rechte. Bergen fiel im Vertrag von Paris (Februar 1806) mit dem preußischen Fürstentum Ansbach durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die damalige Gemeinde Bergen. Die seit Jahrhunderten gewachsenen Bindungen führten im Rahmen der Gemeindegebietsreform 1978 zum Zusammenschluss der unten aufgeführten Ortschaften (heute Gemeindeteile) zur Gemeinde Bergen.
Gemeindeteile
Bergen
Urkundlich 1067 erstmals erwähnt, als Bischof Gundekar II. eine Georgskirche weihte. Eine Viereckschanze aus der Zeit von etwa 500. v. Chr. zeugt von einer früheren Besiedelung. Vorhanden sind Überreste der Burg Neuhaus, die vermutlich 1390 zerstört wurde. 1543 führten die Herren von Syburg die Reformation ein, 1628 wurde das Dorf für 22 Jahre wieder zum katholischen Glauben gezwungen. 1631 Einfall der Schweden, von 1634 bis 1637 wütete die Pest in der Gegend. 1663 trafen aus Österreich vertriebene evangelische Exulanten im Dorf ein. Damit begann ein steter Wiederaufbau. 1773 entstand die Kirche in der heutigen Form, der Unterteil des Turmes stammt noch aus der mittelalterlichen Ritterzeit.
Geyern
Am Nordwestabfall der fränkischen Jura liegt im 130 Einwohner-Ort Geyern die Stammburg des bereit 985 erwähnten Adelsgeschlechtes der Schenken von Geyern. Ursprünglich stammen die Schenken aus Hofstetten, heute gelegen im Landkreis Eichstätt. Sie nannten sich die Herren von Hofstetten und waren Ministeriale des Bischofs von Eichstätt. Die Grafen von Hirschberg übertrugen einem des Geschlechts das Schenkenamt. 1276 wurde Heinrich von Hofstetten durch den bayerischen Herzog Ludwig dem Strengen mit der Burg Geyern belehnt. Im Jahr 2008 verstarb der Nachfahre der Schenken von Geyern, Dr. Wolfgang Carl. Er und seine Frau Edith hatten das Schloss in den vergangenen Jahrzehnten renoviert und der Öffentlichkeit bei Führungen und Konzerten zugänglich gemacht.
Syburg
Wasserschloss, 1470 erstmals erwähnt. Bis in die 1960er Jahre Sitz eines Zweiges der Schenkenfamilie (Schenken von Geyern zu Syburg). Heute in Privatbesitz.
Thalmannsfeld
Erste Erwähnung 1194 als Thalmannsfelde. 2007 Einweihung des neu gestalteten ehemaligen Schulhauses, das mit enormer Eigenleistung des ganzen Dorfes als Domizil des Trachtenvereins und der Kirchengemeinde hergerichtet wurde. In den Jahren 2007 und 2009 gewann Thalmannsfeld zweimal eine Silbermedaille auf Landesebene beim Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".
Kaltenbuch
Auf rund 600 Höhenmetern am Abbruch des Jura gelegen, bietet Kaltenbuch einen wunderbaren Blick auf den Brombachsee und bis nach Nürnberg hinein. Im Sommer 2008 wurde die Außenfassade der St.Nikolauskirche erneuert. Sie ist mit ihrer hellgelben Farbgebung bis hinunter zum Brombachsee zu sehen.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.056, 1987 dann 981 und im Jahr 2000 1.115 Einwohner gezählt. Davon sind 2008 ca. 950 evangelischen Glaubens. Die Einwohner verteilen sich 2008 ungefähr wie folgt: Bergen 450, Thalmannsfeld 350, Geyern 120, Kaltenbuch 120, Dannhausen 50.
Politik
Bürgermeister ist Werner Röttenbacher (Wählergemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Willy Lehmeyer sen. Bei der Kommunalwahl 2008 verteilten sich die 12 Sitze im Gemeinderat wie folgt auf die 4 Wählergemeinschaften: Bergen 5 Sitze, Thalmannsfeld/ Dannhausen 5, Geyern 1, Kaltenbuch 1. Werner Röttenbacher wurde mit über 94 Prozent der Stimmen als 1. Bürgermeister bestätigt.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau über einem silbernen Fünfberg schwebend ein von Silber und Schwarz geteiltes Schildchen, darin der Rumpf eines rot gezungten Geiers in verwechselten Farben.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Von 1693 bis 1864 wurde im Tagebau Erz abgebaut, das die Bauern zur Verhüttung nach Eichstätt brachten.
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 76 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 32 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 398. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe. Zudem bestanden 1999 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1105 ha, davon waren 874 ha Ackerfläche und 229 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 2011 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: Zweigruppiger Kindergarten mit bis zu 55 Kindergartenplätzen. Träger ist die evangelische Kirchengemeinde.
- Grundschule: geschlossen am 29. Juli 2011; gehörte mit zwei ausgelagerten Klassen zur Volksschule in Nennslingen
Kultur
Bergen gehört zum Verbreitungsgebiet des Jurahauses. Im Gemeindegebiet sind noch verhältnismäßig viele Exemplare dieses Haustypus erhalten (vgl. Abb.), einige davon sind jedoch von abrisswilligen Eigentümern dem Verfall preisgegeben.
Im mehrfach beim Kreiswettbewerb ausgezeichneten Gemeindeteil Thalmannsfeld hat im Zuge der Dorfsanierung eine Wandlung zum Erhalt der historischen Dorfsubstanz eingesetzt. Neben den Felsenkellern werden jetzt mehrere private Einzelobjekte saniert und erhalten.Im Jahr 2007 erhielt Thalmannsfeld beim Landeswettbewerb eine Silbermedaille.
Erwähnenswert ist eine neu errichtete, historisch nachempfundene Schmiede in einem um 1820/30 neu erbauten, erstmals um 1740 erwähnten Wohnstallhaus.
In diesem Museum sind unter anderem transmissionsgetriebene Bohr-, Dreh- und Fräßmaschinen sowie ein Federfallhammer aus den Jahren 1895 bis 1920 zu sehen. Dort gibt es auch Kursangebote in den alten Handwerkstechniken. Im Gemeindegebiet gibt es vier evangelische Kirchen, die alle auf das Mittelalter zurückgehen und von den Regionalherren, den Schenken von Geyern, im 17. und 18. Jahrhundert neu gestaltet wurden: St. Georg in Bergen, St. Bartholomäus in Geyern (im Schloss), St. Nikolaus in Kaltenbuch und St. Ulrich in Thalmannsfeld.
Religion
In Bergen befindet sich die evangelische St. Georgskirche.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111025/190815&attr=OBJ&val=1501
Weblinks
Commons: Bergen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bergen (Mittelfranken): Wappengeschichte vom HdBG
- Webseite der Schmiede
- Bergen (Mittelfranken): Amtliche Statistik des LStDV
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