- Wilhelm Anton von Klewiz
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Wilhelm Anton von Klewiz (auch Klewitz) (* 1. August 1760 in Magdeburg; † 26. Juli 1838 in Magdeburg) war preußischer Politiker und Verwaltungsbeamter und gehörte zu den konservativen Reformern Anfang des 19. Jahrhunderts in Preußen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch des Domgymnasiums in seiner Heimatstadt, studierte der aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Klewiz von 1779 bis 1781 Rechtswissenschaften in Halle (Saale) und Göttingen. Nebenbei widmete er sich auch dem Studium von Chemie und Mathematik. Eine erste Stelle trat er 1783 als Referendar an der Magdeburger Kriegs- und Domänenkammer an. In dieser Funktion übernahm er die Leitung des Salzamtes Schönebeck (Elbe). 1785 wurde Klewiz Assessor und Kriegs- und Domänenrat. Später wurde er Kammerdirektor. 1793 war Klewiz, zwischenzeitlich Geheimer Oberfinanzrat, für die verwaltungstechnische und rechtliche Eingliederung der an Preußen fallenden vormals polnischen Gebiete zuständig.
1794 heiratete Klewiz Karoline Henriette Augusta Rumpff. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Caroline Wilhelmine von Klewiz (1795-1823) und Carl Wilhelm von Klewiz (* 4. Dezember 1800 in Berlin ; † 12. Dezember 1841 in München).[1] In diese Zeit fällt auch sein Beitritt zum Montagsklub in Berlin, dem er von 1799 bis 1822 angehört hat.[2] 1803 wurde Klewiz aufgrund seiner Verdienste geadelt.
Als Kammerpräsident in Posen war Klewiz 1805 für die Mobilmachung der dortigen preußischen Truppen verantwortlich. Nach der preußischen Niederlage übernahm er das Präsidium der kombinierten Immediatkommission für Geldoperationen und Armenpflege in Königsberg. Beauftragt von Karl August Fürst von Hardenberg entwarf der anerkannte Verwaltungs- und Steuerrechtler Klewiz zusammen mit Theodor von Schön im Jahr 1810 die Verordnung über die veränderte Staatsverfassung aller obersten Staatsbehörden.
Klewiz wurde Staatssekretär im Staatsrat. Noch während der Befreiungskriege wurde er 1813 zum zivilen Gouverneur der vormals preußischen Gebiete zwischen Elbe und Weser, die nach der Niederlage 1807 von Preußen abgetreten worden waren. Bis 1816 arbeitete er an der Wiedereingliederung dieser Gebiete an Preußen, wofür er 1816 den Titel Wirklicher Geheimer Rat erhielt. Im Jahr 1817 wurde Klewiz preußischer Finanzminister. Er gehörte zu den Wegbereitern des Zollvereins.
1824 kehrte er nach Magdeburg zurück und übernahm dort 1825 das Amt des Oberpräsidenten der Provinz Sachsen von Friedrich Christian Adolph von Motz, welches er bis 1837 innehatte. Arbeitsschwerpunkte waren Bildungs- und Religionsangelegenheiten, sowie das Bergwerkswesen. Im Auftrage des preußischen Königs leitete er den neu eingerichteten Provinziallandtag als Landtagskommissar.
Ehrungen
Neben der Erhebung in den Adelsstand 1803, wurde er 1814 von seiner Heimatstadt Magdeburg mit der Bürgerkrone geehrt und somit zum Ehrenbürger der Stadt, 1816 Ehrenbürger von Halberstadt.[3] Später folgte auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Halle (Saale). Zu seinem 50. Dienstjubiläum wurde Klewiz 1833 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. mit dem Schwarzen Adlerorden geehrt. Die Universität Halle-Wittenberg verlieh ihm die Ehrendoktorwürde.
Heute ist in seiner Heimatstadt Magdeburg eine Straße (Klewitzstraße) nach ihm benannt.
Werke
- Steuerverfassung im Herzogtum Magdeburg, 1797
- Allgemeine Steuerverfassung in der preußischen Monarchie und besondere Grundsteuer-Verfassungen in der preußischen Provinz Sachsen, 1828
- Das Provinzial-Recht des Herzogtums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld altpreußischen Antheils, 1837
Einzelnachweise
- ↑ Familienforschung zum Familiennamen "KLEWITZ"
- ↑ Der Montagsklub in Berlin 1749-1899: Fest- u. Gedenkschrift zu seiner 150sten Jahresfeier / (Hrsg.: G(ustav) A(dolf) Sachse u. Eduard Droop). Berlin: J. Sittenfeld, 1899, Nr. 91 S. 126-127.
- ↑ Ehrenbürger von Halberstadt
Literatur
- Paul Bailleu: Klewiz, Wilhelm Anton von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 180 f.
- Hans Herzfeld: Wilhelm Anton von Klewiz. In: Mitteldeutsche Lebensbilder. 1. Band Lebensbilder des 19. Jahrhunderts, Magdeburg 1926, S. 12–30.
- Stephan Skalweit: Klewitz, Wilhelm v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 60 f.
- Martin Wiehle, Magdeburger Persönlichkeiten, Magdeburg 1993, ISBN 3-910146-06-6
- Roswitha Willenius, in Magdeburger Biographisches Lexikon, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1
Weblinks
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