Bonnhof

Bonnhof
Bonnhof
Koordinaten: 49° 22′ N, 10° 47′ O49.35916666666710.79385Koordinaten: 49° 21′ 33″ N, 10° 47′ 24″ O
Höhe: 385–415 m ü. NN
Fläche: 871 hadep1
Einwohner: 542 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 91560
Vorwahl: 09872
Straße von Gottmannsdorf kommend

Bonnhof (umgangssprachlich: Bahūf [1]) ist ein Ortsteil der Stadt Heilsbronn im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Ortschaft liegt zwischen Heilsbronn und Bürglein in einem Tal.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bonnhof im Jahre 1142, war aber damals schon ein Dorf. Ein schriftlicher Nachweis über den ursprünglichen Ortsnamen existiert nicht, es gibt allerdings schriftliche Nachweise über die Entwicklung des Ortsnamens, der sich wie folgt darstellt: Bondorf, Bonendors, dann Bonendorf, daraus Curia fabae (Bohnenhof) und schließlich Bonnhof. Im Mittelalter bis in die Neuzeit gab es in Bonnhof 100 Morgen Weinberge, es war damals von der Fläche her das größte Weinbaugebiet in Mittelfranken. Im Dreißigjährigen Krieg wurden fünf Höfe niedergebrannt, fünf Höfe verlassen und fünf blieben bewohnt. In Bonnhof gab es über Jahrhunderte hinweg ein Schloss, das Sitz einer Propstei des Zisterzienserklosters Heilsbronn war. Nach der Klosterzeit wechselte es oft seine Besitzer, heute ist nur noch die Glocke von der Schlosskapelle vorhanden. Es gab auch eine Brauerei.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich viele Sudetendeutsche Siedler im südliche Teil des Dorfes nieder, was zu einer Teilung des Dorfes in einen alten, bäuerlichen Teil und einen Siedlungsteil führte.

Der Ort bildete mit Gottmannsdorf eine Gemeinde, die eine Gebietsfläche von 871 ha umfasste. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Heilsbronn eingegliedert.[2]

Ende der 1990er wurde Richtung Süden ein größeres Baugebiet ausgewiesen. Dadurch ist die Einwohnerzahl angestiegen.

Baudenkmäler

  • Burgstall einer ehemaligen Wasserburg (Propstei von Kloster Heilsbronn), Wassergraben z.T. erhalten, ebenso der Keller, jetzt zum Anwesen Haus Nr. 3 gehörig
  • Ehemalig markgräfliches Forst- und Jagdhaus des 18. Jahrhunderts, jetzt Haus Nr. 8: zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mittelrisalit, Fugenschnitt und Krüppelwalm. Innen gleichzeitiges Treppenhaus mit durchbrochener Brüstung sowie Kachelofen. Scheune, zur gleichen Zeit erbaut, eingeschossig, Fachwerk mit Krüppelwalm.
  • Kleines Fischhaus am Weiher, ehemalige Mühle, jetzt Gemeindehaus: Zweigeschossiger Fachwerkbau mit Walmdach und Außentreppe, 17./18. Jahrhundert
  • Haus Nr. 1a: Zweigeschossiger Bau des späten 17. Jahrhunderts mit Satteldach, Erdgeschoss aus Quadersteinen, Obergeschoss Fachwerk, an der Nordseite zweigeschossige Lauben mit Balusterbrüstung; an der Südseite Stichbogenportal mit Kämpfer und Schlusssteinmaske hinter einer auf zwei Säulen vorgezogenen Eingangslaube
  • Haus Nr. 1b: An der Nordseite Inschriftplatte mit Akanthuszier bezeichnet 1706 für den Bauherrn Georg Humser. Dreigeschossiger, z. T. Fachwerk-Bau mit Satteldach, ehemals zum Schloss gehörig, im 19. Jahrhundert z. T. verändert
  • Zehntscheune des 18. Jahrhunderts, teils Bruchstein-, teils Fachwerkbau mit Satteldach, jetzt zu Haus Nr. 1b gehörig

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Bonnhof

  • 1856: 172 Einwohner (nur B.)
  • 1910: 271 Einwohner[3]
  • 1933: 281 Einwohner
  • 1939: 278 Einwohner[4]
  • 1961: 482 Einwohner
  • 1963: 525 Einwohner
  • 1970: 464 Einwohner
  • 1987: 398 Einwohner (nur B.)[5]
  • 2007: 542 Einwohner (nur B.)

Verkehr

Die Staatsstraße 2410 führt von einer Anschlussstelle an die B 14 in Heilsbronn her über Bonnhof und Bürglein nach Großhabersdorf auf die Staatsstraße 2246. Die Kreisstraße AN 24 verbindet den Ort mit Betzendorf und eine Gemeindeverbindungsstraße mit Gottmannsdorf. Der Bahnhof in Heilsbronn ist vom Ortskern 2 km entfernt.

Es verkehren regelmäßig die Busse des VGN.

Bildergalerie

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 117f.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 52f.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 83f.

Weblinks

 Commons: Bonnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 52.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 421
  3. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  4. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  5. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=BONHOF_W8802

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