Büden

Büden
Büden
Stadt Möckern
Wappen von Büden
Koordinaten: 52° 9′ N, 11° 50′ O52.14777777777811.82527777777860Koordinaten: 52° 8′ 52″ N, 11° 49′ 31″ O
Höhe: 60 m ü. NN
Fläche: 9,07 km²
Einwohner: 269 (1993)
Eingemeindung: 1. Jan. 2003
Postleitzahl: 39291
Vorwahl: 039224
Bauernhof mit Torbogen
Ruine der Holländermühle
Kirche in Büden 2006

Büden ist ein Ortsteil der Stadt Möckern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Büden liegt zwischen dem Fläming und dem Magdeburger Elbtal. Das Umland ist rein landwirtschaftlich mit Böden mittlerer Ertragslage geprägt. Der Ortskern von Möckern ist neun Kilometer entfernt und nach einer zwei Kilometer langen Stichstraße über die Bundesstraße 246 zu erreichen. Am südlichen Ortsrand befindet sich der Bahnhof an der Strecke Magdeburg - Loburg.

Geschichte

Anhand von Bodenfunden wurde nachgewiesen, dass im Bereich des heutigen Ortes während der Eisenzeit (~ 600 v. Chr.) Germanen siedelten. Sie wurden vom 5. Jahrhundert an von Slawen abgelöst, die dem Ort seinen Namen gaben. Er erscheint zunächst als Budim, was so viel wie „Ort des Budim“ bedeutet. Urkundlich wird Budim 992 erstmals in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Memleben erwähnt.

Mit der erneuten deutschen Besiedelung des ostelbischen Gebietes ab dem 12. Jahrhundert entwickelte sich Büden als Runddorf. Inzwischen war es in das Eigentum des Magdeburger Domkapitels übergegangen. Im Zentrum des Ortes wurde Anfang des 13. Jahrhunderts eine Kirche im romanischen Baustil errichtet. Aus Bruchsteinen entstanden ein Saalbau und ein Turm, der in seiner Breite das Kirchenschiff um zwei Meter und in seiner Höhe um ungewöhnliche fünfzehn Meter überragte. Das Patronat übernahm zunächst das Kloster Leitzkau, gegen Ende des 16. Jahrhunderts der Schlossherr von Leitzkau von Münchhausen. Im 17. Jahrhundert wurde Büden durch die Pest und den Dreißigjährigen Krieg nahezu entvölkert.

Nach Kriegsende gelangte Büden endgültig in den brandenburgisch-preußischen Machtbereich. Es unterstand administrativ dem Distrikt Jerichow I, aus dem nach der preußischen Verwaltungsreform von 1815 der gleichnamige Kreis mit der späteren Kreisstadt Burg wurde. Als erstes Anzeichen eines strukturellen Aufschwungs ist die Errichtung einer Schule für 70 Kinder im Jahre 1878 zu werten. 1890 waren Büdens Bürger in der Lage, ihre Kirche zu modernisieren. Unter Verwendung von Backsteinen wurden die Mauern des Kirchenschiffs erhöht und mit größeren Fenstern versehen. Mit der Eröffnung der Bahnlinie Magdeburg - Loburg nahm 1892 der Büdener Bahnhof seinen Betrieb auf, und 1894 erhielt das Dorf seine eigene Poststelle. 1908 wurde ein neuer größerer Friedhof eingerichtet. Die Zahl der Einwohner stieg von 234 im Jahre 1840 auf 419 im Jahre 1900. Haupteinnahmequelle war zu allen Zeiten die Landwirtschaft. Dass sie gute Erträge abwarf, beweisen die großflächigen Bauernhöfe mit ihren großen Wohngebäuden, Scheunen und Ställen, meist mit einem aufwändig gestalteten Torbogen ausgestattet. Bis 1925 war die aus dem Jahre 1683 stammende so genannte Holländermühle in Betrieb.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Landwirtschaft für Büden bestimmend. 1953 mussten sich die 18 bestehenden Betriebe im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft zu einer LPG zusammenschließen. Sie ging 1960 in der Groß-LPG Königsborn auf. In der Büdener Flur wurden vorwiegend Kartoffeln angebaut, und am Bahnhof wurde ein großes Düngelager eingerichtet. Inzwischen hatte sich die Einwohnerzahl ständig verringert. Lebten 1950 noch 480 Menschen im Ort, waren es 1968 nur noch 381. 1974 wurde Büden in die Großgemeinde Königsborn eingegliedert, die jedoch bereits nach zehn Jahren wieder aufgelöst wurde. Wegen fehlender Finanzen und nicht zu beschaffenden Baumaterials verfiel die Kirche zusehends und brannte 1985 völlig aus.

Erst mit dem Ende des politischen Systems in der DDR konnte die Dorfgemeinschaft darangehen, die Kirche St. Mauritius wieder aufzubauen. Mit Geldern aus einem Ausgleichsfonds, Fördermitteln und Spenden aus der Bevölkerung gelang es dem neu gegründeten Kirchenbauverein, zunächst die Dächer neu zu decken und Fenster und Türen zu erneuern. Über eine Holztreppe kann die Plattform auf dem Turm erreicht werden, von wo aus sich dem Betrachter ein großflächiger Blick über die Umgebung bietet.

Mit der Neugründung einer Agrargenossenschaft setzte sich die Entwicklung der ortsansässigen Landwirtschaft fort - und am Bahnhof entstand ein Gewerbegebiet. Im Ort wurde ein neues Bürgerhaus errichtet und alle Straßen wurden mit modernem Pflaster ausgebaut. Seit dem 1. Januar 2003 ist Büden in die Stadt Möckern eingemeindet.[1]

Politik

Die Belange des Ortsteils Büden werden von einem Ortschaftsrat mit der von ihm am 9. Juni 2008 gewählten Ortsbürgermeisterin Erika Specht gegenüber der Stadt Möckern vertreten.

Wappen

Blasonierung: „Geteilt von Rot über Gold; oben ein schwarzer Pflug, unten fächerförmig drei grüne Eichenblätter.“

Flagge

Die Flagge ist gelb - rot (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Wappen belegt.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003



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