- FIA-GT1-Weltmeisterschaft 2010
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Die FIA-GT1-Weltmeisterschaft 2010 war die Debütsaison der FIA-GT1-Weltmeisterschaft, welche die Nachfolge der FIA-GT-Meisterschaft antrat. Es war die erste Sportwagenrennserie, die von der Fédération Internationale de l’Automobile seit Einstellen der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1992 als Weltmeisterschaft ausgeschrieben wurde.
Die von der SRO Motorsports Group ins Leben gerufene FIA-GT1-Weltmeisterschaft trug 2010 neun Rennen auf vier Kontinenten aus. Sechs Fahrzeughersteller waren teilnahmeberechtigt, darunter Aston Martin, Corvette, Ford, Lamborghini, Maserati und Nissan.
Inhaltsverzeichnis
Teilnehmer
Hersteller
Die SRO erwartete ursprünglich mindestens fünf Fahrzeughersteller als Teilnehmer der Eröffnungssaison 2010. Maximal sechs Hersteller wurden zugelassen, wobei sie allerdings nicht selbst die Rennfahrzeuge einsetzen dürfen, sondern lediglich Werksunterstützung für Kundenteams zu leisten haben. Jeder Hersteller unterstützt zwei Teams mit jeweils zwei Rennfahrzeugen, sodass insgesamt vier Fahrzeuge von jedem Hersteller teilnehmen werden. Um einen ausgewogenen Wettkampf sicherzustellen wurde jedes Fahrzeug von der FIA getestet und leistungsmäßig an die übrigen angepasst.
Im Juni 2009 kündigten die ersten drei Hersteller ihre Teilnahme an der Saison 2010 an. Nismo, die Motorsportabteilung von Nissan, entwickelte eine Rennversion des Nissan GT-R. Dieser wurde von Gigawave Motorsport bereits bei einigen Rennen der FIA-GT-Meisterschaft 2009 eingesetzt. Im selben Jahr ließ Ford von Matech Concepts eine Rennversion des Ford GT entwickeln. Für Lamborghini als dritten Hersteller entwickelte Reiter Engineering einen Rennwagen auf Basis des Lamborghini Murciélago LP670-4 SV.
Nachdem die ersten drei Hersteller bekannt gegeben wurden, reichten Aston Martin Racing und Prodrive bei der FIA einen Antrag ein, um Kundenteams die Teilnahme des Aston Martin DBR9 angepasst an das neue Reglement zu ermöglichen. Die FIA gab diesem Antrag statt, sodass das Fahrzeug die Teilnahmeberechtigung erhielt. Corvette fragte daraufhin ebenfalls nach einer Sondergenehmigung für die Corvette C6.R nach. Zuletzt bewarben sich Maserati und Saleen um eine Genehmigung. Deren Fahrzeuge, der Maserati MC12 GT1 und der Saleen S7R benötigten aber eine zusätzliche Befreiung von den Auflagen, da von ihnen nicht die erforderten 300 Fahrzeuge produziert wurden. Im November bestätigte die SRO schließlich die sechs teilnahmeberechtigten Hersteller für die Saison 2010, darunter Nissan, Ford und Lamborghini sowie durch technische Anpassung an das Reglement auch Corvette, Aston Martin und Maserati. Der Hersteller Saleen, der sich zuletzt um die übrigen Startplätze beworben hatte, konnte als siebter Hersteller nicht mehr zugelassen wurden.
Teams
Jeder Hersteller wählte jeweils zwei Privatteams aus, welche mit den Fahrzeugen des jeweiligen Herstellers in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft antreten sollen. Matech Concepts und das VDS Racing Team kündigten ihre Fortsetzung des Ford-GT-Projekts an. Hexis Racing gab seine Absicht bekannt, mit dem Aston Martin teilzunehmen. Als zweites Aston-Martin-Team trat Fischer Racing bei, das unter der Bezeichnung Young Driver AMR teilnehmen wird. Mit dem Nissan GT-R werden das Swiss Racing Team sowie Sumo Power GT an den Start gehen.
Maserati wird am Vitaphone Racing Team, dem fünfmaliger FIA-GT-Meister, festhalten. Das zweite ausgewählte Team ist das Triple H Team Hegersport. Corvette wird ebenfalls einige frühere FIA-GT-Teams beibehalten. DKR Engineering und das Selleslagh Racing Team schlossen sich zu Mad-Croc Racing zusammen, das die ersten beiden Corvette C6.R einsetzen wird. Die übrigen zwei gehen an Phoenix Racing / Carsport, das aus der Fusion zwischen Phoenix Racing und Carsport Holland entstand. Lamborghini wird von Reiter Engineering repräsentiert, das auch für die Entwicklung seines Rennwagens verantwortlich war. Münnich Motorsport wird ebenfalls zwei Lamborghini einsetzen.
Am 17. Januar 2010 bestätigte die SRO die zwölf Teams, welche die Startplätze für die Weltmeisterschaft erhielten.
Fahrer
Bei jedem Rennen nehmen bis zu 48 Fahrer teil, ein großer Teil davon über die gesamte Saison hinweg. Darunter befinden sich sowohl erfahrenen Sportwagenrennfahrer als auch Neulinge. Sieben ehemalige FIA-GT-Meister sind in die Serie eingeschrieben, darunter die dreimaligen Meister Michael Bartels und Andrea Bertolini, die sich weiterhin einen Vitaphone-Maserati teilen. Der dreimalige Meister Christophe Bouchut fährt einen Münnich Lamborghini, während Ricardo Zonta, der Meister von 1998, mit einem Reiter-Lamborghini an den Start geht. Karl Wendlinger, der Meister von 1999 und Rekordhalter an FIA-GT-Siegen, nimmt auf einem Nissan des Swiss Racing Teams teil, während Jamie Campbell-Walter, der Meister von 2000, einen Nissan von Sumo Power fährt. Matteo Bobbi, der Meister von 2003, steuert einen Maserati von Hegersport. Einige andere erfolgreiche Sportwagenfahrer sind der Swiss-Racing-Pilot Seiji Ara, Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 2004, der Hexis-Pilot Henri Moser, FIA-GT3-Meister von 2007, die Young-Driver-Piloten Tomáš Enge und Stefan Mücke, die 2008 die Le Mans Series für sich entschieden, die Mad-Croc-Piloten Mika Salo und Oliver Gavin, ehemalige Meister der American Le Mans Series und der zweimalige Super-GT-Meister Michael Krumm im Sumo-Power-Nissan.
Einige Fahrer haben bereits Weltmeisterschaftserfahrung aus anderen Motorsportdisziplinen, darunter die Formel 1 und die Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Romain Grosjean wechselte nach der Saison 2009 aus der Formel 1 zu Matech Competition in die FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Der ehemalige Formel-1-Pilot Enrique Bernoldi gewann bereits 2009 in seiner Debütsaison in der FIA-GT-Meisterschaft ein Rennen und wechselte zur Saison 2010 zum Vitaphone Racing Team. Auch Jean-Denis Délétraz, Karl Wendlinger und Mika Salo nahmen bereits an Formel-1-Rennen teil. Aus dem Tourenwagensport kommen Altfrid Heger und Marc Hennerici, der Privatfahrermeister der Tourenwagen-Weltmeisterschaft von 2005.
Mit den Schweizerinnen Cyndie Allemann, Rahel Frey und Natacha Gachnang nehmen drei Rennfahrerinnen, die bisher im Formelsport aktiv waren, an der FIA-GT1-Weltmeisterschaft teil.
Teilnehmerliste
Am 27. Januar 2010 veröffentlichte die FIA die endgültige Teilnehmerliste mit Teams und Fahrzeugen der Saison 2010.
Team Fahrzeug Motor Reifen Nr. Fahrer Rennen Bild Vitaphone Racing Team Maserati MC12 GT1 Maserati (6,0-l-V12) M 1 Michael Bartels 1–10 Andrea Bertolini 1–10 2 Miguel Ramos 1–8, 10 Enrique Bernoldi 1–10 Alexandre Negrão 9 Swiss Racing Team Nissan GT-R GT1 Nissan VK56DE (5,6-l-V8) M 3 Karl Wendlinger 1–10 Henri Moser 1–10 4 Max Nilsson 1–10 Seiji Ara 1–10 Matech Competition Ford GT1 Ford Cammer (5,3-l-V8) M 5 Thomas Mutsch 1–10 Romain Grosjean 1–4 Richard Westbrook 5–10 6 Cyndie Allemann 1, 3 Natacha Gachnang 1, 4 Rahel Frey 3 Olivier Panis 4 Romain Grosjean 5 Neel Jani 5–10 Nicolas Prost 6, 7 Nicolas Armindo 8–10 Young Driver AMR Aston Martin DBR9 Aston Martin (6,0-l-V12) M 7 Tomáš Enge 1–7 Darren Turner 1–10 8 Stefan Mücke 1–10 Christoffer Nygaard 1–6, 8, 9 Pedro Lamy 7 José María López 10 Hexis AMR Aston Martin DBR9 Aston Martin (6,0-l-V12) M 9 Frédéric Makowiecki 1–10 Philippe Dumas 1 Thomas Accary 2, 4, 5 Stéphane Sarrazin 3 Yann Clairay 6–10 10 Clivio Piccione 1–10 Jonathan Hirschi 1–10 Mad-Croc Racing Corvette C6.R Corvette LS7.R (7,0-l-V8) M 11 Xavier Maassen 1–7 Alexander Müller 1 Nicolas Armindo 2 Mike Hezemans 3, 4 Jos Menten 5, 6 Julien Jousse 7 Sérgio Jimenez 9 Claudio Dahruj 9 12 Pertti Kuismanen 1–10 Mika Salo 1, 3, 6 Oliver Gavin 2, 4, 5 Laurent Cazenave 7 Duncan Huisman 8–10 Phoenix Racing / Carsport Corvette C6.R Corvette LS7.R (7,0-l-V8) M 13 Marc Hennerici 1–10 Andreas Zuber 1, 2 Štefan Rosina 3 Andrea Piccini 4 Mike Hezemans 5 Alexandros Margaritis 6–10 14 Mike Hezemans 1, 2 Andrea Piccini 1, 5 Anthony Kumpen 2, 5 Sumo Power GT Nissan GT-R GT1 Nissan VK56DE (5,6-l-V8) M 22 Jamie Campbell-Walter 1–10 Warren Hughes 1–10 23 Peter Dumbreck 1–10 Michael Krumm 1–10 Reiter Lamborghini Murciélago LP670 R-SV Lamborghini (6,5-l-V12) M 24 Peter Kox 1–10 Christopher Haase 1–10 25 Ricardo Zonta 1, 4–6, 8, 9 Rafael Daniel 1, 4 Jos Menten 2, 7 Frank Kechele 2, 3, 5–10 Jan Danis 3 Sérgio Jimenez 10 Triple H Team Hegersport Maserati MC12 GT1 Maserati (6,0-l-V12) M 33 Altfrid Heger 1–7, 9, 10 Alexandros Margaritis 1–4 Alexander Müller 5–10 Bert Longin 8 34 Bert Longin 1–6 Matteo Bobbi 1–4 Nico Verdonck 5, 8, 10 Alessandro Pier Guidi 6–8, 10 Nikolaus Mayr-Melnhof 7 Francisco Longo 9 Daniel Serra 9 All-Inkl.com Münnich Motorsport Lamborghini Murciélago LP670 R-SV Lamborghini (6,5-l-V12) M 37 Marc Basseng 1–10 Thomas Jäger 1, 3, 6 Christophe Bouchut 2, 4, 5, 7–9 Ricardo Risatti 10 38 Dominik Schwager 1–10 Nicky Pastorelli 1–10 Marc VDS Racing Team Ford GT1 Ford Cammer (5,3-l-V8) M 40 Bas Leinders 1–10 Maxime Martin 1–10 41 Renaud Kuppens 1–7 Markus Palttala 1–10 Matteo Bobbi 8–10 Rennkalender
Der offizielle Rennkalender wurde am 11. Dezember 2009 bekannt gegeben. Das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, das vormals im Rahmen der FIA-GT-Meisterschaft ausgetragen wurde, war nicht mehr Bestandteil der FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Pro Rennwochende wurden jeweils zwei Rennen ausgetragen, wobei das erste als Qualifikationsrennen für das zweite diente. Alle Rennen streckten sich über eine Renndauer von einer Stunde.
- Q: Qualifikationsrennen; M: Meisterschaftsrennen
Wertungen
Punktesystem
Die ersten Drei des Qualifikationsrennens sowie die ersten Zehn des Meisterschaftsrennens erhielten Punkte. Die Teilnehmer mussten mindestens 75% der zurückgelegten Distanz des Siegers absolvieren, um in die Wertung des jeweiligen Rennens aufgenommen zu werden und Punkte zu erhalten. Jeder Fahrer musste mindestens 25 Minuten pro Rennen selbst gefahren sein, um Punkte zu erhalten.
Punktesystem Renntyp Position 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Qualifikationsrennen 8 6 4 0 Meisterschaftsrennen 25 18 15 12 10 8 6 4 2 1 Fahrerwertung
Pos. Fahrer Punkte 1. Michael Bartels 138 Andrea Bertolini 138 2. Thomas Mutsch 119 3. Frédéric Makowiecki 105 4. Tomáš Enge 104 Darren Turner 104 5. Marc Hennerici 99 6. Frank Kechele 95 7. Alexandros Margaritis 84 8. Ricardo Zonta 75 9. Peter Dumbreck 71 Michael Krumm 71 10. Yann Clairay 65 11. Romain Grosjean 62 12. Jonathan Hirschi 62 Clivio Piccione 62 13. Richard Westbrook 57 14. Bas Leinders 54 Maxime Martin 54 15. Enrique Bernoldi 53 16. Jamie Campbell-Walter 52 Warren Hughes 52 17. Altfrid Heger 48 18. Christopher Haase 39 Peter Kox 39 19. Thomas Accary 38 Pos. Fahrer Punkte 20. Stefan Mücke 34 21. Miguel Ramos 28 22. Jos Menten 27 23. Andreas Zuber 26 24. Alexandre Negrão 25 25. Andrea Piccini 25 26. Alexander Müller 24 27. Christoffer Nygaard 24 28. Bert Longin 24 29. Mike Hezemans 23 30. Matteo Bobbi 19 31. Xavier Maassen 17 32. Nicky Pastorelli 16 Dominik Schwager 16 33. Nicolas Armindo 14 Neel Jani 14 34. Sérgio Jimenez 12 35. Rafael Daniel 11 36. Nico Verdonck 10 37. José María López 10 38. Alessandro Pier Guidi 8 39. Marc Basseng 8 Ricardo Risatti 8 40. Štefan Rosina 4 41. Stéphane Sarrazin 2 42. Seiji Ara 2 Pos. Fahrer Punkte 42. Max Nilsson 2 43. Henri Moser 2 Karl Wendlinger 2 44. Markus Palttala 2 45. Renaud Kuppens 1 46. Julien Jousse 0 47. Anthony Kumpen 0 48. Philippe Dumas 0 49. Nicolas Prost 0 50. Christophe Bouchut 0 51. Pedro Lamy 0 52. Pertti Kuismanen 0 Mika Salo 0 53. Oliver Gavin 0 54. Thomas Jäger 0 55. Duncan Huisman 0 56. Laurent Cazenave 0 57. Francisco Longo 0 Daniel Serra 0 58. Nikolaus Mayr-Melnhof 0 59. Cyndie Allemann 0 Rahel Frey 0 60. Natacha Gachnang 0 Olivier Panis 0 61. Claudio Dahruj 0 62. Jan Danis 0 Teamwertung
Pos. Team Punkte 1. Vitaphone Racing Team 195 2. Hexis AMR 177 3. Reiter 155 4. Young Driver AMR 147 5. Matech Competition 135 6. Sumo Power GT 130 Pos. Team Punkte 7. Triple H Team Hegersport 84 8. Marc VDS Racing Team 62 9. All-Inkl.com Münnich Motorsport 28 10. Swiss Racing Team 5 — Phoenix Racing / Carsport —[A 1] — Mad-Croc Racing —[A 2] - ↑ Phoenix Racing / Carsport wurde aus der Teamwertung ausgeschlossen, nachdem das Team sein zweites Fahrzeug verkaufte und nur noch mit einem Fahrzeug an der FIA-GT1-Weltmeisterschaft teilnahm.
- ↑ Mad-Croc Racing wurde aus der Teamwertung ausgeschlossen, da es nur noch mit einem Fahrzeug an der FIA-GT1-Weltmeisterschaft teilnahm.
Weblinks
Commons: FIA-GT1-Weltmeisterschaft 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFIA-GT-Meisterschaft (Gruppe GT1 / Gruppe GT2) 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009
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FIA-GT3-Europameisterschaft (Gruppe GT3) 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011
Blancpain Endurance Series (Gruppe GT3/ Gruppe GT4) 2011
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