- Romain Grosjean
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Romain Grosjean Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft Nation: Frankreich Erster Start: Großer Preis von Europa 2009 Letzter Start: Großer Preis von Abu Dhabi 2009 Teams 2009 Renault Statistik WM-Bilanz: WM-23. (2009) Starts Siege Poles SR 7 – – – WM-Punkte: – Podestplätze: – Führungsrunden: — über 0 km Romain Grosjean (* 17. April 1986 in Genf) ist ein Automobilrennfahrer französisch-schweizerischer Herkunft. 2009 nahm er an sieben Formel-1-Rennen teil und ist 2011 Testfahrer bei Renault. Von 2008 bis 2011 fuhr er in der GP2-Serie, in der er 2011 den Meistertitel gewann. Außerdem ist er zweimaliger Meister der GP2-Asia-Serie (2008 und 2011) sowie einmaliger Meister der Formel-3-Euroserie (2007) und der Auto GP (2010).
Grosjean ist der Sohn eines Schweizers und einer Französin. Während er im Formelsport unter französischer Flagge und mit französischer Lizenz startet,[1] trat er in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft unter Schweizer Flagge an.[2]
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Anfänge im Motorsport (2000–2007)
Grosjean begann seine Motorsportkarriere 2000 im Kartsport, in dem er bis 2003 aktiv war. Unter anderem gewann er 2001 die französische ICA-Kartmeisterschaft. 2003 wechselte er in den Formelsport und gewann gleich in seinem Debütjahr die Schweizer Formel Renault 1600. 2004 wechselte Grosjean zu SG Formula und trat in der französischen Formel Renault, in der er mit einem Sieg den siebten Gesamtrang belegte, und im Formel Renault 2.0 Eurocup, in dem er 15. wurde, an. 2005 blieb der Franzose bei SG Formula in beiden Rennserien. Während er im Formel Renault 2.0 Eurocup den zwölften Platz in der Gesamtwertung erzielte, sicherte er sich mit 10 Siegen aus 16 Rennen dominant den Meistertitel der französischen Formel Renault. Das Renault-Formel-1-Team nahm ihn daraufhin in sein Förderprogramm auf.
2006 erhielt er ein Cockpit in der Formel-3-Euroserie beim französischen Rennstall Signature-Plus. Mit einem dritten Platz in Oschersleben stand er einmal auf dem Podium. Am Saisonende wurde er hinter seinen Teamkollegen Guillaume Moreau und Charlie Kimball, die die Plätze zehn und elf belegten, 13. Außerdem nahm er als Gastfahrer an zwei Rennen der britischen Formel-3-Meisterschaft teil und kam bei beiden Rennen als erster ins Ziel. 2007 wechselte Grosjean zum Rennstall ASM Formule 3, der sich in den Vorjahren bereits mit Jamie Green, Lewis Hamilton und Paul di Resta den jeweiligen Meistertitel gesichert hatten. Mit sechs Siegen und elf Punkten Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger Sébastien Buemi gewann Grosjean als erster Franzose den Meistertitel.
GP2-Serie (2008–2009)
Ende 2007 bestätigte Renault Grosjean als offiziellen Testfahrer für die Formel-1-Saison 2008.[3] Außerdem wurde er von ART Grand Prix, für deren Formel-3-Team ASM er bereits einen Meistertitel gewinnen konnte, für die GP2-Serie-Saison 2008 verpflichtet. Zunächst startete er für ART Grand Prix in der ersten Saison der GP2-Asia-Serie. Als Teamkollege des Briten Stephen Jelley gewann er vier Rennen und wurde mit 24 Punkten Vorsprung auf seinen ehemaligen Formel-3-Rivalen Buemi Gesamtsieger.
In der europäischen Hauptserie der GP2 stand Grosjean insgesamt sechs mal auf dem Podium und konnte das Sprintrennen in Istanbul und das Hauptrennen in Spa-Francorchamps gewinnen. Da sein Teamkollege Luca Filippi, der bereits über GP2-Erfahrung verfügte, nicht mit dem Franzosen mithalten konnte, war Grosjean schlussendlich mitverantwortlich für die Ablösung von Filippi durch Sakon Yamamoto, der genauso wenig mit Grosjean konkurrieren konnte. Grosjean holte 62 Punkte und wurde mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Vizemeister Bruno Senna Vierter in der Gesamtwertung.
Auch 2009 ging Grosjean zunächst in der GP2-Serie an den Start, wechselte aber als Teamkollege des Russen Witali Petrow zum Team Barwa Addax. Nachdem Grosjean gut in die Saison gestartet war und die Meisterschaft anführte, fiel er nach einigen Rennen, in denen er ohne Punkte blieb, hinter den Deutschen Nico Hülkenberg zurück und belegte nach sechs Rennwochenenden den zweiten Platz der Meisterschaft. Am Saisonende belegte er, obwohl er die letzten vier Rennwochenenden nicht mehr dabei war, erneut den vierten Gesamtrang.
Formel 1 (2009)
Bereits im Juli 2009 wurde über Grosjeans Aufstieg in die Formel 1 spekuliert, nachdem es Gerüchte über eine Trennung des Renault-Teams von ihrem Fahrer Nelson Piquet jr. gegeben hatte. Ende Juli wurde tatsächlich die Entlassung Piquets verkündet und am 18. August Grosjean als offizieller Ersatz für den Brasilianer verpflichtet.[4] Er debütierte am 23. August beim Großen Preis von Europa in Valencia als Teamkollege des zweifachen Weltmeisters Fernando Alonso. Grosjean startete bei den letzten sieben Saisonrennen, empfahl sich dort allerdings nicht für eine Vertragsverlängerung über 2009 hinaus. Mit einem 13. Platz beim Großen Preis von Brasilien als bestes Ergebnis blieb er ohne Punkte, während Alonso in diesem Zeitraum 13 Weltmeisterschaftspunkte sammelte und als Dritter einmal auf dem Podest stand. Für die Formel-1-Saison 2010 wurde Grosjean durch seinen ehemaligen GP2-Teamkollegen Witali Petrow ersetzt und erhielt kein Cockpit in der Formel 1.
Auto GP, FIA-GT1-Weltmeisterschaft, GP2-Serie (seit 2010)
Nachdem Grosjean 2010 zunächst ohne Cockpit war, wechselte er in die neugegründete FIA-GT1-Weltmeisterschaft. In der Saison 2010 ging er mit einem Ford GT1 an den Start. Für den Schweizer Rennstall Matech Competition trat er in dieser Meisterschaft unter Schweizer Flagge an.[2] Zusammen mit Thomas Mutsch gewann er zwei Rennen. Am Saisonende belegte er den elften Platz in der Fahrerwertung. Außerdem gab er sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
In den Formelsport kehrte Grosjean zunächst über die Auto GP zurück. Grosjean trat für das französische DAMS-Team an und gewann gleich sein erstes Rennen in dieser Meisterschaft. Obwohl er an den ersten zwei Rennwochenenden der Saison nicht teilgenommen hatte, gewann er mit insgesamt vier Siegen bereits ein Rennen vor Saisonende den Meistertitel.[5] Beim GP2-Rennwochenende in Hockenheim gab Grosjean überraschend sein Comeback in dieser Rennserie. Das DAMS-Team entschied sich den erfahrenen Piloten an einem Rennwochenende einzusetzen um festzustellen, warum das Duo Jérôme D’Ambrosio und Ho-Pin Tung bisher so wenig zeigte.[6] Ohne Testfahrten absolviert zu haben, zeigte Grosjean auf eindrucksvolle Weise, dass die schwachen Leistungen des DAMS-Teams nicht am Rennwagen lagen und zeigte in beiden Rennen mit Überholmanövern und schnellen Rundenzeiten das Potential des Teams. An drei weiteren Rennwochenenden kam er, diesmal als Ersatz für den verletzten Tung, erneut für DAMS in der GP2-Serie zum Einsatz[7] und erzielte zwei dritte Plätze. Am Saisonende belegte er den 14. Gesamtrang. Außerdem absolvierte Grosjean für den Reifenhersteller Pirelli Testfahrten mit den neuen Formel-1-Reifen.[8]
2011 blieb Grosjean bei DAMS in der GP2-Serie.[9] Zunächst trat er in der GP2-Asia-Serie-Saison 2011 an. Er erzielte er bei beiden Läufen die Pole-Position und entschied ein Rennen in Imola für sich. Am Ende der Saison, die vier Rennen umfasste, gewann Grosjean zum zweiten Mal den Meistertitel der GP2-Asia-Serie mit 24 zu 18 Punkten vor seinem Landsmann Jules Bianchi. In die GP2-Serie-Saison 2011 startete Grosjean mit einem Sieg in Istanbul. Nach einem fehlerhaften Qualifying zum dritten Rennwochenende in Monte Carlo musste er vom letzten Startplatz ins Hauptrennen gehen. Grosjean zeigte eine eindrucksvolle Leistung und verbesserte sich durch Überholmanöver und Boxenstrategie auf den vierten Platz.[10] In Valencia, Silverstone, Nürburg und Mogyoród folgten weitere Siege. Drei Rennen vor Saisonende sicherte er sich in Spa-Francorchamps den Meistertitel der GP2-Serie. Grosjean stand insgesamt zehn mal auf dem Podium. Darüber hinaus ist er erneut Testfahrer beim Formel-1-Team Renault.[11]
Statistik
Karrierestatistik
- 2000–2002: Kartsport
- 2003: Schweizer Formel Renault 1.6 (Meister)
- 2003: Formel Lista Junior (Meister)
- 2004: Französische Formel Renault (Platz 7)
- 2004: Formel Renault 2.0 Eurocup (Platz 15)
- 2005: Französische Formel Renault (Meister)
- 2005: Formel Renault 2.0 Eurocup (Platz 12)
Statistik in der Formel 1
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
RennrundenPunkte WM-Pos. 2009 ING Renault F1 Team
Renault F1 TeamRenault R29 Renault 2.4 V8 7 − − − − − − 23. Gesamt 7 − − − − − − Einzelergebnisse
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 2009 15 DNF 15 DNF 16 13 18 LegendeFarbe Abkürzung Bedeutung Gold — Sieg Silber — 2. Platz Bronze — 3. Platz Grün — Platzierung in den Punkten Blau — Klassifiziert außerhalb der Punkteränge Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish) NC nicht klassifiziert (not classified) Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify) DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) Weiß DNS nicht am Start (did not start) Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only) TD Freitags-Testfahrer (test driver) ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice) INJ verletzt oder krank (injured) EX ausgeschlossen (excluded) DNA nicht erschienen (did not arrive) † verstorben keine WM-Teilnahme sonstige P/fett Pole-Position SR/kursiv Schnellste Rennrunde * nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallsgrund 2010 Machtech Competition Ford GT1 Thomas Mutsch Jonathan Hirschi Ausfall Unfall Einzelnachweise
- ↑ „Grosjean: ‚Im Motorsport bin ich Franzose‘“ (Motorsport-Total.com am 19. August 2009)
- ↑ a b „Romain Grosjean: Statistics“ (gt1world.com; abgerufen am 27. Juli 2010)
- ↑ „Grosjean will be Renault's test driver“ (Autosport.com am 10. Dezember 2007)
- ↑ „Offiziell: Grosjean ersetzt Piquet bei Renault“ (Motorsport-Total.com am 18. August 2009)
- ↑ „Monza, Gara 1: Grosjean si prende vittoria e titolo“ (autogp.org am 2. Oktober 2010)
- ↑ „Grosjean: Überraschungs-Comeback in Hockenheim“ (Motorsport-Total.com am 20. Juli 2010)
- ↑ „Grosjean wieder für DAMS im Einsatz“ (Motorsport-Total.com am 24. August 2010)
- ↑ „Pirelli: Heidfeld testet in Jerez und übergibt an Grosjean“ (Motorsport-Total.com am 16. September 2010)
- ↑ „Zurück bei DAMS: Grosjean will den GP2-Titel“ (Motorsport-Total.com am 25. Januar 2011)
- ↑ „Valsecchi gewinnt Chaosrennen in Monaco“ (Motorsport-Total.com am 27. Mai 2011)
- ↑ „Grosjean bestätigt: 2011 Dritter Fahrer bei Renault“ (Motorsport-Total.com am 30. Januar 2011)
Weblinks
Commons: Romain Grosjean – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienTeams und Fahrer der Formel-1-Saison 2011Red Bull McLaren Ferrari Mercedes Renault Williams Force India Sauber Toro Rosso Lotus HRT Virgin 1 Vettel
2 Webber3 Hamilton
4 Button5 Alonso
6 Massa7 Schumacher
8 RosbergSenna 9
10 Petrow11 Barrichello
12 Maldonado14 Sutil
15 di Resta16 Kobayashi
17 Pérez18 Buemi
19 Alguersuari20 Kovalainen
21 Trulli22 Ricciardo
23 Liuzzi24 Glock
25 D’Ambrosioehemalige Fahrer Chandhok (Lotus, #21), Heidfeld (Renault, #9), Karthikeyan (HRT, #22), de la Rosa (Sauber, #17)
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