- Großer Preis von Australien 1986
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Großer Preis von Australien 1986 Renndaten 16. von 16 Rennen der Formel-1-Saison 1986 Name: LI Foster's Australian Grand Prix Datum: 26. Oktober 1986 Ort: Adelaide Kurs: Adelaide Street Circuit Länge: 309,96 km in 82 Runden à 3,78 km Wetter: sonnig Zuschauer: ~ 150.000 Pole-Position Fahrer: Nigel Mansell Williams-Honda Zeit: 1:18,403 min Schnellste Runde Fahrer: Nelson Piquet Williams-Honda Zeit: 1:20,787 min (Runde 82) Podium Erster: Alain Prost McLaren-TAG Zweiter: Nelson Piquet Williams-Honda Dritter: Stefan Johansson Ferrari Der Große Preis von Australien 1986 fand am 26. Oktober auf dem Adelaide Street Circuit in Adelaide, South Australia, statt und war das letzte Rennen der Formel-1-Saison 1986.
Neben den beiden Willams-Piloten Nigel Mansell, dem bis dato Führenden in der Weltmeisterschaft, und Nelson Piquet hatte noch der McLaren-Pilot Alain Prost Chancen auf den Weltmeistertitel. Die Entscheidung fiel durch einen Reifenschaden Mansells, wodurch Prost Rennen und Weltmeisterschaft gewann.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
Nach dem Großen Preis von Mexiko führte Nigel Mansell die Fahrerwertung mit einem Vorsprung von sechs Punkten auf Alain Prost und sieben Punkten auf Nelson Piquet an. Für den Titelgewinn hätte Mansell ein dritter Platz in jedem Fall gereicht, während Prost und Piquet unbedingt gewinnen mussten. Williams-Honda führte in der Konstrukteurswertung mit 48 Punkten Vorsprung auf McLaren-TAG und mit 78 Punkten auf Lotus-Renault. Williams-Honda stand schon vorzeitig als Konstrukteursweltmeister fest und auch die Positionen zwei und drei waren endgültig.
Der Große Preis von Australien war das letzte Rennen für Keke Rosberg (Weltmeister 1982) und von Alan Jones (Weltmeister 1980) bei seinem Comeback. Außerdem bestritten Allen Berg, Johnny Dumfries, Huub Rothengatter und Patrick Tambay in Adelaide ihr letztes Formel-1-Rennen.
Nach der Saison 1986 zogen sich das Team Haas/Lola und Renault als Motorenlieferant zurück.
Mit Rosberg (einmal) trat der einzige ehemalige Sieger in der Formel-1-Weltmeisterschaft zu diesem Grand Prix an. Mit Prost und Jones (jeweils einmal) traten zwei weitere ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix, der bis 1984 nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählte, an.
Training
Im freien Training am Freitag erzielte Mansell die schnellste Rundenzeit vor seinem Teamkollegen Piquet. Auf dem dritten Platz lag Ligier-Renault-Pilot René Arnoux.[1] Im freien Training am Samstag setzte sich Prost an die Spitze des Feldes. Die Plätze zwei und drei belegten Gerhard Berger und Arnoux.[2]
Qualifying
Im ersten Qualifying am Freitag, bei dem es zeitweise regnete, erzielte Mansell die schnellste Runde vor Prost und Piquet.[3] Im zweiten Qualifikationstraining am Samstag konnte der Brite seine Rundenzeit verbessern und war erneut der schnellste Pilot. Zweiter wurde Piquet vor Ayrton Senna.[4]
Mansell sicherte sich die Pole-Position mit 0,311 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamrivalen Piquet. Senna wurde Dritter und lag vor Prost, der mehr als eine Sekunde Rückstand auf die schnellste Runde hatte.[5]
Warm Up
Im Warm Up am Sonntag Morgen war Senna der schnellste Pilot vor Prost und Mansell.[6]
Rennen
Mansell hatte einen schlechten Start und verlor vor der Wakefield-Kurve die Führung an Senna, kurz darauf wurde er von Piquet und Rosberg überholt. Piquet übernahm noch in der ersten Runde die Führung, während Senna Platz um Platz verlor und bis zu seinem Ausfall in Runde 43 keine Rolle mehr für den Rennausgang spielte. In Runde sieben überholte Rosberg Piquet, der somit in seinem letzten Grand Prix das Feld anführte. Piquet drehte sich in Runde 23 und verlor einige Positionen, sein Auto blieb jedoch unbeschädigt. Prost musste wenig später wegen eines platten Reifens an die Box. Die Goodyear-Techniker untersuchten dessen Pneus und waren fälschlich der Ansicht, dass ihre Fahrer keinen planmäßigen Boxenstopp zum Reifenwechseln benötigen würden.
Die Entscheidung des Großen Preises und der Weltmeisterschaft fiel im letzten Rennviertel. Rosberg führte klar vor dem wieder auf Platz zwei vorgestoßenen Piquet, Mansell und Prost. In Runde 63 musste Rosberg auf der Brabham-Geraden wegen eines Reifenschadens aufgeben – an der gleichen Stelle, wo Rosbergs Vorgänger bei McLaren, Niki Lauda, im Jahr zuvor ebenfalls im letzten Formel-1-Rennen seiner Karriere und in Führung liegend wegen eines Bremsdefektes ausfiel. Nur eine Runde später erlitt Mansell, der kurz zuvor von Prost passiert wurde, aber noch immer auf dem sicheren dritten Platz lag, an gleicher Stelle beim Überrunden von Philippe Alliots Ligier einen Reifenschaden bei Höchstgeschwindigkeit. Durch seine Fahrzeugbeherrschung war er in der Lage, seinen Williams in die Auslaufzone zu steuern. Mansells Teamkollege Piquet wurde danach sofort zum Reifenwechsel an die Box geholt, wodurch Prost in Führung ging und schließlich mit 4,2 Sekunden Vorsprung auf Piquet das Rennen und somit die Weltmeisterschaft 1986 gewann.[7] Mansell wurde vor Piquet Vizeweltmeister.
Dritter des Großen Preises von Australien wurde der Ferrari-Pilot Stefan Johansson, der von Benzinproblemen der Tyrrell-Fahrer Martin Brundle und Philippe Streiff, die auf den Plätzen vier und fünf gewertet wurden, profitierte. Dumfries erzielte als Sechster den letzten Punkt.
Meldeliste
Klassifikationen
Qualifying
Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Start 1 Nigel Mansell Williams-Honda 1:19,255 1:18,403 1 2 Nelson Piquet Williams-Honda 1:20,088 1:18,714 2 3 Ayrton Senna Lotus-Renault 1:21,302 1:18,906 3 4 Alain Prost McLaren-TAG 1:19,785 1:19,654 4 5 René Arnoux Ligier-Renault 1:20,491 1:19,976 5 6 Gerhard Berger Benetton-BMW 1:22,260 1:20,554 6 7 Keke Rosberg McLaren-TAG 1:21,295 1:20,778 7 8 Philippe Alliot Ligier-Renault 1:22,765 1:20,981 8 9 Michele Alboreto Ferrari 1:21,709 1:21,747 9 10 Philippe Streiff Tyrrell-Renault 1:23,262 1:21,720 10 11 Andrea de Cesaris Minardi-Motori Moderni 1:23,476 1:22,012 11 12 Stefan Johansson Ferrari 1:22,050 1:22,309 12 13 Teo Fabi Benetton-BMW 1:22,584 1:22,129 13 14 Johnny Dumfries Lotus-Renault 1:23,789 1:22,664 14 15 Alan Jones Lola-Ford keine Zeit 1:22,796 15 16 Martin Brundle Tyrrell-Renault 1:24,061 1:23,004 16 17 Patrick Tambay Lola-Ford 1:24,584 1:23,008 17 18 Alessandro Nannini Minardi-Motori Moderni 1:25,953 1:23,052 18 19 Riccardo Patrese Brabham-BMW 1:23,396 1:23,230 19 20 Derek Warwick Brabham-BMW 1:23,552 1:23,313 20 21 Jonathan Palmer Zakspeed 1:24,509 1:23,476 21 22 Thierry Boutsen Arrows-BMW 1:24,768 1:24,295 22 23 Huub Rothengatter Zakspeed 1:25,746 1:25,181 23 24 Christian Danner Arrows-BMW 1:25,296 1:25,233 24 25 Piercarlo Ghinzani Osella-Alfa Romeo 3:03,680 1:25,257 25 26 Allen Berg Osella-Alfa Romeo 1:28,912 1:27,208 26 Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde 1 Alain Prost McLaren-TAG 82 1 1:54:20,388 4 1:20,979 (69.) 2 Nelson Piquet Williams-Honda 82 1 + 4,205 2 1:20,787 (82.) 3 Stefan Johansson Ferrari 81 0 + 1 Runde 12 1:22,136 (74.) 4 Martin Brundle Tyrrell-Renault 81 0 + 1 Runde 16 1:22,950 (63.) 5 Philippe Streiff Tyrrell-Renault 80 0 DNF 10 1:22,681 (63.) 6 Johnny Dumfries Lotus-Renault 80 0 + 2 Runden 14 1:22,464 (69.) 7 René Arnoux Ligier-Renault 79 1 + 3 Runden 5 1:22,955 (68.) 8 Philippe Alliot Ligier-Renault 79 0 + 3 Runden 8 1:25,798 (78.) 9 Jonathan Palmer Zakspeed 77 0 + 5 Runden 21 1:23,866 (68.) 10 Teo Fabi Benetton-BMW 77 0 + 5 Runden 13 1:25,895 (47.) — Patrick Tambay Lola-Ford 70 0 + 12 Runden 17 1:24,182 (42.) — Nigel Mansell Williams-Honda 63 0 DNF 1 1:21,194 (58.) — Riccardo Patrese Brabham-BMW 63 0 DNF 19 1:23,095 (55.) — Keke Rosberg McLaren-TAG 62 0 DNF 7 1:21,900 (62.) — Allen Berg Osella-Alfa Romeo 61 0 + 21 Runden 26 1:33,172 (26.) — Derek Warwick Brabham-BMW 57 0 DNF 20 1:23,695 (40.) — Christian Danner Arrows-BMW 52 0 DNF 24 1:25,635 (50.) — Thierry Boutsen Arrows-BMW 50 1 DNF 22 1:25,351 (48.) — Ayrton Senna Lotus-Renault 43 0 DNF 3 1:24,149 ( 6.)— Gerhard Berger Benetton-BMW 40 0 DNF 6 1:24,807 (29.) — Andrea de Cesaris Minardi-Motori Moderni 40 0 DNF 11 1:26,591 (27.) — Huub Rothengatter Zakspeed 29 0 DNF 23 1:26,479 (29.) — Alan Jones Lola-Ford 16 0 DNF 15 1:24,585 (15.) — Alessandro Nannini Minardi-Motori Moderni 10 0 DNF 18 1:27,821 ( 9.)— Piercarlo Ghinzani Osella-Alfa Romeo 2 0 DNF 25 1:34,172 ( 2.)— Michele Alboreto Ferrari 0 0 DNF 9 — WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs jedes Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
Die besten elf Resultate wurden gewertet.
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Alain Prost McLaren-TAGT 72 2 Nigel Mansell Williams-HondaT 70 3 Nelson Piquet Williams-HondaT 69 4 Ayrton Senna Lotus-RenaultT 55 5 Stefan Johansson FerrariT 23 6 Keke Rosberg McLaren-TAGT 22 7 Gerhard Berger Benetton-BMWT 17 8 Jacques Laffite Ligier-RenaultT 14 9 Michele Alboreto FerrariT 14 10 René Arnoux Ligier-RenaultT 14 11 Martin Brundle Tyrrell-RenaultT 8 12 Alan Jones Lola-HartT/-FordT 4 13 Johnny Dumfries Lotus-RenaultT 3 14 Philippe Streiff Tyrrell-RenaultT 3 15 Patrick Tambay Lola-HartT/-FordT 2 16 Teo Fabi Benetton-BMWT 2 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 17 Riccardo Patrese Brabham-BMWT 2 18 Christian Danner Osella-Alfa RomeoT, Arrows-BMWT 1 19 Philippe Alliot Ligier-RenaultT 1 — Thierry Boutsen Arrows-BMWT 0 — Derek Warwick Brabham-BMWT 0 — Jonathan Palmer ZakspeedT 0 — Huub Rothengatter ZakspeedT 0 — Andrea de Cesaris Minardi-Motori ModerniT 0 — Elio de Angelis Brabham-BMWT 0 — Marc Surer Arrows-BMWT 0 — Piercarlo Ghinzani Osella-Alfa RomeoT 0 — Allen Berg Osella-Alfa RomeoT 0 — Alessandro Nannini Minardi-Motori ModerniT 0 — Alex Caffi Osella-Alfa RomeoT 0 — Ivan Capelli AGS-Motori ModerniT 0 — Eddie Cheever Lola-FordT 0 T = Turbomotor
Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 Williams-HondaT 141 2 McLaren-TAGT 96 3 Lotus-RenaultT 58 4 FerrariT 37 5 Ligier-RenaultT 29 6 Benetton-BMWT 19 7 Tyrrell-RenaultT 11 Pos. Konstrukteur Punkte 8 Lola-HartT/-FordT 6 9 Brabham-BMWT 2 10 Arrows-BMWT 1 — ZakspeedT 0 — Minardi-Motori ModerniT 0 — Osella-Alfa RomeoT 0 — AGS-Motori ModerniT 0 T = Turbomotor
Einzelnachweise
- ↑ „1. Freies Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. November 2010)
- ↑ „3. Freies Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. November 2010)
- ↑ „2. Qualifikationstraining“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. November 2010)
- ↑ „4. Qualifikationstraining“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. November 2010)
- ↑ „Adelaide – Startaufstellung“ (Motorsport-Total.com; abgerufen am 12. November 2010)
- ↑ „5. Warm up“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. November 2010)
- ↑ „Adelaide 1986“ (farzadsf1gallery.com; abgerufen am 10. November 2010)
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