- Großer Preis von Spanien 1972
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Großer Preis von Spanien 1972
Renndaten 3. von 12 Rennen der Formel-1-Saison 1972 Name: Gran Premio de España Datum: 1. Mai 1972 Ort: San Sebastián de los Reyes Kurs: Circuito Permanente del Jarama Länge: 306,36 km in 90 Runden à 3,404 km Wetter: kalt und windig Zuschauer: ~ 25.000 Pole-Position Fahrer: Jacky Ickx
Ferrari
Zeit: 1:18,43 min Schnellste Runde Fahrer: Jacky Ickx
Ferrari
Zeit: 1:21,01 min Podium Erster: Emerson Fittipaldi
Lotus
Zweiter: Jacky Ickx
Ferrari
Dritter: Clay Regazzoni
Ferrari
Der Große Preis von Spanien 1972 fand am 1. Mai auf dem Circuito Permanente del Jarama in der Nähe von Madrid statt und war das dritte Rennen der Formel-1-Saison 1972.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
In den zwei Monaten, die zwischen dem Großen Preis von Südafrika und dem dritten WM-Lauf in Spanien lagen, fanden drei nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen statt. Brabham-Pilot Carlos Reutemann sicherte sich den Sieg beim Großen Preis von Brasilien, der 1972 noch keinen WM-Status hatte. Die beiden anderen Rennen, die in Großbritannien stattfanden, gewann Emerson Fittipaldi für Lotus, und zwar in Brands Hatch und in Silverstone. Für die Fachwelt stand somit fest, dass Lotus nach einer vergleichsweise schwachen Saison 1971 in diesem Jahr wieder eine Führungsrolle einnehmen würde. Mit Tyrrell und Ferrari hatten allerdings zwei namhafte Formel-1-Rennställe auf die Teilnahme an allen drei Veranstaltungen verzichtet, was die Erfolge für Lotus möglicherweise vereinfacht hatte.
Die Meldeliste zum Spanien-GP wies nur wenige wesentliche Veränderungen zu den bisherigen WM-Läufen auf. Carlos Reutemann musste verletzungsbedingt pausieren und wurde bei Brabham von Emerson Fittipaldis älterem Bruder Wilson Fittipaldi vertreten, der somit zu seinem Formel-1-Debüt kam. Es war das erste Mal in der Geschichte der Formel 1, dass zwei Brüder gleichzeitig an einem Rennen teilnahmen.
Àlex Soler-Roig absolvierte an diesem Wochenende seine letzte Grand-Prix-Teilnahme.
Training
Jacky Ickx sicherte sich mit 75 Hundertstelsekunden Vorsprung die Pole-Position, indem er als einziger Fahrer an diesem Wochenende eine Rundenzeit unter 1:19 min. fuhr. Neben ihm qualifizierten sich Denis Hulme und Emerson Fittipaldi für die somit aus drei unterschiedlichen Fahrzeugen bestehende erste Startreihe. In der zweiten Reihe standen Jackie Stewart und Mario Andretti.
Mike Beuttler verfehlte in einem privat eingesetzten March 721G die Qualifikation.[1]
Rennen
Am Renntag herrschte kühles und unbeständiges Wetter. Hulme übernahm die Führung, gefolgt von Stewart und Clay Regazzoni, der vom achten Startplatz stark gestartet war. Dahinter sortierten sich Jacky Ickx und Emerson Fittipaldi ein. Letzterer hatte während der ersten Runden Probleme, da sich Benzin aufgrund einer Undichtigkeit in sein Cockpit ergoss und daraufhin der automatische Feuerlöscher in Gang gesetzt wurde. An der Konkurrenzfähigkeit des Brasilianers änderte dies jedoch erstaunlicherweise nichts.
Bereits nach wenigen Runden bekam Hulme Probleme mit seinem Getriebe und musste Stewart, Ickx und Fittipaldi passieren lassen, die ihrerseits kurz zuvor an Regazzoni vorbeigekommen waren. Ickx machte im Übereifer des Überholvorgangs einen Fehler, sodass Fittipaldi an ihm vorbei gelangte und schließlich drei Runden später die Führung übernahm, indem er auch Stewart überholte.
Hulme und Stewart mussten gegen Ende des Rennens jeweils in aussichtsreicher Position aufgeben. Hulme wegen eines technischen Defektes, Stewart wegen eigenem Verschulden, indem er sich von der Strecke drehte und seinen Wagen an einer Barriere beschädigte.
Neben den drei Podestplatzierten fielen vor allem die guten Leistungen des Viertplatzierten Surtees-Piloten Andrea de Adamich sowie von Carlos Pace auf, der bereits in seinem zweiten Grand Prix einen WM-Punkt erhielt.[2]
Meldeliste
1 Die mit einem "T" hinter der Startnummer versehenen Wagen standen ihren jeweiligen Fahrern als T-Car zur Verfügung, kamen jedoch nicht zum Einsatz.
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start 1 Jacky Ickx
Ferrari
1:18,43 156,246 km/h 1 2 Denis Hulme
McLaren-Ford
1:19,18 154,766 km/h 2 3 Emerson Fittipaldi
Lotus-Ford
1:19,26 154,610 km/h 3 4 Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
1:19,33 154,474 km/h 4 5 Mario Andretti
Ferrari
1:19,39 154,357 km/h 5 6 Chris Amon
Matra
1:19,52 154,105 km/h 6 7 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
1:19,57 154,008 km/h 7 8 Clay Regazzoni
Ferrari
1:19,71 153,737 km/h 8 9 Ronnie Peterson
March-Ford
1:19,86 153,449 km/h 9 10 Reine Wisell
B.R.M.
1:19,89 153,391 km/h 10 11 Peter Revson
McLaren-Ford
1:20,11 152,970 km/h 11 12 François Cevert
Tyrrell-Ford
1:20,50 152,229 km/h 12 13 Andrea de Adamich
Surtees-Ford
1:20,79 151,682 km/h 13 14 Wilson Fittipaldi
Brabham-Ford
1:20,83 151,607 km/h 14 15 Mike Hailwood
Surtees-Ford
1:20,97 151,345 km/h 15 16 Carlos Pace
March-Ford
1:21,00 151,289 km/h 16 17 Rolf Stommelen
Eifelland-Ford
1:21,04 151,214 km/h 17 18 Tim Schenken
Surtees-Ford
1:21,06 151,177 km/h 18 19 Henri Pescarolo
March-Ford
1:21,24 150,842 km/h 19 20 Howden Ganley
B.R.M.
1:21,43 150,490 km/h 20 21 Peter Gethin
B.R.M.
1:22,43 148,664 km/h 21 22 Àlex Soler-Roig
B.R.M.
1:22,57 148,412 km/h 22 23 Graham Hill
Brabham-Ford
1:22,59 148,376 km/h 23 24 Dave Walker
Lotus-Ford
1:22,74 148,107 km/h 24 25 Niki Lauda
March-Ford
1:24,96 144,237 km/h 25 DNQ Mike Beuttler
March-Ford
1:25,48 143,360 km/h — Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Emerson Fittipaldi
Lotus-Ford
90 0 2:03:41,2 3 1:21,06 2 Jacky Ickx
Ferrari
90 0 + 18,92 1 1:21,01 3 Clay Regazzoni
Ferrari
89 0 + 1 Runde 8 1:22,20 4 Andrea de Adamich
Surtees-Ford
89 0 + 1 Runde 13 1:22,34 5 Peter Revson
McLaren-Ford
89 0 + 1 Runde 11 1:22,18 6 Carlos Pace
March-Ford
89 0 + 1 Runde 16 1:22,13 7 Wilson Fittipaldi
Brabham-Ford
88 0 + 2 Runden 14 1:22,96 8 Tim Schenken
Surtees-Ford
88 0 + 2 Runden 18 1:22,90 9 Dave Walker
Lotus-Ford
87 0 + 3 Runden 24 1:22,36 10 Graham Hill
Brabham-Ford
86 0 + 4 Runden 23 1:23,98 11 Henri Pescarolo
March-Ford
86 0 + 4 Runden 19 1:23,37 — Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
69 0 DNF 4 1:21,03 Unfall — Chris Amon
Matra
66 0 DNF 6 1:22,91 Getriebeschaden — François Cevert
Tyrrell-Ford
65 1 DNF 12 1:22,04 Elektrikfehler — Peter Gethin
B.R.M.
65 0 DNF 21 1:24,61 Motorschaden — Denis Hulme
McLaren-Ford
48 0 DNF 2 1:21,80 Getriebeschaden — Howden Ganley
B.R.M.
38 0 DNF 20 1:23,30 Motorschaden — Reine Wisell
B.R.M.
24 1 DNF 10 1:22,60 Unfall — Mario Andretti
Ferrari
23 0 DNF 5 1:21,82 Öldruckverlust — Mike Hailwood
Surtees-Ford
20 1 DNF 15 1:23,40 Elektrikfehler — Ronnie Peterson
March-Ford
16 0 DNF 9 1:22,97 Kraftstoffverlust — Rolf Stommelen
Eifelland-Ford
15 0 DNF 17 1:24,11 Fahrfehler — Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
9 1 DNF 7 1:24,15 Getriebeschaden — Niki Lauda
March-Ford
7 0 DNF 25 1:29,84 defektes Gasgestänge — Àlex Soler-Roig
B.R.M.
6 0 DNF 22 1:25,49 Fahrfehler WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Denis Hulme
McLaren 15 2 Emerson Fittipaldi
Lotus 15 3 Jacky Ickx
Ferrari 10 4 Jackie Stewart
Tyrrell 9 5 Clay Regazzoni
Ferrari 7 6 Peter Revson
McLaren 6 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 7 Andrea de Adamich
Surtees 3 8 Ronnie Peterson
March 3 9 Mario Andretti
Ferrari 3 10 Tim Schenken
Surtees 2 11 Carlos Pace
March 1 12 Graham Hill
Brabham 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 McLaren
17 2 Lotus
15 3 Ferrari
13 4 Tyrrell
9 Pos. Konstrukteur Punkte 5 Surtees
5 6 March
4 7 Brabham
1 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Juli 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 12. Juli 2011)
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Juli 2011)
Weblinks
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