Großer Bärenberg

Großer Bärenberg
Großer Bärenberg

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BWf1

Höhe 600,7 m ü. NN
Lage Naturpark Habichtswald; Landkreis Kassel, Hessen, Deutschland
Gebirge Hinterhabichtswälder Kuppen, Habichtswälder Bergland
Geographische Lage 51° 21′ 8″ N, 9° 16′ 4″ O51.35219.2679600.7Koordinaten: 51° 21′ 8″ N, 9° 16′ 4″ O
Großer Bärenberg (Hessen)
Großer Bärenberg
Besonderheiten höchste Hinterhabichtswälder Kuppe und zweithöchster Berg des Habichtswälder Berglands; Standort des Bärenbergturms

Der Große Bärenberg (im Volksmund meist nur Bärenberg genannt) ist mit 600,7 m ü. NN[1] der höchste Berg der Hinterhabichtswälder Kuppen und der zweithöchste des Habichtswälder Berglands und befindet sich bei Zierenberg im Landkreis Kassel, Nordhessen (Deutschland).

Überregional bekannt ist der steil aufragende Berg als Standort des Aussichts- und Sendeturms Bärenbergturm mit hervorragender Aussichtsmöglichkeit.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Große Bärenberg erhebt sich im Naturpark Habichtswald etwa 16,5 km (Luftlinie) nordwestlich der Innenstadt von Kassel. In der den Diemel-Zufluss Warme nach Norden begleitenden Habichtswälder Senke liegen 3 km nordöstlich seines Gipfels die Kernstadt von Zierenberg und gut 4 km südöstlich Ehlen (Gemeinde Habichtswald). Der größte Teil des Bergs gehört zur Gemarkung von Zierenberg, seine Süd- und Südwestflanke zählen zu Wolfhagen.

Jenseits bzw. westlich des Großen Bärenbergs liegen knapp 3 km südwestlich Wenigenhasungen und Altenhasungen am Tal des Twiste-Zuflusses Erpe; am Erpe-Zufluss Dase befinden sich 4 km westlich Nothfelden und gut 3 km nordwestlich Oberelsungen – bis auf den zu Zierenberg gehörigen letztgenannten Ort alles Stadtteile von Wolfhagen. Etwa 3 km südsüdöstlich des Bergs liegt, mitten auf der Kuppenlinie, der am Burghasunger Berg befindliche Zierenberger Ortsteil Burghasungen.

Die Trasse der A 44 bildet nach Norden und Osten eine vergleichsweise scharfe Grenze zur Habichtswälder Senke, die Landesstraße 3390 eine solche nach Süden zu den dortigen Kuppen Burghasunger Berg (479,7 m ü. NN; 3 km) und Wattenberg (516,2 m ü. NN; 6 km).

Die anderen drei Höhenschwerpunkte des Habichtswalds befinden sich in rund 5 km östlicher (Hoher Dörnberg, 578,7 m ü. NN, Dörnberg und Schreckenberge), 8 km südöstlicher (Hohes Gras, 614,7 m ü. NN, Hoher Habichtswald) und 12 km südsüdöstlicher (Schwengeberg, 556,7 m ü. NN, Langenberge) Entfernung.

Berghöhe und Gipfel

Der Große Bärenberg ist 600,7 m ü. NN[1] hoch, was auf Karten einer Höhenangabe rund 50 bis 60 m nordwestlich des Bärenbergturms zu entnehmen ist. Etwa 80 m nordnordwestlich des Turms befindet sich ein Trigonometrischer Punkt (598,7 m ü. NN[1]).

Zum Bärenbergmassiv gehören auch die je über eine Burgruine verfügenden Kuppen Burgruine Großer Gudenberg (568,7 m ü. NN), rund 2 km nördlich des Hauptgipfels, und Burgruine Kleiner Gudenberg 531,8 m ü. NN), 1,65 km nordnordöstlich, sowie der kuppige, auf Wolfhagener Gemarkung liegende Rohrberg (516,7 m ü. NN), etwa 1,3 km südsüdöstlich.

Fließgewässer

Das Bärenbergmassiv wird, je in etwa 3 km Entfernung zum Gipfel, östlich vom Diemel-Zufluss Warme, südwestlich vom Twiste-Zufluss Erpe und nordwestlich vom Erpe-Zufluss Dase passiert. Diese Fließgewässer werden von diversen kurzen Bächen gespeist, die von den Hängen des Bergs kommen. Hierbei stellt das Bergmassiv einen Teil der Wasserscheide zwischen Twiste im Westen und Warme im Osten dar. Das Wasser all dieser Fließgewässer fließt letztlich der in 15 km nördlicher Entfernung etwa in West-Ost-Richtung verlaufenden Diemel zu.

Naturräumliche Gliederung

Der Große Bärenberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westhessisches Berg- und Senkenland (Nummer 34) bzw. in der Haupteinheit Habichtswälder Bergland (342) zum Naturraum Hinterhabichtswälder Kuppen (342.2).

Schutzgebiete

Der Große Bärenberg ist ein Teil des 1962 gegründeten und 474,28 km² großen Naturparks Habichtswald und des seit 1968 existierenden Landschaftsschutzgebiets Naturpark Habichtswald (LSG-Nr. 329167), das nicht mit dem (gleichnamigen) Naturpark zu verwechseln und etwa um die Flächen aller in diesem Park gelegenen Ortschaften und deren Randgebiete kleiner als der Park ist. An der Westflanke des Bergs liegt das 1990 gegründete, 34 ha große Naturschutzgebiet Hute vor dem Bärenberg (NSG-Nr. 163835). Dieses wiederum ist einer von mehreren Teilen des Flora-Fauna-Habitat-Gebiets Wälder bei Zierenberg (FFH-Nr. 4621-306), von dem zwei weitere Teile am Rohrberg liegen, dem südsüdöstlichen Ausläufer des Großen Bärenbergs.[1]

Bärenbergturm

Bärenbergturm mit Aussichtsplattform und Sendeanlagen
Blick vom Aussichtsturm auf Zierenberg. Im Hintergrund rechts liegt der Dörnberg. Links über der Stadt ist der Große Schreckenberg mit dem Schreckenbergturm zu erkennen

Auf der Kuppe des Großen Bärenbergs steht der Bärenbergturm, ein Aussichtsturm mit Sendeanlage:

Aussichtsturm

Bereits Anfang der 1970er-Jahre wurde auf dem Großen Bärenberg ein 30 m hoher Aussichtsturm errichtet, von dem man anfangs über die Baumkronen hinweg sehen konnte und auf dem später Antennen installiert wurden. Seine viereckige Konstruktion begann zu rosten und schließlich wurde der Turm abgebrochen.

Etwa 60 m südöstlich der höchsten Stelle des Großen Bärenbergs wurde im Frühjahr 1999 der neue Bärenbergturm, ein moderner Aussichtsturm mit Sendeanlage (siehe unten), als Stahlfachwerkkonstruktion fertiggestellt. Er steht etwas unterhalb der 600-m-Höhenlinie[1].

Von seiner Aussichtsplattform (mit Holzfußboden) bietet sich bei guten Sichtverhältnissen ein umfassender Panoramablick. Dann sind unter anderem diese Ziele (je von Nord nach Süd, das heißt Westseite im Gegenuhrzeigersinn und Ostseite im Uhrzeigersinn) zu erkennen – mit Entfernung in Kilometern (km) und Höhe in Meter (m) über Normalnull (NN):

Westseite

Ostseite

Sendeanlage

Die Sendeanlage auf dem Bärnbergturm wurde bei dessen Bau im Jahr 1999 für Ausstrahlung von Packet Radio mit 8 Richtantennen auf der Antennenplattform auf 43,5 m Höhe und 2 Rundstrahlern auf 53 m Höhe installiert.

Kyrill

Am 18. und 19. Januar 2007 zog der Orkan Kyrill unter anderem durch Deutschland und hinterließ insbesondere im vormals dicht bewaldeten Kuppenbereich des Großen Bärenbergs große Schäden. Während dabei der dortige Baumbestand fast vollständig vernichtet wurde, entstand an Turm und Antennen kein Schaden.

Chattensteine

Auf der Ostflanke des Bärenbergmassivs – unterhalb der Autobahn bzw. oberhalb von Zierenberg – befinden sich im waldlosen Teil des Berghangs im Bereich der 340-m-Höhenlinie die Chattensteine (auch Schattensteine genannt), eine als Naturdenkmal ausgewiesene Basaltfelsformation. Dort befand sich vermutlich eine Kultstätte des germanischen Volksstamms Chatten, der zum Beispiel im Bereich des heutigen Nordhessen siedelte; aus dem Namen Chatten wurde später Hessen. Unmittelbar nordöstlich davon steht ein Sendeturm.[1]

Wüstungen

Ebenfalls auf der Ostflanke des Bärenbergmassivs – unterhalb der Autobahn – liegen am Berghang drei Wüstungen: etwas nordwestlich von Zierenberg die Wüstung Geriksen, westlich des Orts die Wüstung Hilboldsen und nordöstlich seines Südausläufers Rohrberg (516,7 m ü. NN) bzw. oberhalb vom Gut Bodenhausen in den Bereichen der 350 und 360-m-Höhenlinien die Wüstung Rohrbach.[2]

Verkehrsanbindung / Wandern

Entlang der Ostflanke des Bärenbergmassivs führt zwischen den Anschlussstellen Breuna im Nordwesten und Zierenberg im Südsüdosten die Bundesautobahn 44, von deren Ausfahrten mehrere Landesstraßen die rund um das Massiv gelegenen Ortschaften miteinander verbinden. Von diesen Straßen zweigen mancherorts Nebenstraßen zu Parkplätzen am Berg ab, von denen auf Waldwegen oftmals steil hinauf führend zum Beispiel zum Bärenbergturm oder zu den beiden Gudenbergen gewandert werden kann. Über die Südflanke des Großen Bärenbergs führt in Ost-West-Richtung zwischen den Dörfern Dörnberg und Altenhasungen ein Stück des Wanderwegs Studentenpfad („X13“). Nördlich um das Bergmassiv herum verläuft der Abschnitt Zierenberg–Oberelsungen–Altenhasungen der Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kartendienste des BfN
  2. Rad- und Wanderkarte „Habichtswald – von Kassel bis Twiste- und Edersee“ (1:33.333), Geo-Verlag (Kaufungen)

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