- Liste der Verwaltungsbezirke Berlins 1920–2000
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Die Liste der Verwaltungsbezirke Berlins 1920–2000 stellt die Verwaltungsgliederung Berlins von 1920 bis zur Neugliederung zum 1. Januar 2001 zusammen.
Mit dem Groß-Berlin-Gesetz vom 27. April 1920 wurden mit Wirkung zum 1. Oktober 1920 20 Verwaltungsbezirke gebildet. Sie erhielten eine amtliche Schlüsselnummer, die vielfältig zur amtlichen und privaten Organisation verwendet wurde.
Inhaltsverzeichnis
1920 Bildung von Groß-Berlin
(siehe zurzeit: Bezirk (Berlin)#Bildung Groß-Berlins am 1. Oktober 1920)
1920–1945
Die Abgrenzung von 1920 blieb im Wesentlichen lange Zeit erhalten; lediglich zum 1. April 1938 wurden eine Reihe von Bezirksgrenzen durch Reichsgesetz angepasst:
- Der südliche Grunewald kommt von Wilmersdorf zu Zehlendorf.
- Die Siedlung Eichkamp kommt von Wilmersdorf an Charlottenburg.
- Das Wohn- und Geschäftsviertel um den Wittenbergplatz kommt von Charlottenburg an Schöneberg.
- Der nördliche Teil der Jungfernheide kommt von Charlottenburg an Wedding und Reinickendorf.
- Der Ortsteil Oberschöneweide und die Wuhlheide kommen von Treptow an Köpenick.
- Der Ortsteil Bohnsdorf kommt von Köpenick an Treptow.
- Der Ortsteil Wilhelmsruh kommt von Reinickendorf an Pankow.
Hinzu kommen kleinere Begradigungen. Insgesamt sind 7,2 % des Stadtgebiets oder 6.369 Hektar betroffen.
Die Bezirksgrenzen lagen ursprünglich oft in der Mitte von Straßen oder Häuserblocks entsprechend der historischen Gemeindegrenzen. Dies erwies sich bei Tiefbauarbeiten, Straßenreparaturen und privaten Bauvorhaben als problematisch, da zwei Bezirke für die Abwicklung derselben Maßnahme zuständig waren. Durch „Gebietsaustausch“ wurde dies vielfach behoben; angestrebt wird seit langem, dass die Bezirksgrenzen mit der Grenze zwischen öffentlichem Straßenland und Privatgrundstück zusammenfallen.
1945–2000
Die Verwaltungsbezirke waren Grundlage für die Aufteilung Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg. Zur Abrundung des britischen Militärflugplatzes Gatow (Bezirk Spandau) wird der östlich des Glienicker Sees liegende Teil der Gemeinde Groß Glienicke an Gatow in West-Berlin angegliedert. Im Gegenzug kommt Staaken-West an die SBZ.
Da die Verwaltungsbezirke die Statusrechte der Alliierten betrafen, wurde nur selten und in geringem Umfang etwas daran geändert. Insgesamt erfolgten zwei Tauschvereinbarungen mit der DDR:[1]
- Juni 1972 – unter anderem:
- Gelände des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs zwischen Linkstraße und Köthener Straße von Mitte (DDR) an Tiergarten.
- Nuthewiesen (an die DDR)
- Straßenanbindung für Steinstücken
- 31. März 1988; zum 1. Juli 1988[2][3] – unter anderem:
- Lenné-Dreieck von Mitte (DDR) an Tiergarten
- Albrechts Teerofen (Streifen an Zehlendorf angeschlossen)
- Erlengrund (an Spandau angeschlossen)
- Fichtewiese (an Spandau angeschlossen)
- Kieler Brücke (an Wedding)
- Kienhorst (an Spandau)
- Laßzinswiesen (an die DDR)
- „Lohmühlen-Zwickel“ (an Neukölln: Harzer Straße / Lohmühlenbrücke)
- Freizeitpark Lübars: Mönchmühler Straße (an Reinickendorf)
- Alter Nordbahnhof Berlin (Streifen Schwedter Straße an Prenzlauer Berg)
- Wüste Mark (an die DDR)
- 1991 kommt Staaken-West als Teil der ehemaligen DDR zurück zu Staaken-Ost in Berlin-Spandau.
In der DDR trugen die Verwaltungsbezirke die Bezeichnung „Stadtbezirk“. 1979 begann die DDR, weitere Stadtbezirke 21–23 einzuteilen, um Neubaugebiete angemessen zu repräsentieren. Dabei wurden jeweils wenig besiedelte Flächen der Aufteilung von 1920 neu zugeordnet.- Am 30. März 1979 wird Marzahn als 21. Stadtbezirk eingerichtet.
- 1985 wird der Stadtbezirk Hohenschönhausen gebildet. Pankow gibt die Ortsteile Blankenburg, Heinersdorf und Karow an den Bezirk Weißensee ab.
- 1986 wird ein neuer Stadtbezirk Hellersdorf gegründet.
2001
Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 wurden die Bezirke durch eine Verwaltungsreform zu zwölf „Fusionsbezirken“ zusammengefasst, wobei drei Bezirke in ihrer Gestalt erhalten blieben.
Liste der Verwaltungsbezirke
Nr. Name (1920–2000) All. Darstellung im Artikel Fusionsbezirk 2001 Anmerkungen 1 Mitte sowj Mitte Mitte 2 Tiergarten brit Tiergarten Mitte 3 Wedding frz Wedding Mitte 4 Prenzlauer Berg sowj Prenzlauer Berg Pankow bis 1921 „Prenzlauer Tor“ 5 Friedrichshain sowj Friedrichshain Friedrichshain-Kreuzberg 1933–1945 „Horst-Wessel-Stadt“, auch „Bezirk Horst Wessel“ 6 Kreuzberg am Kreuzberg Friedrichshain-Kreuzberg bis 1921 „Hallesches Tor“ 7 Charlottenburg brit Charlottenburg Charlottenburg-Wilmersdorf 8 Spandau brit Spandau – – 9 Wilmersdorf brit Wilmersdorf Charlottenburg-Wilmersdorf 10 Zehlendorf am Zehlendorf Steglitz-Zehlendorf 11 Schöneberg am Schöneberg Tempelhof-Schöneberg 12 Steglitz am Steglitz Steglitz-Zehlendorf 13 Tempelhof am Tempelhof Tempelhof-Schöneberg 14 Neukölln am Neukölln – – 15 Treptow sowj Treptow Treptow-Köpenick 16 Köpenick sowj Köpenick Treptow-Köpenick 17 Lichtenberg sowj Lichtenberg Lichtenberg 18 Weißensee sowj Weißensee Pankow 19 Pankow sowj Pankow Pankow 20 Reinickendorf frz Reinickendorf – – 21 Marzahn sowj Marzahn Marzahn-Hellersdorf seit 1979 22 Hohenschönhausen sowj Hohenschönhausen Lichtenberg seit 1985 23 Hellersdorf sowj Hellersdorf Marzahn-Hellersdorf seit 1986 Siehe auch
Weblinks
- Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin (Groß-Berlin-Gesetz) vom 27. April 1920
- Gesetz über die Verringerung der Zahl der Berliner Bezirke (Beschlussvorlage und Diskussion 1997)
Einzelnachweise
Kategorien:- Ehemaliger Bezirk von Berlin
- Liste (Stadtbezirke)
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