- Bezirk Tempelhof
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Bezirk Tempelhof
1920–2000 Bezirk von BerlinKoordinaten 52° 27′ 38″ N, 13° 23′ 6″ O52.46055555555613.385Koordinaten: 52° 27′ 38″ N, 13° 23′ 6″ O Fläche 40,8 km² Einwohner 189.948 (31. Dez. 2000) Bevölkerungsdichte 4656 Einwohner/km² Ordnungsnummer 13 Der Bezirk Tempelhof war von 1920 bis 2000 ein Verwaltungsbezirk von Berlin. Er umfasste die Ortsteile Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade. Das Gebiet des Bezirks gehört heute zum Bezirk Tempelhof-Schöneberg, der im Jahr 2001 entstand.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Bezirk Tempelhof grenzte im Norden an den Bezirk Kreuzberg, im Osten an den Bezirk Neukölln, im Süden an das Bundesland Brandenburg, im Westen an den Bezirk Steglitz und im Nordwesten an den Bezirk Schöneberg. Heute bildet das Gebiet des ehemaligen Bezirks den südlichen Teil des Bezirks Tempelhof-Schöneberg.
Geschichte
1920–1933
Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde aus den bis dahin zum Landkreis Teltow gehörenden Gemeinden Tempelhof, Mariendorf (ohne Südende), Marienfelde und Lichtenrade der 13. Verwaltungsbezirk gebildet. Nach seinem bevölkerungsreichsten Ortsteil erhielt er den Namen Tempelhof. Südende, bis dahin zu Mariendorf gehörig, wurde dem Bezirk Steglitz zugeteilt.
Ab 1923 wurde auf dem Ostteil des Tempelhofer Feldes der Flughafen Tempelhof angelegt. Auf dem Westteil des Tempelhofer Feldes entstand in den 1920er Jahren die Gartenstadt Neu-Tempelhof.[1]
Am Südrand des Tempelhofer Feldes entstanden in der 1930er Jahren an der Oberlandstraße Fabriken und Filmstudios mit heute zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden. In der gleichen Bauperiode entstand an der Oberlandstraße die als Gartendenkmal geschützte Bärensiedlung. 1924 entstand der Volkspark Mariendorf und zwischen 1925 und 1927 wurde am Teltowkanal das Ullsteinhaus erbaut. Ende der 1920er Jahre wurde der Bezirk durch die bis zum Bahnhof Tempelhof verlängerte Nord-Süd-Bahn von der Berliner U-Bahn erreicht.
1933–1945
1938 kam es zu kleineren Korrekturen der Grenzen zu den Nachbarbezirken, wodurch sich Einwohnerzahl und Fläche des Bezirks nur geringfügig änderten.[2] Im gleichen Jahr wurde das neue Bezirksrathaus am Tempelhofer Damm fertiggestellt und 1939 wurde der Ausbau des Flughafens zum neuen Zentralflughafen Tempelhof abgeschlossen.
In den letzten Apriltagen 1945 wurde der Bezirk Tempelhof von sowjetischen Streitkräften von Süden her eingenommen.
1945–2000
Der Bezirk Tempelhof gehörte seit Juli 1945 zum Amerikanischen Sektor von Berlin. Die US Air Force betrieb einen Stützpunkt auf dem Flughafen Tempelhof. Während der Berliner Blockade 1948/1949 geriet Tempelhof in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, als Amerikaner und Briten über den Flughafen Tempelhof West-Berlin mit lebenswichtigen Gütern versorgten.
Im Notaufnahmelager Marienfelde wurden zwischen 1953 und 1989 hunderttausende Flüchtlinge aus der DDR aufgenommen und versorgt. Seit 1964 und insbesondere nach 1989 diente das ehemalige Notaufnahmelager auch als Heim für Spätaussiedler.
Zwischen 1961 und 1966 wurde die U-Bahnlinie 6 bis zum Bahnhof Alt-Mariendorf verlängert. 1979 wurde der Lichtenrader Volkspark eröffnet und seit 1981 wurde der Bezirk Tempelhof von der Berliner Stadtautobahn durchquert. Im Sommer 1975 wurde der Flughafen Tempelhof für den zivilen Luftverkehr geschlossen und durch den Flughafen Tegel ersetzt. 1985 wurde der Flughafen wieder für den Zivilverkehr mit kleinerem Flugmaterial geöffnet.
Zum 1. Januar 2001 wurde der Bezirk Tempelhof mit dem Bezirk Schöneberg zum neuen Bezirk Tempelhof-Schöneberg zusammengeschlossen.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner[3] 1925 68.009 1933 114.385 1939 125.360 1946 110.882 1950 120.982 1961 142.952 1970 159.730 1987 178.467 2000 189.948 Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung
Stimmenanteile der Parteien in Prozent:
1921–1933
Jahr SPD DVP USPD DNVP DDP1 KPD Zen NSDAP 1921 21,9 19,9 16,3 15,4 8,5 7,0 4,8 1925 32,0 9,5 21,6 8,7 13,3 4,2 1929 29,6 8,3 21,7 6,9 15,5 5,1 5,7 1933 21,7 14,9 2,5 12,0 5,9 41,4 11933 DStP
1946–1999
Jahr SPD CDU FDP 1 Grüne2 1946 51,7 27,0 12,1 1948 60,1 20,2 19,7 1950 38,4 25,8 27,9 1954 39,0 34,2 14,8 1958 45,3 44,9 3,9 1963 57,3 33,6 8,1 1967 53,4 36,9 6,7 1971 48,3 41,4 8,1 1975 41,1 46,8 7,2 1979 41,6 47,4 7,3 2,8 1981 36,8 51,8 4,8 5,6 1985 32,1 53,7 4,5 7,5 1989 36,1 41,5 3,5 8,3 1992 29,7 43,6 6,3 14,6 1995 24,1 53,5 2,1 11,1 1999 24,7 58,1 2,0 7,5 Bezirksbürgermeister
- 1921–1924 Emil Groß (SPD)
- 1924–1937 R. Bruns-Wüstefeld (DVP)
- 1937–1945 Carl Pollesch (NSDAP)
- April 1945–Mai 1945 Willy Kramm
- 1945–1947 Jens Nydahl (SPD)
- 1947–1951 Otto Burgemeister (SPD)
- 1951–1953 Hermann Fischer (FDP)
- 1953–1955 Alfred Homeyer (FDP)
- 1955–1959 Karl Theodor Schmitz (CDU)
- 1959–1965 Kurt Mürre (SPD)
- 1965–1975 Bernhard Hoffmann (SPD)
- 1975–1991 Siegmund Jaroch (CDU)
- 1991–1997 Wolfgang Krueger (CDU)
- 1998–2000 Dieter Hapel (CDU)
Partnerschaften des Bezirks Tempelhof
International
Charleston (South Carolina, USA)
National
Weblinks
-
Commons: Berlin-Tempelhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Historischer Überblick über Neu-Tempelhof
- ↑ Berlin in Zahlen, 1949
- ↑ Statistische Jahrbücher von Berlin
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